Anzeige
 Home  |  Nachrichten  | Frag astronews.com  | Bild des Tages  |  Kalender  | Glossar  |  Links  | Forum  | Über uns    
astronews.com  
Nachrichten

astronews.com
astronews.com

Der deutschsprachige Onlinedienst für Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt

Home  : Nachrichten : Forschung : Artikel [ Druckansicht ]

 
EINSTEIN-TELESKOP
Laserlicht für Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik
astronews.com
10. Juli 2024

Mit dem Einstein-Teleskop soll in Europa ein Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation entstehen, der etwa zehn Mal empfindlicher ist als aktuelle Instrumente. Die Technologien dafür werden in der Forschungsanlage ETpathfinder in Maastricht entwickelt und getestet. Nun ist dort eine neue Laserquelle angekommen, die von Forschenden in Hannover entwickelt wurde.

Reinraum

Das in Maastricht in einem Reinraumbereich von ETpathfinder aufgebaute Lasersystem aus Hannover. Foto: N. Knust / Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik [Großansicht]

Forschende des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI) und der Leibniz Universität Hannover haben eine Laserquelle am ETpathfinder in Maastricht aufgebaut, überprüft und in Betrieb genommen. ETpathfinder ist eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für das Einstein-Teleskop, das zukünftige europäische Gravitationswellen-Observatorium der dritten Generation. Im Laufe dieses Jahres stehen neben der weiteren Charakterisierung erste vorläufige Tests zur Einbindung in ETpathfinder an. Die vollständige Integration und regelmäßige Experimente mit der neuen Laserquelle in ETpathfinder sollen im nächsten Jahr beginnen.

In einem ersten Schritt haben Forschende des AEI Hannover die von ihnen entwickelte Laserquelle nach Maastricht transportiert. Dort haben sie das Lasersystem gemeinsam mit ETpathfinder-Kolleginnen und Kollegen am neuen Standort in einem Reinraumlabor aufgestellt, die korrekte Funktion aller Komponenten geprüft und es in Betrieb genommen. "Der Transport nach Maastricht und der Aufbau unserer neuen Laserquelle am ETpathfinder sind perfekt gelaufen", sagt Nicole Knust, Doktorandin am AEI Hannover. "Das hochpräzise Gerät arbeitet in Maastricht nun genauso zuverlässig wie bei uns im Labor in Hannover und ist bereit für die weitere Integration in ETpathfinder."

Anzeige

Gravitationswellen-Detektoren der dritten Generation – wie das Einstein-Teleskop in Europa und der Cosmic Explorer in den USA – werden sich in einigen Aspekten stark von den heutigen Instrumenten unterscheiden und den Einsatz neuer Technologien erfordern. So wird das Einstein-Teleskop teilweise auf Temperaturen von -263 °C gekühlt werden, um eine besonders hohe Empfindlichkeit für Gravitationswellen zu erreichen. Deshalb müssen die Spiegel und Strahlteiler aus andere Materialien bestehen als bei den heutigen Detektoren. Diese Materialien sind jedoch für das in den derzeitigen Gravitationswellen-Observatorien verwendete Laserlicht nicht transparent. Deshalb muss Laserlicht anderer Wellenlängen zum Einsatz kommen.

Die am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und an der Leibniz Universität Hannover entwickelte Laserquelle erzeugt infrarotes Laserlicht mit einer Wellenlänge von 1550 Nanometern und einer Leistung von 10 Watt. "Zukünftige Gravitationswellen-Detektoren stellen sehr hohe Anforderungen an ihre Laserquellen. Um diesen gerecht zu werden, haben wir das langwelligere Laserlicht durch eine speziell entwickelte Regelungstechnik in seiner Helligkeit, Farbe, Strahlform und Strahllage höchstpräzise kontrolliert und aktiv stabilisiert", sagt Fabian Meylahn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am AEI Hannover. "In den nächsten Wochen und Monaten werden wir unser Lasersystem durch weitere Messungen vollständig charakterisieren und es in das Datenerfassungssystem integrieren", ergänzt Knust. "Danach stehen erste Tests an, bei denen das Laserlicht mit optischen Komponenten im Vakuumsystem von ETpathfinder gekoppelt werden wird".

ETpathfinder ist eine Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur in Maastricht, die von einer Kollaboration aus mehr als zwanzig Forschungseinrichtungen aus sieben europäischen Ländern betrieben wird. Dort wollen Forschende viele der für das Einstein-Teleskop erforderlichen innovativen Konzepte und Technologien gemeinsam an einem Ort testen, entwickeln und ihre Kompatibilität charakterisieren.

"ETpathfinder ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu zukünftigen Gravitationswellen-Detektoren wie dem Einstein-Teleskop. Mit unserer Laserquelle tragen wir einen Kernbaustein zu ETpathfinder bei", erklärt Benno Willke, Leiter der Arbeitsgruppe "Laser und gequetschtes Licht" am AEI Hannover und der Leibniz Universität Hannover. Er ergänzt: "Durch den Betrieb am ETpathfinder können wir unsere Laserquelle auf Herz und Nieren prüfen und unsere jahrzehntelange Erfahrung mit dem Bau und Betrieb solcher Lasersysteme erweitern."

Forum
Laserlicht für Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Gravitationswellen: Wichtige Unterstützung für Einstein-Teleskop - 13. Juli 2021
Gravitationswellen: Kooperation für das Einstein-Teleskop - 25. April 2016
Links im WWW
Einstein-Teleskop, Projekt-Website
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (AEI)
In sozialen Netzwerken empfehlen
 
 
Anzeige
astronews.com 
Nachrichten Forschung | Raumfahrt | Sonnensystem | Teleskope | Amateurastronomie
Übersicht | Alle Schlagzeilen des Monats | Missionen | Archiv
Weitere Angebote Frag astronews.com | Forum | Bild des Tages | Newsletter
Kalender Sternenhimmel | Startrampe | Fernsehsendungen | Veranstaltungen
Nachschlagen AstroGlossar | AstroLinks
Info RSS-Feeds | Soziale Netzwerke | astronews.com ist mir was wert | Werbung | Kontakt | Suche
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Cookie-Einstellungen
     ^ Copyright Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999-2023. Alle Rechte vorbehalten.  W3C
Diese Website wird auf einem Server in der EU gehostet.

© astronews.com / Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999 - 2020
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung.


URL dieser Seite: https://astronews.com:443/news/artikel/2024/07