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GRAVITATIONSWELLEN
Dritter Beobachtungslauf fortgesetzt
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik
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12. November 2019

Seit dem 1. November suchen drei Gravitationswellendetektoren wieder gemeinsam nach den Signalen entfernter Kollisionen von Neutronensternen und Schwarzen Löchern. Zuvor war dieser dritte gemeinsame Beobachtungslauf für Wartungsarbeiten einen Monat lang unterbrochen worden. Mehr als 30 Signalkandidaten werden von den Teams gegenwärtig genauer untersucht.

Simulation

Numerisch-relativistische Simulation zweier einander umkreisender und verschmelzender Neutronensterne. Höhere Dichten sind orange dargestellt, geringere Dichten sind blau dargestellt.  Bild: T. Dietrich (MPI für Gravitationsphysik) und BAM-Kollaboration (Simulation);  T. Dietrich, S. Ossokine, H. Pfeiffer, A. Buonanno (MPI für Gravitationsphysik) (Visualisierung) [Großansicht]

Am 1. November um 15:00 Uhr UTC nahmen die Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo ihre Suche nach Gravitationswellen wieder auf. Alle drei Standorte hatten den Betrieb während des gesamten Monats Oktober eingestellt, um Wartungsarbeiten und Upgrades durchzuführen.

 "Die LIGO- und Virgo-Detektoren liefern uns immer mehr interessante Daten", sagt Prof. Alessandra Buonanno, geschäftsführende Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. "Wir analysieren derzeit mehr als 30 Signalkandidaten, und ich freue mich auf viele weitere interessante Entdeckungen in den kommenden Monaten."

Der aktuelle dritten Beobachtungslauf "O3" hatte am 1. April 2019 begonnen und soll ein Jahr dauern. Zuvor war die Empfindlichkeit der Detektoren weiter erhöht worden, so dass die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erwarten, Dutzende von Verschmelzungen Schwarzer Löcher und weitere Kollisionen von Neutronensternen zu entdecken.

Im Vergleich zu den besten Empfindlichkeiten, die im zweiten Beobachtungslauf O2 erreicht wurden, sind die Entfernungen in denen sie Verschmelzungen von Neutronensternen nachweisen können, um ca. 190 Millionen Lichtjahre auf 550 Millionen Lichtjahre für LIGO gestiegen, wodurch die Ereignisrate im Vergleich zu O2 um einen Faktor von drei bis vier gewachsen ist. Die maximale Distanz, in welcher der Virgo-Detektor Neutronensternverschmelzungen nachweisen kann, liegt bei 160 Millionen Lichtjahren.

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 Anders als bei den vorherigen beiden gemeinsamen Beobachtungsläufen der Gravitationswellen-Detektoren werden in O3 mögliche Gravitationswellensignale (also Kandidaten für Verschmelzungen von Doppelsystemen), die von den Forschenden der LIGO-Scientific- und Virgo-Kollaborationen identifiziert wurden, nahezu in Echtzeit als "LIGO/Virgo public alerts" veröffentlicht. Dazu zählen Daten über die Kandidaten, wie die Art des Signals, die Himmelsposition und die geschätzte Entfernung. Professionelle Astronominnen und Astronomen und auch Amateurastronominnen und -astronomen können mit den öffentlichen Beobachtungshinweisen Folgebeobachtungen von Gravitationswellensignalen planen.

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siehe auch
Gravitationswellen: Verschmelzung von Neutronenstern und Schwarzem Loch? - 3. Mai 2019
Gravitationswellen: Neuer Beobachtungslauf beginnt - 1. April 2019
Gravitationswellen: Die Ära der Gravitationswellen-Astronomie - 6. Juli 2016
LIGO: Zweites Gravitationswellen-Signal entdeckt - 16. Juni 2016
Gravitationswellen: Neutronenstern-Paare im Visier - 10. Mai 2016
LIGO: Erste direkte Beobachtung von Gravitationswellen - 11. Februar 2016
Links im WWW
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)
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