Wichtiger Meilenstein für LISA-Mission erreicht
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik astronews.com
20. Mai 2022
LISA, die Laser Interferometer-Space Antenna, hat
einen wichtigen Meilenstein erreicht: Im Rahmen des Mission Formulation
Review (MFR) haben Expertinnen und Experten von ESA, NASA sowie aus
Wissenschaft und Industrie die geplante Mission auf Herz und Nieren überprüft
und grünes Licht für die nächste Entwicklungsphase gegeben.
Künstlerische Darstellung der
LISA-Satelliten im Sonnensystem bei der
Beobachtung von Gravitationswellen aus einer
fernen Galaxie.
Bild: University of Florida / Simon Barke
(CC
BY 4.0) [Großansicht] |
Mit LISA, der Laser Interferometer-Space Antenna, soll das erste
Gravitationswellen-Observatorium im All entstehen. LISA wird aus drei Satelliten
bestehen, die in einer Dreieckskonstellation fliegen und einen Detektor mit 2,5
Millionen Kilometer langen Laserarmen bilden. LISA wird der Erde auf ihrer
Umlaufbahn um die Sonne folgen und Gravitationswellen von Quellen aus dem
gesamten Universum beobachten können.
LISA soll Gravitationswellen in einem niedrigeren Frequenzband als die
erdgebundenen Gravitationswellen-Detektoren LIGO und Virgo messen. Dadurch wird
die Mission viel größere Systeme und zeitlich weit zurückliegende Ereignisse in
der Frühzeit unseres Universums beobachten können. Die LISA-Satelliten sollen
von der ESA, den ESA-Mitgliedsstaaten und der NASA gebaut werden.
Der "Mission Formulation Review" (MFR) ist im Leben einer ESA-Mission ein
entscheidender Kontrollpunkt. Hier wird geprüft, ob die Mission durchführbar
ist, ob Technologien und Planungen ausgereift sind. Gleichzeitig wird die
weitere technologische Entwicklung skizziert. Mit dem erfolgreichen Abschluss
des MFR hat LISA nun, entsprechend der Entwicklungsstufen eine ESA-Mission,
formal das Ende der Phase A erreicht. In der demnächst beginnenden Phase B1 geht
es vor allem darum, die Mission detaillierter zu definieren. Anschließend steht
die sogenannte "Adoption" an. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die ESA das Projekt
vom LISA-Konsortium übernimmt und LISA zur offiziellen ESA-Mission wird.
"LISA ist auf einem guten Weg. Demnächst beginnen wir mit der Phase B1, in
der wir LISA detailliert entwickeln, die vollständigen Anforderungen und
Überprüfungsstrategie festlegen", so Prof. Karsten Danzmann, Leiter des
LISA-Konsortiums. "Die Überprüfung war ein großer Erfolg für alle Beteiligten
und das Ergebnis intensiver Arbeit auf Seiten des LISA-Konsortiums, der NASA und
der ESA in den vergangenen Jahren", ergänzt Martin Gehler, LISA-Studienleiter
bei der europäischen Weltraumagentur ESA.
Das AEI Hannover ist federführend bei der Entwicklung von LISA und im
LISA-Konsortium. Karsten Danzmann, Direktor am AEI Hannover, leitet das
LISA-Konsortium. In Kollaboration mit dem National Space Insitute an
Dänemarks Technischer Universität (DTU) entwickelt und baut das AEI Hannover mit
dem Phasenmeter eine der zentralen Hardware-Komponenten der LISA-Mission.
Darüber hinaus ist das Institut in zahlreichen und umfangreichen
LISA-Teilprojekten und -Arbeitspaketen der optischen Meteorologie und
Interferometrie federführend. Das Institut betreibt die weltweit größten Labore
für die bei der LISA-Mission genutzte Interferometrie.
|