Zur Zeit läuft bei der amerikanischen Weltraumbehörde NASA die
entscheidende Phase für die Auswahl der nächsten Mission im Rahmen des Discovery-Programms,
die 2005 oder 2006 starten soll. Aus den vorgeschlagenen Missionen wurden
inzwischen drei Projekte ausgewählt, eines ist die Asteroiden-Mission Dawn,
die Ceres und Vesta näher untersuchen soll. "Dawn wird uns
Informationen darüber liefern, wie es im Sonnensystem aussah als die
großen Planeten entstanden sind", erläutert Mark Sykes von der
Universität von Arizona die Ziele der vorgeschlagenen Mission. "Das
können wir, indem wir zwei der größten Asteroiden untersuchen, die aus
jener Zeit überlebt haben: Vesta und Ceres."
Ceres, der erste aufgespürte Kleinplanet, der vor recht genau 200
Jahren - am 1.1. 1801 - von Piazzi entdeckt wurde, ist ein wahrhaft
riesiger Brocken: "Ceres hat mehr als ein Viertel des Durchmessers
unseres Mondes, ist wasserreich und dürfte seine anfängliche
Zusammensetzung und Beschaffenheit im wesentlichen bewahrt haben", so
Sykes. "Vesta hingegen ist trocken, wurde mehrfach stark erhitzt und
spiegelt so die Entwicklung über die Milliarden Jahre wieder."
Die meisten der Asteroiden, die heute zu beobachten sind, seien Fragmente von
großen Kleinplaneten wie Ceres oder Vesta, erklärt der Astronom:
"Sie wurden durch gewaltige Kollisionen zerstört. Durch das Studium
von Vesta und Ceres können wir herausfinden, wie die heutigen kleineren
Asteroiden einmal zusammengesetzt waren." Stücke von Vesta konnten
schon als Meteoriten geborgen werden und haben den Forschern einen
Einblick in eine kleine Region des Asteroiden gegeben. "Wenn wir nun Vesta
besuchen, erhalten wir das große Bild und können herausfinden, wo das
kleine uns bekannte Teil herstammt."
Die Entscheidung ob die Sonde Dawn, die auch eine Kamera des
Instituts für Weltraumsensorik und Planetenerkundung des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin-Adlershof an Bord haben soll,
fliegen wird, dürfte Ende des Jahres fallen. Die drei ausgewählten Missionen werden von der NASA zunächst jeweils rund 450.000
Dollar erhalten, um eine viermonatige Machbarkeitsstudie zu erstellen. Im
Rahmen des Discovery-Programms wurden bisher so erfolgreiche
Missionen wie der Mars Pathfinder oder die Sonde NEAR Shoemaker
durchgeführt. Dawn konkurriert mit Kepler, einem Projekt
zum Bau eines Weltraumteleskops zum Aufspüren von erdähnlichen Planeten,
und Inside Jupiter, einer Mission, die die Vorgänge innerhalb der
Jupiteratmosphäre und Magnetosphäre erforschen soll.