Deutsches Zentrum für Astrophysik entsteht in Sachsen
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der DESY astronews.com
30. September 2022
Freude bei der deutschen Astronomie: In der sächsischen
Lausitz soll das Deutsche Zentrum für Astrophysik entstehen. Der von vielen
Forschenden aus Astronomie, Astrophysik und Teilchenphysik unterstützte
Projektvorschlag setzte sich in einer Ausschreibung des
Bundesforschungsministeriums gegen zuletzt vier andere Mitbewerber durch und soll nun an
zwei Standorten realisiert werden.
So könnte der zukünftige Campus des
Deutschen Zentrums für Astrophysik in Görlitz
aussehen.
Bild: DESY, Staab Architekten
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Das "Deutsche Zentrum für Astrophysik – Forschung. Technologie.
Digitalisierung. (DZA)" wird in der sächsischen Lausitz angesiedelt. Das wurde
gestern von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und den
Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und
Reiner Haseloff, verkündet. Damit ist die Entscheidung im Wettbewerb "Wissen
schafft Perspektiven für die Region" zum Aufbau zweier Großforschungszentren in
der sächsischen Lausitz und im Mitteldeutschen Revier gefallen. Der andere
Gewinner des Wettbewerbs ist das "Center for the Transformation of Chemistry".
Das DZA ist eine gemeinsame Initiative der Astronomie und Astroteilchenphysik in
Deutschland.
Das neue Großforschungszentrum wird zwei Standorte bekommen: In Görlitz soll
es die Datenströme astronomischer Observatorien rund um den Globus
zusammenführen und in enger Kooperation mit der Industrie und Technologiezentren
in Sachsen und weltweit neue Technologien entwickeln. Im Landkreis Bautzen ist
ein Untergrundforschungslabor im Granit der Lausitz, einem Ort größter
seismologischer Ruhe, vorgesehen. Zu den Antragstellern gehören viele namhafte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, unterstützt von großen deutschen
Wissenschaftsorganisationen.
Auch das DESY hat in den Monaten der Ausarbeitung des Vorschlags die
Initiative führend unterstützt: Das Projektbüro war bei DESY angesiedelt und
Christian Stegmann, Direktor für Astroteilchenphysik bei DESY und Leiter des
Standorts in Zeuthen ist einer der Antragssteller des DZA. "DESY wird weiterhin
den Aufbau des DZA unterstützen. Für die Astroteilchenphysik als wachsendes
Forschungsthema in Deutschland und darüber hinaus wird das DZA ein international
sichtbarer Leuchtturm werden, fest verwurzelt in der Lausitz", sagt Stegmann.
Mit dem DZA entsteht ein nationales Forschungszentrum mit internationaler
Strahlkraft, das ressourcensparende Digitalisierung vorantreibt, neue
Technologien entwickelt, für Transfer sorgt und Perspektiven für die Region
schafft. Es begegnet damit auch den großen gesellschaftlichen Herausforderungen
des Klimawandels und des Fachkräftebedarfs und trägt durch die Entwicklung
verschiedener Schlüsseltechnologien zur technologischen Souveränität
Deutschlands bei.
Federführend für die Initiative und designierter Gründungsdirektor des DZA
ist der wissenschaftliche Direktor der europäischen Weltraumorganisation ESA,
Günther Hasinger: "Dieser Wettbewerb eröffnete neue Perspektiven, für die
Regionen in Sachsen und für unsere Gesellschaft - ein wichtiges Zeichen für die
Zukunft in einer schwierigen Zeit." Helmut Dosch, Vorsitzender des
DESY-Direktoriums ergänzt: "Die Förderung des DZA ist ein wichtiges Zeichen für
die Rolle von Großforschungszentren und die Grundlagenforschung in Deutschland.
Das DZA hat großes Potenzial im Bereich Innovation und Transfer und wird
nachhaltige Impulse für den Strukturwandel, aber auch für die technologische
Souveränität Deutschlands setzen."
Astrophysik war und ist eine Hightech-Wissenschaft mit großer
Innovationskraft. Eine Säule des Transferkonzepts des DZA sind frühzeitige, enge
Kooperationen mit Industrie, Universitäten und außeruniversitären
Forschungsorganisationen, in denen gemeinsam im Verbund neue Technologien
entwickelt werden. Mit einem Zentrum für Innovation und Transfer (ZIT) geht das
DZA dabei neue Wege der Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft. Durch
internationale Sichtbarkeit und Vernetzung will das DZA Fachkräfte anziehen und
Perspektiven für junge Menschen in der Region schaffen.
Die Standorte des DZA werden in Görlitz und im Landkreis Bautzen sein. Die
Förderung sieht eine dreijährige Aufbauphase vor, bevor das Zentrum formal
gegründet werden kann. Die TU Dresden wird die Projektträgerschaft in diesem
Zeitraum übernehmen. Nach der Aufbauphase ist in der Endausbaustufe eine
jährliche Förderung von rund 170 Millionen Euro vorgesehen; im Zentrum selbst
werden mehr als1000 Mitarbeitende beschäftigt sein.
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