Mit zwei Missionen will die amerikanische
Weltraumbehörde NASA ab 2006 Antworten auf zwei faszinierende Fragen
finden: Wie entstand unser Sonnensystem und sind wir alleine im Weltall?
Die Sonde Dawn soll dazu die beiden massereichsten Asteroiden,
Ceres und Vesta, besuchen und das Weltraumteleskop Kepler nach
erdähnlichen Planeten um ferne Sonnen fahnden.
So stellt sich der Grafiker der NASA das Weltraumteleskop Kepler
vor.
Bild:
ARC/NASA |
"Kepler und Dawn repräsentieren genau den Typ von Missionen,
die die NASA durchführen sollte, nämlich Missionen die einige der wichtigsten
Fragen der Wissenschaft beantworten und trotzdem relativ preisgünstig sind", so
Dr. Edward Weiler vom NASA Hauptquartier. "Die Auswahl der Missionen macht
deutlich, wie fortgeschritten wir mit unseren Fähigkeiten sind, den Weltraum zu
erforschen, wenn zwei Missionen mit so ehrgeizigen Zielen im Rahmen des
Discovery-Programms durchgeführt werden." Discovery-Missionen sind
kleinere NASA-Missionen, deren Kostenrahmen streng limitiert ist. So stehen für
Kepler und Dawn maximal 299 Millionen Dollar zur Verfügung. Im
Rahmen des Discovery-Programms sind bislang erfolgreich beendete
Missionen wie Near Shoemaker und Mars Pathfinder oder laufende
Projekte wie Genesis und Stardust durchgeführt worden.
Während der Dawn-Mission soll die Sonde 2006 eine neunjährige Reise
antreten, um die beiden massereichsten Asteroiden, Ceres und Vesta, zu
untersuchen. Diese beiden "Mini-Planeten" unterscheiden sich sehr voneinander
und so erhoffen sich die Forscher von ihrer Untersuchung neue Daten über die
Entstehung unseres Sonnensystems. Beide Asteroiden befinden sich im
Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Während Ceres eine recht einfache
Oberflächenstruktur sowie wasserhaltige Mineralien und vielleicht auch eine
dünne Atmosphäre hat, ist Vesta trocken und wurde wie unser Mond viele Male
durch kleinere Felsbrocken getroffen und ist dementsprechend zerklüftet.
Dawn wird über einen Ionen-Antrieb verfügen, der im Rahmen der Deep
Space 1-Mission getestet wurde. Während der Reise durch den Asteroidengürtel
wird Dawn sowohl Vesta als auch Ceres in verschiedenen Höhen umkreisen
und sich den Asteroiden dabei bis auf 100 Kilometer annähern.
Die zweite jetzt für das Discovery-Programm ausgewählte Mission ist
nicht weniger faszinierend: Das Weltraumteleskop Kepler soll sich auf die
Suche nach der zweiten Erde machen. Dabei wird Kepler nach Planetentransits
Ausschau halten, also jenen Ereignissen, bei denen ein ferner Planet von der
Erde aus gesehen gerade vor seiner Sonne entlang wandert. Dabei reduziert der
Planet die Lichtmenge die uns von dem fernen Stern erreicht. Durch mehrfaches
Beobachten dieses Ereignisses kann man dann Orbit und Masse der fernen Welt
bestimmen. Von der Erde aus war bislang ein solches Ereignis beobachtet worden (astronews.com
berichtete). Kepler soll ein Feld mit rund 100.000 Sonnen ständig beobachten, um
so eventuelle Transits auszuspüren.