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ELISA
Gravitationswellenjäger geben nicht auf
von Stefan Deiters
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30. Mai 2012

Im Rahmen des eLISA-Konsortiums wollen sich Astronomen weiter für die Realisierung eines weltraumgestützten Gravitationswellenobservatoriums einsetzen. Das ist das Resultat eines Treffens von LISA-Wissenschaftlern in der vergangenen Woche in Paris. Das ambitionierte Projekt war zu Beginn des Monats bei einem Auswahlverfahren der ESA gescheitert.

LISA

LISA soll mit Hilfe von drei Sonden nach Gravitationswellen fahnden. Bild: NASA

Astronomen, die nach Gravitationswellen suchen, haben es nicht leicht: Seit Jahren entstehen rund um die Welt große Detektoren, mit denen diese "Kräuselungen in der Raumzeit" erstmals direkt gemessen werden sollen und immer wieder hatte man gehofft, dass eine Entdeckung nun unmittelbar bevorstehen würde. Bislang allerdings ist den Wissenschaftlern noch keine Gravitationswelle ins Netz gegangen. Mit großen Hoffnungen haben die Gravitationswellenphysiker daher ins All geblickt, wo im Rahmen eines internationalen Projekts mit der Laser Interferometer Space Antenna, kurz LISA, ein gewaltiger Gravitationswellendetektor entstehen sollte.

Doch das Projekt musste zuletzt einige Rückschläge hinnehmen: Zunächst zog sich die NASA aus dem Vorhaben zurück. Die beteiligten europäischen Wissenschaftler versuchten dann, die Idee zu retten. Sie entwickelten die evolved Laser Interferometer Space Antenna, kurz eLISA, die auch als rein europäische Mission zu realisieren gewesen wäre. Dieses auch als New Gravitational Wave Observatory (NGO) bekannte Projekt schaffte es dann auch in die letzte Auswahlrunde für die nächste große ESA-Wissenschaftsmission, musste sich aber zu Beginn des Monats der Mission JUICE geschlagen geben, die die Jupitermonde untersuchen soll (astronews.com berichtete).

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Bei ihrer Entscheidung unterstrich die ESA allerdings die hohe wissenschaftliche Bedeutung des NGO - ein Hinweis, der den am Projekt beteiligten Wissenschaftlern neuen Mut machte. Die Astronomen wollen nun alles daran setzten, mit einem weltraumbasierten Gravitationswellenobservatorium bei der nächsten Auswahlrunde der ESA als Sieger hervorzugehen. Dazu will man zunächst die LISA Pathfinder-Mission intensiv unterstützen, mit der ab dem Jahr 2014 die für LISA notwendigen Technologien unter realen Bedingungen getestet werden sollen. Im Rahmen des eLISA-Konsortium will man zudem weiter zusammenarbeiten und sich austauschen.

"Unser Ziel ist es, die hochmotivierte und effektive Wissenschaftlergruppe zusammenzuhalten", so Prof. Karsten Danzmann zu den Zielen des Konsortiums, dessen Leiter er ist. "Es hat viele junge und exzellente Forscher angelockt. Das Wissen und das innovative Potential zeigt sich allein schon in mehr als 2.000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Wir wollen, dass die Arbeit der Gruppe an guter Wissenschaft, an der Technologie und an Datenanalyseprogrammen weitergeht."

Zur Mitarbeit sollen auch Kollegen aus den USA, aus China und anderen interessierten Ländern eingeladen werden. Erstmals hatte in Paris auch eine große chinesische Delegation an einem LISA-Symposium teilgenommen und ihr Interesse an einer engen Zusammenarbeit in der Gravitationswellenphysik bekundet. Bei der chinesischen Wissenschaftsakademie und der chinesischen Weltraumagentur gibt es zudem Pläne für einen eigenen Gravitationswellendetektor im Weltraum.

Die Existenz von Gravitationswellen wurde bereits 1916 von Albert Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorausgesagt. Obwohl es bislang nicht gelungen ist, diese "Kräuselungen der Raumzeit" direkt nachzuweisen, gibt es Beobachtungen, die indirekt auf ihre Existenz schließen lassen. Eine direkte Beobachtung von Gravitationswellen wäre nicht nur eine weitere Bestätigung von Einsteins Theorie, sondern würde den Astronomen auch ein ganz neues Fenster ins All öffnen.

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siehe auch
ESA: JUICE soll Jupitermonde erforschen - 3. Mai 2012
LISA: Europäische Forscher planen Neuausrichtung - 13. April 2011
Gravitationswellen: Wichtiger Erfolg für LISA Pathfinder - 28. September 2010
Gravitationswellen: Empfehlung aus Amerika für LISA-Mission - 17. August 2010
Links im WWW
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
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