Detaillierterer Blick auf helle Flecken
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
21. Mai 2015
Noch immer rätselt das Team der Sonde Dawn über die
genaue Beschaffenheit der hellen Flecken auf der Oberfläche des Zwergplaneten
Ceres. Auf dem Weg auf einen niedrigeren Beobachtungsorbit gelang nun aus einem
Abstand von 7.200 Kilometern eine neue Aufnahme der hellen Flecken in einem
ausgedehnten Krater. Handelt es sich tatsächlich um Eis oder vielleicht doch um Salz?
Blick auf Ceres aus einer Entfernung von
7.200 Kilometern.
Bild: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS /
DLR / IDA [Großansicht] |
Zuletzt umkreiste die NASA-Sonde Dawn den Zwergplaneten Ceres in
einer Höhe von 13.600 Kilometern - mittlerweile schraubt sie sich nach und nach
auf eine Höhe von 4.400 Kilometern hinunter und blickt während ihrer Reise auch
auf die geheimnisvollen hellen Flecken, deren Ursprung die Wissenschaftler
bisher noch nicht erklären können.
Am 16. Mai 2015 entstand dabei eine Aufnahme aus 7.200 Kilometern Entfernung,
die in einem der Krater gleich eine ganze Gruppe dieser Flecken zeigt. "An
diesen Stellen reflektiert Material auf der Oberfläche von Ceres die
Sonnenstrahlen besonders stark", erläutert Prof. Ralf Jaumann vom Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Wissenschaftler der Dawn-Mission.
"Es könnte frisches Eis sein, es könnte Salz sein - da gehen die Meinungen noch
auseinander."
Bei einer Auflösung von 700 Metern pro Bildpunkt ist eine genaue Untersuchung
der Flecken noch nicht möglich. Ändern wird sich das, wenn die Sonde im Laufe
der Mission immer weiter hinuntersinkt und den Zwergplaneten schließlich aus
einer Höhe von nur noch 375 Kilometern Entfernung erforscht.
Schon zuvor erstellt das DLR-Institut für Planetenforschung jedoch ein
dreidimensionales Geländemodell der Oberfläche von Ceres, das mit jedem neuen
Orbit verfeinert und optimiert wird. Erste Auswertungen der bisher erfassten
Daten zeigen, dass der Zwergplanet eine Oberfläche mit extremen
Höhenunterschieden, unterschiedlichen Kraterformen, aufgetürmten Domen, aber
auch größeren Ebenen aufweist.
Auf ihrem Weg zum nächsten näheren Orbit um den Zwergplaneten werden noch
weitere Bilder von der Navigationskamera aufgenommen werden. Möglich sind diese
Aufnahmen allerdings nur dann, wenn das Ionentriebwerk der Sonde nicht in
Betrieb ist. Am 6. Juni 2015 soll die Dawn-Sonde dann ihren ersten
Beobachtungsorbit in 4.400 Kilometern Höhe erreicht haben.
Die NASA-Sonde Dawn hatte Ceres am 6. März 2015 erreicht und soll
den Zwergplaneten in den kommenden Monaten gründlich aus einer Umlaufbahn
erforschen. Zuvor hatte Dawn bereits den großen Asteroiden Vesta
besucht und über ein Jahr in dessen Orbit verbracht. Dawn ist damit die
erste Sonde, die zwei Objekte des Sonnensystems aus einer Umlaufbahn untersucht
hat.
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