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Traditionell blickt astronews.com am letzten Werktag eines Jahres zurück auf einige herausragende Ereignisse aus Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt aus den vergangenen zwölf Monaten. In diesem Jahr bereits zum elften Mal - denn am 1. Februar 2009 wurde astronews.com zehn Jahre alt. Auch in unserem Jubiläumsjahr gab es einiges zu berichten: Etwa von Wasserfunden auf dem Mond, einem wiedergeborenen Weltraumteleskop und einem festgefahrenen Marsrover.
Haben Sie es gemerkt? Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen der Astronomie. Das Jahr war nämlich das offizielle Jahr der Astronomie und auf der ganzen Welt sollte Menschen ein neuer Zugang zu den Wundern des Weltalls verschafft werden. Dank des Engagements von zahlreichen freiwilligen Helfern wurden in den vergangenen zwölf Monaten unzählige Veranstaltungen angeboten, Beobachtungsabende organisiert oder bei Events Kultur und Astronomie zusammen erlebbar gemacht. Die Veranstalter in Deutschland zogen jedenfalls eine positive Bilanz. Eigentlich ist es schon ein kleines Wunder, dass wir im Jahresrückblick 2009 immer noch über die Marsrover Spirit und Opportunity berichten können. Die beiden Rover sollten nämlich ursprünglich nur drei Monate im Jahr 2004 den Roten Planeten erkunden, sind aber immer noch aktiv. Spirit zeigte 2009 allerdings einige Auffälligkeiten, hatte unter anderem unter Computer- und Speicherproblemen zu leiden und fuhr sich schließlich im Marssand fest. Mit Hilfe eines Testrovers versuchte man die Lage von Spirit auf der Erde zu rekonstruieren, später kam noch ein zweiter Testrover hinzu. Erste Befreiungsversuche begannen im November, doch große Erfolge waren bis zuletzt nicht auszumachen. Vor allem die Funktionsfähigkeit von Spirits Rädern gibt den Ingenieuren weiter Rätsel auf. Von Opportunity hörte man weniger. Der Rover steuert weiter tapfer seinem neuen Ziel, dem Endeavour-Krater, entgegen und stößt dabei zuweilen auf Interessantes am Wegesrand, etwa auf einen Eisenmeteoriten. Bei der Auswertung von Daten des Marslanders Phoenix glaubte man flüssiges Wasser auf dem Mars entdeckt zu haben. Wasser stand auch bei der Erforschung des Erdmondes im Mittelpunkt. 2009 nahmen gleich mehrere Sonden den Mond ins Visier, etwa die indische Sonde Chandrayaan-1 und die japanischen Mission SELENE, die mit einem gezielten Crash endete. Die NASA kehrte mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter in den Mondorbit zurück und fotografierte damit, rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum, die Reste der Apollo-Missionen und auch der Mission Surveyor 3. Drei Sonden entdeckten zudem gemeinsam Hinweise darauf, dass es Wasser auf dem Mond geben könnte. Die NASA-Mission LCROSS schlug im Oktober im Cabeus-Krater ein und konnte dabei Wasser in dem Krater nachweisen. Die Suche nach extrasolaren Planeten ging auch 2009 weiter. Über zahlreiche Entdeckungen haben wir berichtet. So registrierte Spitzer extreme Temperaturschwankungen auf HD 80606b, CoRoT-7b wurde als unwohnlicher Gesteinsplanet identifiziert und auch um Gliese 581 wurde ein Gesteinsplanet entdeckt und eine Wasserwelt vermutet. Mit Kepler startete eine Sonde, die hoffentlich einmal die zweite Erde aufspüren wird. Und auch mit astrometrischen Methoden gelang der erste Planetenfund (der inzwischen allerdings von anderen Wissenschaftlern bezweifelt wird). Das Weltraumteleskop Hubble erhielt 2009 zum letzten Mal Besuch von einer Raumfähre und wurde dabei erfolgreich generalüberholt. Mit einem neuen Instrument nahm Hubble im Juli schon einmal den Jupiter ins Visier, auf dem ein merkwürdiger Fleck erschienen war, bei dem es sich wohl um einen Einschlag handelte. Offiziell begannen die Beobachtungen mit dem "neuen" Hubble-Teleskop im September, im Dezember veröffentlichten NASA und ESA einen noch tieferen Blick von Hubble ins Universum. Auch in die Zukunft der Weltraumerkundung und astronomischen Forschung blickte man 2009: Ein Vertrag für ein 25-Meter-Riesenteleskop wurde unterzeichnet, NASA und ESA wollen gemeinsam erst zum Jupiter, dann zum Saturn und die NASA taufte ihren nächsten Rover, das Mars Science Laboratory, auf den Namen Curiosity. Bei der ESA simulierte man bei Moskau mit Mars500 eine Marsmission,, ein Experiment, das 2010 fortgesetzt werden soll. Die ESA stellte auch ihre neuen Astronauten vor, darunter auch einen Deutschen. Mehr Personal im All wird auch benötigt, denn seit 2009 ist die ISS ständig mit sechs Mann besetzt. Mit Frank de Winne übernahm erstmals ein ESA-Astronaut für einige Zeit das Kommando auf der ISS. 2010 soll der Bau der Raumstation abgeschlossen sein, die Flüge der amerikanischen Raumfähren werden eingestellt. Die Versorgung übernehmen dann die Russen, die Europäer mit ihrem ATV oder die Japaner mit dem HTV, das 2009 erfolgreich seinen Erstflug absolvierte. Was machte noch 2009 Schlagzeilen? Zum Beispiel die Indizien für ein holographisches Universum, die manche in Daten von GEO600 entdeckt zu haben glaubten, Cassinis letzter Blick auf die Tigerstreifen von Enceladus oder auch MESSENGERs immer neue Eindrücke vom Merkur. Und dann gab es noch Himiko, einen mysteriöser Klecks im All sowie kuriose grüne Erbsen-Galaxien.. Nicht vergessen sollte man auch den Start der beiden europäischen Satelliten Herschel und Planck oder den Kometen Lulin, der Anfang des Jahres Amateurastronomen begeisterte. Jeder wird in unserem Archiv seine eigenen Highlights des Jahres 2009 finden. Diskutieren Sie doch Ihre persönlichen Höhepunkte aus Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt im astronews.com Forum. Auch ein kleines internes Jubiläum gab es 2009 zu feiern: astronews.com konnte am 1. Februar 2009 seinen zehnten Geburtstag feiern. Seitdem können Sie auch Fan dieser Seite bei Facebook werden oder uns bei Twitter folgen. Sicherlich wird auch das Jahr 2010 viele interessante Nachrichten für diesen Online-Dienst bereithalten. Wir werden weiter berichten und bedanken uns an an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihre faszinierende Arbeit, durch die eine Nachrichtenseite wie astronews.com erst möglich wird. Unseren Leserinnen und Lesern danken wir für die Treue und wünschen für das Jahr 2010 alles Gute.
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