Mission zu Vesta und Ceres wiederbelebt
Redaktion / DLR
astronews.com
29. März 2006
Anfang März beschloss die NASA das Aus für die Mission
Dawn, die eigentlich schon in diesem Sommer starten sollte, aber dann in
Schwierigkeiten geraten war. Vier Wochen später hat man bei der amerikanischen
Weltraumbehörde noch einmal nachgedacht: Dawn soll nun im Sommer nächsten
Jahres seine Reise zu den Asteroiden Vesta und Ceres beginnen.
Die Mission Dawn soll die Asteroiden Vesta und Ceres besuchen.
Bild: William K. Hartmann / UCLA
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Die Mission Dawn war ursprünglich im Dezember 2001 bewilligt worden (astronews.com
berichtete) und sollte im Juni 2006 zu den beiden Asteroiden Vesta und Ceres
starten. Unter anderem technische Probleme sorgten dafür, dass der Starttermin
nicht zu halten war und schließlich der Juli des nächsten Jahres ins Auge
gefasst wurde. Auch die geschätzten Kosten waren von 373 Millionen Dollar auf
446 Millionen Dollar gestiegen, so dass man im NASA-Hauptquartier Anfang März
die Notbremse zog und Dawn stoppte. 257 Millionen Dollar waren da
allerdings schon ausgegeben.
Jetzt hat man aber bei der NASA noch einmal neu nachgedacht und Dawn
wiederauferstehen lassen. Und auch in Deutschland freut man sich über die
Entscheidung: Hauptnutzlast der Weltraumsonde ist nämlich europäische
Technologie. "Mit der erneuten Bestätigung der Mission Dawn durch die
NASA werden der europäischen Planetenforschung neue Wege in der Erkundung von
Asteroiden eröffnet. Über diese Entscheidung freue ich mich besonders, da
Dawn die erste amerikanische Mission ist, auf der die beiden
Hauptexperimente aus Europa stammen", so Prof. Dr. Sigmar Wittig, Vorsitzender
des Vorstandes des DLR. "Die in Deutschland entwickelte Kameratechnologie, die
bereits auf der Mission Mars Express ihre Leistungsfähigkeit beweist,
wird erstmalig Bilder aus nächster Nähe von einem Asteroiden liefern."
Die Dawn-Sonde ist Teil des Discovery-Programms der NASA. Mit
einem neuartigen Ionenantrieb soll sich die Sonde auf den Weg zum Asteroiden
Vesta begeben. Nach der ein Jahr dauernden Untersuchung dieses Himmelskörpers
soll Dawn weiter zu einem anderen Objekt zwischen Mars und Jupiter
fliegen: Ceres, einem weiteren Asteroiden. Mit einem Durchmesser von rund 950
Kilometern ist Ceres der größte Asteroid in dieser Region. Ceres wurde 1801 von
Giuseppe Piazzi entdeckt und ist das erste Objekt, das zwischen Mars und Jupiter
aufgespürt wurde. Eigentlich hatte man gehofft, hier einen Planeten zu finden. Diesen Asteroiden soll die Sonde im Jahr 2015 erreichen.
Von Interesse ist diese Mission besonders für die Planetenforschung, da
Asteroiden das Material enthalten, aus dem das gesamte Sonnensystem und
letztlich auch unsere Erde einmal entstanden sind. Erkenntnisse aus dieser
Mission sollen den Schlüssel zum weiteren Verständnis unserer Existenz und der
Entwicklung des Sonnensystems liefern. Die beiden Zielasteroiden Ceres und Vesta
befinden sich im so genannten Protoplanetenstadium. Im Gegensatz zu Ceres, einem
"Eisklumpen", gab es auf dem Asteroiden Vesta bereits Vulkanismus.
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