Start zu Vesta und Ceres
Redaktion / DLR-Pressemitteilung astronews.com
26. September 2007
Am Donnerstag soll es endlich soweit sein: Nachdem die
Mission Dawn - wie berichtet - wegen des zeitkritischen Starts der
Marsmission Phoenix warten musste, steht dem Beginn der langen Reise zu
den Asteroiden Vesta und Ceres jetzt nichts mehr im Wege. Auch deutsche
Wissenschaftler fiebern dem Start entgegen, stammt doch das Kamerasystem an Bord der Sonde
aus Deutschland.
Dawn soll die
Asteroiden Ceres und Vesta erkunden. Bild:
NASA |
Für die Wissenschaftler am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau hat das lange Warten am Donnerstag, den 27. September, ein Ende: Zwischen 13.20 und 13.49 Uhr MESZ (7.20 und 7.49 Uhr Ortszeit) wird vom Cape Canaveral eine
Delta II-Rakete mit der Raumsonde Dawn abheben.
Das Ziel werden die Asteroiden Vesta und Ceres sein. An Bord von Dawn befinden sich zwei Kamerasysteme, die gemeinsam vom DLR und dem Max-Planck-Institut entwickelt und gebaut wurden und während der Missionsphase von 2011 bis 2015 betrieben werden.
Dawn ist die erste Mission, die nach Verlassen des Schwerefeldes der Erde an zwei unterschiedlichen Körpern unseres Sonnensystems in eine Umlaufbahn einschwenken wird.
Dawn ist eine Raumsonde aus dem Discovery-Programm der NASA, das der Wissenschaft die Möglichkeit gibt, mit relativ preisgünstigen und innovativen Missionen die Rätsel unseres Sonnensystems zu lösen. Als neunte von zehn
Discovery-Missionen ist Dawn die erste NASA-Mission, auf der keine amerikanische Kamera Fotos von seinen Zielobjekten machen wird.
Das sogenannte "Startfenster" für Dawn öffnet sich bereits am Mittwoch, doch wurde aus Sicherheitsgründen die Befüllung der Treibstofftanks der dreistufigen Trägerrakete wegen schlechten Wetters an der Küste Floridas unterbrochen und erst am Montagabend abgeschlossen. Sollte das Wetter der NASA auch am Donnerstag einen Strich durch die Rechnung machen, dann wären bis zum 15. Oktober jeden Tag am frühen Morgen (Ortszeit) für jeweils etwa 30 bis 45 Minuten weitere günstige Startgelegenheiten.
Eine Stunde nach dem Start wird Dawn aus seiner Verankerung auf der
"Star 48"-Oberstufe gelöst und wenige Minuten später erstmals das Ionentriebwerk der Raumsonde gezündet. Auf einer zunächst 2,8 Milliarden Kilometer langen Reise wird die Sonde zum Asteroiden Vesta fliegen, dem drittgrößten Kleinplaneten im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Nach neun Monaten im Vesta-Orbit wird
Dawn weiter zu Ceres fliegen, dem mit etwa 1.000 Kilometer Durchmesser größten Asteroiden, und auch dort in eine Umlaufbahn einschwenken.
Von der Erforschung dieser beiden noch sehr ursprünglichen Körper erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Frühzeit des 4,6 Milliarden Jahre alten Sonnensystems.
Der Gesamtaufwand für Dawn beträgt inklusive Start und Betriebskosten etwa 320 Millionen Euro; der deutsche Beitrag beläuft sich auf drei Prozent. Für die
Dawn-Kamera wurden Mittel der Max-Planck-Gesellschaft sowie Gelder aus dem nationalen Raumfahrtprogramm der Bundesregierung durch die DLR-Raumfahrt-Agentur und Mittel aus der DLR-Grundfinanzierung für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
|