Erste Bilder aus niedrigem Vesta-Orbit
von Stefan Deiters astronews.com
22. Dezember 2011
Die NASA hat jetzt erste Bilder der Sonde Dawn
veröffentlicht, die diese aus ihrem neuen niedrigen Kartierungsorbit um Vesta
gemacht hat. Die Sonde umkreist den Asteroiden seit Montag vergangener Woche in
einer Höhe von nur 210 Kilometern. Von hier soll vor allem die Zusammensetzung
der Oberfläche und das Innere des Asteroiden untersucht werden.
Dieses Bild
gehört mit zu den ersten Aufnahmen, die Dawn aus
dem niedrigen Orbit gemacht hat. Es zeigt den
Rand eines frischen Kraters auf Vesta aus einer
Höhe von 191 Kilometern.
Bild: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR
/ IDA [Großansicht] |
Die NASA hat jetzt erste Aufnahmen der Oberfläche des Asteroiden
Vesta veröffentlicht, die die Sonde Dawn aus ihrem neuen, niedrigen
Kartierungsorbit um den Asteroiden gemacht hat. Seit Montag vergangener Woche
umrundet die Sonde den Asteroiden in einer Höhe von durchschnittlich 210 Kilometern. Zuvor
hatte sie Vesta in einem Abstand von rund 700 Kilometern umkreist.
"Dawn hat einige komplizierte Manöver durchgeführt, um diesen
niedrigen Orbit zu erreichen", erläutert Marc Rayman, der Chefingenieur der
Mission am Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Wir sind nun in einer idealen
Position, um mehr über die Geheimisse von Vestas Oberfläche und Innerem zu
lernen." Das Erreichen des niedrigen Orbits war vor allem deswegen
kompliziert, weil Vesta zum ersten Mal von einer Sonde besucht wurde und es
daher nur wenige Informationen über die Massenverteilung des Asteroiden gab.
Diese sind aber für eine Berechnung des Orbits entscheidend. Erschwerend kam
hinzu, dass es sich bei Vesta nicht um ein kugelförmiges, sondern ein
vergleichsweise unregelmäßig geformtes Objekt handelt.
Auf dem nun erreichten niedrigen Kartierungsorbit umrundet Dawn den Asteroiden auf einer
leicht elliptischen Umlaufbahn mit einer mittleren Orbithöhe von 210 Kilometern.
Dies ermöglicht eine mehr als dreimal bessere Auflösung im Vergleich zum
vorherigen Orbit. So sind nun zahlreiche kleinere Krater und
Oberflächenstrukturen wie Furchen und Brüche zu sehen, die sich zuvor
bestenfalls erahnen ließen. Auch helles und dunkles Auswurfmaterial ist aus
dieser Position zu erkennen. Einen Eindruck von der zu erwartenden Qualität der
Aufnahmen vermitteln auch die ersten Bilder aus dem niedrigen Orbit, die die NASA nun
veröffentlicht hat.
Dawn soll Vesta mindestens zehn Wochen lang auf dieser niedrigen Umlaufbahn
umrunden. Wichtigstes Ziel in dieser Zeit wird es sein, mit Hilfe des Gamma-ray
and Neutron Detector (GRaND) mehr über die Zusammensetzung der Oberfläche
des Asteroiden zu lernen sowie durch Messungen seines Gravitationsfeldes neue
Erkenntnisse über sein Inneres zu gewinnen. Anschließend wird Dawn sich erneut
auf einen höheren Kartierungsorbit begeben, um bestimmte Regionen erneut zu
erfassen. So wird beispielsweise in den nördlichen Bereichen die Sonne dann höher
stehen als bei den letzten Überflügen mit diesem Abstand.
Dawn befindet sich seit Mitte Juli im Orbit um Vesta, einem der
massereichsten Asteroiden im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Im Juli
2012 soll die Sonde Vesta dann wieder verlassen und mit dem Zwergplaneten
Ceres ein zweites Ziel in diesem Bereich des Sonnensystems ansteuern. Dawn wird
Ceres im Februar 2015 erreichen.
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