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GRAVITATIONSWELLEN
Die Signale kollabierender Warp-Antriebe
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität Potsdam
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23. Juli 2024

Fans der Science-Fiction-Reihe Star Trek wissen es: Wer schneller als das Licht durch das Universum reisen möchte, benötigt einen Warp-Antrieb. Auch wenn man bislang keine Chance sieht, einen solchen Antrieb zu bauen, hat sich ein Forschungsteam nun mit der Frage befasst, welche Signale ein versagender und kollabierender Warp-Antrieb aussenden würde.

Warp-Antrieb

Durch den Warp-Antrieb können sich Raumschiffe in einer Warp-Blase schneller als das Licht bewegen - zumindest im Science-Fiction-Universum. Bild: Wikipedia (User: Trekky0623) [Großansicht]

Warp-Antriebe sind aus der Science-Fiction nicht mehr wegzudenken und könnten im Prinzip Raumschiffe schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fliegen lassen. In der Praxis gibt es jedoch viele Konstruktionsprobleme, wie zum Beispiel die Notwendigkeit einer exotischen Art von Materie mit negativer Energie. Außerdem wäre es für die Insassen dieser Raumschiffe äußerst schwierig, die Warp-Blase zu kontrollieren und zu deaktivieren. Die jetzt vorgestellten Berechnungen sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Spezialisten für Gravitationsphysik an der Queen Mary University of London, der Universität Potsdam und dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam sowie der Cardiff University.

Obwohl die Autorinnen und Autoren der Studie nicht behaupten, den Code des Warp-Antriebs geknackt zu haben, werden die theoretischen Folgen des Kollabierens eines solchen Antriebs anhand numerischer Simulationen untersucht. "Obwohl Warp-Antriebe rein theoretisch sind, haben sie eine wohldefinierte Beschreibung in Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie und ermöglichen uns, mit numerischen Simulationen die Auswirkungen zu untersuchen, die sie in Form von Gravitationswellen auf die Raumzeit haben könnten," erklärt Dr. Katy Clough von der Queen Mary University of London.

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Die Ergebnisse sind faszinierend. Ein kollabierender Warp-Antrieb erzeugt einen deutlichen Ausbruch von Gravitationswellen. Diese Wellen breiten sich in der Raumzeit aus und könnten von Gravitationswellendetektoren, die normalerweise auf die Verschmelzung von Schwarzen Löchern und Neutronensternen abzielen, entdeckt werden. Im Gegensatz zu den Signalen verschmelzender astrophysikalischer Objekte wäre dieses Signal ein kurzer, hochfrequenter Ausbruch, der mit derzeitigen Detektoren nicht messbar wäre. Zukünftige Instrumente mit höherer Frequenz könnten ihn jedoch aufspüren, denn die Technologie, um solche Instrumente zu bauen, existiert bereits.

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, diese Signale zu nutzen, um nach Beweisen für die Warp-Antriebstechnologie zu suchen, auch wenn die Menschheit nicht in der Lage ist, selbst einen solchen Antrieb zu bauen. "Für mich ist der wichtigste Aspekt der Studie die neuartige genaue Modellierung der Dynamik von Raumzeiten mit negativer Energie", unterstreicht  Prof. Tim Dietrich von der Universität Potsdam. "Wir haben nun die Möglichkeit, die Techniken auf physikalische Situationen auszudehnen, die uns helfen können, die Entwicklung und den Ursprung unseres Universums oder die Vorgänge im Zentrum von Schwarzen Löchern besser zu verstehen."

Auch wenn die Warp-Geschwindigkeit noch in weiter Ferne liegt, würde die jetzt vorgelegte Studie bereits die Grenzen unseres Verständnisses von exotischen Raumzeiten und Gravitationswellen erweitern, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Forschenden wollen nun weiter untersuchen, wie sich das Signal bei verschiedenen Warp-Antriebsmodellen verändert.

Die Ergebnisse wurden im Open Journal of Astrophysics veröffentlicht.

Forum
Die Gravitationswellensignale kollabierender Warp-Antriebe. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Raumfahrt: Mit Solitonen zu Überlichtgeschwindigkeit? - 15. März 2021
Links im WWW
Clough, K., Dietrich, T. & Khan, S. (2024): What No One Has Seen before: Gravitational Waveforms from Warp Drive Collapse, The Open Journal of Astrophysics, 7
Universität Potsdam
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