NASA-Marssonde erreicht Florida
von Stefan Deiters astronews.com
9. Mai 2007
Anfang August soll die nächste Marssonde der NASA zum Roten
Planeten starten. Den ersten und kleinsten Teil des Weges legte der Lander
Phoenix Anfang der Woche bereits zurück: Phoenix wurde von Denver
zum Kennedy Space Center in Florida gebracht. Phoenix soll im
Frühjahr nächsten Jahres in der nördlichen Polarregion des Roten Planeten landen
und dort mit Hilfe eines Greifarms den Boden untersuchen.

Künstlerische Darstellung des Phoenix-Landers in
der nördlichen Polarregion des Mars.
Bild: NASA /
JPL |
"Das ist schon ein wichtiger Schritt für unsere Mission";
freut sich Phoenix-Chef-Wissenschaftler Peter Smith von der
University of Arizona. "Unser Team hat den Zusammenbau und die Tests der
Sonde abgeschlossen und alles deutet darauf hin, dass die Instrumente die
Ergebnisse liefern können, die wir erwarten."
Phoenix wurde mehr als ein Jahr lang in Denver im US-Bundestaat Colorado
zusammengebaut und getestet: "Wir sind schon begeistert, dass es wieder zum Mars
geht", meint auch Ed Sedivy, Programmmanager für Phoenix bei Lockheed
Martin Space Systems Co. "Zusammenbau und Tests verliefen alle sehr gut. Wir
haben den Lander in Transportkonfiguration ausgeliefert und in dieser Position
wird er auch bleiben bis er auf dem Mars landet."
Nach den Plänen der NASA soll Phoenix mit einer Delta II-Rakete von der Cape
Canaveral Air Force Station in Florida starten. Die erste Startmöglichkeit gibt
es am 3. August 2007. Alle zwei Jahre stehen Mars und Erde so günstig
zueinander, dass eine Reise zum Roten Planeten vergleichsweise günstig machbar
ist. In diesem Jahr ist die Situation für eine Mission zum Nordpol besonders
vorteilhaft, da die Sonde die nördliche Polarregion des Mars zu einem Zeitpunkt
erreichen wird, zu dem die Sonne dort gerade ihren höchsten Stand erreicht hat -
wichtig für die Energieversorgung des Landers.
"Die Ebenen der Arktis des Mars ist die ideale Stelle, um unser
Mars-Erkundungsprogramm fortzusetzen", erläutert Leslie Tamppari,
Projektwissenschaftler für Phoenix am NASA Jet Propulsion
Laboratory. "Wir glauben, dass wir zum ersten Mal in Kontakt mit Eis auf
dem Mars kommen werden, was ein wirklich wichtiger Schritt der
'Folge-dem-Wasser'-Strategie der NASA ist. Der Lander benötigt Solarenergie und
erreicht die Region gerade zur rechten Zeit am Ende des Frühlings in der
Region." Die Mission ist für eine Dauer von drei Monaten angelegt.
Phoenix wird nun in den nächsten Wochen auf den Start vorbereitet und soll voraussichtlich in der dritten Juli-Woche
in den Nutzlastbereich der Rakete montiert werden. Phoenix ist die
erste Mission, die im Rahmen des Mars Scout-Programms der NASA
verwirklicht wird. Es handelt sich dabei um relativ preiswerte Missionen, die größere
Mars-Missionen ergänzen. Phoenix nutzt einige Komponenten einer
eigentlich für 2001 geplanten Lander-Mission, die nach zahlreichen Pannen im
Marsprogramm der NASA gestrichen wurde.
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