Forschung
- Galaxien,
Kosmologie, Gamma-Ray-Bursts, Sterne
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Ferne Welten
Gesammelte Artikel über die Suche nach extrasolaren Planeten,
außerirdischem Leben und der zweiten Erde |
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Forum
Was bringt eine bemannte Marsmission, sollen wir wieder zum Mond? Diskutieren Sie mit anderen Lesern im Forum! |
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21
Tonnen schwerer Magnet für Mainzer Teilchenbeschleuniger
Eines der Hauptexperimente des neuen Teilchenbeschleunigers MESA, der gerade
in Mainz entsteht, soll nach Abweichungen vom Standardmodell der
Teilchenphysik suchen, um so vielleicht auch hinter das Geheimnis der Dunklen
Materie zu kommen. Nun wurde eine zentrale Komponente des Experiments
geliefert und montiert: eine supraleitende Magnetspule mit einem Durchmesser
von vier Metern.
25. November 2024
Die
Eigenschaften von Element 100 im Laserlicht
Wo endet das Periodensystem der chemischen Elemente und welche Prozesse
erlauben die Existenz der schwersten Elemente? Einem internationalen
Forschungsteam ist es nun gelungen, einer Beantwortung dieser Frage näher zu
kommen. Sie schauten sich dazu die Struktur von Fermium-Atomkernen mit
unterschiedlichen Anzahlen von Neutronen an.
20. November 2024
Die
Chemie in und auf interstellaren Eispartikeln
Immer bessere Teleskope, die zunehmend detaillierte Beobachtungen erlauben,
erfordern präzisere Modelle und Theorien, mit deren Hilfe die gewonnenen Daten
mit Vorhersagen verglichen werden können, um zu verstehen, was genau man
eigentlich beobachtet. Für die Chemie auf interstellaren Eispartikeln soll
dies nun im Rahmen eines neuen Synergy Grants des ERC geschehen.
18. November 2024
Die
Sonne entstand in maximal 20 Millionen Jahren
Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren
Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration ist einer Antwort nun nähergekommen: Ihnen gelang die
Messung eines exotischen Beta-Zerfalls am Experimentierspeicherring von GSI/FAIR. Die
Daten
erlauben Aussagen über die Produktion von radioaktivem Blei in Riesensternen.
14. November 2024
Ein
Altas der Milchstraße in drei Dimensionen
Die Scheibe unserer Milchstraße zeigt sich als helles Band am nächtlichen
Himmel. In Wirklichkeit sind dort sichtbare Sterne, Nebel und Staubwolken aber
ganz unterschiedlich weit von uns entfernt, was von entscheidender Bedeutung
für die Erforschung unserer Heimatgalaxie ist. Nun will ein Team einen
dreidimensionalen Atlas der Milchstraße erstellen.
12. November 2024
Bessere
Modelle für empfindlichere Detektoren
Künftige Detektoren werden immer präzisere Messungen von Gravitationswellen
erlauben. Um daraus aber Rückschlüsse auf physikalische Phänomene oder
eventuelle Abweichungen vom Standardmodell der Physik ziehen zu können, bedarf
es besserer theoretischer Modellierungen. Ein internationales
Forschungsprojekt erhielt dafür nun einen prestigeträchtige Förderung.
7. November 2024
Ist
die Menschheit derzeit die einzige Zivilisation in der Milchstraße?
Gibt es angesichts von Milliarden Sternen in der Milchstraße auch zahlreiche lebensfreundliche Planeten und vielleicht
sogar hochentwickelte Zivilisationen? Diese Frage beschäftigt die Astronomie
seit die ersten extrasolaren Planeten aufgespürt wurden. Eine Reihe neuer
Studien warnt aber nun vor zu viel Euphorie: Auf der Erde könnte sich aktuell
die einzige Zivilisation der Milchstraße befinden.
6. November 2024
Das
Rätsel der Supernova von 1181
Im Jahre 1181 dokumentierten chinesische und japanische Astronomen eine
Supernova, die bis vor wenigen Jahre noch als verschollen galt. Erst 2021
wurde der zugehörige Supernova-Überrest entdeckt. Dieser sah allerdings
deutlich anders aus als gewöhnliche Überreste solcher Sternexplosionen. Eine
neue Studie lieferte nun neue Details über die damalige Supernova und den
Überrest.
25. Oktober 2024
Hat
der Riesenstern im Orion einen Begleiter?
Erst vor einigen Jahren hielt Betelgeuse die Astronomie in Atem: Die
Helligkeit des Riesensterns verringerte sich deutlich, was manche als Hinweis
auf eine unmittelbar bevorstehende Explosion werteten. Die gab es zwar nicht,
doch eine Frage bleibt: Was verursacht die periodischen
Helligkeitsschwankungen des Sterns? Ein Team tippt nun auf einen unentdeckten
Begleiter.
23. Oktober 2024
Bessere
Zusammenarbeit zwischen Astronomie und Astroteilchenphysik
Die Multimessenger-Astronomie spielt eine immer größere Rolle: Dabei werden
beispielsweise Daten von Gravitationswellen- und Neutrinodetektoren mit denen
von konventionellen Observatorien kombiniert, um mehr über exotische Objekte
im All zu lernen. Durch das europaweite "Astrophysikzentrum für
Multimessenger-Studien in Europa" soll die Zusammenarbeit künftig besser
koordiniert werden.
21. Oktober 2024
Maschinelles
Lernen hilft bei der Auswertung von Gaia-Daten
Mithilfe eines neuartigen maschinellen Lernmodells konnten
nun Beobachtungsdaten des Astrometriesatelliten Gaia von 217 Millionen Sternen
effizient verarbeitet werden. Es zeigte sich, dass die Ergebnisse den
herkömmlichen Methoden zur Ermittlung von Sternparametern durchaus ebenbürtig
sind. Die Auswertung benötigte aber nur einen Bruchteil der Rechenzeit.
10. Oktober 2024
Neuer
Blick auf die großräumigen Strukturen im lokalen Universum
Ein internationales Forschungsteam hat eine neuartige kosmographische
Darstellungsmethode entwickelt und durch Analyse der Bewegungen von 56.000
Galaxien eine aktualisierte Karte des lokalen Universums erstellt. Die Arbeit
enthüllt beeindruckende kosmische Strukturen und liefert Indizien dafür, dass
"unser" Superhaufen Laniakea gar nicht existiert.
27. September 2024
Bedingungen
wie in Sternen in haarfeinem Draht
Die Bedingungen im Inneren von Sternen im Labor nachzustellen, ist nicht ganz
einfach, aber möglich: für kurze Zeit und in einem winzigen Volumen. Bislang
benötigte man dafür gewaltige Laser, von denen es auf der Welt nur wenige
gibt. Nun ist es gelungen, Extremverhältnisse mit einem deutlich kleineren
Laser herzustellen und zu beobachten.
13. September 2024
Neuer
Blick auf die Atmosphären von Exoplaneten dank KI
Bei der Analyse von Exoplaneten-Atmosphären ist Forschenden ein vielleicht
wichtiger Durchbruch gelungen: Mithilfe physikalisch trainierter neuronaler
Netze konnte die komplexe Lichtstreuung in den Atmosphären von Exoplaneten
genauer als bisher möglich modelliert werden. Ein besonderes Augenmerk galt
dabei dem Einfluss von Wolken.
11. September 2024
Treffen
der deutschsprachigen Astronomie am Rhein
Die Astronomische Gesellschaft lädt in dieser Woche wieder
zu ihrer traditionellen Herbsttagung ein. Gastgeber ist 2024 die Universität zu
Köln. Höhepunkt sind wie jedes Jahr die
Preisverleihungen am Eröffnungstag. Die Karl-Schwarzschild-Medaille, der höchste
Auszeichnung der Astronomie im deutschsprachigen Raum, ging an den
Radioastronomen Prof. Dr. Anton Zensus.
10. September 2024
Auf
der Suche nach dem Ursprung des Lebens mit ultraschneller Spektroskopie
Wie entstand das Leben auf der Erde? Eine neue wissenschaftliche Nachwuchsgruppe
in Jena will mithilfe ultraschneller Spektroskopie nach
Antworten suchen. Die Forschenden versprechen sich grundlegende
Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens und
zudem Hinweise darauf, unter welchen Bedingungen Leben auf anderen Planeten
entstehen könnte.
2. September 2024
Exotischer
Materiezustand genau vermessen
Forschende am European XFEL haben eine innovative Methode entwickelt, um warme,
dichte Materie mit noch nie dagewesener Genauigkeit zu untersuchen. Diese Art
von Materie kommt in astrophysikalischen Objekten vor und wird auch bei der
sogenannten Trägheitsfusion erzeugt. Künftig kann sie genauer erforscht werden
als je zuvor.
27. August 2024
Viele
Planeten könnten wasserreicher sein als gedacht
Das meiste Wasser eines Planeten befindet sich oft nicht auf der
Oberfläche, sondern ist tief im Inneren verborgen. Dies zeigten jetzt
vorgestellte Modellrechnungen. Die Ergebnisse sind auch mit Blick auf eine
mögliche Bewohnbarkeit von fernen Welten interessant: So könnten auch gewaltige
Wasserwelten lebensfreundlicher sein als bislang gedacht.
21. August 2024
Präzisere
Halbwertzeit für Samarium-146
Forscherinnen und Forschern ist es gelungen, die Halbwertzeit von Samarium-146
sehr präzise zu bestimmen. Die jetzt vorgestellten Ergebnis passen perfekt zu
den Daten, die die Astrophysik und Geochemie mithilfe von extraterrestrischen
Proben ermittelt haben. Gleichzeitig wurden Unsicherheiten über die genaue
Halbwertzeit damit endgültig beseitigt.
20. August 2024
Einzelne
Antiprotonen eiskalt eingefangen
Warum gibt es Materie im Universum und praktisch keine Antimaterie? Der
Forschungskollaboration BASE am CERN in Genf ist auf dem Weg zur Beantwortung
dieser Frage ein experimenteller Durchbruch gelungen. Er kann dazu beitragen,
die Masse und das magnetische Moment von Antiprotonen so präzise wie noch nie
zu vermessen – und so mögliche Materie-Antimaterie-Asymmetrien zu erkennen.
14. August 2024
Der
Schlüssel zur schnellen Planetenentstehung
Bisherige Modelle zur Entstehung von Planeten können manche Aspekte unseres
Sonnensystems nicht schlüssig erklären. Nun haben Forschende ein neues Modell
zur Entstehung von Riesenplaneten wie Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun
entwickelt. Das Modell liefert tiefere Einblicke in die Prozesse der
Planetenentstehung und könnte unser Verständnis von Planetensystemen
erweitern.
12. August 2024
Wie
sich mit stellaren Schwarzen Löchern supermassereiche Exemplare nachweisen
lassen
Wie könnte man Gravitationswellen von Paaren supermassereicher Schwarzer
Löcher in den Zentren von Galaxien nachweisen? Ein internationales
Forschungsteam schlägt dazu nun eine neuartige Methode vor: Die Analyse von
Gravitationswellen masseärmerer nahegelegener Schwarzer Löcher. Dazu würde man
allerdings geeignete Detektoren benötigen.
8. August 2024
Uralte
Sterne in der dünnen Scheibe der Milchstraße
Mithilfe von maschinellem Lernen ist Forschenden ein neuer Blick auf die
Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße gelungen: Die Auswertung von Daten
der Astrometriemission Gaia zeigte, dass sich überraschend viele alte
Sterne auf ähnlichen Bahnen wie unsere Sonne befinden. Damit sind einige
Strukturen der Milchstraße offenbar sehr viel älter als angenommen.
5. August 2024
Die
Signale kollabierender Warp-Antriebe
Fans der Science-Fiction-Reihe Star Trek wissen es: Wer schneller als das
Licht durch das Universum reisen möchte, benötigt einen Warp-Antrieb. Auch
wenn man bislang keine Chance sieht, einen solchen Antrieb zu bauen, hat sich
ein Forschungsteam nun mit der Frage befasst, welche Signale ein versagender
und kollabierender Warp-Antrieb aussenden würde.
31. Juli 2024
Suche
nach Axionen im Laserlicht
Seit mehr als vier Jahrzehnten wird nach dem Axion
gefahndet, einem bis dato unentdeckten, hypothetischen Teilchen, dessen Nachweis
eine Sensation wäre und vielleicht so manches Rätsel der Physik lösen helfen
würde. Nun schlägt ein Forschungsteam ein neues Laborexperiment mit Laserlicht
vor, mit dem sich bestimmte Axionen nachweisen lassen könnten.
23. Juli 2024
Die
Nahinfrarotsignatur verschiedener Eisformen
Für die Frage nach außerirdischem Leben spielen mögliche Wasservorkommen im
Weltall eine zentrale Rolle. Neue Daten eines Innsbrucker Teams könnten nun
dabei helfen, die Spuren von Wasser in astronomischen Beobachtungsdaten zu
finden. Es veröffentlichte Nahinfrarot-Spektren verschiedener Eisformen, die
sich etwa mit Daten des Weltraumteleskop James Webb abgleichen
lassen.
22. Juli 2024
Schwarzes
Loch mittlerer Masse in der Nähe des Zentrums vermutet
Bisher sind im Universum nur rund zehn Schwarze Löcher mittlerer Masse
entdeckt worden. Jetzt glaubt man, in einem Sternhaufen in unmittelbarer Nähe
des galaktischen Zentrums ein weiteres Schwarzes Loch dieser Größenklasse
gefunden zu haben. Die Entdeckung könnte Hinweise auf den Wachstumsprozess des
zentralen Schwarzen Lochs der Milchstraße geben.
19. Juli 2024
Der
Radius von Pulsar PSR J0437-4715
Millisekundenpulsare sind rotierende Neutronensterne, die
wie Leuchttürme regelmäßig elektromagnetische Signale aussenden. Der Pulsar PSR
J0437-4715 ist der erdnächste und damit auch der signal-hellste. Dank neuer
Messungen wurde nun sein Radius bestimmt: 11,4 Kilometer. Die Zahl erlaubt
wichtige Rückschlüsse auf den Zustand der Materie im Inneren.
15. Juli 2024
Laserlicht
für Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation
Mit dem Einstein-Teleskop soll in Europa ein Gravitationswellen-Detektor der
dritten Generation entstehen, der etwa zehn Mal empfindlicher ist als aktuelle
Instrumente. Die Technologien dafür werden in der Forschungsanlage
ETpathfinder in Maastricht entwickelt und getestet. Nun ist dort eine
neue Laserquelle angekommen, die von Forschenden in Hannover entwickelt wurde.
10. Juli 2024
Protonen
stabilisieren "nukleare Pasta" im Inneren von Neutronensternen
Das Innere von Neutronensternen ist deutlich exotischer als sich die meisten
Menschen vorstellen dürften. So könnten sich hier Protonen und Neutronen zu
Platten und Fäden verformen und eine Art "nukleare Pasta" bilden. Neue
Berechnungen zeigen nun, wie aus dem Atomkern herausfließende Protonen diese
Pasta stabilisieren können.
9. Juli 2024
Präzises
Modell für aufeinandertreffende Schwarze Löcher
Ein internationales Forschungsteam hat jetzt die Dynamik aufeinandertreffender
Schwarzer Löcher mit bisher unerreichter mathematischer Präzision beschrieben.
Die jetzt veröffentlichte Studie liefert neue Einblicke in die gravitativen
Wechselwirkungen zwischen diesen Objekten und erlaubt eine präzisere
Vorhersage der dabei ausgesandten Gravitationswellen.
28. Juni 2024
Auf
der Suche nach neuer Physik und Dunkler Materie
Neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums und über die
Beschaffenheit der Dunklen Materie erhofft sich die Wissenschaft vor allem von
der Teilchenphysik. Diese forscht oft in internationalen Teams an gewaltigen
Beschleunigeranlagen. Trotzdem muss die Finanzierung der einzelnen
Partnerinstitute national gesichert werden. In Karlsruhe ist dies nun für die
kommenden drei Jahre gelungen.
26. Juni 2024
Weitere
Forschung zu Urknall und Higgs-Teilchen
Deutsche Forschungsgruppen beteiligen sich weiter an Experimenten am Large
Hadron Collider am Genfer CERN. So stehen Hamburger Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern in den kommenden drei Jahren fünf Millionen Euro zur
Verfügung, um sich an der Auswertung und Weiterentwicklung eines Experiments
zu beteiligen, die das Higgs- und andere Teilchen erforschen sollen.
21. Juni 2024
Die
superschnellen Babysterne im Zentrum der Milchstraße
Die Babysterne in der Umgebung des supermassereichen Schwarzen Lochs im
Zentrum unserer Milchstraße verhalten sich anders als erwartet: Sie
beschreiben ähnliche Bahnen wie bereits bekannte Hochgeschwindigkeitssterne
und ordnen sich in einem bestimmten Muster um das Schwarze Loch an. Grund für
diese Anordnung ist offenbar das Schwarze Loch.
17. Juni 2024
Viele
nahe Sternhaufen stammen aus nur drei Familien
Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen hat die
Entstehungsgeschichte von jungen Sternhaufen entschlüsselt, die wir teilweise
am Nachthimmel mit bloßem Auge sehen können: Offenbar gehören die meisten
nahegelegenen jungen Sternhaufen nur drei Familien an, die jeweils aus sehr
massereichen Sternentstehungsregionen stammen.
13. Juni 2024
Wie
sich Höhenunterschiede mit Atomuhren messen lassen
In München vergeht die Zeit schneller als in Braunschweig - was sich zunächst
merkwürdig anhört, ist physikalisch korrekt und eine Folge von Einsteins
Allgemeiner Relativitätstheorie: Beide Städte liegen nämlich in
unterschiedlicher Höhe. Moderne Atomuhren erlauben es nun, diesen
Gangunterschied zu bestimmen und daraus die Höhendifferenz abzuleiten.
5. Juni 2024
Theorie
und Experiment nehmen starke Wechselwirkung gemeinsam ins Visier
Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen experimenteller und theoretischer
Forschung soll im Rahmen eines neuen Sonderforschungsbereichs an der
Universität Mainz versucht werden, eine der vier Grundkräfte der Physik, die
starke Wechselwirkung, genauer zu erforschen. Insbesondere will man nach
Phänomenen jenseits des Standardmodells fahnden.
3. Juni 2024
Stellare
Schwarze Löcher können auch ohne Supernova entstehen
Die Kombination von Beobachtungen des neu entdeckten Doppelsternsystems VFTS
243 in der Großen Magellanschen Wolke mit hochentwickelten Modellen über den
Kollaps von Sternen lieferte nun wichtige Erkenntnisse über die Entstehung
stellarer Schwarzer Löcher: Manche können offenbar auch ganz ohne eine helle
Supernova-Explosion entstehen.
21. Mai 2024
Neuer
Prozess könnte Entstehung seltener Elemente erklären
Forschende haben einen neuen Prozess für die Nukleosynthese vorgeschlagen, den
sogenannten νr-Prozess. Er könnte die Lösung für ein seit langem bestehendes
Problem im Zusammenhang mit der Produktion einer Gruppe seltener Isotope
darstellen: Die sogenannten p-Kerne kommen im Sonnensystem vor, ihr Ursprung
ist aber immer noch schlecht verstanden.
15. Mai 2024
Wie
klimaschädlich sind astronomische Fachtagungen?
Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen, die
Freisetzung von Kohlendioxid zu reduzieren und damit etwas gegen die
Klimaerwärmung tun. Die Astronomie dürfte kaum zu den großen Klimasündern
zählen, doch lohnt auch hier ein genauerer Blick auf die Klimabilanz: Ein Team
hat daher die Reisen der Forschenden untersucht und Vorschläge für
klimafreundlichere Konferenzformate gemacht.
7. Mai 2024
Laser-Kernanregung
macht noch genauere Atomuhren möglich
Atomkern-Uhren könnten die Zeitmessung noch einmal deutlich präziser machen,
tiefe Einblicke in die Quantenwelt erlauben und neue Erkenntnisse zum Ursprung
des Universums und der Existenz Dunkler Materie bringen. Nun ist einem Team
aus Braunschweig und Wien ein lange erhoffter Durchbruch gelungen, durch den
solche Uhren in greifbare Nähe rücken.
30. April 2024
Neues
CERN-Experiment soll nach unentdeckten Elementarteilchen suchen
Mithilfe des Experiments SHiP will man ab dem kommenden Jahrzehnt am Genfer
CERN nach bislang unentdeckten Teilchen suchen. Der Fund dieser
Elementarteilchen könnte wichtige Hinweise für unser Verständnis des
Universums liefern. Forschende von sechs deutschen Wissenschaftseinrichtungen
tragen mit Detektorentwicklungen maßgeblich zu dem neuen Experiment bei.
23. April 2024
Magnetfeld
des Zentralsterns wichtig für die Interpretation von Beobachtungen
Um Beobachtungen extrasolarer Planeten mit modernen Teleskopen korrekt auswerten
zu können, muss das Magnetfeld des jeweiligen Zentralsterns berücksichtigt
werden. Dies zeigten jetzt neue Modellrechnungen, die sich mit dem Einfluss
von stellaren Magnetfeldern auf die beobachtete Randverdunkelung eines Sterns
befassen.
22. April 2024
Bestätigt
neues Experiment Signale der Dunklen Materie?
Mithilfe eines Experiments im Untergrundlabor Gran Sasso in Italien könnten
Signale der Dunklen Materie detektiert worden sein. Allerdings ließen sich die
Ergebnisse bislang mit keinem anderen Experiment unabhängig bestätigen. Nun
wurde in Gran Sasso mit COSINUS ein zweiter Versuchsaufbau in Betrieb
genommen, der klären soll, was es mit den älteren Messungen auf sich hat.
19. April 2024
Wasser
für Entstehung von Peptiden im All kein Hindernis
Entstanden die Grundbausteine des Lebens erst auf der Erde oder kamen sie aus
dem All? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft seit geraumer Zeit. Ein
außerirdischer Ursprung könnte für eine sehr viel größere Verbreitung des
Lebens sprechen. Neue Experimente ergaben nun, dass die Entstehung von
Peptiden in Molekülwolken nicht so schwierig ist wie angenommen.
18. April 2024
Bislang
massereichstes stellares Schwarzes Loch in der Milchstraße entdeckt
Mithilfe des europäischen Astrometriesatelliten Gaia
ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen, dass bislang
massereichste stellare Schwarze Loch in unserer Milchstraße aufzuspüren. Das
Objekt hat die 33-fache Masse unserer Sonne und fiel durch die Taumelbewegung
seines Begleitsterns auf.
16. April 2024
Eine
erste extrasolare Glorie auf WASP-76b?
Mithilfe von Daten des Weltraumteleskops CHEOPS und anderer Satelliten könnten
Forschende eine sogenannte Glorie in der Atmosphäre des Exoplaneten WASP-76 b
entdeckt haben. Diese Lichterscheinung kommt auf der Erde recht häufig vor,
wurde aber ansonsten nur noch auf der Venus beobachtet. Weitere Daten, etwa
von James Webb, könnten helfen, die Entdeckung zu bestätigen.
9. April 2024
Verschmelzung
mit sehr massearmen Schwarzen Loch?
Mit GW230529 registrierte der LIGO-Livingston-Detektor am 29. Mai
2023 ein ungewöhnliches Gravitationswellensignal, das von der Verschmelzung
eines Neutronensterns mit einem unbekannten kompakten Objekt stammt. Vermutlich
handelt es sich dabei um ein ungewöhnlich massearmes Schwarzes Loch, das sich
direkt in der sogenannten "unteren Massenlücke" befindet.
8. April 2024
Zwei
der frühesten Bausteine der Milchstraße identifiziert
Mithilfe der ESA-Mission Gaia und der
SDSS-Durchmusterung wurden zwei der frühesten Bausteine der Milchstraße identifiziert:
Es handelt sich dabei um die Überreste zweier Galaxien, die vor zwölf bis 13 Milliarden Jahren mit einer frühen
Version der Milchstraße verschmolzen sind und so zum frühen Wachstum unserer
Heimatgalaxie beitrugen.
21. März 2024
Auf
dem Weg zur nuklearen Zeitmessung
Ein internationales Forschungsprojekt beschäftigt sich mit einer neuen und
noch genaueren Art der Zeitmessung. Zum Einsatz kommen sollen dazu eine
Kernuhr, die auf einem Thorium-Isotop basiert. Eine noch präzisere Zeitmessung
könnte etwa klären helfen, woraus die Dunkle Materie besteht oder ob
Naturkonstanten tatsächlich konstant sind.
18. März 2024
Direkt
nachweisbar mithilfe von Quantensensoren?
Die Natur der Materie eines Großteils des Universums ist
der Physik unbekannt - sie beobachten nur ihre Wirkung auf die sichtbare Materie,
ohne zu wissen, um was es sich dabei eigentlich handelt. Bisher hat sich diese
Dunkle Materie nämlich jedem direkten Nachweis entzogen. Das könnte sich nun, dank neuer
Quantensensoren, ändern, hofft ein Forschungsteam aus Darmstadt und Ulm.
11. März 2024
Erde
als lebensfreundlicher Planeten identifiziert
Forschende aus Zürich haben nachgewiesen, dass auf der Erde Leben möglich ist.
Diese zunächst wenig überraschende Erkenntnis war Teil eines Experiments zur
Vorbereitung der Weltraummission LIFE: Das Team betrachtete nämlich die Erde
wie einen Exoplaneten und nutzte genau die Verfahren, die auch LIFE zur
Analyse ferner Welten einsetzen soll.
28. Februar 2024
Deutsches
Zentrum für Astrophysik bezieht Interimsstandort in Görlitz
Im Deutschen Zentrum für Astrophysik in Görlitz und Bautzen sollen einmal über
tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten und von dem Zentrum
zudem ein wirtschaftlicher Impuls für die gesamte Region ausgehen. In dieser
Woche wurde nun offiziell der Interimsstandort des Zentrums im historischen
Postgebäude in Görlitz eröffnet.
23. Februar 2024
Neues
über die Radcliffe-Welle der Milchstraße
Erst vor wenigen Jahren wurde in nur 500 Lichtjahre
Entfernung eine riesige, wellenförmige, zusammenhängende Kette aus
Gaswolken entdeckt, die entlang eines Spiralarms unserer Galaxie Sternhaufen bildet –
die sogenannte Radcliffe-Welle. Neue Auswertungen liefern nun neue Daten zu
dieser Struktur und zeigen, dass es in unserer Nachbarschaft offenbar keine
größeren Mengen an Dunkler Materie gibt.
21. Februar 2024
Neue
Lösung erlaubt ineinander verschachtelte Gravasterne
Würde es Gravasterne tatsächlich geben, sähen sie für einen weit entfernten
Beobachter ähnlich aus wie Schwarze Löcher. Zwei theoretische Physiker haben
jetzt eine neue Lösung der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins
gefunden, der zufolge Gravasterne aufgebaut sein könnten wie eine russische
Matrjoschka-Puppe: Im Inneren eines Gravasterns befände sich sein weiterer
Gravastern.
16. Februar 2024
Der
Antrieb für Neutronensternverschmelzungen
Die Verschmelzung und Kollision von Neutronensternen verursacht gewaltige
Kilonova-Explosionen und Gammastrahlenblitze. Schon lange wird vermutet, dass
ein ausgedehntes und extrem starkes Magnetfeld der Motor für diese
hochenergetischen Phänomene ist. Neue, detaillierte Computersimulationen
konnten nun den zugrunde liegenden Mechanismus aufklären.
15. Februar 2024
Wanderung
von Sub-Neptunen könnte Exoplaneten-Lücke erklären
Die ominöse Lücke in der Größenverteilung von Exoplaneten
bei etwa zwei Erdradien könnte sich durch die Wanderung von eisigen, sogenannten
Sub-Neptunen in die Innenbereiche ihrer Planetensysteme und den Verlust der
Gashülle von kleineren Gesteinsplaneten erklären. Das ergaben jetzt neue,
detailliertere Computersimulationen.
12. Februar 2024
Grünes
Licht von der ESA für LISA-Mission
LISA hat eine weitere wichtige Hürde genommen: Nach
ausführlicher Prüfung des Konzepts für einen Gravitationswellendetektor im All
durch Fachleute der europäischen Weltraumorganisation ESA, bestätigte deren
Science Programme Committee, dass die Entwicklung der Mission wie geplant
fortgesetzt werden kann. LISA soll Mitte der 2030er Jahre starten.
2. Februar 2024
Den
extremen Magnetfeldern auf der Spur
Im Rahmen eines neuen polnisch-deutschen Kooperationsprojekt wollen Forschende
aus Jena und Warschau hinter die Geheimnisse der extrem starken Magnetfelder
von Neutronensternen kommen. Während das Team in Warschau ihre Expertise im
Bereich der Pulsare beisteuert, kennt man sich in Jena gut mit der Simulation
von Neutronensternen aus.
22. Januar 2024
Magnetische
Umgebung könnte günstig für Leben sein
Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass das Magnetfeld
von Sternen ihre eigene Rotation immer weiter verlangsamt. Neue Beobachtungen
von 51 Pegasi ergaben nun, dass dies offenbar nicht so ist. Die Daten deuten
darauf hin, dass insbesondere Sterne in mittlerem und höherem Alter die besten
Voraussetzungen für Leben bieten könnten.
11. Januar 2024
Diamantregen
schon in geringerer Tiefe
Ein internationales Team von Forschenden hat am Röntgenlaser European XFEL
neue Erkenntnisse zur Entstehung und Häufigkeit von Diamantregen im Inneren
von Eisriesen wie Neptun, Uranus oder Exoplaneten außerhalb unseres
Sonnensystems gewonnen. Die neuen Daten liefern auch Hinweise zur Entstehung
der komplexen Magnetfelder dieser Planeten.
9. Januar 2024
Sterne
mit Schwarzem Loch im Zentrum
Könnten nach dem Urknall kleine Schwarze Löcher entstanden
sein, die dann von gerade entstehenden Sternen eingefangen wurden? Ein
Forschungsteam hat sich nun mit solchen sogenannten Hawking-Sternen befasst und
kam zu einem überraschenden Ergebnis: Sterne mit Schwarzem Loch im Zentrum wären
kaum von normalen Sonnen zu unterscheiden und könnten sehr langlebig sein.
28. Dezember 2023
Parallele
Auswertung unterschiedlicher Signale einer Neutronensternverschmelzung
Ein internationales Forschungsteam hat eine Methode entwickelt, um die meisten
beobachtbaren Signale im Zusammenhang mit Neutronensternverschmelzungen
gleichzeitig zu untersuchen. Damit gelang es zum ersten Mal alle Beobachtungen
rund um das Gravitationswellenereignis vom 17. August 2017 parallel zu
modellieren und zu interpretieren.
27. Dezember 2023
Die
Atmosphäre des Gasriesen WASP-189b
Mithilfe des Minisatelliten CUTE versuchen Forschende seit zwei Jahren mehr über
die Atmosphären von heißen Gasriesen um andere Sterne herauszufinden. Nun konnte
ein internationales Team erste Ergebnisse vorstellen. Danach sind die fernen
Welten teils noch extremer als man vermutet hatte und scheinen zudem sehr
unterschiedlich zu sein.
19. Dezember 2023
Die
Vorläufersterne wasserstoffarmer Supernovae
Massereiche Sterne beenden ihr stellares Leben in einer
Supernova-Explosion und können dadurch ihre Umgebung entscheidend prägen.
Allerdings schien eine bestimmte Art von Supernovae deutlich häufiger
vorzukommen, als man sich das erklären konnte. Zwei Astrophysikerinnen haben
sich nun auf die Suche nach den Vorläufersternen dieser Supernovae gemacht -
und wurden fündig.
15. Dezember 2023
Neue
Plasmainstabilität entdeckt
Mithilfe numerischer Simulationen haben Forschende aus Potsdam eine
neue Plasmainstabilität entdeckt, die das Verständnis des Ursprungs der
kosmischen Strahlung und ihrer dynamischen Auswirkungen auf Galaxien
revolutionieren könnte. Die Entdeckung erklärt zudem, warum Supernovaüberreste
in bestimmten Wellenlängenbereichen leuchten.
14. Dezember 2023
Zweifel
an der Entdeckung von Exomonden
Bei nur zweien der mehr als 5300 bekannten extrasolaren Planeten
wurden bisher Hinweise auf Monde gefunden. Doch gibt es sie wirklich? Neue
Auswertungen der Beobachtungsdaten mit einem neu entwickelten
Computer-Algorithmus wecken nun ernsthafte Zweifel. Naheliegender erscheinen
Interpretationen der Daten, die ohne Mond auskommen.
12. Dezember 2023
Neuer
Katalog enthält fast 300 Gammapulsare
Ein jetzt vorgestellter Katalog von Gammapulsaren, die mithilfe des
Fermi Gamma-ray Space Telescope der NASA entdeckt wurden, enthält 294
Pulsare sowie 34 Pulsarkandidaten. Damit sind inzwischen 27-mal mehr Objekte
dieser Art bekannt als beim Start der Mission. Von Forschenden in Hannover
wurden allein 53 der im Katalog enthaltenen Pulsare aufgespürt.
28. November 2023
Die
früheste Phase im Leben eines Sterns
Warum liefern zwei unabhängige Methoden zur Bestimmung des
Sternalters unterschiedliche Werte? Der Grund ist offenbar, dass damit
verschiedene Dinge gemessen werden: Während mit der einen Methode das
Geburtsdatum von Sternen bestimmt wird, verrät die anderen Methode wann die
Sterne "ihr Nest verlassen" haben. Der Unterschied beträgt rund 5,5 Millionen
Jahre.
24. November 2023
Ein
neuer Blick auf die Zwerggalaxien der Milchstraße
Bislang hat man angenommen, dass die Zwerggalaxien der Milchstraße
lange Zeit um unsere Heimatgalaxie kreisen und von Dunkler Materie dominiert
sind. Die Auswertung von Daten der ESA-Mission Gaia zeichnet nun aber
ein überraschend anderes Bild: Danach sind die meisten Zwerggalaxien erst
vergleichsweise kurz Satelliten der Milchstraße. Und Dunkle Materie wird auch
nicht benötigt.
21. November 2023
Auf
dem Weg zur Quantenchemie im Weltraum
Im ferngesteuerten Cold Atom Lab der NASA an Bord der
Internationalen Raumstation ISS konnte jetzt zum ersten Mal im Weltraum eine
Mischung aus zwei Quantengasen hergestellt werden, die aus zwei Arten von
Atomen bestehen. Künftig ermöglicht dies ganz neue Möglichkeiten, etwa auch
zur Überprüfung fundamentaler physikalischer Gesetze.
17. November 2023
Materie
wie kurz nach dem Urknall
Nach fünf Jahren Pause wurden mit dem Large Hadron Collider
am CERN wieder Blei-Ionen zur Kollision gebracht. Dabei löste sich die
kollidierende Materie für kurze Zeit in ihre Bestandteile auf und erreichte so
einen Zustand wie das Universum Millionstel Sekunden nach dem Urknall. Die
lange Pause wurde für zahlreiche Verbesserungen genutzt, von denen sich die
Forschung einiges verspricht.
14. November 2023
Auf
der Spur des Quantenflimmerns des Vakuums
Absolut leer – so stellen sich die meisten von uns das Vakuum vor.
In Wirklichkeit aber ist es von einem energetischen Flimmern erfüllt: den
Quantenfluktuationen. Nun bereitet die Fachwelt ein Laserexperiment vor, das
diese Vakuumfluktuationen auf eine neuartige Weise nachweisen soll und dadurch
womöglich Hinweise auf neue Physikgesetze liefern könnte.
13. November 2023
Gemeinsame
Suche nach bislang unentdeckten Pulsaren
Im Rahmen des Projektes Einstein@Home wird ungenutzte
Rechenleistung von Freiwilligen verwendet, um in Radiodaten nach Hinweisen auf
Pulsare zu suchen. Jetzt hat sich Einstein@Home mit Zooniverse
zusammengetan, um aus 50.000 vielversprechenden
Einstein@Home-Pulsar-Kandidaten die Objekte auszuwählen, die eine genauere
Betrachtung verdienen.
6. November 2023
Atomkern
Sauerstoff-28 erstmals erzeugt und nachgewiesen
Im japanischen Forschungszentrum RIKEN ist es erstmals gelungen,
den seit langem gesuchten Atomkern Sauerstoff-28 zu erzeugen und nachzuweisen.
Eine besondere Rolle dabei spielte der Neutronendetektor NeuLAND, eine
wichtige Komponente des zukünftigen Beschleunigerzentrums FAIR in Darmstadt.
Der Nachweis ist für das Verständnis der Elemententstehung im Universum von
Bedeutung.
24. Oktober 2023
Auch
die Theorie spricht für kleineren Radius des Protons
Ist das Proton tatsächlich kleiner als lange Zeit angenommen? Immer
mehr deutet inzwischen darauf hin. Jetzt wurde der elektrische Ladungsradius
des Protons erstmals komplett ohne die Hinzuziehung experimenteller Daten
errechnet. Auch diese neuen Rechnungen favorisieren den kleineren Wert und
liefern noch weitere Daten.
20. Oktober 2023
Neue
Simulation liefert Einblick in Ablauf einer Kilonova
Eine neue 3D-Computersimulation des Lichts, das nach der
Verschmelzung zweier Neutronensterne ausgesendet wird, hat eine ähnliche
Abfolge von spektroskopischen Merkmalen ergeben wie die beobachtete Kilonova
AT2017gfo. Für die Forscherinnen und Forscher stellt die Simulation somit
einen wichtigen Schritt zum Verständnis dieser Explosionen dar.
19. Oktober 2023
Neuer
Blick auf das Wasserstoffbrennen massereicher Sterne
Im Dresdner Felsenkeller-Beschleuniger wurde jetzt eine
Kernreaktion untersucht, die im Inneren massereicher Sterne abläuft. Sie ist der
erste Schritt des sogenannten CNO-Zyklus und wurde bereits zuvor mit
Beschleunigern erforscht. Doch in der neuen Studie erlebten das Team eine
Überraschung: Der bislang akzeptierte Wert für den Wirkungsquerschnitt muss wohl
korrigiert werden.
17. Oktober 2023
Kollision
von zwei Gasplaneten um ASASSN-21qj
Das Sternsystem ASASSN-21qj zeigte in den letzten Jahren ein
sehr eigentümliches Verhalten: Nachdem sich die Helligkeit des Systems Mitte
2019 im Infraroten verdoppelt hatte, verblasste sie Ende 2021 im sichtbaren
Bereich des Lichts deutlich. Der mögliche Grund: In ASASSN-21qj könnten zwei
Gasplaneten kollidiert und zu einem neuen Planeten verschmolzen sein.
12. Oktober 2023
Eine
halbe Million neue Sterne in Omega Centauri
Mit der Veröffentlichung von fünf neuen Datenprodukten
bietet die ESA-Mission Gaia viele neue und verbesserte Einblicke in
unsere Galaxie und darüber hinaus. Unter anderem hat die Mission eine halbe
Million neuer und schwacher Sterne in einem Sternhaufen kartiert. Diese neuen
Gaia-Sterne liegen in Omega Centauri, einer der am dichtesten besiedelten
Regionen des Himmels.
10. Oktober 2023
Quantenelektrodynamik
erneut auf dem Prüfstand
Zwar gilt die Quantenelektrodynamik als die am besten
getestete Theorie der gesamten Physik, doch fehlten bislang Messungen unter
extremen Bedingungen. Nun wurde mit dem Experiment Alphatrap der g-Faktor des Elektrons in wasserstoffartigem Zinn
gemessen und damit das
Standardmodell der Teilchenphysik unter extrem hohen elektrischen Feldstärken
bestätigt.
5. Oktober 2023
Auf
dem Weg zu noch genaueren Atomuhren
Einem Forschungsteam ist ein entscheidender Schritt zu einer
neuen Generation von Atomuhren gelungen: Am European XFEL haben die
Forscherinnen und Forscher auf Basis des Elements Scandium einen wesentlich
exakteren Taktgeber erzeugt, der eine Genauigkeit von einer Sekunde in 300
Milliarden Jahren ermöglicht – das ist rund tausendmal präziser als die
Standard-Atomuhr auf Cäsium-Basis.
29. September 2023
Wie
Schwarze Löcher mittlerer Masse entstehen könnten
Schwarze Löcher mittlerer Masse könnten das Bindeglied zwischen
stellaren und den supermassereichen Schwarzen Löchern darstellen. Bislang
allerdings weiß man noch nicht einmal sicher, ob solche Schwarzen Löcher
überhaupt existieren. Mithilfe von umfangreichen Computersimulationen fand ein
Team nun zumindest theoretisch mögliche Entstehungsszenarien.
28. September 2023
Treffen
der deutschsprachigen Astronomie in der Hauptstadt
Die Astronomische Gesellschaft lädt in dieser Woche wieder zu ihrer
traditionellen Herbsttagung ein. Gastgeber ist 2023 die Technische Universität
Berlin. Höhepunkt sind wie jedes Jahr die
Preisverleihungen am Eröffnungstag. Die Karl-Schwarzschild-Medaille, der höchste
Auszeichnung der Astronomie im deutschsprachigen Raum, ging an Prof. Dr.
Thomas Henning.
12. September 2023
Project
8 zur Messung der Neutrinomasse erreicht Meilenstein
Neutrinos sind allgegenwärtige Elementarteilchen, die nur
sehr schwach mit normaler Materie wechselwirken und über die sich daher nur
schwer etwas herausfinden lässt. Die internationale Project-8-Kollaboration ist
mit ihrem neuen Experiment zur Bestimmung der Neutrinomasse nun einen
entscheidenden Schritt vorangekommen.
11. September 2023
Temperaturbestimmung
mit einem einzelnen Ion
Mit einem neuem Verfahren ist es Forschenden aus Braunschweig nun
gelungen, die Frequenzverschiebung durch thermische Strahlung zu bestimmen -
ein Faktor, der für die Genauigkeit von optischen Atomuhren von großer
Bedeutung ist. Die Ergebnisse dürften auch für eine mögliche Neudefinition der
Sekunde von Bedeutung sein.
7. September 2023
Wie
sich Paare Schwarzer Löcher in Galaxienzentren verraten
In einer neuen Studie konnte nun nachgewiesen werden, dass
die beobachtete Variabilität von Blazaren auf die Präzession der Jet-Quelle
zurückzuführen ist und vermutlich durch ein zweites massereiches Schwarzes Loch im
Zentrum der Galaxie verursacht wird. Somit könnten entsprechende Beobachtungen
auch Paare supermassereicher Schwarzer Löcher enttarnen helfen.
5. September 2023
Wichtiger
Schritt zu noch genaueren Uhren
Hochpräzise Atomuhren spielen bei der Erforschung der
fundamentalen Eigenschaften unseres Universums eine immer wichtigere Rolle. Noch
genauer wären sogenannte Kernuhren, für deren Entwicklung allerdings bislang
wichtige Grundlagen fehlten. Nun ist ein Forschungsteam einen entscheidenden
Schritt vorangekommen. Die erste Kernuhr könnte noch in diesem Jahrzehnt in
Betrieb gehen.
23. August 2023
Blick
ins Innere eines Kohlenstoff-Atoms
Einem Forschungsteam ist es gelungen, sämtliche bekannten
Energiezustände des Kohlenstoff-Kerns zu simulieren, darunter auch den
rätselhaften Hoyle-Zustand. Gäbe es ihn nicht, würden Kohlenstoff und
Sauerstoff im Weltall nur in winzigen Spuren vorkommen. Somit verdanken wir
diesem Zustand auch unsere eigene Existenz.
22. August 2023
Dünnster
Pixel-Detektor für Belle-II-Experiment
Forschende aus der ganzen Welt suchen mit dem Kooperationsprojekt
Belle II am japanischen Forschungszentrum KEK nach bislang unbekannten
Phänomenen in der Teilchenphysik. Mit der Installation eines neuen
Pixel-Detektors, der Signale bestimmter Teilchenzerfälle erkennen soll, wurde
nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Es handelt sich um den weltweit
dünnsten Pixel-Detektor.
21. August 2023
Neuer
möglicher Mechanismus für die Entstehung von Leben
Moleküle können aktive Cluster bilden, die Stoffwechselprozesse
katalysieren, indem sie selbsterzeugten Konzentrationsgradienten folgen. Dies
ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Studie. Das Modell beschreibt die
Selbstorganisation von Molekülen, die an Stoffwechselwegen beteiligt sind und
fügt so der Theorie über den Ursprung des Lebens einen möglichen neuen
Mechanismus hinzu.
17. August 2023
Messungen
zur Suche nach neuer Physik werden genauer
Könnte das Verhalten der Myonen-Teilchen zur Entdeckung einer
verborgenen Physik führen? Im zweiten Teil des Myon g-2 Experiments gab ein
internationales Team des US-Teilchenlabors Fermilab jetzt ihr lang erwartetes,
verbessertes Messergebnis bekannt: Die Messgenauigkeit wurde verdoppelt, die
Hinweise auf eine mögliche Abweichung vom Standardmodell sind geblieben.
15. August 2023
Die
Geräusche verschmelzender Schwarzer Löcher
Schwarze Löcher dürften zu den mysteriösesten Objekten im Universum
zählen. Mit Gravitationswellendetektoren ist es inzwischen möglich, das
Geräusch hörbar zu machen, das zwei Schwarze Löcher beim Verschmelzen
erzeugen. Bisher wurden etwa 70 solcher Geräusche aufgezeichnet. Nun wurde
prognostiziert, dass diese Geräusche bevorzugt in zwei bestimmten
Frequenzbereichen auftreten sollten.
8. August 2023
Wie
kühle Sterne Planeten-Atmosphären gefährden
Mithilfe von numerischen Simulationen hat eine
Forschungsgruppe die erste systematische Charakterisierung der Eigenschaften
stellarer Winde in einer Stichprobe von kühlen Sternen vorgenommen. Danach
erzeugen Sterne mit
stärkeren Magnetfeldern auch stärkere Winde, was wiederum ungünstige
Bedingungen für das Überleben von Planetenatmosphären schaffen könnten.
7. August 2023
Kosmologisches
Standardmodell auf dem Prüfstand
Ein internationales Astrophysik-Team hat den ehrgeizigen Versuch
unternommen, gleichzeitig die Entstehung von Galaxien und die großräumige
Struktur im Kosmos in großen Regionen des Weltalls zu simulieren. Die
Simulationen berücksichtigen zudem die geisterhaften Neutrinos und könnten
dazu beitragen, die Masse dieser Elementarteilchen einzugrenzen.
28. Juli 2023
Das
Alter von Sternen außerhalb von Sternhaufen
In einer neuen Studie konnte jetzt ein Zusammenhang zwischen den
Rotationsgeschwindigkeiten von Sternen in und außerhalb von Sternhaufen
hergestellt werden, aus dem sich deren Alter ableiten lässt. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Gyrochronologie zur Altersbestimmung nicht nur auf
Sternhaufen, sondern auch auf einzelne Sterne angewandt werden kann.
21. Juli 2023
Neuer
Supercomputer liefert gleiche Leistung für weniger Strom
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam hat den
neuen Supercomputer Urania in Betrieb genommen: Mit 6048 Rechenkernen
und 22 TeraByte Speicher ist Urania genauso leistungsfähig wie sein Vorgänger,
benötigt aber zum Betrieb nur halb so viel Strom. Mit Urania sollen
Gravitationswellenformen von verschmelzenden Schwarzen Löchern berechnet
werden.
18. Juli 2023
Mit
neuem Verfahren auf der Suche nach Dunkler Materie
Noch immer sucht die Wissenschaft nach Teilchen der Dunklen Materie.
Zum ersten Mal wurde dabei nun ein neues Verfahren in einem
Teilchenbeschleuniger angewandt: Die von den Forscherinnen und Forschern der
internationalen JEDI-Kollaboration genutzte Methode beruht auf der Beobachtung
der Spin-Polarisation eines Teilchenstrahls im Jülicher Speicherring COSY.
17. Juli 2023
Äquivalenzprinzip
mithilfe des Mondes erneut bestätigt
Zwei Forschungsteams aus Bremen und Hannover konnten Einsteins
Relativitätstheorie jetzt mit noch höherer Genauigkeit bestätigen. Grundlage
der Berechnungen waren Lasermessungen des Abstands zwischen dem Mond und der
Erde. Dabei zeigte sich, dass sich keine Abweichung vom sogenannten
Äquivalenzprinzip feststellen lässt.
14. Juli 2023
Entscheidende
Sekunde einer Kollision erstmals vollständig simuliert
Bei der Kollision von Neutronensternen entstehen nicht nur
Gravitationswellen, sondern auch schwere Elemente. Die genauen Vorgänge dabei
sind allerdings bislang nur wenig verstanden, was auch mit dem ungeheuren
Aufwand zusammenhängt, den entsprechende Simulationen erfordern. Auf einem
Supercomputer wurde nun die entscheidende Sekunde einer
Neutronensternkollision modelliert.
11. Juli 2023
Kosmische
Neutrinos aus der Milchstraße identifiziert
Die Herkunft eines energiereichen Regens relativistischer Teilchen,
der beständig auch auf unsere Erdatmosphäre einprasselt, ist eines der größten
Rätsel der modernen Astroteilchenphysik. Ein internationales Forschungsteam
ist diesem Rätsel auf der Spur. Mit dem IceCube-Detektor am Südpol konnten sie
jetzt erstmals Neutrinos aus unserer Milchstraße nachweisen.
4. Juli 2023
Die
Geschichte eines Planeten, den es nicht geben sollte
Im Sternbild des Kleinen Bären findet sich ein Planet, den es nicht
geben dürfte: In viel zu geringem Abstand kreist die ferne Welt um einen roten
Riesenstern, der ihn eigentlich hätte verschlucken müssen. Ein internationales
Forschungsteam hat dieses ungewöhnliche Paar nun näher untersucht und dabei
festgestellt: Der Planet war vermutlich nie in Gefahr.
3. Juli 2023
Radiobeobachtungen
liefern Hinweis auf niederfrequente Gravitationswellen
Radiobeobachtungen von Pulsaren aus mehr als 25 Jahren haben starke
Hinweise auf die Existenz von Gravitationswellen mit extrem niedrigen
Frequenzen im Nanohertz-Bereich geliefert. Sie dürften von Paaren extrem
massereicher Schwarzer Löcher in den Zentren verschmelzender Galaxien stammen
und könnten der Astronomie ein neues Fenster ins Universum öffnen.
29. Juni 2023
Chemisch
ungewöhnlich, aber nicht einzigartig
Was würden extragalaktische Astronominnen und Astronomen
herausfinden, wenn sie unsere Milchstraße aus großer Entfernung beobachten und
versuchen würden, die chemische Zusammensetzung unserer Heimatgalaxie zu
untersuchen? Die Frage hat sich nun ein irdische Forschungsteam gestellt. Das
Ergebnis: Die chemische Zusammensetzung der Milchstraße ist ungewöhnlich, aber
nicht einzigartig.
26. Juni 2023
Dunkle
Materie bleibt weiterhin dunkel
Könnte es eine Wechselwirkung von Photonen mit ultraleichter Dunkler
Materie geben? Dieser Frage ist nun ein Forschungsteam durch
Vergleichsmessungen von optischen Atomuhren nachgegangen. Sie fanden zwar
keinen Hinweis auf entsprechende Wechselwirkungen, das Ergebnis ist für die
Wissenschaft aber trotzdem nicht unwichtig.
23. Juni 2023
Auf
der Spur der Weißen-Zwerg-Pulsare
Enge Doppelsternsysteme aus einem Weißen Zwerg und einem
Roten Zwergstern können offenbar wie ein Pulsar aufblitzen. Lange Zeit war nur
eines dieser exotischen Systeme bekannt, nun entdeckten zwei Forschungsgruppen
ein zweites Exemplar. Es sollte den Wissenschaftlern und Wissenschaftlern
helfen, mehr über diese seltenen Objekte zu erfahren.
19. Juni 2023
Gemeinsam
auf der Spur der Dunklen Materie
Die französische Forschungsorganisation CNRS und drei
Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich zum Dark Matter Lab
zusammengeschlossen, einem internationalen Forschungslabor, das sich der
Erforschung der geheimnisvollen Dunklen Materie widmen soll. Es wird sich unter
anderem stark am bei DESY geplanten Experiment MADMAX engagieren.
14. Juni 2023
Wie
sehen Gravitationswellensignale von alternativen Gravitationstheorien aus?
Die Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt unsere Welt schon sehr
gut und erlaubt auch die Vorhersage der Form von Gravitationswellen, wie sie
seit einigen Jahren mit Detektoren gemessen werden. Trotzdem könnte es
alternative Theorien geben, die das Universum noch besser beschreiben. In
Potsdam wird nun diskutiert, wie Gravitationswellensignale alternativer
Theorien aussehen würden.
12. Juni 2023
Wie
aus abstrakten Daten Bilder werden
In der Strahlenbiologie, der Radioastronomie und bei der Vermessung kosmischer
Strahlung kommen Großforschungsanlagen zum Einsatz und man benötigt
intelligente Algorithmen, um die dabei entstehenden Daten zu veranschaulichen.
So verschieden die Forschungsfelder sind, so ähnlich können die dazu verwendeten
Verfahren sein.
6. Juni 2023
Experiment
erzeugt Bedingungen wie im Inneren von Riesenplaneten und Sternen
Einem internationalen Team ist es in Laborexperimenten gelungen,
Materie unter solch extremen Bedingungen zu untersuchen, wie sie sonst nur im
Inneren von Sternen oder Riesenplaneten vorkommen. Die Ergebnisse über das
Verhalten von Materie unter extremer Kompression sind sowohl für die
Astrophysik als auch für die Kernfusionsforschung von Bedeutung.
31. Mai 2023
ALPS
II beginnt mit empfindlichster Suche nach Axionen
Mit einem "Licht-durch-die-Wand-Experiment" ist bei DESY in
Hamburg gestern das weltweit empfindlichste modellunabhängige Experiment für die
Suche nach besonders leichten Teilchen in Betrieb gegangen. Aus diesen
sogenannten Axionen könnte die Dunkle Materie bestehen, deren Partikel sich
bislang jedem experimentellen Nachweis entzogen haben.
25. Mai 2023
Neuer
Beobachtungslauf mit empfindlicheren Detektoren vor dem Start
In knapp einer Woche soll los es losgehen: An den über den gesamten
Globus verteilten Gravitationswellendetektoren beginnt der vierte
Beobachtungslauf. Die Empfindlichkeit der Detektoren war in den vergangenen
Monaten deutlich verbessert worden, so dass auch schwächere Signale detektiert
werden können. Schon während des Testlaufs wurde vielleicht ein interessantes
Signal entdeckt.
19. Mai 2023
Neuronales
Netz analysiert verschmelzende Schwarze Löcher
Ein interdisziplinäres Team hat einen Algorithmus entwickelt, der
seine eigenen Berechnungen der Eigenschaften verschmelzender Schwarzer Löcher
umgehend überprüft und sein Resultat gegebenenfalls korrigiert. Die Methode
liefert dabei sehr genaue Informationen über die gemessenen Gravitationswellen
- ideal für die im Mai beginnende Messkampagne von
Gravitationswellen-Detektoren.
2. Mai 2023
Die
dunkle Zukunft eines massereichen Doppelsternsystems
Ein Doppelsternsystem in der Kleinen Magellanschen Wolken
ist offenbar sehr viel interessanter als bislang angenommen: Die beiden
massereichen Sterne in SSN 7 berühren sich bereits und sind auf dem besten Weg
zu Schwarzen Löchern zu werden. Diese dürften sich dann für viele Milliarden
Jahre weiter umkreisen, bevor sie zu einem größeren Schwarzen Loch
verschmelzen.
28. April 2023
Theorien
jenseits des Standardmodells gesucht
Woraus bestehen Dunkle Materie und Dunkle Energie? Warum
gibt es so viel Materie, aber so wenig Antimaterie im Universum? Und warum haben
die Neutrinos eine so winzig kleine Masse? Um diese fundamentalen Fragen zu
beantworten, sollen in Bonn künftig neue Modelle jenseits des Standardmodells
der Teilchenphysik und neue computergestützte Rechenmethoden entwickelt werden.
21. April 2023
Metallarme
Sterne bieten dem Leben bessere Chancen
Sterne, die vergleichsweise große Mengen schwerer Elemente
enthalten, bieten ungünstigere Bedingungen für das Entstehen komplexen Lebens
als metallarme Sterne. Grund dafür ist die Art der ultravioletten Strahlung, die
die Sonnen aussenden und die durch diese verursachten Reaktionen in
Planetenatmosphären. Das Universum könnte also mit zunehmendem Alter immer
lebensfeindlicher werden.
19. April 2023
Auf
der Suche nach neuer Physik am LHC
Im Rahmen eines neuen, vom Europäischen Forschungsrat geförderten
Projekts soll es erstmals gelingen, subtile Quanteneffekte zu beschreiben,
deren Verständnis wichtig sein wird, um bei den Beschleuniger-Experimenten am
Large Hadron Collider des CERN Hinweise auf eine neue Physik jenseits
des Standardmodells der Teilchenphysik zu entdecken.
3. April 2023
Zahlreiche
unentdeckte Zwerggalaxien in der Nähe der Milchstraße?
In unserer unmittelbarer Nachbarschaft könnten sich noch zahlreiche
Galaxien mit nur geringer Helligkeit verbergen. Dies ergab jetzt die
Auswertung präziser kosmologischer Simulationen. Die Entdeckung dieser Systeme
würde helfen, die Entwicklung von Galaxien besser zu verstehen und könnte
kosmologische Modelle bestätigen oder widerlegen.
31. März 2023
Die
massereichsten Sterne der Milchstraße und ihre Magnetfelder
Astronominnen und Astronomen haben durch Auswertung von
Archivmaterial nachweisen können, dass Magnetfelder in Mehrfachsternsystemen
mit mindestens einem massereichen, heißen blauen Stern viel häufiger vorkommen
als bisher von Fachleuten angenommen. Die Ergebnisse verbessern erheblich das
Verständnis massereicher Sterne und ihre Rolle als Vorläufer von
Supernova-Explosionen.
29. März 2023
Wie
Fußballmoleküle im Weltall entstehen
Die Chemie, die sich im All abspielen kann, ist komplex und
auch für das Verständnis der Entstehung des Lebens von Bedeutung.
Schon länger vermutet man, dass im All sogenannte Fullerene und deren
Abkömmlinge entstehen – große Kohlenstoffmoleküle in Fußball-, Schüssel-
oder Röhrchenform. Nun konnte gezeigt werden, wie diese Reaktion abläuft.
28. März 2023
Masse
des W-Bosons mit erhöhter Genauigkeit bestimmt
Eine erneute Auswertung von Messungen, die im Jahr 2011 am Large
Hadron Collider am Forschungszentrum CERN in Genf durchgeführt wurden,
hat nun eine erheblich bessere Bestimmung der Masse des W-Bosons erlaubt. Sie
stimmt hervorragend mit den Vorhersagen des Standardmodells überein - anders
als eine Auswertung von Messungen aus den USA.
24. März 2023
Heliumbrennen
auf einem Weißen Zwergstern entdeckt
Weiße Zwerge stellen das Endstadium der Entwicklung
sonnenähnlicher Sterne dar. Wenn sie Teil eines Doppelsternsystems sind, werden
sie zudem für die Kosmologie interessant. Sammeln sie nämlich Material von einem
Begleitstern auf, können sie als Supernova explodieren und werden dadurch zu
wichtigen Entfernungsindikatoren. Nun wurde ein ganz besonderer Weißer Zwerg
aufgespürt.
23. März 2023
Erstmals
Neutrinos aus einem Teilchenbeschleuniger beobachtet
Neutrinos gehören zu den am häufigsten vorkommenden Teilchen im
Kosmos, geben Forschenden jedoch nach wie vor viele Rätsel auf. Ein
internationales Team hat jetzt zum ersten Mal Neutrinos direkt beobachtet, die
in einem Teilchenbeschleuniger erzeugt wurden. Sie erhoffen sich, durch ihre
neue Entdeckung die Natur dieser fast masselose Elementarteilchen besser
verstehen zu können.
21. März 2023
Auch
auf sehr speziellen Monden könnte Leben möglich sein
Flüssiges Wasser gehört zu den wichtigsten Bedingungen für die
Entstehung von Leben, wie wir es auf der Erde kennen. Nun wurden erstmals in
einer neuartigen, interdisziplinären Zusammenarbeit die notwendigen
Eigenschaften von Monden um freifliegende Planeten ermittelt, um flüssiges
Wasser ausreichend lange zu speichern und somit Leben zu ermöglichen.
20. März 2023
Die
Masse unserer galaktischen Nachbarn im Visier
Auch in unserer galaktischen Nachbarschaft gibt es noch so manches
wissenschaftliche Rätsel. So sind beispielsweise die Massen der Galaxien der
Lokalen Gruppe nur ungenau bekannt. Daran könnte sich nun dank aktueller
Missionen wie etwa Gaia etwas ändern. Dies wollen in der kommenden
Woche 150 Forschende in Potsdam diskutieren. 17.
März 2023
Atomuhren
sollen noch genauer werden
Atomuhren gelten derzeit als die genauesten Zeitmesser mit denen
digitale und analoge Uhren synchronisiert werden. Der Zeittakt ergibt sich
dabei aus der Messung der atomaren Resonanz im Cäsium-Atom bei
Mikrowellenstrahlung. Mithilfe einer neuen Generation optischer Uhren lässt
sich der Standard von Zeit nun bis zu 100.000-mal genauer erfassen. 16.
März 2023
Warum
Christiaan Huygens wohl eine Brille gebraucht hätte
Christiaan Huygens baute im 17. Jahrhundert hervorragende Linsen,
aber seine Teleskope waren im Vergleich zu den damaligen Möglichkeiten nicht
sehr scharf. Ein Sonnenphysiker mit großem Interesse für
Wissenschaftsgeschichte hat sich nun mit diesem Paradoxon befasst und
festgestellt: Huygens war vermutlich kurzsichtig und hätte eine Brille
gebraucht. 6.
März 2023
Äußerst
empfindlicher Detektor für Radioaktivität
In einem Untertagelabor in Dresden befindet sich seit kurzem
der empfindlichste Aufbau zur Messung von Radioaktivität in Deutschland und
einer der empfindlichsten Aufbauten dieser Art auf der Welt. Mit dem neuen Detektor wird es
möglich, an den spannendsten Fragen der Astrophysik zu Dunkler Materie, Sternen
oder dem Urknall auf internationalem Spitzenniveau zu arbeiten. 27.
Februar 2023
Projekt
entdeckte bislang 59 extrasolare Planeten
Das CARMENES-Projekt hat jetzt die Daten von rund 20.000
Beobachtungen veröffentlicht, die zwischen 2016 und 2020 für eine Stichprobe
von 362 nahen kühlen Sternen gemacht wurden. Die Beobachtungen haben zur
Entdeckung von insgesamt 59 Exoplaneten geführt haben, von denen ein Dutzend
potenziell lebensfreundlich ist. 23.
Februar 2023
Kilonova
von 2017 hatte Form einer Kugel
Wenn Neutronensterne kollidieren, entsteht eine Explosion, die –
anders als bis vor kurzem angenommen – die Form einer nahezu perfekten Kugel
hat. Wie dies möglich ist, ist zwar immer noch ein Rätsel, aber die Entdeckung
könnte bei Entfernungsmessungen im All helfen. Bei solchen Kilonovae entstehen
zudem wichtige schwere Elemente. 21.
Februar 2023
Planetensysteme
lassen sich in vier Klassen einteilen
Schon lange ist der Astronomie klar: Planetensysteme sind nicht
zwingend wie unser Sonnensystem aufgebaut. In einer neuen Studie haben
Forschende nun gezeigt, dass sich offenbar vier Klassen von Planetensystemen
unterscheiden lassen. Unser Sonnensystem gehört dabei zu der Klasse, die es
offenbar nur selten in der Milchstraße gibt. 15.
Februar 2023
Suche
nach Kräften jenseits des Standardmodells
Auf der Suche nach neuen Kräften und Wechselwirkungen jenseits des
physikalischen Standardmodells ist ein internationales Forschungsteam nun
einen guten Schritt vorangekommen: Mit einem neuen Experiment konnten sie zwar
noch keine bislang unbekannten Wechselwirkungen nachweisen, doch für deren
Existenz deutlich strengere Grenzen festlegen. 13.
Februar 2023
Erste
Schritte zur Entstehung des Lebens schon im All
Sind die Grundbausteine für das Leben auf der Erde möglicherweise
bereits im All entstanden - trotz der unwirtlichen Bedingungen dort? Bei der
Suche nach einer Antwort könnte einem Forschungsteam nun ein wesentlicher
Schritt gelungen sein: Entdeckt wurde nämlich ein neuer abiotischer Weg zur
Bildung von Peptidketten aus Aminosäuren – ein wichtiger chemischer Schritt in
der Entstehung von Leben. 10.
Februar 2023
Ein
präzises Thermometer für warme dichte Materie
Warme dichte Materie findet sich im Inneren von Sternen und
Planeten. Zum besseren Verständnis dieser Materiezustände versucht die
Forschung diese Form der Materie auch im Labor zu untersuchen. Doch das ist
gar nicht so einfach. Nun hat ein Team eine neues Verfahren entwickelt, das
Temperaturmessungen sehr viel unkomplizierter und präziser erlaubt. 9.
Februar 2023
Was
Finsternisse über Spinnenpulsare verraten
Mithilfe des NASA-Weltraumteleskops Fermi wurden sieben
seltene Doppelsternsysteme identifiziert, in denen ein Neutronenstern von
seinem Begleitstern verfinstert wird. Das erlaubte es, die Masse der
Neutronensterne zu bestimmen. Dies ist für das bessere Verständnis von Materie
unter extremen Bedingungen von Bedeutung. 8.
Februar 2023
Planet
in Erdgröße um nahen roten Zwergstern Wolf 1069
Astronominnen und Astronomen haben einen extrasolaren Planeten von der Masse der
Erde entdeckt, der in der habitablen Zone des roten Zwergsterns Wolf 1069
kreist. Wolf 1069 ist lediglich 31 Lichtjahre entfernt, der Planet könnte auf
Teilen seiner Oberfläche lebensfreundliche Bedingungen aufweisen. Teleskope
der nächsten Generation könnten hier nach Spuren von Leben suchen. 3.
Februar 2023
HYPER-Modell
zur Erklärung der Dunklen Materie
Noch immer rätselt die Forschung, um was es sich wohl bei
der Dunklen Materie handelt, ohne die sich zahlreiche Beobachtungen nicht
erklären lassen. Alle Versuche, Partikel der Dunklen Materie nachzuweisen, sind
bislang fehlgeschlagen. Nun hat ein Team ein neues Modell der Dunklen Materie
entwickelt, das einige Vorteile aufweisen soll. 25.
Januar 2023
Gekrümmte
Raumzeit im Labor
Raum und Zeit sind nach Einsteins Allgemeiner
Relativitätstheorie untrennbar miteinander verbunden. Nun ist es Forschenden
gelungen, in einem Laborexperiment eine effektive Raumzeit zu realisieren, die
sich manipulieren lässt. Auf diese Weise können sie eine ganze Familie
gekrümmter Universen simulieren, um verschiedene kosmologische Szenarien zu
untersuchen. 17.
Januar 2023
Eindeutig
keine Chance für sterile Neutrinos
Nach mehreren Jahren Betrieb hat die STEREO-Kollaboration die
finalen Ergebnisse ihrer Antineutrino-Studie veröffentlicht: Anhand der
vorliegenden Daten konnte die Existenz von sterilen Neutrinos, ein
zusätzlicher Neutrino-Zustand, der in vielen Theorien erwartet wird,
ausgeschlossen und das bisherige Standardmodell bestätigt werden. 12.
Januar 2023
Citizen-Science-Projekt
sucht erfolgreich nach Quallengalaxien
Galaxienhaufen sind zwischen den Galaxien nicht etwa leer:
Heißes Gas macht einen großen Teil ihrer Masse aus. Das spüren auch Galaxien,
die in die zentralen Bereiche eines Galaxienhaufens eindringen: Material wird aus der Galaxie gerissen,
lange Schweife können entstehen, die die Galaxie wie eine Qualle aussehen
lassen. Interessierte helfen gerade dabei, solche Galaxien auf Bildern zu
finden. 9.
Januar 2023
Mit
Frontier die Jets aktiver Galaxienkerne erforschen
Ein internationales Team mit Hamburger Beteiligung hat sich im
Rahmen des INCITE-Programms des US-Energieministeriums erfolgreich für
Rechenzeit auf Frontier beworben, dem derzeit schnellsten
Supercomputer der Welt. Die Forschenden von der Hamburger Sternwarte wollen
Plasma-Jets von aktiven Galaxienkernen simulieren, um mehr über deren
Entwicklung zu erfahren. 4.
Januar 2023
Wie
sich ähnliche Gravitationswellen-Signale unterscheiden lassen
Wie lässt sich eine Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher
von der eines Neutronensterns mit einem Schwarzen Loch unterscheiden, wenn man
eine Gravitationswelle ohne ein zugehöriges elektromagnetisches Signal entdeckt?
Mit dieser Frage hat sich eine internationales Team nun befasst. Chancen dürfte
es wohl erst mit den Detektoren der nächsten Generation geben. 23.
Dezember 2022
Das
arme alte Herz unserer Milchstraße
Mithilfe von Daten des Astrometriesatelliten Gaia ist es
gelungen, Sterne zu identifizieren, die Zeugen der frühesten Geschichte
unserer Heimatgalaxie sind. Sie bilden das "arme alte Herz der Milchstraße",
da sie über besonders wenig schwerere Elemente verfügen. Das Ergebnis passt
gut zu den Vorhersagen kosmologischer Simulationen der frühesten Geschichte
unserer Heimatgalaxie. 21.
Dezember 2022
Was
Antihelium-Kerne über Dunkle Materie verraten können
Einem Forschungsteam ist es nun gelungen, die Überlebensrate
von Antihelium-Kernen aus den Tiefen der Galaxis zu bestimmen – eine notwendige
Voraussetzung für die indirekte Suche nach Dunkler Materie. Die Ergebnisse sind
für die Suche nach Antimaterie im All an Bord der Internationalen Raumstation
ISS und für künftige Ballonexperimente von Bedeutung. 14.
Dezember 2022
Rätsel
um kosmische Röntgenstrahlung gelöst
Ein internationales Team hat mit einem hochpräzisen Experiment ein
Jahrzehnte währendes Problem der Astrophysik gelöst: Die im Labor gemessenen
Intensitätsverhältnisse wichtiger Strahlungslinien von Eisen wichen bislang
von den berechneten ab, was die Interpretation von Röntgenspektren etwa der
Korona der Sonne oder der Umgebung Schwarzer Löcher schwierig machte. 8.
Dezember 2022
Erneuertes
ALICE-Experiment nimmt Testbetrieb auf
Mit dem Experiment ALICE am CERN in Genf wollen
Physikerinnen und Physiker den Materiezustand unmittelbar nach dem Urknall
erforschen, das sogenannte Quark-Gluon-Plasma. In den letzten Jahren wurde der
Beschleuniger noch einmal verbessert und auch das ALICE-Experiment entsprechend
ertüchtigt. Nun warten die Teams weltweit gespannt auf die ersten Ergebnisse. 7.
Dezember 2022
Test
der Raumzeit-Symmetrie mit Rekord-Genauigkeit
Das Ergebnis eines Experiments sollte nicht von seiner Ausrichtung
in der Raumzeit abhängen - diese Raumzeit-Symmetrie ist eine wesentliche
Voraussetzung für die Gültigkeit aktueller theoretischer Modelle. Bei neuen
Tests haben Forschende nun auch bei verdoppelter Genauigkeit keinen Hinweis
auf Symmetriebrüche feststellen können. 1.
Dezember 2022
Rätselhafter
Gasriese um HD 114082
Astronominnen und Astronomen haben einen Riesenplaneten um den sonnenähnlichen Stern HD 114082
entdeckt. Mit einem Alter von nur 15 Millionen Jahren ist dieser Super-Jupiter
der jüngste Exoplanet seiner Art, für den man Radius und
Masse bestimmen konnte. Allerdings lassen sich beiden Größen schwer mit den weithin akzeptierten
Modellen der Planetenentstehung vereinbaren.
30. November 2022
Harter
oder weicher Kern und Radius von zwölf Kilometern
Mithilfe einer riesigen Anzahl von numerischen Modellrechnungen ist
es gelungen, allgemeine Erkenntnisse über die extrem dichte innere Struktur
von Neutronensternen zu erlangen: Abhängig von ihrer Masse haben diese Sterne
entweder einen weichen oder harten Kern. Zudem dürften sie alle einen Radius
von rund zwölf Kilometern aufweisen.
22.
November 2022
Erklärung
für ein ungewöhnliches Gravitationswellensignal
Forschende aus Jena und Turin haben die Entstehung eines
ungewöhnlichen Gravitationswellensignals rekonstruiert: Das Signal GW190521
könnte aus der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher resultieren, die sich
gegenseitig mit ihrem Gravitationsfeld eingefangen und sich anschließend auf
einer exzentrischen Bahn umeinander bewegt haben.
21.
November 2022
Präzisionsexperiment
schließt bislang unerforschten Parameterbereich aus
Was macht die Dunkle Materie aus? Bei der Suche nach einer Antwort
auf diese Frage ist ein internationales Forschungsteam nun einen Schritt
vorangekommen: Mithilfe eines Präzisionsexperiments konnte der Spielraum für
die Existenz von Dunkler Materie deutlich eingeschränkt werden. Die Suche nach
den Partikeln der Dunklen Materie geht aber weiter.
11.
November 2022
Nächstgelegenes
Schwarzes Loch aufgespürt
Mit Unterstützung des ESA-Astrometriesatelliten Gaia wurde
nun das erdnächste bekannte Schwarze Loch entdeckt. Es ist weniger als 1600
Lichtjahre von uns entfernt und umkreist einen Stern, der unserer Sonne
ähnelt. Ganz erklären kann sich das Team die Existenz des ungewöhnlichen Paars
allerdings nicht: Die ermittelten Eigenschaften passen schlecht zu den
aktuellen Theorien.
4.
November 2022
Die
dunkle Vergangenheit von Gamma Columbae
Bislang wurde dem Stern Gamma Columbae von der Wissenschaft
kaum Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl er sogar bereits mit bloßem Auge sichtbar
ist. Jetzt ist es jedoch einem Team gelungen, seine dunkle Vergangenheit zu
enthüllen: Gamma Columbae dürfte ursprünglich Teil eines Doppelsternsystems
gewesen sein und hat seinen Partner dann verschlungen.
2.
November 2022
Masseärmster
Neutronenstern oder exotischer Quarkstern?
Der leichteste bisher bekannte Neutronenstern könnte sich im Zentrum
des Supernova-Überrests HESS J1731-347 befinden. Neue Berechnungen ergaben,
dass das Objekt nur etwa die Hälfte der Masse eines typischen Neutronensterns
aufweist. Allerdings ist noch unklar, ob es sich bei dem Stern tatsächlich um
einen Neutronenstern handelt oder nicht sogar um einen noch exotischeren
Quarkstern.
27.
Oktober 2022
Vorhersage
mithilfe künstlicher Intelligenz bestätigt
Durch Simulationen konnte nun erstmals eine wichtige theoretische
Vorhersage der Quantenphysik bestätigt werden. Dies gelang allerdings nur
mithilfe von Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Die Studie
betraf den Kibble-Zurek-Mechanismus, der ursprünglich eingeführt worden war,
um die Strukturbildung des Universums zu erklären.
18.
Oktober 2022
Grundlagen
für interkontinentales Quantennetzwerk
Gemeinsam wollen Forschende aus Europa und Kanada die Grundlage für
ein interkontinentales Netzwerk zur Quantenkommunikation schaffen. Im Rahmen
des Projektes HYPERSPACE soll dabei speziell die Verteilung verschränkter
Photonen via Satellit erforscht werden. Das Forschungsvorhaben ist nun in
seine dreijährige Projektlaufzeit gestartet.
18.
Oktober 2022
30
Jahre ATLAS-Experiment am CERN
Ein besonderer Detektor konnte zu Monatsbeginn Geburtstag feiern:
Vor 30 Jahren unterzeichneten 88 Forschungseinrichtungen eine
Absichtserklärung für das ATLAS-Experiment am CERN. Bis heute ist ATLAS der
größte Teilchendetektor, der je gebaut wurde und zählt noch lange nicht zum
alten Eisen: Aktuell arbeitet man daran, das Experiment für die Zukunft zu
rüsten.
6.
Oktober 2022
Deutsches
Zentrum für Astrophysik entsteht in Sachsen
Freude bei der deutschen Astronomie: In der sächsischen
Lausitz soll das Deutsche Zentrum für Astrophysik entstehen. Der von vielen
Forschenden aus Astronomie, Astrophysik und Teilchenphysik unterstützte
Projektvorschlag setzte sich in einer Ausschreibung des
Bundesforschungsministeriums gegen zuletzt vier andere Mitbewerber durch und
soll nun an zwei Standorten realisiert werden.
30.
September 2022
Frühe
Phase prägt weitere Entwicklung von Sternen
Bevor ein Stern zu einer richtigen Sonne wird, macht er eine
turbulente Entwicklung durch, die schwer zu modellieren ist. Dieser frühen Phase
wurde in klassischen Modellen zur Sternentwicklung wenig Bedeutung
zugemessen. Eine neue Studie zeigt aber nun, dass die weitere Entwicklung eines
Sterns durchaus von dieser frühen Phase geprägt ist.
20.
September 2022
Software
soll bei Suche nach Ursprung helfen
Mit einem neuen Computerprogramm lässt sich der Transport kosmischer
Strahlung durch das All simulieren. Dies könnte der Forschung dabei helfen,
das Rätsel um die Quellen der kosmischen Strahlung zu lösen, die aus dem All
auf die Erde prasselt. Bislang ist nämlich unbekannt, welche Himmelsobjekte
genau diese hochenergetische Strahlung aussenden.
19.
September 2022
1000
Tage im Orbit und fast wie neu
Nach tausend Tagen in der Umlaufbahn zeigt das Weltraumteleskop
CHEOPS fast keine Abnutzungserscheinungen. So hoffen die beteiligten
Forscherinnen und Forscher, dass es noch eine ganze Weile Details über einige
der interessantesten Planeten um ferne Sonnen liefern kann. CHEOPS ist eine
gemeinsame Mission der europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der
Schweiz.
16.
September 2022
Wiedersehen
der deutschsprachigen Astronomie in Bremen
Die Astronomische Gesellschaft lädt in dieser Woche wieder zu ihrer
traditionellen Herbsttagung ein, und erstmals seit drei Jahren findet diese
wieder in Präsenz statt. Höhepunkt sind wie bei jeder Tagung die
Preisverleihungen am Eröffnungstag. Am Vorabend der Tagung wurde zudem mit der
Caroline-Herschel-Medaille ein neuer Preis verliehen.
13.
September 2022
Knick
im Plasmastrom eines Blazar-Jets
Einem Forschungsteam ist ein bisher einmaliger Blick auf die
Vorgänge in einem aktiven Galaxienkern gelungen. Mithilfe der Daten, die
Teleskope auf der ganzen Welt gesammelt haben, wurde ein lange vermuteter
Prozess im Plasma-Jet des aktiven Galaxienkerns BL Lacertae nachgewiesen. Auch
Schülerinnen und Schüler aus Würzburg waren an der Untersuchung beteiligt.
12.
September 2022
Auf
der Suche nach dem Ursprung des Lebens
In Zürich wurde nun ein neues Forschungs- und Lehrzentrum zur
Entstehung und Verbreitung von Leben auf und außerhalb der Erde eröffnet.
Unter der Leitung von Nobelpreisträger Didier Queloz werden darin über 40
Forschungsgruppen aus fünf Instituten nach den Ursprüngen des Lebens fahnden.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Zusammenarbeit ganz verschiedener
wissenschaftlicher Disziplinen.
8.
September 2022
Vor
2000 Jahren noch kein roter Riesenstern
Ein interdisziplinäres Team um Astrophysiker der Universität Jena
nutzte jetzt antike Beobachtungen, um nachzuweisen, dass Betelgeuse – der
helle rote Riesenstern im Sternbild Orion – vor rund 2000 Jahren noch
gelb-orange war. Die vergleichsweise genaue Datierung des Farbwechsels erlaubt
auch Rückschlüsse auf Masse, Alter und Zukunft des Sterns.
5.
September 2022
Aussehen
im Widerspruch zum Standardmodell?
Dunkle Materie, eine noch immer mysteriöse Substanz, die sich nicht
direkt beobachten lässt, sich aber durch ihre gravitative Anziehungskraft
bemerkbar macht, ist inzwischen fester Bestandteil des Standardmodells der
Kosmologie. Ein Team hat nun Zwerggalaxien im Fornax-Galaxienhaufen angeschaut
und ist überzeugt, dass deren Aussehen nicht so recht zum Standardmodell
passt.
8.
August 2022
Maschinelles
Lernen mit kosmologischen Simulationen kombiniert
Im Rahmen einer neuen Forschungsgruppe sollen in Heidelberg aktuelle
Methoden des maschinellen Lernens mit hochaufgelösten kosmologischen
Computersimulationen kombiniert werden. Ziel des Projekts, das von der
Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt wird, ist ein besseres Verständnis über die
Entstehung von Galaxien.
5.
August 2022
Der
Fingerabdruck von Wasserstoff
In Kassel bemühen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um
ein lückenloses spektroskopisches Profil von molekularem Wasserstoff. Das
spektroskopische Gesamtbild soll es der Astrophysik künftig ermöglichen,
spektrale Beobachtungen besser auszuwerten. Informationen zu dem Projekt sind
auch gerade in der Kasseler Innenstadt zu sehen.
4.
August 2022
Wie
sich Neutronensterne umkreisen und kollidieren
An der Universität Hamburg will man sich in den kommenden Jahren
intensiv mit der Simulation von Neutronensternpaaren beschäftigen, die sich
erst umkreisen und schließlich kollidieren. Dabei sollen Gravitationswellen
und elektromagnetische Strahlung zusammen modelliert werden. Der Europäische
Forschungsrat fördert das Vorhaben im Rahmen eines ERC Advanced Grant mit 2,5
Millionen Euro.
2.
August 2022
Wie
Jets die Sternentstehung beeinflussen
In den Zentren praktisch aller Galaxien befinden sich
supermassereiche Schwarze Löcher. Von diesen können gewaltige Jets ausgehen, so
dass die Schwarzen Löcher indirekt auch Einfluss auf entferntere Bereiche der
Galaxie ausüben. Ein internationales Forschungsteam hat dies nun mithilfe von
Beobachtungen und Simulationen genauer untersucht.
25.
Juli 2022
Wenn
Schwarzes Loch und Neutronenstern kollidieren
Mithilfe von
Supercomputern wurde erstmals der komplette Prozess des Zusammenstoßes eines Schwarzen Loches mit einem
Neutronenstern modelliert. Dabei berechnete das Team die Vorgänge von den letzten Umkreisungen
über die Verschmelzung bis zur Phase nach der Kollision, in der nach den
Berechnungen auch hochenergetische Gammastrahlenausbrüche auftreten können.
21.
Juli 2022
Neutrinofabriken
im Weltraum identifiziert
Woher stammt die kosmische Strahlung? Diese Frage
beschäftigt die Astrophysik schon seit über einem Jahrhundert. Die Antwort ist
eng verknüpft mit dem Ursprung bestimmter Neutrinos, die in den Geburtsstätten
der kosmischen Strahlung erzeugt werden. Ein Forschungsteam konnte nun erstmals
zeigen, dass diese Neutrinos von Blazaren stammen. 18.
Juli 2022
Gravitationskonstante
neu bestimmt
Mit einer neuen Messtechnik haben Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler in der Schweiz die Gravitationskonstante G neu bestimmt.
Obwohl der gemessene Wert noch eine hohe Unsicherheit aufweist, hat die
Methode großes Potenzial, um zu einem noch genaueren Wert zu gelangen. Bislang
ist G die am ungenauesten bekannte Naturkonstante.
15.
Juli 2022
Digitale
Auswertung alter Fotoplatten abgeschlossen
Die vierte und letzte Datenveröffentlichung des
APPLAUSE-Projekts stellt insgesamt 94.000 digitalisierte astronomische
Fotoplatten zur Verfügung, die unter anderem mithilfe von Machine-Learning-Methoden
analysiert und katalogisiert wurden. Erstmals sind dadurch nun auch
digitalisierte Aufnahmen des vatikanischen Observatoriums verfügbar.
5.
Juli 2022
Die
Verbindung zwischen Radiostrahlung und Sternentstehung
Seit einem halben Jahrhundert macht sich die Forschung einen
Zusammenhang zwischen der Sternentstehung in Galaxien und ihrer Infrarot- und
Radiostrahlung zunutze - allerdings ohne die zugrundeliegende Physik
vollständig verstanden zu haben. Mit neuen Computersimulationen der
Galaxienentstehung gelang nun eine komplette Modellierung der kosmischen
Strahlung. 30.
Juni 2022
Flüssiges
Wasser auf ganz verschiedenen Welten
Flüssiges Wasser gilt als eine wichtige Voraussetzung, damit
Leben auf einem Planeten entstehen kann. Eine neue Studie zeigt nun, das Wasser
über lange Zeit auch auf Welten existieren kann, die sich stark von der Erde
unterscheiden. Eventuell sollte man bei der Suche nach möglicherweise
lebensfreundlichen Planeten also großzügiger sein.
28.
Juni 2022
Erstmals
Tetra-Neutron in Beschleuniger nachgewiesen
60 Jahre lang hatte man danach gesucht, jetzt ist es erstmals
gelungen, einen neutralen Kern, ein sogenanntes Tetra-Neutron, bei einem
Beschleuniger-Experiment in Japan nachzuweisen. Die Ergebnisse des
internationalen Forschungsteams, an dem auch deutsche Forscherinnen und
Forscher beteiligt waren, könnte der Wissenschaft auch mehr über
Neutronensterne verraten.
27.
Juni 2022
Quantenelektrodynamik
mit hoher Präzision getestet
Mit einer neu entwickelten Technik konnte nun der minimale
Unterschied der magnetischen Eigenschaften zweier Isotope von hochgeladenem
Neon mit bisher unzugänglicher Genauigkeit gemessen und damit auch die
Gültigkeit der Quantenelektrodynamik getestet werden. Daraus ergeben sich
bessere Grenzen für eine neue Physik und die Suche nach Dunkler Materie.
20.
Juni 2022
Kombination
von Daten erlaubt neue Erkenntnisse
Erstmals wurden jetzt Daten aus kernphysikalischen Experimenten,
Gravitationswellenmessungen und anderen astronomischen Beobachtungen mit
theoretischen Erkenntnissen kombiniert, um das Verhalten der dichten Materie
im Inneren von Neutronensternen besser zu verstehen. Die Methode lässt sich
leicht für neue Daten anpassen.
17.
Juni 2022
Zwei
Supererden um nahen Stern HD 260655
Einen Umkreis von etwa 33 Lichtjahren, entsprechend zehn Parsec,
zählt man in der Astronomie zu unserer Nachbarschaft. Über 400 Sterne hat man
hier inzwischen entdeckt und auch zahlreiche Planeten. Jetzt kommen zwei neue
Supererden im viertnächsten Sternsystem hinzu. Aufgespürt wurden sie mit dem
NASA-Satelliten TESS. Leben dürfte es auf den Welten allerdings eher nicht
geben.
16.
Juni 2022
Vier
Braune Zwerge im Orbit um Stern direkt abgebildet
Die direkte Abbildung von Braunen Zwergen, die einen anderen Stern
umkreisen, ist alles andere als einfach: In knapp drei Jahrzehnten konnten
daher bislang nur 40 solcher Braunen Zwerge abgebildet werden. Mit einem neuen
Suchverfahren ist es einem Team nun gelungen, gleich vier bislang unbekannte
Braune Zwerge aufzuspüren und zu fotografieren.
15.
Juni 2022
Sternbeben
und neue Details über Milliarden Sterne
Mit der sogenannten Datenfreigabe 3 hat die europäische
Weltraumagentur ESA heute weitere Daten ihrer Astrometriemission Gaia
veröffentlicht. Erstmals werden Forschenden damit auch die von Gaia
aufgenommenen Spektroskopie-Daten zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden mit
Gaia zahlreiche Sternbeben registriert - auch bei Sternen, bei denen
man dies nicht erwartet hatte.
13.
Juni 2022
Ende
der kosmischen Dämmerung bestimmt
Zwei Jahrzehnte wurde diskutiert, wann genau die Epoche der
Reionisation im frühen Universum endete und damit die "kosmische Dämmerung". Aus
den Strahlungssignaturen von 67 Quasaren konnte ein Team nun den Zeitpunkt
bestimmen: auf etwa 1,1 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Damit sollten sich
auch die ionisierenden Quellen besser identifizieren lassen.
10.
Juni 2022
Schwarzes
Loch zerreißt Riesenstern
Ein Forschungsteam ist Zeuge des dramatischen Endes eines
Riesensterns geworden: In einer fernen Galaxie hat ein gigantisches Schwarzes
Loch einen Riesenstern zerrissen. Die kosmische Katastrophe produzierte nach
einigen Monaten ein gleißendes Lichtecho im Infrarotbereich. Zudem hat das
Neutrinoteleskop IceCube in der Antarktis möglicherweise ein Teilchen
des zerrissenen Sterns aufgefangen. 7.
Juni 2022
Teilchendetektoren
der Zukunft gesucht
In sogenannten Graduiertenkollegs sollen Doktorandinnen und
Doktoranden gezielt in einem bestimmten Forschungsbereich gefördert und so
optimal auf ihren künftigen Berufswege in der Wissenschaft vorbereitet werden.
In Mainz entsteht nun ein Kolleg mit dem Schwerpunkt auf Teilchendetektoren.
Diese dürften für die künftige physikalische Forschung von großer Bedeutung
sein.
30.
Mai 2022
Der
Materiezyklus und die Galaxienentwicklung
In Heidelberg wird sich eine neue Forschungsgruppe intensiv mit dem
Materiezyklus in Galaxien befassen. Die neue Emmy-Noether-Forschungsgruppe,
die gerade ihre Arbeit aufgenommen hat, wird von der DFG mit rund 1,7
Millionen Euro über sechs Jahre gefördert. Die Arbeit soll computergestützte
Galaxiensimulationen verbessern helfen.
27.
Mai 2022
Wichtiger
Meilenstein für LISA-Mission erreicht
LISA, die Laser Interferometer-Space Antenna, hat einen
wichtigen Meilenstein erreicht: Im Rahmen des Mission Formulation Review
(MFR) haben Expertinnen und Experten von ESA, NASA sowie aus Wissenschaft und
Industrie die geplante Mission auf Herz und Nieren überprüft und grünes Licht
für die nächste Entwicklungsphase gegeben.
20.
Mai 2022
Druckverhältnisse
wie im Inneren von Uranus
Schon im Zentrum der Erde herrschen extrem hohe Drücke, im
Mittelpunkt von Eisriesen wie Uranus sind diese noch einmal deutlich höher.
Unter solchen außergewöhnlichen Bedingungen können spezielle Verbindungen mit
ganz besonderen Eigenschaften entstehen. Nun gelang es, Materialien unter
diesen extremen Druckverhältnissen im Labor zu erzeugen und zu untersuchen. 18.
Mai 2022
Der
Unterschied zwischen scheinbar ähnlichen Staubwolken
Mithilfe von Zehntausenden von Sternen, die von der Raumsonde
Gaia beobachtet wurden, konnte nun die 3D-Gestalt zweier großer
sternbildender Molekülwolken ermittelt werden. Diese sind sich offenbar
weniger ähnlich, als sie auf zweidimensionalen Ansichten erscheinen. Dies
dürfte erklären, warum die Sternentstehungsintensität in den Wolken so
unterschiedlich ist. 17.
Mai 2022
Blubbernde
Oberfläche lässt Sterne am Himmel wackeln
Aufgrund der blubbernden Oberfläche massereicher
Riesensterne scheinen ihre Positionen am Himmel zu wackeln. Nun wurden die
Gasbewegungen in den atmosphärischen Schichten dieser Sterne detailliert
simuliert und ihre Ergebnisse mit präzisen Daten des Perseus-Sternhaufens
verglichen: Danach könnte das Blubbern tatsächlich einen großen Teil der
Messunsicherheit erklären. 16.
Mai 2022
Rechenkapazität
für Suche nach Neutronensternen
Die Analyse der Daten von Gravitationswellendetektoren wie LIGO
erfordert eine enorme Rechenleistung. Und genau diese konnte sich eine
Forschungsgruppe in Hannover nun sichern: Vom europäischen Projekt PRACE
erhielt sie zehn Millionen Rechenkernstunden, die sie nun für die Suche nach
kontinuierlichen Gravitationswellen von bislang unbekannten Neutronensternen
nutzen will. 22.
April 2022
Suche
nach Gravitationswellenhintergrund mit Gammastrahlen
Die Kollision supermassereicher Schwarzer Löcher in den Zentren
wechselwirkender Galaxien füllt das Universum mit niederfrequenten
Gravitationswellen. Mit großen Radioteleskopen wurde bereits nach diesen
Wellen gesucht. Nun hat ein Team festgestellt, dass offenbar auch
hochfrequente Gammastrahlung für diese Suche genutzt werden kann.
11.
April 2022
Hybride
Atome in superflüssigem Helium
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am CERN hat
bei hybriden Atomen aus Antimaterie und Materie ein überraschendes Verhalten
entdeckt, wenn diese in supraflüssiges Helium eingetaucht werden. Das Ergebnis
könnte einen neuen Weg eröffnen, um mit Antimaterie die Eigenschaften von
kondensierter Materie zu untersuchen – oder um Antimaterie in kosmischer
Strahlung aufzuspüren. 7.
April 2022
Ein
innerer Ring aus metallreichen Sternen
Mithilfe einer Kombination aus Beobachtungsdaten von Sternen und
einem realistischen Modell der Milchstraße wurde nun eine neue Struktur in
unserer Heimatgalaxie entdeckt: Direkt außerhalb des galaktischen Balkens
befindet sich ein innerer Ring aus metallreichen Sternen, die jünger sind als
die Sterne im Balken, der vor mindestens sieben Milliarden Jahren entstanden
sein muss. 6.
April 2022
Thesan
modelliert frühes Universum im Detail
Mit der neuen kosmologischen Simulation Thesan hat ein
internationales Team das frühe Universum zu einem Zeitpunkt simuliert, als die
ersten Sterne zu leuchten begannen. Der Blick auf diese wichtige Phase der
"kosmische Reionisation" kann auch Vergleichsdaten für künftige Beobachtungen
liefern, wie die des Weltraumteleskops James Webb. 29.
März 2022
Die
bewegte Jugendzeit unserer Heimatgalaxie
Zwei Astronomen ist dank eines einzigartigen neuen Datensatzes die
bislang detaillierteste Rekonstruktion der Frühphase unserer Heimatgalaxie
gelungen: Vor etwa 13 bis und 8 Milliarden Jahren verschmolz die Milchstraße
mit anderen Galaxien und verbrauchte große Mengen an Wasserstoff, um neue
Sterne zu bilden. Dann wurde es deutlich ruhiger. 25.
März 2022
Mehr
als 5000 bekannte Planeten um andere Sonnen
Lange Zeit war die Anzahl der bekannten Planeten sehr überschaubar -
und sie kreisten alle um unsere Sonne. Doch Ende des letzten Jahrhunderts
wurden mehr und mehr Welten um andere Sterne entdeckt. Zu Wochenbeginn
überschritt die Zahl der bestätigten extrasolaren Planeten bei der NASA die
5000-Marke. Planeten, die unserer Erde zumindest etwas ähnlich sind, gibt es
darunter aber nur wenige. 22.
März 2022
Neues
zur Entstehung Brauner Zwerge
Braune Zwerge sind stellare Objekte, die nicht über ausreichend
Masse verfügen, um die nuklearen Fusionsprozesse in ihrem Inneren dauerhaft zu
zünden. Schon länger versucht man herauszufinden, wie Braune Zwerge eigentlich
genau entstehen. Neue Beobachtungen legen nun nahe, dass es Unterschiede zur
Entstehung sonnenähnlicher Sterne gibt. 4.
März 2022
Schwarzes
Loch mit geneigter Rotationsachse
Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen hat
herausgefunden, dass die Rotationsachse des Schwarzen Lochs in dem
Doppelsternsystem MAXI J1820+070 um mehr als 40 Grad gegenüber der Achse der
Sternbahn geneigt ist. Dieser Befund war so nicht erwartet worden und könnte
die derzeitigen theoretischen Modelle zur Entstehung Schwarzer Löcher infrage
stellen. 25. Februar 2022
Das
Geheimnis der blauen Hauptreihe
Sterne, die in ihrem Inneren Wasserstoff zu Helium fusionieren,
sollten eigentlich eine genau definierte Gruppe bilden. Im Sternhaufen NGC
1755 scheinen allerdings einige dieser Sterne jünger zu sein als es die
Theorie vorhersagt. Jetzt gibt es eine Erklärung dafür: Die vermeintlich zu
jungen Sterne könnten durch die Verschmelzung von Doppelsternen entstanden
sein. 21. Februar 2022
Eine
Verschmelzung namens Pontus
Astronominnen und Astronomen haben auf Grundlage von Daten der
Astrometriemission Gaia einen Atlas der Verschmelzungen kleinerer
Galaxien mit der Milchstraße erstellt. Dazu werteten sie Informationen zu 257
Sternströmen, Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien statistisch aus. Dabei
entdeckten sie auch eine zuvor unbekannte Verschmelzung.
18. Februar 2022
Masse
des Neutrinos noch genauer vermessen
Das internationale KArlsruhe TRItium Neutrino Experiment, kurz
KATRIN, am Karlsruher Institut für Technologie hat die Neutrinomasse erstmals
auf unter ein Elektronenvolt eingegrenzt und damit eine in der Neutrinophysik
wichtige Schwelle unterschritten. Aus den neuen Daten lässt sich eine
Obergrenze von 0,8 eV für die Masse des Neutrinos ableiten.
16. Februar 2022
Seltener
Zerfall bestätigt Standardmodell
Am Large Hadron Collider in Genf wurde in den vergangenen
Jahren auch der äußerst seltene Zerfall eines Bs-Teilchens in zwei Myonen
untersucht. Bei den nun vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um die
bislang präzisesten Messungen der Zerfallsrate mit einem Einzelexperiment. Die
Daten festigen das Standardmodell der Teilchenphysik.
14. Februar 2022
Entstehung
von Biomolekülen auf kosmischem Staub
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist der Nachweis einer
neuen chemischen Reaktion gelungen, die es ermöglichen könnte, dass kleine
Biomoleküle auf der eisigen Oberfläche von kosmischen Staubkörnern entstehen.
Dies könnte bei der Klärung der Frage helfen, ob Material aus dem All die
Entstehung des Lebens auf der Erde maßgeblich unterstützt hat.
11. Februar 2022
Protonen
sind kleiner als lange angenommen
Sind Protonen tatsächlich kleiner als noch vor einigen Jahren
angenommen? Neue Experimente deuteten darauf hin und ließen manche sogar über
eine notwendige Änderung des Standardmodells spekulieren. Nun haben
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich die alten Daten noch einmal
angesehen und konnten auch daraus einen geringeren Protonenradius ableiten.
8. Februar 2022
Die
exotische Atmosphäre von WASP-189b
Der Planet WASP-189b zählt zu den extremsten bekannten extrasolaren
Planeten überhaupt. Nun haben Forschende dessen Atmosphäre detailliert
analysiert und dabei zahlreiche Substanzen identifiziert. Unter anderem
entdeckten sie Titanoxid, das in der Atmosphäre von WASP-189b eine ähnliche
Rolle spielen könnte wie die Ozonschicht in der Erdatmosphäre.
1. Februar 2022
Weltweite
Suche nach Partikeln der Dunklen Materie
Mit GNOME, einem weltweiten Netzwerk aus optischen Magnetometern,
wurde erstmals nach bestimmten Partikeln gefahndet, aus denen die Dunkle
Materie bestehen könnte. Bei der Analyse der Daten aus einem einmonatigen
Dauerbetrieb fand man jedoch noch keinen entsprechenden Hinweis. Für das
internationale Team ist das Ergebnis trotzdem interessant.
21. Januar 2022
Exoplaneten-Teleskop
nimmt wichtige Hürde
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Critical Milestone Review
hat die ESA-Mission PLATO einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur
Fertigstellung gemacht. Mit PLATO soll einmal nach erdähnlichen Planeten
gefahndet und diese dann auch genauer untersucht werden. Dazu werden 26
einzelne Kameras an Bord des Teleskops installiert sein. 19. Januar 2022
Gravitationswellenhintergrund
wird sichtbarer
Auf der Suche nach dem Signal eines
Gravitationswellenhintergrunds ist ein internationales Team nun einen wichtigen
Schritt vorangekommen: In einem jetzt veröffentlichten Datensatz von präzisen Pulsarbeobachtungen fanden sich
Hinweise auf ein niederfrequentes Gravitationswellensignal, dessen
Eigenschaften mit den Vorhersagen übereinzustimmen scheinen. 17. Januar 2022
Die
Entwicklung der Lokalen Blase
Die Erde und unser Sonnensystem befinden sich in der
sogenannten Lokalen Blase, einem staubfreien Raum gefüllt mit heißem Gas, mit
einem Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren. An ihrem Rand liegen
Tausende junge Sterne. Mithilfe neuer Daten der Astrometriemission Gaia
wurde nun die Entwicklungsgeschichte unserer galaktischen Nachbarschaft
rekonstruiert. 13. Januar 2022
Rugbyförmiger
Exoplanet um WASP-103
Mithilfe des Weltraumteleskops CHEOPS konnte nun erstmals
die Verformung eines Exoplaneten nachgewiesen werden. Aufgrund von starken
Gezeitenkräften ähnelt der rund 1500 Lichtjahre entfernte Planeten WASP-103b
mehr einem Rugbyball als einer Kugel. Der innere Aufbau der fernen Welt dürfte
der des Gasriesen Jupiter in unserem Sonnensystem gleichen. 12. Januar 2022
Exzentrischer
Planet um roten Zwergstern
Mithilfe mehrerer Teleskope haben Astronominnen und Astronomen einen
Exoplaneten aufgespürt, der etwas kleiner ist als Neptun und einen roten
Zwergstern umkreist. Der Planet hat eine ungewöhnliche Umlaufbahn und könnte
ein spannendes Ziel für das gerade gestartete Weltraumteleskop James Webb
werden. Lebensfreundlich dürfte es auf dem Planeten allerdings eher nicht
sein. 10. Januar 2022
Genauester
Vergleich von Materie und Antimaterie
Am CERN wurde der bislang genaueste Vergleich zwischen Protonen und
Antiprotonen durchgeführt: Danach sind die Verhältnisse von Ladung zu Masse
von Antiprotonen und Protonen auf elf Stellen identisch. Außerdem scheinen
sich, wie erwartet worden war, Materie und Antimaterie unter Schwerkraft
gleich zu verhalten. 6. Januar 2022
Sauerstoff
in der Atmosphäre von Kelt-9b
In der heißen Atmosphäre des Exoplaneten KELT-9b konnte ein
internationales Forschungsteam nun atomaren Sauerstoff nachweisen. Der Fund
gelang dank eines neuen Modells der Atmosphäre von heißen extrasolaren
Planeten, das die Beobachtungen erstaunlich gut beschreibt und künftig helfen
könnte, auch bei erdähnlichen Exoplaneten nach Sauerstoff zu suchen. 29. Dezember 2021
Zahlreiche
Planeten ohne Sonnen aufgespürt
Bei Beobachtungen in einer der sonnennächsten
Sternentstehungsregionen entdeckte ein internationales Team die bisher größte
Ansammlung von Planeten ohne Sonnen, sogenannte freischwebende Planeten. Die
Menge der nun aufgespürten Welten liefert wichtige Hinweise auf den
Entstehungsprozess dieser Objekte, der bislang unklar war. 23. Dezember 2021
Gewaltiger
Nebel um besonderes Sternpaar
Die Amateurastronomie konnte einen wichtigen Beitrag zur Erforschung
der Entwicklung von Doppelsternsystemen leisten: Auf alten Aufnahmen entdeckte
ein Team einen bislang unbekannten Nebel. In dessen Zentrum fand sich ein
Sternpaar, das von einer gemeinsamen Hülle umgeben ist. Sogar eine Verbindung
zu einer historischen Nova könnte es geben. 22. Dezember 2021
Eine
riesiges Gasfilament namens Maggie
Astronominnen und Astronomen haben in der Milchstraße eine der
längsten bekannten Strukturen identifiziert, die fast ausschließlich aus
atomarem Wasserstoffgas besteht. Dieses "Maggie" getaufte Filament könnte ein
Bindeglied im Materiekreislauf der Sterne darstellen und sich hier das atomare
Gas zu molekularem Wasserstoff verbinden. 21. Dezember 2021
Seit
zwei Jahren erfolgreich Exoplaneten im Visier
Der Satellit CHEOPS feiert an diesem Wochenende ein kleines
Jubiläum: Zwei Jahre lang ist das kleine Teleskop dann bereits im All und hat
die Erwartungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Mission
mehr als übertroffen. Das Teleskop beobachtet Transitplaneten und liefert so
wichtige Daten zu deren Charakterisierung. 17. Dezember 2021
Präzise
Pulsarbeobachtung bestätigt Einstein
Durch präzise Beobachtungen eines Doppelpulsars konnte ein
internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Vorhersagen
aus Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie genauer überprüfen als jemals
zuvor. Dabei waren auch bislang nicht erreichbare Effekte messbar. Die
Beobachtungen stimmen nahezu perfekt mit Einsteins Vorhersagen überein. 15. Dezember 2021
Neuronales
Netz hilft bei Signalanalyse
Forschende haben ein neuronales Netz darauf trainiert, in
nur wenigen Sekunden die Eigenschaften verschmelzender Schwarzen Löcher anhand
der abgestrahlten Gravitationswellen präzise abzuschätzen. Das Verfahren könnte
künftig bei Verschmelzungen von Neutronenstern auch schnelle Nachbeobachtungen
mit Teleskopen zu ermöglichen. 10. Dezember 2021
Die
kurzen Jahre auf Planet GJ 367 b
Der mithilfe des Weltraumteleskops TESS entdeckte Exoplanet GJ 367 b
fällt nicht nur durch seine geringe Masse auf, sondern auch durch eine
Umlaufzeit um seinen Zentralstern von nur knapp acht Sunden. Durch die Nähe zu
seiner Sonne dürfte die rund 31 Lichtjahre entfernte Welt alles andere als
lebensfreundlich sein, aber zum besseren Verständnis der Planeten um rote
Zwergsterne beitragen. 7. Dezember 2021
Überraschend
massereiche Planeten um V1298 Tau
Forschenden ist es gelungen, die Massen der Riesenplaneten um den
jungen Stern V1298 Tau zu bestimmen. Das Ergebnis überraschte, ist die Masse
der beiden Welten doch mit der der Gasriesen in unserem Sonnensystem
vergleichbar. Wenn Gasplaneten tatsächlich so schnell solche Massen erreichen,
könnte auch die Entstehung von Jupiter und Saturn anders verlaufen sein als
bislang gedacht. 3. Dezember 2021
ALICE-Experiment
nach Umbau wieder in Betrieb
Zehn Jahre lang haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus
30 Ländern den Umbau des ALICE-Detektors am Teilchenbeschleuniger CERN in Genf
vorbereitet. Drei Jahre dauerte es, bis alle neuen Komponenten eingebaut
waren. Jetzt hat der neue ALICE-Detektor die ersten Daten geliefert. Mit ihm
soll die Materie untersucht werden, die unmittelbar nach dem Urknall
existierte.
29.
November 2021
Kaum
Kollisionen im Planetensystem TRAPPIST-1
Sieben erdgroße Planeten umkreisen den Stern TRAPPIST-1 in
nahezu perfekter Harmonie. Eine jetzt vorgestellte Studie zeigt nun, dass diese
Exoplaneten während ihrer Entstehung nicht von massiven Einschlägen und
Kollisionen mit anderen Himmelskörpern betroffen waren. Die könnte auch
Konsequenzen für die Bewohnbarkeit der Welten haben.
26.
November 2021
Elemententstehung
um Neutronensterne
Die schwersten Elemente im Universum entstehen bei extremen
Prozessen, wie etwa der Kollision von Neutronensternen oder in
Supernova-Explosionen. Wie genau dabei aber Elemente wie Gold oder Uran
entstehen, ist noch nicht verstanden. Neue Simulationen zeigen nun, dass
Akkretionsscheiben um kollidierende Neutronensterne eine wichtige Rolle spielen
könnten. 16.
November 2021
Mit
künstlicher Intelligenz auf Exoplanetensuche
Durch den Einsatz von Techniken der künstlichen Intelligenz, die
denen ähneln, die in autonomen Autos verwendet werden, hat ein Team der
Universität Genf und der Universität Bern in Zusammenarbeit mit einem
industriellen Partner eine neue Methode zur Entdeckung von Exoplaneten
entwickelt. Diese könnte auch auf der Erde eingesetzt werden, um illegale
Mülldeponien und Abfallablagerungen zu entdecken. 12.
November 2021
Wie
sich Staubscheiben um junge Sterne auflösen
Forschende haben einen Mechanismus identifiziert, der die
Eigenschaften von Staubscheiben um junge Sterne erklären kann, die sich gerade
auflösen. Die wichtigste Komponenten des physikalischen Konzepts sind
Röntgenemissionen des Zentralsterns und eine ruhige innere Scheibe, die von
der einfallenden Strahlung abgeschirmt ist. 10.
November 2021
Katalog
mit 35 neuen Gravitationswellensignalen
Die Teams der Gravitationswellendetektoren LIGO, Virgo und KARGA
haben heute die neueste Version ihres Gravitationswellenkatalogs vorgestellt.
Er enthält 35 neue Signale, die aus der zweiten Hälfte des dritten
Beobachtungslaufs O3 stammen. In den nächsten Monaten werden die Detektoren
weiter ausgebaut, damit Ende 2022 der nächste Beobachtungslauf beginnen kann.
8.
November 2021
Galaktischer
Jet modelliert
Aus unmittelbarer Nähe des supermassereichen Schwarzen Lochs der
Riesengalaxie M 87 wird ein gewaltiger Teilchenstrahl ins All ausgestoßen.
Einem internationalen Wissenschaftsteam ist es nun gelungen, ein Modell zur
Entstehung dieses Jets zu entwickeln. Die berechneten Bilder stimmen
außergewöhnlich gut mit den astronomischen Beobachtungen überein.
5.
November 2021
Keine
Spur von sterilen Neutrinos
Sogenannte sterile Neutrinos waren mehr als zwei Jahrzehnte
lang eine vielversprechende Erklärung für Anomalien, die bei Experimenten beobachtet wurden. Erste Ergebnisse der internationalen MicroBooNE-Kollaboration
lieferten nun aber keinen Hinweis darauf, dass sie tatsächlich existieren. Nun
kommen alternative Erklärungen ins Spiel. 28.
Oktober 2021
Auf
der Spur des Gravitationswellen-Hintergrunds
Seit Jahren fahnden Forschende nach einem
Gravitationswellen-Hintergrund bei sehr niedrigen Frequenzen, der durch sich
umkreisende massereiche Schwarze Löcher entstehen sollte. Durch die Verwendung
von gleichmäßig rotierenden Pulsaren als Detektoren für Gravitationswellen ist
ein Team nun auf ein Signal gestoßen, bei dem es sich um das gesuchte Rauschen
handeln könnte. 27.
Oktober 2021
Wie
der Stern so der Planet?
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Zusammensetzung von
Planeten und der ihres jeweiligen Zentralsterns? Da beide grundsätzlich aus
dem gleichen Material entstehen, sollte es hier zumindest gewisse
Ähnlichkeiten geben. Ein internationales Forschungsteam hat nun empirische
Belege für einen solchen Zusammenhang gesammelt und dabei auch Überraschendes
festgestellt.
15.
Oktober 2021
Doppelsterne
produzieren mehr Kohlenstoff
Kohlenstoff ist die Grundlage allen uns bekannten Lebens. Er
entsteht in Sternen, doch die genauen Prozesse sind noch nicht vollständig
geklärt. In einer neuen Studie wird nun darauf aufmerksam gemacht, dass
massereiche Sterne doppelt so viel Kohlenstoff produzieren, wenn sie einen
Begleitstern haben. Das folgt aus neuen Computersimulationen.
12.
Oktober 2021
Im
Kernkraftwerk der neuen Physik auf der Spur
Im Kernkraftwerk Brokdorf an der Elbe, das im kommenden Jahr
abgeschaltet werden soll, läuft derzeit ein Experiment, mit dem Forschende
Hinweise auf eine neuartige Physik jenseits des Standardmodells aufspüren
wollen. Jetzt wurden erste Ergebnisse vorgestellt, die für die Eigenschaften
bestimmter vorgeschlagener Teilchen neue präzise Grenzwerte liefern.
11.
Oktober 2021
Röntgenpulse
helfen bei Erforschung des Inneren von Planeten
In den Zentren von Planeten herrschen extreme Temperaturen und ein
Druck, der millionenfach größer als der Atmosphärendruck ist. Um solche
Bedingungen zu erforschen, versucht man entsprechende Extremverhältnisse mit
aufwendigen Experimenten nachzustellen. Ein etabliertes Messverfahren wurde
dazu nun erfolgreich an diese Extrembedingungen angepasst.
7.
Oktober 2021
Älteste
Astronomie-Zeitschrift ist 200
Zeitschriften waren und sind ein wichtiges Mittel zum Austausch
wissenschaftlicher Ergebnisse. In diesem Jahr können nun die Astronomischen
Nachrichten auf ihr 200-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Zeitschrift wurde
1821 von H. C. Schumacher gegründet. Sie ist die älteste astronomische
Zeitschrift der Welt, die noch immer veröffentlicht wird.
5.
Oktober 2021
Der
Rolle von Pulsaren auf der Spur
Die Herkunft der kosmischen Strahlung, die in jeder Sekunde aus
allen Richtungen auf die Erde trifft, ist bislang nicht eindeutig geklärt.
Viele Forschende machen die Reste von Supernova-Explosionen dafür
verantwortlich. Doch auch schnell rotierende Neutronensterne, sogenannte
Pulsare, könnten eine Rolle spielen. Diese soll nun in Erlangen genauer
untersucht werden. 21.
September 2021
Der
Kaon-Zerfall und das Standardmodell
Mit dem Standardmodell der Teilchenphysik lassen sich nicht
alle physikalischen Phänomene erklären, etwa die Dunkle Materie und die Dunkle
Energie. So sucht man gezielt nach Abweichungen von diesem Modell, etwa durch
das Studium bestimmter Zerfallsprozesse. Dabei könnten Forschende nun
eine spannende Entdeckung gemacht haben. 20.
September 2021
Per
Zoom in das Universum
Die Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft hätte in diesem
Jahr eigentlich in Bremen stattfinden sollen, aufgrund der Corona-Pandemie
gibt es das internationale Treffen aber nur virtuell - einschließlich
Preisverleihung und zugehöriger Vorträge. Während diese nur registrierten
Teilnehmern offenstehen, kann beim öffentlichen Abendvortrag am Mittwochabend
jeder zuschauen.
14.
September 2021
Neue
Methode zur Berechnung der Phasenkurven von Planeten
Wie lassen sich die Phasenkurven von Planeten und Monden, also die
Menge des Sonnenlichts, die von einem Objekt wieder reflektiert wird,
möglichst einfach berechnen? Ein Berner Astrophysiker hat für dieses alte
mathematische Problem neue Formeln entwickelt, die die Dateninterpretation
erheblich vereinfachen sollten. Dies könnte auch für die Exoplanetenforschung
von Bedeutung sein.
1.
September 2021
Messmethode
auf dem Prüfstand
Mit präzisen Massenmessungen und hochgenauen Rechnungen gelang es
jetzt, die Genauigkeit einer wichtigen Methode der Neutrinophysik, der
kryogenen Mikrokalorimetrie, unabhängig zu überprüfen. Dies ist entscheidend,
da zur Bestimmung der Eigenschaften von Neutrinos genaueste Messungen
erforderlich sind.
16.
August 2021
Negative
Ionen in interstellaren Wolken erklärt?
Stabförmige Moleküle können mit ihrem permanenten Dipolmoment freie
Elektronen in eine Bindung locken. Forschende der Universität Innsbruck haben
im Labor Dipol-gebundene Zustände eindeutig nachgewiesen. Diese könnten ein
Zwischenschritt zur Entstehung negativ geladener Moleküle sein und die
Existenz von negativen Ionen in interstellaren Wolken im Weltraum erklären.
11.
August 2021
Superflares
ungefährlicher als angenommen?
Superflares, extreme Strahlungsausbrüche von Sternen, standen bisher
im Verdacht, den Atmosphären und damit der Bewohnbarkeit von Exoplaneten
nachhaltig zu schaden. Jetzt gibt es Hinweise darauf, dass diese Ausbrüche nur
eine begrenzte Gefahr für Planetensysteme darstellen, da sie sich in der Regel
nicht in Richtung der Exoplaneten ausbreiten.
9.
August 2021
Das
Rätsel der kosmischen Jets
Eine neue, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte
Forschungsgruppe möchte hinter das Geheimnis der energiereichen kosmischen
Jets kommen, die von supermassereichen Schwarzen Löchern aus ins All schießen.
Dazu soll auch versucht werden, die verschiedenen wissenschaftlichen Zugänge
zum Verständnis der Jets zusammenzuführen.
19.
Juli 2021
Wichtige
Unterstützung für Einstein-Teleskop
Das Einstein-Teleskop soll einmal als Gravitationswellendetektor der
dritten Generation noch sehr viel genauer nach diesen faszinierenden
Kräuselungen der Raumzeit lauschen. Nun hat das Vorhaben wichtige
Schützenhilfe erhalten: Es wurde vom Europäischen Strategieforum für
Forschungsinfrastrukturen in die aktuelle Roadmap aufgenommen.
13.
Juli 2021
Wie
organische Moleküle im All entstehen könnten
Forschende könnten einen Mechanismus gefunden haben, der die
Entstehung komplexer organischer Moleküle im All erklären würde: In
Laborexperimenten stießen sie auf ungewöhnliche Eis-Eigenschaften, die auch
jene eisbedeckten Staubkörner aufweisen sollten, die chemische Reaktionen im
Weltraum ermöglichen. Zur Bestätigung sind allerdings noch weitere Experimente
nötig. 7.
Juli 2021
Schwarze
Löcher verschluckten Neutronenstern
Forschende haben erstmals die Gravitationswellen von einem
Schwarzen Loch aufgefangen, das einen Neutronenstern verschluckt. Gleich zwei im
Januar 2020 beobachtete Signale dürften sich so erklären lassen. Durch eine
Aufrüstung der Detektoren für den vierten Beobachtungslauf sollten künftig noch
deutlich mehr Signale dieser Art entdeckt werden.
1.
Juli 2021
Biosignatur
aus dem Hubschrauber gemessen
Wie lässt die Existenz von Leben auf anderen Welten nachweisen und
dies am am besten aus der Ferne? Forschende beschäftigen sich seit Jahren mit
dieser Frage und nutzen dazu die Erde als Versuchsobjekt. Nun ist es ihnen
gelungen, aus einem mehrere Kilometer über dem Boden fliegenden Hubschrauber
eine zentrale molekulare Eigenschaft aller Lebewesen zu messen.
21.
Juni 2021
Hilfe
bei Sternentstehung in Satellitengalaxien
Supermassereiche Schwarze Löcher können unter bestimmten
Umständen dafür sorgen, dass die Sternentstehung in Satellitengalaxien nicht
gestört wird. Auf dieses Phänomen stießen Forschende durch den Vergleich von
Simulationen und Beobachtungen - angeregt durch ein Gespräch in der
Mittagspause.
18.
Juni 2021
Die
Rotation der kosmischen Filamente
Mithilfe von Daten des Sloan Digital Sky Survey könnte
Astronominnen und Astronomen der Nachweis gelungen sein, dass sich die riesigen
Filamente, die Galaxienhaufen miteinander verbinden und so ein kosmisches Netz
bilden, auf Skalen von Hunderten von Millionen Lichtjahren drehen. Eine
Rotation in dieser Größenordnung war bislang noch nie beobachtet worden.
15.
Juni 2021
Auf
der Suche nach den Quallen-Galaxien
Manche Galaxien sehen aus wie Quallen - mit einem Körper aus
Sternen und Tentakeln aus Gasfilamenten. Aber wie genau haben sich diese Systeme
entwickelt? Bei der Beantwortung dieser Frage
könnten Simulationen helfen, doch in deren Daten müssen die Quallen-Galaxien
erst einmal identifiziert werden. Dabei kann nun jeder helfen.
14.
Juni 2021
Wasser
auf Monden um Planeten ohne Sonnen
Monde sternloser Planeten könnten eine Atmosphäre haben und über
flüssiges Wasser verfügen. Ein internationales Team hat zudem errechnet, dass
diese Wassermenge ausreichen würde, um Leben auf diesen wandernden
Mond-Planeten-Systemen zu ermöglichen und zu erhalten. Schätzungen gehen von
der Existenz unzähliger Planeten ohne Sonnen aus.
10.
Juni 2021
Strukturen
in turbulenten Gaswolken sichtbar machen
Forschenden des deutsch-französischen Kooperationsprogramms
GENESIS ist es gelungen, die komplexe Struktur des turbulenten interstellaren
Mediums mit einer neuen mathematischen Methode zu beschreiben. Das ist
deswegen spannend, weil sich in solchen Gaswolken neue Sterne bilden können -
sobald das Gas einmal zur Ruhe gekommen ist. 2.
Juni 2021
Das
Schwarze Loch von M 87 und die Theorie
Forschende haben im Rahmen der Event-Horizon-Telescope-Kollaboration
die Daten ihrer Beobachtungen des Schwarzen Lochs in M 87 ausgewertet und
damit Albert Einsteins Relativitätstheorie überprüft. Den Tests zufolge stimmt
die Größe des Schattens des Schwarzen Lochs sehr gut überein mit den
Eigenschaften eines Schwarzen Lochs, wie es die Allgemeine Relativitätstheorie
erwarten lässt. 28.
Mai 2021
Europium-Sterne
in der Zwerggalaxie Fornax
Ein Physik-Forschungsteam hat jetzt den höchsten jemals beobachteten
Europium-Gehalt in Sternen entdeckt. Der Fund gelang den Forschenden in der
Zwerggalaxie Fornax. Das Element Europium gilt als Schlüssel zum Verständnis
der Entstehung der schweren Elemente. Die aufgespürten Sterne in Fornax sind
etwas Besonderes, da es sich um vergleichsweise junge Sterne handelt.
21.
Mai 2021
Der
Klang der Sterne und die junge Milchstraße
Forschende haben einige der ältesten Sterne der Milchstraße mit noch
nie dagewesener Präzision datiert, indem sie die Schwingungsdaten der Sterne
mit Informationen über ihre chemische Zusammensetzung kombinierten. Die
Analyse ermöglicht auch spannende Aussagen über die frühe Entwicklung unserer
Heimatgalaxie. 19.
Mai 2021
Was
alte Glasplatten verraten
Mit der Fotografie begann eine ganz neue Phase der astronomischen
Forschung. In den ersten hundert Jahren kamen dabei überwiegend Fotoplatten
aus Glas zum Einsatz, von denen nicht nur Abzüge erstellt, sondern die auch
direkt ausgewertet wurden. Entsprechende Notizen und Markierungen sollen nun
im Rahmen eines Forschungsprojektes erfasst werden.
26.
April 2021
Magnetfelder
am Ereignishorizont im Visier
Wie kommt man den Geschehnissen in unmittelbarer Nähe des
Ereignishorizonts von supermassereichen Schwarzen Löchern noch besser auf die
Spur? Gelingen könnte dies durch die präzise Kartierung von Magnetfeldern in
dieser Region. Eine Methode dafür soll nun mithilfe einer Förderung des
Europäischen Forschungsrats entwickelt und ausprobiert werden.
23.
April 2021
Detektorbau
im Mittelmeer macht Fortschritte
Vor der Küste Siziliens entsteht gerade ein neues Neutrinoteleskop,
mit dessen Hilfe Forschende die astrophysikalischen Quellen hochenergetischer
kosmischer Neutrinos aufspüren wollen. Anfang April wurden fünf neue
Detektionseinheiten installiert und in Betrieb genommen. Mit der zuvor
installierten Einheit bilden sie nun den anfänglichen Kern des KM3NeT/ARCA-Neutrinoteleskops.
22.
April 2021
Sechs
Moleküle in der Atmosphäre von HD 209458b
Mithilfe des Telescopio Nazionale Galileo auf La Palma
haben Astronominnen und Astronomen den Gasriesen HD 209458b anvisiert, der
regelmäßig vor seiner Sonne vorüberzieht. Bei diesen Transits konnten sie
nicht nur Wasser, sondern auch fünf weitere Moleküle in dessen Atmosphäre
nachweisen. Das angewandte Verfahren könnte für Beobachtungen mit künftigen
Großteleskopen von Bedeutung sein. 8.
April 2021
Vulkanismus
auf LHS 3844b?
Trotz zahlreicher Exoplanetenfunde wurden bislang keine Anzeichen auf globale
tektonische Aktivität auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Nun
aber wurde eine Welt identifiziert, auf der es eine besondere Form von
Vulkanismus geben könnte: Im
Innern von LHS 3844b könnte Material von einer Hemisphäre in die andere fließen
und so Vulkanausbrücke auslösen. 7.
April 2021
Eine
Kraft jenseits des Standardmodells?
Jetzt vorgestellte Ergebnisse des Large Hadron Collider beauty-Experiments
am CERN in Genf liefern neue Hinweise auf eine Abweichung gegenüber den
theoretischen Erwartungen, die sich aus dem Standardmodell der
Teilchenphysiker ergeben. Bestätigen sich die Resultate könnte dies auf die
Existenz einer neuen fundamentalen Kraft hindeuten.
23.
März 2021
Was
Gravitationswellen verraten könnten
Nach ersten Hinweisen auf sehr niederfrequente Gravitationswellen
haben zwei Mainzer Wissenschaftler untersucht, ob sich dahinter eine neue
Physik jenseits des Standardmodells verbergen könnte. Das mögliche Signal ist
offenbar sowohl mit einem Phasenübergang im frühen Universum als auch mit der
Existenz eines vielversprechenden Kandidaten für Dunkle Materie vereinbar.
16.
März 2021
Verwitterung
und die Suche nach Lebensspuren
Die Verwitterung von Silikatgesteinen trägt maßgeblich dazu bei,
dass auf der Erde ein gemäßigtes Klima herrscht. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler haben jetzt die allgemeinen Prinzipien dieses Prozesses
untersucht. Ihre Ergebnisse könnten beeinflussen, wie die Signale von fernen
Welten interpretiert werden sollten – auch solche, die auf Leben hindeuten
könnten. 12.
März 2021
Neues
Modell für stabile Mini-Wurmlöcher
Wurmlöcher fehlen in kaum einem Science-Fiction-Film und dienen dort
als Abkürzung in weit entfernte Regionen der Galaxie. Ob es diese Tunnel in
der Raumzeit tatsächlich gibt, weiß man nicht. Bislang sind sie bloße Theorie,
wenn auch eine äußerst faszinierende. Nun haben drei Physiker ein neues Modell
vorgestellt, das zumindest winzige Wurmlöcher weniger exotisch erscheinen
lässt. 10.
März 2021
Heißer
Gesteinsplanet mit Forschungspotential
Das CARMENES-Konsortium hat einen Planeten um den Stern Gliese 486
entdeckt, der hervorragend für die Erforschung mit Teleskopen der nächsten
Generation geeignet ist. Mit deren Hilfe könnte man viel über die Atmosphäre
der vermutlich venusähnlichen Welt erfahren und allgemein darüber, ob und wie
Gesteinsplaneten ihre Atmosphäre halten können.
5.
März 2021
Das
erste Neutrino von einem zerrissenen Stern
Erstmals ist es gelungen, ein Neutrino nachzuweisen, das mit hoher
Wahrscheinlichkeit durch die Zerstörung eines Sterns in der Nähe eines
supermassereichen Schwarzen Lochs beschleunigt wurde. Das Ereignis konnte mit
ganz verschiedenen Observatorien nachgewiesen werden und zeigt das Potenzial
der Multi-Messenger-Astronomie. 23.
Februar 2021
Suche
nach einem Signal der Dunklen Materie
Bisher blieb es allen Experimenten verwehrt, die rätselhafte Dunkle
Materie nachzuweisen. Mit einer Ausnahme: Das DAMA-Experiment liefert seit
mehr als 20 Jahren zuverlässig Signale. Doch bislang konnte dieses Ergebnis
nicht mit anderen Versuchen verifiziert werden. Mit dem neuen
COSINUS-Experiment im Gran-Sasso-Untergrundlabor soll sich dies nun ändern. 15.
Februar 2021
Wie
entstehen Planeten mittlerer Masse?
Wieso hat man überraschend viele extrasolare Planeten mittlerer
Masse entdeckt? Diese Frage versuchten jetzt Astronominnen und Astronomen zu
beantworten, die sich mit Simulationen zur Entstehung von Planeten befassen.
Ihr neues Modell berücksichtigt auch die sich bildenden Magnetfelder in der
protoplanetaren Scheibe und lässt dadurch mehr Planeten mittlerer Masse
entstehen. 12.
Februar 2021
Ein
Pulsar in exotischem Doppelsternsystem
Mithilfe der Rechenleistung von zahlreichen privaten Computern
wurde nun das Geheimnis um eine bislang rätselhafte Gammastrahlenquelle gelüftet:
Durch neuartige Analysemethoden gelang es, in Daten des NASA-Weltraumteleskops Fermi das
schwache Pulsieren der Gammastrahlung eines Neutronensterns aufzuspüren.
8.
Februar 2021
Durch
die fünfte Dimension zur Dunklen Materie?
Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik gelten schon
länger als möglicher Weg, um einige wichtige noch offene Fragen in der Physik
zu klären - darunter auch das Geheimnis um die Dunkle Materie. Nun wurde eine
Theorie präsentiert, die eine fünfte Dimension postuliert und die sich sogar
mit Experimenten überprüfen lassen sollte. 2.
Februar 2021
Wie
Planeten um Rote Zwerge entstehen
Um die häufigsten Sterne der Milchstraße, um massearme Rote Zwerge,
wurde bislang nur ein geringer Teil der extrasolaren Planeten entdeckt. Doch
wie häufig sind Planeten um diese stellaren Winzlinge wirklich? Neue
Beobachtungen sollten dies klären helfen. In Staubscheiben um massearme Sterne
wurden dabei Strukturen entdeckt, die auf die Entstehung von Planeten
hindeuten könnten.
29.
Januar 2021
Mit
BASE auf der Suche nach Dunkler Materie
Mit dem Experiment BASE am Antiprotonen-Entschleuniger des CERN in
Genf konnte nun eine neue Grenze für die Masse von Axion-ähnlichen Teilchen
bestimmt werden. Bei diesen hypothetischen Partikeln handelt es sich um
Kandidaten für Dunkle Materie. Die Ergebnisse sind auch deshalb bemerkenswert,
weil BASE nicht für solche Untersuchungen konzipiert wurde.
28.
Januar 2021
Der
Tanz massereicher Sternpaare
Die meisten massereichen Sterne treten in engen Paaren auf, in denen
beide Sterne das gemeinsame Massenzentrum umkreisen. Doch wie wurden diese
Systeme zu dem, was sie heute sind? Ein Forschungsteam hat nun Hinweise darauf
gefunden, dass die Umlaufbahnen massereicher Doppelsterne nach ihrer
Entstehung schnell schrumpfen und sich beide Sterne dadurch einander nähern.
27.
Januar 2021
Ein
ungewöhnlich harmonisches Planetensystem
Mithilfe des Weltraumteleskops CHEOPS haben Astronominnen
und Astronomen sechs Planeten aufgespürt, die den über 200 Lichtjahre entfernten Stern TOI-178
umkreisen. Fünf der Planeten befinden sich trotz sehr unterschiedlicher
Zusammensetzungen in einem harmonischen Rhythmus – ein einzigartiges System
und eine Herausforderung für die aktuelle Theorie.
26.
Januar 2021
Naturkonstanten
bleiben konstant
Einige moderne Stringtheorien, die beispielweise eine Erklärung für
die Dunkle Materie liefern könnten, stellen die Konstanz von Naturkonstanten
infrage. Nun hat ein Forschungsteam mithilfe von hochgenauen Atomuhren
nachgemessen: Trotz einer 20-fach verbesserten Genauigkeit fanden sie keinen
Hinweis dafür, dass die Konstanten nicht konstant sind.
8.
Januar 2021
Weiter
Rätsel um Wert der Hubble-Konstante
Die langjährige Diskussion um den Wert der Hubble-Konstante
schien dank der Messungen des Weltraumteleskops Hubble eigentlich
beendet, bis Daten des Satelliten Planck einen Wert lieferten, der
deutlich unter dem bis dahin akzeptierten lag. Nun haben Astronominnen und
Astronomen mit den Daten eines Radioteleskops den Wert von Planck
bestätigt. 5.
Januar 2021
Kein
Signal und trotzdem erfolgreich
Das Team des GERDA-Experiments im Untergrundlabor Laboratori
Nazionali del Gran Sasso hat sein Endergebnis der Suche nach dem neutrinolosen
Doppelbetazerfall von Germanium-76 vorgestellt. Der gesuchte Zerfall, dessen
Nachweis einige kosmologische Rätsel lösen könnte, wurde zwar nicht entdeckt,
das Experiment gilt aber trotzdem als Erfolg, da es einige wichtige Ziele
erreichte. 4.
Januar 2021
Sternentstehung
in anderen Galaxien
Wie Sterne genau entstehen, ist nach wie vor eines der großen Rätsel
der Astrophysik. In einer Studie wurden nun Beobachtungsdaten neu analysiert.
Das Ergebnis: In nahegelegenen Galaxien bilden sich die Sterne typischerweise
proportional zur Menge des dort vorhandenen Gases. Die Netto-Gaszufuhr aus
kosmischen Entfernungen dürfte somit entscheidend für die Sternentstehung
sein. 28.
Dezember 2020
Neues
zu Neutronensternen und Hubble-Konstante
Ein internationales Wissenschaftsteam hat nicht nur die Größe eines
typischen Neutronensterns bestimmt, sondern auch die Ausdehnung des Universums
gemessen - und dies auf ganz besondere Weise: Die Forschenden kombinierten
Beobachtungsdaten von Neutronenstern-Kollisionen mit kernphysikalischen
Berechnungen. 22.
Dezember 2020
Ein
Doppelsystem mit Besonderheiten
Astronominnen und Astronomen haben ein exotisches System entdeckt,
das aus zwei jungen Braunen Zwergen besteht, die sich in sehr großer
Entfernung umkreisen. Obwohl sie wie riesige Exoplaneten aussehen, bildeten
sie sich auf die gleiche Weise wie Sterne. Dies zeigt, dass die Mechanismen,
die die Sternentstehung antreiben, offenbar auch ungewöhnliche Systeme ohne
Sonne hervorbringen können. 17.
Dezember 2020
Neue
Messung bremst Sauerstoffatome
Lange Zeit haben die gemessenen Geschwindigkeiten von interstellaren
Sauerstoffatomen Forschenden Kopfzerbrechen bereitet - sie waren nämlich so
hoch, dass dieses wichtige Element recht einfach die Milchstraße hätte
verlassen können. Nun hat ein Team die Messungen mit einem umfangreichen
Experiment neu kalibriert und den Sauerstoff so quasi ausgebremst. 15.
Dezember 2020
Elemententstehung
nach dem Urknall im Visier
Die nukleare Astrophysik versucht, die Entstehung der Elemente im
Universum seit Anbeginn der Zeit zu erklären und entwickelt dazu Modelle, die
auf bestimmten Kenngrößen basieren. Eine wichtige Rolle spielen hier die
Reaktionen leichter Atomkerne miteinander - unmittelbar nach dem Urknall.
Forschende haben nun eine der zentralen Reaktionen mit bisher unerreichter
Genauigkeit untersucht. 11.
Dezember 2020
Dritter
Datensatz veröffentlicht
Die Satellitenmission Gaia widmet sich einem Mammutprojekt:
Sie erstellt den bislang umfangreichsten und genauesten Sternkatalog. Heute
nun wurde der erste Teil des dritten Kataloges veröffentlicht. Aufgrund der
verbesserten Qualität der Daten werden weitere Fortschritte bei der
Erforschung der Struktur, Dynamik und Geschichte der Milchstraße und des
Universums erwartet.
3.
Dezember 2020
Möglicher
Hinweis auf neue Physik
Mithilfe des vom Satelliten Planck aufgenommenen kosmischen
Mikrowellenhintergrunds könnten Forschende jetzt einen Hinweis auf eine neue
Physik entdeckt haben: Sie wiesen in den Daten eine Verletzung der sogenannten
Paritätssymmetrie durch Dunkle Materie und Dunkle Energie nach. Um sicher zu
sein, müssen die Messungen allerdings noch genauer werden.
30.
November 2020
Wie
die Milchstraße aus Kollisionen entstand
Galaxien wie die Milchstraße sind durch das Verschmelzen von
kleineren Vorgängergalaxien entstanden. Einem Forschungsteam ist es nun
gelungen, die Verschmelzungsgeschichte unserer Heimatgalaxie anhand ihrer
Kugelsternhaufen zu rekonstruieren. Dabei entdeckten sie ein bislang
unbekanntes Kollisionsereignis, das das Aussehen der Milchstraße nachhaltig
verändert haben muss.
25.
November 2020
Die
ersten Sternparallaxen unter der Lupe
1838 gelang Friedrich Wilhelm Bessel die erste Entfernungsbestimmung
zu einem anderen Stern mithilfe der trigonometrischen Parallaxe. Zwei
Astronomen haben sich jetzt die Arbeit von Bessel noch einmal vorgenommen und
im Detail nachvollzogen. Was sie dabei entdeckten, veröffentlichten sie
nun in der gleichen Zeitschrift, in der schon Bessel publiziert hatte.
23.
November 2020
Wann
entsteht ein Schwarzes Loch?
Wann entsteht aus der Kollision von zwei Neutronensternen ein
Schwarzes Loch? Dieser Frage haben sich Forschende nun mithilfe von
Computersimulationen angenommen. Danach ist das Ergebnis der Kollision stark
vom Zustand der Materie in den Neutronensternen abhängig. Dies macht weitere
Beobachtungen von Gravitationswellen solcher Kollisionen noch interessanter.
19.
November 2020
Trauer
um Rudolf Kippenhahn
Er war einer der führenden Köpfe in der theoretischen
Astrophysik und in der bundesdeutschen Forschungspolitik: der Physiker Rudolf
Kippenhahn. Am vergangenen Sonntag ist der Wissenschaftler im Alter von 94
Jahren in Göttingen gestorben. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten zur
Entwicklung von Sternen und als Autor populärwissenschaftlicher Bücher.
18.
November 2020
Beschleunigte
Protonen und die Nukleosynthese
Riesige Mengen von Protonen auf kürzester Strecke und in
Sekundenbruchteilen auf Geschwindigkeit bringen – das funktioniert mit der
Technik der Laserbeschleunigung. Einem Forschungsteam gelang es nun,
beschleunigte Protonen zur Spaltung anderer Kerne einzusetzen und diese zu
analysieren. Die Ergebnisse könnten unter anderem neue Einblicke in
astrophysikalische Prozesse ermöglichen.
16.
November 2020
Himmelsscheibe
stammt aus der Bronzezeit
Die Himmelsscheibe von Nebra gilt als die älteste konkrete
astronomische Darstellung der Welt. Lange Zeit war sich die Fachwelt einig,
dass der Fund der Bronzezeit zugeordnet werden kann - bis in diesem Jahr zwei
deutsche Prähistoriker behaupteten, dass die Scheibe aus der Eisenzeit stammt.
Neue Untersuchungen haben jetzt gezeigt: Die Himmelsscheibe stammt eindeutig
aus der Bronzezeit.
13.
November 2020
Das
Universum wird heißer
Im Universum wird es heißer: Das ergab eine neue
Studie, in der mithilfe des Sunyaev-Zeldovich-Effekts und Daten des Satelliten
Planck und des Sloan Digital Sky Survey die Temperatur des Universums zu
verschiedenen Zeiten bestimmt wurde. Vor acht Milliarden Jahren war die mittlere
Temperatur danach über eine Millionen Grad geringer als heute.
11. November 2020
MADMAX
zieht ans CERN
Axionen könnten helfen, gleich zwei Rätsel der
Teilchenphysik zu lösen, unter anderem das um die Dunkle Materie. Allerdings
weiß man bis heute gar nicht, ob diese bislang nur theoretisch postulierten
Teilchen tatsächlich existieren. Mit dem Projekt MADMAX wollen Forschende dies herausfinden
und erhalten
dabei Unterstützung vom CERN.
10. November 2020
Galaxienentwicklung
und aktive Galaxienkerne
Aktive supermassereiche Schwarze Löcher können die Entwicklung einer
Galaxie entscheidend beeinflussen. Die physikalischen Prozesse, die dabei
ablaufen, sind für unser Verständnis der Galaxienentwicklung von
entscheidender Bedeutung und sollen in den kommenden sechs Jahren nun von
einer neuen Nachwuchsgruppe in Heidelberg genauer untersucht werden.
6. November 2020
Ultraleichte
Felder aus dem All
Gewaltige astrophysikalische Ereignisse wie die Verschmelzung
Schwarzer Löcher könnten Energie in unerwarteter Form freisetzen, nämlich als
exotische ultraleichte Felder. Diese wiederum könnten schwache Signale
verursachen, die mit Quantensensornetzwerken detektierbar wären. Besonders
interessant ist dieses Ergebnis mit Blick auf die Suche nach Dunkler Materie.
4. November 2020
Kleiner
Detektor für große Aufgaben
Mit dem CONUS-Neutrinodetektor wollen Forschende die kohärente
Streuung von Neutrinos an Atomkernen nachweisen und haben den Detektor dazu im
Kernkraftwerk Brokdorf installiert. Nun konnten sie erstmals eine Obergrenze
dafür bestimmen. Detektoren wie CONUS könnten künftig bei der Suche nach
Dunkler Materie und als Frühwarnsystem für Supernovae eine wichtige Rolle
spielen.
3. November 2020
Zahlreiche
neue Ereignisse in sechs Monaten
Gravitationswellenforscherinnen und -forscher haben einen
aktualisierten Katalog von Gravitationswellensignalen vorgestellt, der auch
Ereignisse enthält, die in den Daten des ersten Teils des dritten gemeinsamen
Beobachtungslaufs der Detektoren Virgo und LIGO entdeckt wurden. 39 neue Signale
sind hinzugekommen, insgesamt enthält der Katalog nun 50 Signale.
30. Oktober 2020
Was
atomares Wasserstoffgas verrät
Astronominnen und Astronomen haben ein komplexes Netzwerk aus
Filamenten aus atomarem Wasserstoffgas entdeckt, das die Milchstraße
durchdringt. Die Struktur stellt nach ihrer Ansicht einen Abdruck historischer
dynamischer Prozesse dar und ist durch die Rotation der galaktischen Scheibe
und durch Einflüsse von alten Supernova-Explosionen entstanden.
28. Oktober 2020
Der
Schweif der Quallen-Galaxien
In Galaxienhaufen finden sich mitunter Systeme, denen ein
Gasschweif ein quallenartiges Aussehen verleiht - die sogenannten Jellyfish-Galaxien.
In dem Gasschweif scheinen sich sogar Sterne zu bilden, doch waren die genauen
Umstände dafür bislang unklar. Nun hat ein internationales Forschungsteam den
Schweif einer dieser Galaxien genauer untersucht.
27. Oktober 2020
Kosmischer
Tanz eines ungleichen Paares
Dank der Rechenleistung von zahlreichen privaten Computern konnten
Astronominnen und Astronomen nun das Geheimnis um eine galaktische
Gammastrahlenquelle lüften: Offenbar handelt es sich um ein System aus einen
außergewöhnlich massereichen Neutronenstern und einem massearmen Begleiter.
Auch sonst weist das Paar einige Besonderheiten auf.
23. Oktober 2020
Von
wo die Erde vor der Sonne vorüberzieht
Mit der sogenannten Transitmethode wurden inzwischen
Tausende von extrasolaren Planeten entdeckt: Man sucht dabei nach Welten, die
- von der Erde aus betrachtet - regelmäßig vor ihrer Sonne vorüberziehen und diese
damit zeitweise verdunkeln. Doch von welchen extrasolaren Planeten wäre auch ein
Transit der Erde vor der Sonne sichtbar? Eine neue Studie liefert nun eine
Antwort. 22. Oktober 2020
Ein
Bodyguard für Gesteinsplaneten?
Die Anordnung von Gesteins-, Gas- und Eisplaneten in
Planetensystemen ist offenbar nicht zufällig und von nur wenigen
Anfangsbedingungen abhängig. Dies ergaben jetzt vorgestellte Simulationen, mit
denen die Entwicklung von Planetensystemen über mehrere Milliarden Jahre
verfolgt wurde. Überprüfen lässt sich die These aber wohl erst mit der kommenden
Teleskopgeneration. 15. Oktober 2020
Erforschung
von Schwarzen Löchern ausgezeichnet
Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr erneut an Forscherinnen und
Forscher, die sich mit einem astrophysikalischen Thema beschäftigt haben: mit
Schwarzen Löchern. Andrea Ghez und Reinhard Genzel wurden für den Nachweis des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße ausgezeichnet, Roger Penrose für seine theoretischen Arbeiten über Schwarze Löcher.
6. Oktober 2020
Das
Geheimnis des zentralen Sternhaufens
Das Zentrum unserer Heimatgalaxie gehört zu den sternreichsten
Gebieten des bekannten Universums. Innerhalb dieser Region wurde nun eine
bislang unbekannte, alte Sternpopulation mit überraschenden Eigenschaften
entdeckt. Ursprung dieser Sterne war offenbar ein Kugelsternhaufen, der vor
langer Zeit in das Zentrum der Galaxie gelangte.
30. September 2020
Ein
ungewöhnlich heißer extrasolarer Planet
Erste Messergebnisse des europäischen Weltraumteleskops CHEOPS zeigen,
dass der Riesenplanet WASP-189b in 326 Lichtjahre Entfernung so heiß glüht
wie ein kleiner Stern und sich im schnellen Umlauf um sein Zentralgestirn auf
einer ungewöhnlichen Bahn über dessen Pole bewegt. Mit 3200 Grad Celsius ist
er einer der heißesten extrasolaren Planeten überhaupt. 29. September 2020
Staub
und Eis im All vermischt
Im interstellaren Medium, also in dem Gas und Staub zwischen den
Sternen einer Galaxie, können spannende Prozesse ablaufen, die auch für die
Entstehung von Leben für Bedeutung sein könnten. Unklar war bislang allerdings
in welcher Verbindung Staub und Eis hier zueinander stehen. Eine neue
Untersuchung zeigte nun, dass sie offenbar miteinander vermischt sind. 25. September 2020
Wie
Fleckengruppen die Helligkeit beeinflussen
Warum zeigt die Sonne im Vergleich zu anderen Sternen nur relativ
geringe Helligkeitsschwankungen? Diese Frage haben Forschende nun mithilfe von
Computersimulationen zu klären versucht. Eine Erklärung könnten
Sternfleckengruppen sein, die bevorzugt in großen Clustern auftreten. Damit
würde sich unsere Sonne gar nicht so sehr von anderen Sternen unterscheiden
wie gedacht. 23. September 2020
Erschwerter
Blick durch Staub
Lange Zeit gab das Doppelsternsystem IGR J16318-4848 Astronominnen und
Astronomen Rätsel auf, passte doch die von diesem empfangene Röntgenstrahlung
nicht zu den Modellen, die solche Systeme sonst gut erklären können. Neue
Beobachtungen und Rechnungen lieferten nun eine Lösung: Das System ist von
einer kalten Staubhülle umgeben. 21. September 2020
Die
Astronomie und der Klimawandel
Der Klimawandel beeinflusst alle Bereiche des Lebens - auch
die wissenschaftliche Forschung in der Astronomie. Gleichzeitig wird aber auch
durch die Arbeit der Astronominnen und Astronomen Kohlendioxid freigesetzt.
Auf einer virtuellen Fachtagung entschied sich ein Team daher, dieses Thema
näher zu untersuchen. Nun wurden die Ergebnisse vorgestellt. 11. September 2020
Blick
ins Innere der Sterne
Am Heidelberger Institut für Theoretische Studien gibt es seit
Monatsbeginn eine neue Forschungsgruppe, die aus den Oberflächenschwingungen
von Sternen mehr über den inneren Aufbau von sonnenähnlichen Sternen und Roten
Riesen ableiten und die entsprechenden theoretischen Modell so verfeinern
möchte. In Heidelberg freut man sich über noch mehr Kompetenz im Bereich der
Sternentwicklung. 10. September 2020
Dunkle
Materie auf verschiedenen Skalen
Was Dunkle Materie ist, weiß man bislang nicht - man kann allerdings
beobachten, was Dunkle Materie bewirkt und dies auch in Simulationen
entsprechend nachbilden. Nun hat ein internationales Forschungsteam neue
Simulationen vorgestellt, die einen Zoom auf Dunkle-Materie-Halos in dem
virtuellen Universum erlauben. Dabei zeigten sich überraschend wenig
Unterschiede zwischen den Halos verschiedener Größen.
4. September 2020
Ein
Schwarzes Loch, das es nicht geben dürfte
Die Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo haben eine
bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie registrierten ein Ereignis, das auf die
Verschmelzung von zwei vergleichsweise massereichen Schwarzen Löchern
hindeutet und zur Entstehung eines Objekte mit der 142-fachen Masse der Sonne
führte. Einer der Partner war dabei allerdings massereicher, als er eigentlich
sein dürfte. 3. September 2020
Teleskope
über das Internet nutzen
Ein Studium ohne normalen Vorlesungsbetrieb, Praktika und Seminare -
mit dieser neuen Situation müssen sich Universitäten seit dem Frühjahr
beschäftigen und nach neuen Wegen zur Ausbildung ihrer Studierenden suchen.
Die Universität Würzburg setzt dabei, zusammen mit der RWTH Aachen, auf
Multi-Messenger-Astronomie in der Cloud - und dies sehr erfolgreich.
1. September 2020
Rätsel
um zentralen Balken gelöst?
Die genaue Struktur der Milchstraße stellt die Astronomie noch immer
vor Rätsel: Hauptproblem ist, dass wir uns selbst mitten in der Milchstraße
befinden, was die Beobachtungen erschwert. Widersprüchliche Daten gab es in
der Vergangenheit insbesondere über den zentralen Balken unserer
Heimatgalaxie. Neue Simulationen könnten nun helfen, dieses Rätsel zu lösen. 26. August 2020
Neues
Instrument zur Suche nach Leben
In Basel wurde jetzt ein neues Instrument vorgestellt, das
es ermöglichen soll, auf zukünftigen Weltraummissionen Kleinstmengen von Spuren
von Leben nachzuweisen. Zum Einsatz kommen könnte das Instrument ORIGIN zum
Beispiel auf den Eismonden Europa oder Enceladus. Die NASA hat jedenfalls schon
einmal ihr Interesse angemeldet. 20. August 2020
Universum
homogener als gedacht?
Die Materie im Universum könnte gleichmäßiger verteilt sein als vom
Standardmodell der Kosmologie vorhergesagt. Dies ergab jetzt die Analyse von
Daten des Kilo-Degree-Survey, der auf Beobachtungen mit dem VLT
Survey Telescope in Chile beruht. Die Himmelsdurchmusterung deckt fünf
Prozent des Himmels ab und umfasst 31 Millionen Galaxien.
3. August 2020
Die
Bewegung der Sterne der Milchstraße
Mehr als ein Jahrzehnt lang untersuchte RAVE, eine der ersten und
größten systematischen spektroskopischen Himmelsdurchmusterungen, die Bewegung
von Sternen in der Milchstraße. Für über eine halbe Million Beobachtungen hat
die RAVE-Kollaboration nun die Ergebnisse in ihrer sechsten und finalen
Datenveröffentlichung vorgestellt. 29. Juli 2020
Wachstum
in Schüben
Wie es massereichen Sternembryos gelingt, durch Aufnahme von Material
aus der sie umgebenden Scheibe aus Gas und Staub weiter zu wachsen, war lange
Zeit ein Rätsel. Nun hat ein internationales Forschungsteam eine verräterische
Spiralstruktur in einer Scheibe entdeckt, in derem Zentrum ein wachsender
Stern von etwa zwölf Sonnenmassen eine dramatische Helligkeitszunahme erfahren
hat. 16. Juli 2020
Auch
Rote Riesen können Flecken haben
Dunkle, zum Teil riesige Sternflecken an der Oberfläche sind unter
roten Riesensternen verbreiteter als bisher angenommen. Dies ergab eine neue,
jetzt veröffentlichte Studie, bei der rund 4500 Rote Riesen genauer unter die
Lupe genommen wurden. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Eigenrotation der
Riesensterne. 15. Juli 2020
Sternexplosionen
und starke Magnetfelder
Massereiche Sterne beenden ihr nukleares Leben in einer gewaltigen
Explosion - einer Supernova. Dabei sollte die Energie eigentlich in alle
Richtungen gleichmäßig ins All geschleudert werden, doch ist dies nicht das,
was man beobachtet: Viele Supernova-Überreste scheinen sich entlang einer
Achse auszubreiten. Nun haben Forschende in Paris eine Lösung für dieses
Rätsel gefunden. 9. Juli 2020
Wie
molekulares Gas in Galaxien strömt
Das molekulare Gas in Galaxien ist in einer hierarchischen Struktur
angeordnet. Das Material in riesigen Gaswolken bewegt sich in einem komplexen
Netzwerk aus Gasfilamenten zu den Orten, wo daraus dann Sterne und Planeten
entstehen. Eine neue Studie zeigt nun, dass das Gas durch alle
Hierarchieebenen dynamisch miteinander verbunden ist.
7. Juli 2020
Suche
nach blauen Erden wird fortgesetzt
Seit drei Jahren suchen Astronominnen und Astronomen im Rahmen einer
von der DFG geförderten Forschungsgruppe nach erdähnlichen Welten um rote
Zwergsterne. Die Gruppe nutzt dazu das 3,5-Meter-Teleskop auf dem Calar Alto
in Andalusien und hat bereits einige spannende Welten entdeckt. Die Suche kann
nun weitergehen, die DFG hat das Projekt um drei Jahre verlängert.
6. Juli 2020
Ein
freigelegter Planetenkern um TOI 849?
In den Daten des NASA-Satelliten TESS wurde jetzt ein ganz besonderer
Planet aufgespürt. Bei der etwa 730 Lichtjahre entfernten Welt dürfte es sich
um den freigelegten Kern eines extrasolaren Planeten handeln, der seine Sonne
in nur geringem Abstand umrundet. Der Fund bietet so einen bislang einmaligen
Blick ins Innere eines Planeten.
2. Juli 2020
Sternflecken
als Grund für Verdunkelung?
Der Stern Betelgeuse im Sternbild Orion sorgte in den Wintermonaten
für einige Diskussionen: Die gewaltige Sonne wurde nämlich merklich dunkler.
Manche spekulierten daher schon über eine unmittelbar bevorstehende
Supernova-Explosion des Riesensterns. Nun wurde der Helligkeitsabfall erneut
unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Schuld an der Verdunkelung könnten
gewaltige Sternflecken sein.
29. Juni 2020
Zwei
Supererden um Gliese 887
Gliese 887 ist der hellste rote Zwergstern am Himmel und mit einer
Entfernung von elf Lichtjahren der Erde vergleichsweise nahe. Nun wurden um
diesen Stern gleich zwei Supererden entdeckt, die sich nahe der habitablen
Zone des Roten Zwergs befinden. Der Stern scheint zudem wenig aktiv zu sein,
was für potentielle Atmosphären der Planeten eine gute Nachricht wäre.
26. Juni 2020
Schwarzes
Loch mit rätselhaftem Begleiter
Mitte August des vergangenen Jahres registrierten die
Gravitationswellendetektoren Ligo und Virgo ein weiteres faszinierendes Signal:
Es stammt von der Verschmelzung eines Schwarzen Lochs mit 23 Sonnenmassen mit
einem 9-mal leichteren Objekt. Nun rätselt das Team, um was es sich dabei
handeln könnte: um einen sehr schweren Neutronenstern oder um ein sehr
leichtes Schwarzes Loch. 24. Juni 2020
Ein
Hinweis auf solare Axionen?
In den Daten von XENON1T, dem weltweit empfindlichsten
Dunkle-Materie-Detektor, haben Mitglieder der XENON-Kollaboration ein bislang
ungekanntes Signal entdeckt. Jetzt rätseln sie über dessen Ursprung: Es könnte
sich schlicht um eine bislang unentdeckte Verunreinigung handeln oder aber um
etwas sehr viel Spannenderes - den Hinweis auf die Existenz neuer Teilchen.
18. Juni 2020
Die
Physik des Segelns mit Sonnenlicht
Auf den ersten Blick wirkt es verblüffend, doch man kann
tatsächlich mit Sonnenlicht segeln: Schuld sind die Lichtteilchen, die einen
Teil ihres Impulses bei einem Aufprall übertragen. Mit kleinen Raumsonden und
gewaltigen Sonnensegeln wurde das Konzept bereits mehrfach erfolgreich erprobt.
Nun haben Forschende einen genaueren Blick auf die physikalischen Grundlagen
werfen können.
17. Juni 2020
Das
Schicksal junger Exoplaneten
Manche extrasolare Planeten haben es schwer. Das zeigte wieder eine
jetzt vorgestellte Untersuchung über das Schicksal von vier jungen Welten um
den Stern V1298 Tau: Die Planeten werden von der intensiven Röntgenstrahlung
ihrer Sonne regelrecht geröstet, was zum Verlust ihrer Gashüllen führen
könnte. Nur der äußerste Planet in dem System dürfte diesem Schicksal sicher
entkommen.
12. Juni 2020
Die
Universalität des freien Falls
Mithilfe des Pulsars PSR J0337+1715 und von zwei Weißen Zwergen konnte
nun mit hoher Genauigkeit gezeigt werden, dass sich Neutronensterne und Weiße
Zwerge in einem Schwerefeld mit gleicher Beschleunigung bewegen. Dies
bestätigt eine fundamentale Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie und
macht es alternativen Gravitationstheorien deutlich schwerer.
11. Juni 2020
Vom
Staub zur Entstehung des Lebens
Eisbedeckte kosmische Staubkörner haben keine einfachen, regelmäßigen
Formen, sondern bilden lockere Verästelungen mit überraschend großer
Oberfläche und einer vergleichsweise dünnen Eisschicht. Diese neuen Ergebnisse
aus Laborversuchen dürften grundlegende Folgen für den Ablauf organischer
Reaktionen im All haben, durch die auch Bausteine des Lebens entstehen
könnten. 8. Juni 2020
Ein
System wie Sonne und Erde?
Durch eine Neuanalyse von Daten des Weltraumteleskops Kepler
wurde jetzt ein ganz besonderer extrasolarer Planet entdeckt: KOI-456.04. Die
Welt ist weniger als doppelt so groß wie die Erde, umkreist einen
sonnenähnlichen Stern und dies in einem Abstand, der lebensfreundliche
Temperaturen auf der Planetenoberfläche zulassen würde.
4. Juni 2020
Die
rätselhafte Emission von Eisenionen
Seit Jahrzehnten rätselt die Astrophysik über zwei markante
Röntgen-Emissionslinien von hochgeladenem Eisen: ihr gemessenes
Helligkeitsverhältnis stimmt nicht mit dem berechneten überein. Das
beeinträchtigt die Bestimmung der Temperatur und Dichte von Plasmen, wie sie
sich an vielen Stellen im Universum befinden. Neue Untersuchungen haben das
Problem nun noch größer gemacht. 2. Juni 2020
Kollisionen
in Sternhaufen sind anders
Heute nachweisbare Gravitationswellen können durch Kollision
und Verschmelzung von Schwarzen Löchern, Neutronensternen oder von einem
Schwarzen Loch mit einem Neutronenstern entstehen. Wie sich die Signale hierbei
unterscheiden, verraten Simulationen, die eine Auswertung der Beobachtungen erst
möglich machen. Die Unterschiede hängen aber offenbar auch von der Umgebung ab.
18. Mai 2020
Produktivste
Kooperation in der Kosmologie
Kosmologische Simulationen lassen ganze Universen im Computer
entstehen. Sie sind die einzige Möglichkeit, Annahmen über die Prozesse, die
zur Entstehung der heute sichtbaren Strukturen führten, zu überprüfen. Nun
sind zwei entscheidende Pioniere auf diesem Gebiet mit dem Gruber-Kosmologiepreis
ausgezeichnet worden. Er ist mit einer halben Millionen US-Dollar dotiert.
7. Mai 2020
Keine
nachweisbare Wirkung auf Atomkerne
Auch wenn der größte Teil des Universums aus Dunkler Materie besteht,
ist noch kaum etwas über sie bekannt. Physiker aus Düsseldorf haben nun
versucht, mit einem Hochpräzisionsexperiment etwas mehr über diese mysteriöse
Substanz zu erfahren und nach einer Wechselwirkung zwischen Dunkler Materie
und Atomkernen gesucht. Wenn es sie geben sollte, ist diese noch kleiner als
bislang angenommen. 6. Mai 2020
Das
Innere von Neutronensternen
Der modernen Teilchenphysik zufolge ist Materie im Inneren
verschmelzender Neutronensterne so dicht, dass sie aufgelöst in ihre
Elementarteilchen vorliegen könnte. Dieser Materiezustand, das sogenannte
Quark-Gluon-Plasma, könnte ein bestimmtes Muster in Gravitationswellen
hervorrufen. Dies ergaben jetzt Simulationen mithilfe von Supercomputern.
4. Mai 2020
Schwarze
Löcher haben keine Haare
Bei dem Quasar OJ 287 handelt es sich tatsächlich um eine
weit entfernte Galaxie, in deren Zentrum sich zwei supermassereiche Schwarze
Löcher umkreisen. Dies folgerte ein internationales Forschungsteam aus Daten des
Weltraumteleskops Spitzer und von erdgebundenen Teleskopen. Die
Bahn der beiden Schwarzen Löcher bestätigt zudem das sogenannte "No-Hair"-Theorem. 29. April 2020
Die
Jagd nach dem Z‘-Boson
Vor ziemlich genau einem Jahr ist in Japan das
Belle-II-Experiment angelaufen. In dessen Rahmen soll unter anderem
versucht werden, das Z‘-Boson nachzuweisen, das eine entscheidende Rolle
beim Verständnis der Dunklen Materie spielen könnte. In den ersten, jetzt
veröffentlichten Ergebnissen findet sich von dem gesuchten Teilchen aber noch
keine Spur. 22. April 2020
Besondere
Kollision zweier Schwarzer Löcher
In den Daten der Gravitationswellendetektoren wurden erstmals die
Signale der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher mit deutlich verschiedener
Masse nachgewiesen. Der Fund erlaubt nicht nur einen neuen Test von Einsteins
Allgemeiner Relativitätstheorie, sondern gewährt auch einen tieferen Einblick
auf die Natur der beteiligten Objekte. 21. April 2020
Exoplaneten-Charakterisierung
kann beginnen
Nächster Meilenstein für CHEOPS: Nach umfangreichen Tests in
der Erdumlaufbahn, die wegen der Covid-19-Pandemie vom Missionspersonal
teilweise vom Homeoffice aus durchgeführt werden mussten, wurde das
Weltraumteleskop Ende März für wissenschaftsreif erklärt. Mit CHEOPS sollen
extrasolare Planeten genauer untersucht werden, um etwa mehr über ihre
Lebensfreundlichkeit zu erfahren. 17. April 2020
Erstmals
kompletten Nova-Ausbruch beobachtet
Mithilfe der Satelliten der BRITE-Constellation ist es nun erstmals
gelungen, den kompletten Verlauf einer Nova zu verfolgen. Es handelt sich
dabei um die Explosion auf einem Weißen Zwerg, was auch die neuen Daten
bestätigten. Die Nova war dem Team zufällig ins Netz gegangen, als die
Satelliten gerade mehrere helle Sterne im Sternbild Kiel des Schiffs
beobachteten. 15. April 2020
Ist
das Weltall gar nicht isotrop?
Egal wohin wir schauen, im Weltall herrschen überall dieselben Regeln:
Auf dieser Grundthese fußen zahllose Berechnungen der Astrophysik. Eine
aktuelle Studie könnte diese Annahme nun infrage stellen. Sie basiert auf der
Auswertung von Beobachtungen von mehr als 800 Galaxienhaufen. Müssen nun viele
Eigenschaften des Universums neu überdacht werden?
9. April 2020
Größe
von Neutronensternen vermessen
Neutronensterne haben einen Durchmesser von 22 Kilometern.
Dies ergab jetzt die Auswertung des Gravitationswellensignals einer
Verschmelzung zweier Neutronensterne und anschließende Beobachtungen. Die
neuen Ergebnisse scheinen zudem dafür zu sprechen, dass Neutronensterne in der
Regel am Stück von Schwarzen Löchern verschluckt werden. 23. März 2020
Wie
entstehen Magnetare?
Magnetare sind Neutronensterne mit den stärksten Magnetfeldern, die im
Universum gemessen werden. Doch wie entstehen sie? Neue Simulationen zeigen,
dass sich diese gigantischen Felder durch Verstärkung anfänglich vorhandener,
schwacher Felder erklären lassen, wenn die Neutronensterne schnell rotieren.
Die Ergebnisse könnten auch helfen, gewaltige Sternexplosionen besser zu
verstehen. 20. März 2020
Erfolgreiche
Suche in öffentlichen Daten
Forscher in Hannover haben zusammen mit internationalen
Kolleginnen und Kollegen ihren zweiten offenen Gravitationswellenkatalog
veröffentlicht. Mit verbesserten Suchmethoden haben sie in öffentlichen Daten
des ersten und zweiten Beobachtungslaufs von LIGO und Virgo mit empfindlicheren
Methoden nach Signalen gesucht - und sind fündig geworden. 17. März 2020
Die
Rolle der Konvektion und Rotation
Die Aktivität verschiedener Sterne kann sehr unterschiedlich
stark ausgeprägt sein. Für die Aktivität sind die Magnetfelder, die im Innern
der Sterne in einem Dynamo-Prozess entstehen, verantwortlich. Die genaue
Funktionsweise des Dynamos ist noch unklar. Nun haben Forschende zahlreiche
Sterne in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung untersucht, um mehr über die
Vorgänge im Inneren zu erfahren. 11. März 2020
Zweifel
an einer Standardkerze
Supernovae vom Typ Ia könnten deutlich andere Eigenschaften haben als
bisher angenommen: Dies ergab eine detaillierte Rekonstruktion der
Manganproduktion in der Milchstraße. Die Analyse deutet darauf hin, dass die
Mehrheit dieser Sternexplosionen durch die Verschmelzung von zwei Weißen
Zwergen entsteht. Nun fragt man sich, ob sie trotzdem noch zur Bestimmung von
Entfernungen taugen. 5. März 2020
Auf
der Spur des Rätsels der Materie
Einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es
gelungen, den Wert für das elektrische Dipolmoment des Neutrons genauer
einzugrenzen als zuvor. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Wert wohl sehr
viel kleiner ist als man bisher angenommen hatte. Kann das Neutron also
nicht mehr helfen, den Materie-Überschuss im Universum zu erklären?
27. Februar 2020
Die
Hierarchie der Neutrinomassen
Neutrinos sind außerordentlich schwer zu messen und bergen noch immer
so manches Geheimnis. So weiß man etwa bislang nicht, welche der drei
bekannten Neutrinoarten eigentlich die größte Masse aufweist. Eine neue Studie
zeigt nun, dass die künftige Generation von Neutrino-Detektoren schon bald
eine eindeutige Antwort liefern könnte - wenn man ihre Messergebnisse
kombiniert.
27. Februar 2020
Ein
Jahr mit nur 18 Stunden
Mit den Teleskopen des Next-Generation Transit Survey in
Chile haben Astronominnen und Astronomen jetzt einen extrasolaren Planeten
entdeckt, der in einer Rekordzeit von nur 18 Stunden um seine Sonne kreist.
Der Gasriese ist seinem Stern so nahe, dass die Gezeitenkräfte ihn bald
zerreißen könnten. Das System ist rund 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
21. Februar 2020
Amateurastronom
entdeckt Doppelnukleus
Die Galaxie NGC 4490 im Sternbild Jagdhunde bildet zusammen mit NGC
4485 ein wechselwirkendes Galaxiensystem und wurde dank seiner Entfernung von
nur rund 30 Millionen Lichtjahren bereits gründlich untersucht. Doch offenbar
nicht gründlich genug: Ein Elektroingenieur im Ruhestand und Amateurastronom
stellte nun fest, dass NGC 4490 über zwei Kerne verfügt.
12. Februar 2020
Galaxienentstehung
ohne Dunkle Materie?
Für die meisten Astronomen ist Dunkle Materie ein sicherer Bestandteil
unseres Universums und durch zahlreiche, wenn auch indirekte Beobachtungen
belegt. Es gibt aber auch Forscher, die nach Alternativen suchen und etwa
einem veränderten Gravitationsgesetz den Vorzug vor Dunkler Materie geben. Nun
hat eine Gruppe ein Universum ohne Dunkle Materie simuliert.
11. Februar 2020
Das
Geheimnis der hellsten Sternexplosionen
Im Spektrum einer der hellsten jemals beobachteten Sternexplosionen,
der Supernova SN 2006gy, wurden Spektrallinien entdeckt, deren Herkunft man
sich bislang nicht erklären konnte. Nun wurden sie identifiziert: Sie stammen
von neutralem Eisen, was für eine derart energiereiche Sternexplosion sehr
ungewöhnlich ist.
29. Januar 2020
Ein
Schwarzes Loch, das vielleicht keines ist
Ein stellares Schwarzes Loch mit der fast siebzigfachen
Masse unserer Sonne? Mit dieser Nachricht überraschten chinesische Astronomen
unlängst ihre Kollegen. Nun haben andere Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler sich das ungewöhnliche System einmal genauer angeschaut und
festgestellt, dass es sich eventuell gar nicht um ein Schwarzes Loch handelt -
interessant ist es trotzdem.
23. Januar 2020
Explosion
oder Kollaps am Ende?
Wie sieht das Schicksal von Sternen mittlerer Masse aus? Einer
internationalen Forschungsgruppe ist es nun gelungen, experimentell die
Bedingungen von Kernprozessen in Materie zu bestimmen, die der im Inneren
solcher Sterne gleicht. Das Ergebnis: Sterne mittlerer Masse dürften sehr
wahrscheinlich explodieren und nicht kollabieren, wie bisher angenommen.
22. Januar 2020
Ein
Galaxiencrash wird datiert
Vor wahrscheinlich rund 11,5 Milliarden Jahren ist die Zwerggalaxie
Gaia-Enceladus mit der Milchstraße kollidiert. Dies ergab eine jetzt
vorgestellte Untersuchung, die für die zeitliche Einordnung erstmals auf einen
einzelnen Stern setzt, der von dieser Kollision betroffen war. Wichtige Daten
für die Studie lieferten zahlreiche Teleskope auf der Erde und im All.
17. Januar 2020
Zweite
Verschmelzung von Neutronensternen?
Mit zwei Gravitationswellen-Detektoren wurde vermutlich das zweite
Signal von verschmelzenden Neutronensternen beobachtet. Es wurde am 25. April 2019
registriert und stammt aus einer Entfernung von etwa 520 Millionen
Lichtjahren. Bei Nachbeobachtungen fand sich keine Quelle des Signals, was auch
an der großen Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Ursprungsregion liegen
dürfte.
10. Januar 2020
Diskrepanz
der Messwerte bestätigt
Die Frage nach dem Wert der Hubble-Konstanten schien schon geklärt zu
sein, bis der ESA-Satellit Planck aus der kosmischen
Hintergrundstrahlung einen deutlich niedrigeren Wert bestimmte, als mit
lokalen Verfahren gemessen wurde. Eine jetzt vorgestellte Analyse neuer
Beobachtungen bestätigt nun diese Diskrepanz. Könnte sie ein Hinweis auf eine
neue Physik sein? 9. Januar 2020
Das
Ende des Gouldschen Gürtels?
Als Gouldschen Gürtel bezeichnet man eine Ansammlung von
hellen Sternen und Sternentstehungsgebieten in der Sonnenumgebung. Um was es
sich dabei genau handelt, war bislang unklar. Eine neue Auswertung von Gaia-Daten
deutet nun darauf hin, dass der Gürtel nur ein Projektionseffekt sein könnte.
Stattdessen entdeckte man eine ausgedehnte Wellenstruktur aus Gas.
8. Januar 2020
Erdgroße
Welt in habitabler Zone entdeckt
Das Weltraumteleskop TESS der NASA hat den ersten erdgroßen Planeten
entdeckt, der in einer habitablen Zone um seine Sonne kreist. Die Bedingungen
auf der rund 100 Lichtjahre entfernten Welt könnten also die Existenz von
flüssigem Wasser erlauben. Erdähnlich dürfte es dort allerdings nicht sein.
Außerdem wurden um den Stern TOI 700 noch zwei weitere Planeten aufgespürt.
7. Januar 2020
Heizung
von Plasma im All
Der größte Teil der sichtbaren Materie im All liegt nicht in fester
oder in flüssiger Form oder als einfaches Gas vor, sondern als Plasma. Von
großem Interesse für die Astrophysik ist es daher, mehr über die Aufheizung
dieser Gase aus geladenen Ionen und Elektronen zu erfahren. Neue Simulationen
erlauben nun einen gründlicheren Einblick in diese Prozesse.
2. Januar 2020
Die
Geologie ferner Welten
Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen hat drei
neue Planetensysteme um andere Sterne entdeckt, deren Untersuchung auch
Rückschlüsse auf die geologische Zusammensetzung der Planeten erlaubt. Es
handelt sich dabei um Systeme, bei denen der Planet den Zentralstern in
äußerst geringem Abstand umrundet, so dass er ständig Material verliert.
27. Dezember 2019
Neutronensterne
genau vermessen
Durch Beobachtungen der NASA-Mission NICER gelangen nun ganz neue
Einsichten in den Aufbau von Pulsaren, also ultradichten Überbleibseln
explodierter Sterne. NICER ist ein Röntgeninstrument an Bord der
Internationalen Raumstation ISS und hat erstmals präzise und verlässliche
Größen- und Massenmessungen von Pulsaren ermöglicht.
16. Dezember 2019
Die
Überwindung der Kollisionsbarriere
Dass Planeten in Scheiben aus Gas und Staub um junge Sonnen entstehen,
gilt inzwischen als gesichert. Allerdings war bislang nicht klar, wie sich im
Detail aus Staubpartikeln große Gesteinsbrocken bilden können, sollten die
Partikel doch ab einer bestimmten Größe bei Kollisionen voneinander abprallen.
Jetzt gibt es eine Lösung für das Problem.
12. Dezember 2019
Gravitationswellenjagd
mit gequetschtem Licht
Wie lassen sich Gravitationswellendetektoren noch empfindlicher
machen, damit sie etwa noch mehr Signale entfernter kollidierender
Neutronensterne aufspüren? Die Antwort lautet, wie schon seit vielen Jahren
bei GEO600 erprobt: mit gequetschtem Licht. Jetzt wurde das Verfahren auch
erstmals erfolgreich bei einem großen Gravitationswellendetektor angewandt.
9. Dezember 2019
Planetenteleskop
soll Mitte Dezember starten
Das Weltraumteleskop CHEOPS wird voraussichtlich am Dienstag der
übernächsten Woche an Bord einer Sojus-Rakete vom europäischen
Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus seine Reise ins All
antreten. CHEOPS soll keine neuen extrasolaren Planeten aufspüren, sondern
bereits bekannte Systeme gründlich untersuchen, um mehr über ihre
Eigenschaften zu erfahren. 6. Dezember 2019
Neues
Fallturm-Konzept erfolgreich getestet
Vier Sekunden lang in Schwerelosigkeit experimentieren – und das 300
Mal pro Tag: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hannover Institutes
of Technology der Leibniz Universität Hannover realisieren Weltraumbedingungen
auf der Erde, die neue Möglichkeiten für Forschende weltweit eröffnen. Jetzt
wurde der neue Einstein-Elevator erstmals erfolgreich getestet.
28. November 2019
Mit
Kernspinresonanz auf Dunkelmaterie-Suche
Im Rahmen des CASPEr-Projekts suchen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler mithilfe der Kernspinresonanz nach Dunkler Materie. Mit
verschiedenen Methoden werden dabei unterschiedliche Frequenzbereiche
abgesucht, entsprechend verschiedener Massen der Dunklen Materie. Bislang
wurde das Team in Mainz allerdings noch nicht fündig.
25. November 2019
Mehrfach-Sternsysteme
im Visier
Anders als unsere Sonne haben viele Sterne noch einen oder sogar
mehrere Partner. Solche Mehrfach-Sternsysteme können Ausgangspunkt für
spannende Phänomene sein, etwa für spezielle Supernova-Explosionen, oder auch
Quelle von Gravitationswellen. Mit detaillierten Simulationen will ein Team
nun versuchen, mehr über solche Systeme herauszufinden.
20. November 2019
Mit
Antimaterie auf Dunkelmaterie-Jagd
Einen völlig neuen Ansatz bei der Suche nach Dunkler Materie hat ein
internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit
der BASE-Kollaboration am europäischen Forschungszentrum CERN verfolgt:
Erstmals wurde der Einfluss von Dunkler Materie auf Antimaterie statt auf
gewöhnliche Materie untersucht.
14. November 2019
Doppelsterne
machen es Planeten schwer
Können Planeten ohne Weiteres auch in Mehrfachsternsystemen entstehen?
Dieser Frage ging ein Astronom nun auf besondere Weise nach: Mithilfe von
Daten des Astrometriesatelliten Gaia suchte er 1300 bekannte
Planetenmuttersterne nach eventuellen Begleitsternen ab. Dabei zeigte sich,
dass nur etwa 15 Prozent dieser Sterne mindestens einen Begleitstern haben.
13. November 2019
Dritter
Beobachtungslauf fortgesetzt
Seit dem 1. November suchen drei Gravitationswellendetektoren wieder
gemeinsam nach den Signalen entfernter Kollisionen von Neutronensternen und
Schwarzen Löchern. Zuvor war dieser dritte gemeinsame Beobachtungslauf für
Wartungsarbeiten einen Monat lang unterbrochen worden. Mehr als 30
Signalkandidaten werden von den Teams gegenwärtig genauer untersucht.
12. November 2019
Erster
Magnet für ALPS II installiert
Am 28. Oktober 2019 wurde der erste von 24 supraleitenden Magneten für
das internationale Forschungsprojekt ALPS II bei DESY in Hamburg in einem
ehemaligen Beschleunigertunnel installiert. Mit diesem Experiment soll nach
Antworten auf eine der größten Fragen der heutigen Physik gesucht werden: Was
sind die Eigenschaften von Dunkler Materie? 8. November 2019
Wie
aus Chaos Ordnung wurde
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben jetzt die Ergebnisse
der bisher detailreichsten kosmologischen Großsimulation vorgestellt. Sie
ermöglicht es im Detail zu untersuchen, wie sich Galaxien bilden und wie sie
sich von der Zeit kurz nach dem Urknall bis heute entwickelt haben. Dabei
zeigten sich auch einige unerwartete Phänomene. 7. November 2019
Die
Rolle der Synchrotronstrahlung
Durch eine neue und sehr viel detaillierte Analyse von Archivdaten des
NASA-Weltraumteleskops Fermi haben Astronominnen und Astronomen nun
neue Einblicke in die Prozesse gewonnen, die für die Entstehung der
energiereichsten Explosionen im Universum verantwortlich sind. Die
Synchrotronstrahlung, die man bislang ausgeschlossen hatte, spielt dabei
offenbar eine wichtige Rolle. 6. November 2019
Die
Zeit noch genauer messen
Unterstützt durch den europäischen Forschungsrat möchte ein
internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine ganz
neue Atomuhr entwickeln, die eine noch genauere Zeitmessung erlaubt. Im
Gegensatz zu aktuellen Modellen nutzt diese Uhr das "Ticken" des Atomkerns.
Die erhöhte Genauigkeit könnte auch der physikalischen Grundlagenforschung
zugutekommen. 23. Oktober 2019
Einstein-Test
mit Atomfontäne
Albert Einsteins allgemeine und spezielle
Relativitätstheorie und seine grundlegenden Beiträge zur Quantenmechanik
beschäftigen die Physik bis heute. Anhand des berühmten Zwillingsparadoxons
wollen Physikerinnen und Physiker nun die Schnittstellen beider Theorien
untersuchen - mithilfe einer zehn Meter hohen Atomfontäne, wie sie gerade in
Hannover entsteht.
17. Oktober 2019
Mit
Cäsium-Dampf auf Dunkle-Materie-Jagd
Die Natur der Dunklen Materie, die einen großen Teil unseres
Universums ausmachen sollte, ist bislang noch völlig ungeklärt. Eine Vermutung
ist, dass es sich um bestimmte Partikel handelt, die sich aus
teilchenphysikalischen Theorien erklären. Die Suche nach ihnen ist sehr
aufwendig. Nun versucht es ein Team in Mainz mit einem weiteren Verfahren.
15. Oktober 2019
Geschmolzene
Gesteinsplaneten sind größer
Eine heiße, geschmolzene Erde wäre etwa fünf Prozent größer als ihr
festes Gegenstück. Dies ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Studie. Der
Unterschied zwischen geschmolzenen und festen Gesteinsplaneten ist wichtig bei
der Suche nach erdähnlichen Welten jenseits unseres Sonnensystems und für das
Verständnis unseres eigenen Planeten.
14. Oktober 2019
Wie
die stärksten Magnete im All entstehen
Wie kommt es, dass manche Neutronensterne zu den stärksten Magneten im
Universum werden? Diese sogenannten Magnetare könnten etwa durch die
Verschmelzung von zwei Sternen entstehen. Explodieren solche Sterne dann in
einer Supernova, könnten daraus Magnetare werden. Mit umfangreichen
Simulationen wurde diese These nun getestet.
11. Oktober 2019
Kindersicherung
für planetare Babys
Junge Planetensysteme sorgen offenbar auf ganz natürliche Weise dafür,
dass gerade entstandene Planeten nicht in ihren Mutterstern stürzen. Dies
ergaben jetzt vorgestellte numerische Simulationen. Ähnliche Prozesse
ermöglichen die Geburt von Planeten in direkter Nähe von Sternen – aus kleinen
Felsbrocken, die sich in einer Region nahe dem Stern sammeln.
10. Oktober 2019
Exoplaneten
und die Physik nach dem Urknall
In Stockholm werden in dieser Woche wieder die Nobelpreise verliehen.
Der Preis für Physik ging heute an drei Astromomen: Eine Hälfte erhielt der
kanadische Kosmologe James Peebles, die andere die beiden schweizer
Exoplanetenforscher Michel Mayor und Didier Queloz. Alle drei wurden geehrt
für ihre Beiträge zum Verständnis der Entwicklung des Universums und der
Stellung der Erde darin. 8. Oktober 2019
Neutrinomasse
besser eingegrenzt
Neutrinos spielen durch ihre kleine, aber von Null verschiedene
Ruhemasse eine Schlüsselrolle in Kosmologie und Teilchenphysik. Der erlaubte
Bereich für ihre Masse ist nun durch die ersten Resultate des Karlsruher
Tritium Neutrino Experiments KATRIN am Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) deutlich eingegrenzt worden -und dies bereits nach einer ersten
mehrwöchigen Neutrino-Messphase. 30. September 2019
Ein
Planet, den es nicht geben sollte
Astronominnen und Astronomen des CARMENES-Konsortiums haben
einen neuen Exoplaneten entdeckt, der nach derzeitigem Wissensstand nicht
existieren dürfte: Die Forschungsgruppe fand einen Gasplaneten, dessen Masse im
Vergleich zu seinem Mutterstern GJ 3512 ungewöhnlich groß ist. Das lässt auf
eine überraschende Entstehungsgeschichte schließen. 27. September 2019
Forschung
mit künstlicher Intelligenz
Physiker und Informatiker machen in Zürich gemeinsame Sache, um dem
Geheimnis von Dunkler Materie und Dunkler Energie im Universum auf die Spur zu
kommen: Mit Hilfsmitteln des maschinellen Lernens programmierten sie Computer
so, dass diese sich selbst beibrachten, relevante Informationen aus
Himmelskarten zu gewinnen. Sie sind dabei offenbar besser als der Mensch. 23. September 2019
Preise,
Vorträge und immer wieder SOFIA
Das Flugzeug-Teleskop SOFIA war der unumstrittene Star der
diesjährigen Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft, die heute in
Stuttgart zu Ende gegangen ist. Die zum Infrarot-Teleskop umgebaute Boeing 747
hatte in der Tagungswoche am Stuttgarter Flughafen Station gemacht und Wissenschaft mit SOFIA war
Thema mehrerer Vorträge. 20. September 2019
Höherer
Wert für die Hubble-Konstante
Der Wert der Hubble-Konstante, also die aktuelle Expansionsrate des
Universums, galt eigentlich schon als sicher bestimmt. Doch dann zeigten sich
signifikante Unterschiede zwischen Messverfahren, die eigentlich das gleiche
Ergebnis liefern sollten. Auch eine neue Bestimmung mithilfe von
Gravitationslinsen lieferte jetzt einen Wert, der höher ist als aus der
Hintergrundstrahlung zu erwarten wäre.
13. September 2019
Neutrinos
und ihre Antiteilchen
Sind Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen und kann Materie also auch
ohne Antimaterie erzeugt werden? Diese spannenden Fragen wollen
Teilchenphysiker im Rahmen des GERDA-Experiments im Gran-Sasso-Untergrundlabor
klären. Sie suchen dazu nach dem neutrinolosen doppelten Betazerfall.
Inzwischen arbeiten sie an dem Folgeprojekt LEGEND, das eine noch höhere
Genauigkeit erreichen soll.
11. September 2019
Kalium
bei heißem Jupiter nachgewiesen
Einem Team von Astronominnen und Astronomen ist es erstmals gelungen,
Kalium in der Atmosphäre eines Exoplaneten überzeugend nachzuweisen. Das
Vorhandensein des Elements war schon länger vermutet worden, es war aber
bislang nicht aufzuspüren gewesen. Für die Studie wurde das Instrument PEPSI
am Large Binocular Telescope in Arizona genutzt.
5. September 2019
Ein
Fingerabdruck der Erde
Aus den Daten eines Satelliten, der durch gezielte Messungen
Informationen über die Erdatmosphäre liefern sollte, haben Astronomen nun
einen Fingerabdruck der Erde rekonstruiert. Er zeigt, was Forscher auf einem
extrasolaren Planeten bei einem Transit der Erde vor der Sonne beobachten
würden. Dies könnte auch bei der Suche nach anderen, potentiell
lebensfreundlichen Planeten helfen. 2. September 2019
Hinweis
auf vulkanischen Exomond
Ein Mond aus Gestein und brodelnder Lava umkreist möglicherweise einen
Planeten 550 Lichtjahre von uns entfernt. Dies vermutet ein internationales
Forschungsteam aufgrund von theoretischen Vorhersagen und entsprechenden
Beobachtungen. Dieser Exo-Mond wäre eine extreme Version des Jupitermonds Io,
dem vulkanisch aktivsten Körper im Sonnensystem.
30. August 2019
Suche
nach den Gravitinos
Etwa ein Viertel des Universums liegt buchstäblich im Dunklen - es
besteht aus Dunkler Materie, die sich im Wesentlichen über die Gravitation
bemerkbar macht. Um was es sich bei diesem Stoff handelt, ist bisher
unbekannt. Zwei Astrophysiker schlagen nun einen neuen Kandidaten namens
Gravitino vor und machen auch einen Vorschlag, wie sich das Teilchen aufspüren
lassen sollte. 22. August 2019
Offene
Fragen der Kosmologie im Visier
Viele Wissenschaftsbereiche sind noch immer von
Männern dominiert, auch die Astrophysik. Mit dem Lise-Meitner-Programm fördert
die Max-Planck-Gesellschaft daher gezielt herausragende Wissenschaftlerinnen.
Eine dieser Wissenschaftlerinnen ist die Physikerin Anna Ijjas, die sich künftig
am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik mit den offenen Fragen der
Kosmologie befassen wird. 20. August 2019
Erdähnlicher
Planet um jede vierte Sonne?
Wie viele erdähnliche Planeten um sonnenähnliche Sterne gibt es in
unserer Milchstraße? Diese Frage ist nicht nur grundsätzlich interessant,
sondern auch von Bedeutung für die Planung künftiger Missionen. Jetzt haben
Astronominnen und Astronomen diese Anzahl mithilfe umfangreicher Simulationen
neu abgeschätzt: Um jeden vierten sonnenähnlichen Stern könnte danach ein
erdähnlicher Planet kreisen.
19. August 2019
Bald
Suche nach Signaturen einer neuen Physik?
Physiker haben mithilfe des neuen Alphatrap-Experiments den g-Faktor
eines gebundenen Elektrons in Argon-Ionen mit einer unerreichten Genauigkeit
gemessen. Der Wert stimmt hervorragend mit theoretischen Berechnungen überein.
Dies ebnet den Weg für empfindliche Tests der Quantenelektrodynamik in starken
Feldern und auch den Nachweis möglicher Signaturen einer neuen Physik.
16. August 2019
Ganz
unterschiedliche unendliche Weiten
Jeder Weltraumfan - oder zumindest jeder StarTrek-Fan -
kennt sie: die unendlichen Weiten. Doch was genau ist eigentlich Unendlichkeit?
Mit dieser Frage befassen sich Mathematiker und damit wird die Sache fast
unendlich komplex: Manche Unendlichkeiten sind nämlich größer als andere. Es
gibt sogar ein Diagramm, das Struktur in die Menge der Unendlichkeiten bringen
soll.
13. August 2019
Materiebausteine
bei 800 Milliarden Grad
Die Kollisionen von Neutronensternen gehören zu den heißesten Momenten
im Universum. Unter diesen extremen Bedingungen entstehen neue chemische
Elemente. Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker versuchen diese
Bedingungen in Beschleunigern nachzubilden. Nun gelang es ihnen erstmals die
dabei entstehende thermische Strahlung zu messen.
12. August 2019
Immer
genauere Messungen
Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, die quantenmechanische
Zustände ausnutzt, um zwei Messgrößen genauer bestimmen zu können, als es
klassische Zustände erlauben. Das ermöglicht hochpräzise spektroskopische
Untersuchungen an Molekülen, über die eine mögliche Wechselwirkungen zwischen
herkömmlicher und Dunkler Materie erforscht werden kann.
9. August 2019
Brücke
zwischen Raumzeit und Quantenphysik?
Weltweit suchen Physikerinnen und Physiker nach einer einheitlichen
Theorie, die die bislang noch getrennten Welten von Quantenphysik und
Gravitation in sich vereint. Forscherinnen und Forscher aus Österreich konnten
nun belegen, dass das quantenphysikalische Flächengesetz auch in der von
Einstein beschriebenen Raumzeit gültig ist. 7. August 2019
Neuer
Hochleistungsrechner für Simulationen
Ein neuer Hochleistungscomputer soll zum ersten Mal ermöglichen,
gleichzeitig Gravitationswellen, Magnetfelder und Neutrinophysik von
Neutronensternen zu simulieren. Auf diese Weise hoffen die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler beispielsweise die Signale besser vorhersagen und
analysieren zu können, die von solchen Objekten ausgehen können.
5. August 2019
Bewohnbarer
Planet um GJ 357?
Ein internationales Team aus Astronominnen und Astronomen hat um den
31 Lichtjahre entfernten Stern GJ 357 drei Planeten entdeckt - mithilfe von
Daten des NASA-Satelliten TESS und von Archivmaterial verschiedener
erdgebundener Teleskope. Bei einer der fernen Welten dürfte es sich um eine
sogenannte heiße Erde handeln, der äußerste Planet des Systems könnte
theoretisch bewohnbar sein. 1. August 2019
Neues
Planetenteleskop ist startbereit
Das Weltraumteleskop CHEOPS kann starten: Gestern hat die europäische
Weltraumagentur ESA bestätigt, dass der Satellit die letzten Tests für seinen
Start mit einer Sojus-Rakete erfolgreich bestanden hat. CHEOPS soll
Sterne beobachten, um die bereits ein extrasolarer Planet entdeckt wurde und
so helfen, die fernen Welten besser zu charakterisieren.
30. Juli 2019
Das
erste Molekül war häufiger als gedacht
Das Heliumhydrid-Ion war das erste Molekül, das sich im Universum
gebildet haben dürfte. Seine Entstehung markiert somit den Anfang der Chemie.
Nun ist es gelungen, Reaktionen von Elektronen mit Heliumhydrid-Ionen bei
tiefen Temperaturen zu verfolgen. Die Daten deuten auf eine deutlich größere
Häufigkeit dieses primordialen Moleküls hin, als bislang angenommen wurde.
26. Juli 2019
Das
Geheimnis des fehlenden Wasserstoffs
Die Galaxie NGC 1316 ist ein viel beobachtetes Objekt. Trotzdem gibt
sie der Forschung seit 20 Jahren Rätsel auf: Theoretische Berechnungen besagen
nämlich, dass sie viel Wasserstoff enthalten müsste, der bisher aber nicht
nachgewiesen werden konnte. Jetzt wurde der Wasserstoff gefunden - in zwei
langen Filamenten, die von der Galaxie ausgehen.
23. Juli 2019
Der
zentrale Balken der Milchstraße
Durch die Kombination der Ergebnisse der zweiten Datenveröffentlichung
der ESA-Mission Gaia mit ergänzenden Beobachtungen haben
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Karte unserer Milchstraße
erstellt, die deren zentrale Balkenstruktur zeigt. Möglichst gemacht wurde
dies durch die neue Bestimmung der Entfernungen zu etwa 150 Millionen Sternen.
19. Juli 2019
Planetensuche
mit Gravitationswellen
Mit dem geplanten weltraumgestützte
Gravitationswellen-Observatorium LISA könnten sich auch Exoplaneten aufspüren
lassen. Nach einer neuen Studie sollte LISA nämlich in der Lage sein,
massereiche ferne Welten aufzuspüren, die um einen Weißen Zwerg kreisen.
Möglich würde dies durch die Auswertung der Dopplerverschiebung des
Gravitationswellensignals. 9. Juli 2019
Naturkonstante
mit höherer Präzision gemessen
Naturkonstanten, wie beispielsweise die Lichtgeschwindigkeit, spielen
in der Physik eine wichtige Rolle und ihre genaue Messung ist von großer
Bedeutung für eine ganze Reihe von Forschungsfeldern. Nun wurde eine für die
Teilchenphysik wichtige Naturkonstante neu gemessen – mit deutlich höherer
Präzision als bisher: die schwache Axialvektor-Kopplungskonstante.
4. Juli 2019
Was
Planeten über ihre Sterne verraten
Die Entwicklung von Planeten in einem Sonnensystem wird entscheidend
von der Entwicklung ihres jeweiligen Zentralsterns beeinflusst. Wichtig ist
etwa dessen Emission von intensiver Röntgen- und UV-Strahlung, die in den
ersten Milliarden Jahren sehr verschieden sein kann. Was die Planeten über
diese Anfangsphase verraten können, hat ein Team nun bei zwei Systemen
untersucht. 2. Juli 2019
Ältere Meldungen aus dem Bereich Forschung finden Sie
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