Suche nach blauen Erden wird fortgesetzt
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Göttingen astronews.com
6. Juli 2020
Seit drei Jahren suchen Astronominnen und Astronomen im
Rahmen einer von der DFG geförderten Forschungsgruppe nach erdähnlichen Welten
um rote Zwergsterne. Die Gruppe nutzt dazu das 3,5-Meter-Teleskop auf dem Calar
Alto in Andalusien und hat bereits einige spannende Welten entdeckt. Die Suche
kann nun weitergehen, die DFG hat das Projekt um drei Jahre verlängert.
Kuppel des 3,5-Meter-Teleskops am Calar-Alto-Observatorium,
wo der CARMENES-Spektrograf installiert ist.
Bild: Pedro Amado / Marco Azzaro [Großansicht] |
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung einer
Forschungsgruppe zur Suche nach erdähnlichen Planeten an der Universität
Göttingen verlängert. Unter der Überschrift "Blaue Erden bei Roten Sternen"
suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Planeten außerhalb
unseres Sonnensystems.
Die Koordination liegt beim Institut für Astrophysik der Universität
Göttingen, beteiligt sind die Universitäten Hamburg und Heidelberg, die
Landessternwarte Tautenburg und das Max-Planck-Institut für Astronomie in
Heidelberg. Die beantragte Fördersumme liegt bei insgesamt rund zwei Millionen
Euro für die kommenden drei Jahre.
"Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Förderung die erfolgreiche Suche nach
Planeten unserer Nachbarsterne fortsetzen können", erläutert der Sprecher der
Forschungsgruppe, Prof. Dr. Ansgar Reiners von der Universität Göttingen. "Wenn
wir verstehen wollen, wie Planetensysteme entstehen und sich Leben im All
entwickelt, ist die Untersuchung dieser Sterne von besonderem Interesse."
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in dem deutsch-spanischen
Projekt "Carmenes" zwei Spektrografen gebaut, die am Observatorium Calar Alto in
Andalusien an einem 3,5-Meter-Teleskop betrieben werden. Bis Ende 2020 wird das
Projekt mehr als 700 Beobachtungsnächte für die Suche verwendet haben. Mehr als
20 Planeten wurden im Rahmen des Projekts bereits entdeckt.
"Für die wissenschaftliche Analyse haben wir spezialisierte Methoden
entwickelt und so zu einem besseren Verständnis der Sterne selbst beigetragen.
Das zahlt sich jetzt aus“, sagt Reiners. In der zweiten Förderperiode will das
Team besonders interessante Planeten eingehender untersuchen und die Atmosphären
von Planeten studieren.
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