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CAPE CANAVERAL
Phoenix vor dem Start, Dawn muss warten
von Stefan Deiters
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10. Juli 2007

Die NASA bereitet derzeit die nächste Marssonde zum Start vor: Der Lander Phoenix soll Anfang August von Cape Canaveral aus zum roten Planeten starten. Für die Marsmission war am Wochenende der Start der Asteroidenmission Dawn auf den September verschoben worden. Phoenix soll den Mars im Mai des nächsten Jahres erreichen, Dawn könnte dank des neuen Starttermins sogar zwei Monate eher am Ziel sein als ursprünglich geplant.

Phoenix

Künstlerische Darstellung des Phoenix-Landers in der nördlichen Polarregion des Mars. Bild: NASA / JPL / UA / Lockheed Martin

Läuft alles nach Plan, wird Phoenix in einem Jahr im eisigen Untergrund der Nordpolarregion des Mars nach Wasserspuren fahnden und vielleicht feststellen, ob gefrorenes Wasser regelmäßig schmilzt und so Mikroben eine Lebensgrundlage bietet. Doch bis es soweit ist, muss Phoenix nicht nur den Start überstehen, sondern auch eine gefährliche Landung auf dem Mars, bei der schon so manche Sonde verloren gegangen ist.

Der Zeitpunkt des Starts ist kritisch:  Alle zwei Jahre stehen Mars und Erde so günstig zueinander, dass eine Reise zum roten Planeten vergleichsweise günstig machbar ist. Gelingt der Phoenix-Start innerhalb der drei vorgesehenen Wochen im August, wird die Sonde die nördliche Polarregion des Mars zu einem Zeitpunkt erreichen, zu dem die Sonne dort gerade ihren höchsten Stand erreicht hat, was entscheidend für die Energieversorgung des Landers ist.

Aus diesem Grund hatte man sich bei der NASA auch am vergangenen Wochenende  entschieden, den eigentlich für Juli geplanten und bereits mehrfach verschobenen Start der Asteroiden-Mission Dawn auf den September zu verschieben, um sich so ganz auf den Phoenix-Start konzentrieren zu können. "Natürlich hätten wir es begrüßt, wenn wir Dawn jetzt schon auf dem Weg zu den Asteroiden wüssten", sagte Professor Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof, der für den Bau der Kamera an Bord von Dawn mitverantwortlich ist. "Aber für die wissenschaftlichen Ziele, die wir mit der Mission Dawn erreichen wollen, ergeben sich durch die Verzögerung zum Glück keinerlei Einschränkungen".

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So kann für Phoenix eigentlich nicht mehr viel schiefgehen - wenn denn die Landung auf dem roten Planeten wie geplant klappt: Versehen mit einem Hitzeschutzschild und einem Fallschirm, der die Sinkgeschwindigkeit abbremsen soll, ist Phoenix dabei auf das Funktionieren von Bremsraketen angewiesen, die den Lander auf eine Geschwindigkeit von unter zehn Kilometern pro Stunde abbremsen sollen, damit er sicher auf seinen drei Beinen landen kann.

Die NASA hat in der Vergangenheit bittere Erfahrungen mit Landungen auf dem Mars machen müssen, so dass mancher im Team dem Manöver sicherlich sorgenvoll entgegensieht. "Sicher auf dem Mars zu landen ist immer noch sehr schwierig, ganz gleich welche Methode man dazu verwendet", meint auch Barry Goldstein, Phoenix-Projektmanager am NASA Jet Propulsion Laboratory. "Wir haben die System seit 2003 ununterbrochen getestet, um mögliche Fehler auszuschließen."

Mit ausgebreiteten Sonnensegeln ist Phoenix etwa 5,5 Meter breit und 1,5 Meter lang. Ein 2,3 Meter langer Roboterarm soll es dem Lander erlauben, den Boden vor Ort zu untersuchen. Die Wissenschaftler erwarten, dass sich nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche eine eishaltige Schicht befindet, die Phoenix mit einer Kamera und anderen Instrumenten unter die Lupe nehmen soll. Dazu wird auch eine Bodenprobe mit Hilfe von  zwei Instrumente an Bord des Landers analysiert und so nach flüchtigen Substanzen wie Wasser oder kohlenstoffhaltigen Stoffen gefahndet. Die Phoenix-Mission ist für eine Dauer von drei Monaten ausgelegt. 

Während also Phoenix startbereit gemacht wird, muss Dawn erst einmal vom Startplatz weichen: Die Raumsonde wird zunächst aus der Delta-II-Oberstufe entfernt und bis September zwischengelagert. Die Verschiebung birgt für die Mission allerdings auch Positives: "Der neue Starttermin im September oder in den ersten beiden Oktoberwochen hat sogar Vorteile", sagte James Green, NASA-Direktor der Abteilung für Planetenforschung am Montagabend in einer Pressekonferenz in Washington. "Das Startfenster wird dann immer am Vormittag für Dawn offen sein, wodurch wir die gefürchteten Nachmittagsgewitter am Cape Canaveral umgehen können. Und Dawn würde mit dem späteren Starttermin sogar auf einer günstigeren Route zu Vesta fliegen und dort zwei Monate früher ankommen".

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siehe auch
Dawn: Reise zu den Anfängen des Sonnensystems - 5. Juli 2007
Phoenix: NASA-Marssonde erreicht Florida - 9. Mai 2007
Mars Scout Missionen: Phoenix soll ab 2008 Nordpol des Mars erkunden - 5. August 2003
Phoenix: Deutsches Know-how auf dem Mars gefragt - 29. August 2003
Mars Missionen: Lander, Scouts und Erde vom Mars - 27. Oktober 2000
Mission Mars - die aktuelle Berichterstattung über den roten Planeten und dessen Erkundung bei astronews.com
Links im WWW
Phoenix Mars Mission, Seite der University of Arizona
Dawn Mission Home Page
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