Erster Test des Ionentriebwerks
von Stefan Deiters astronews.com
11. Oktober 2007
Am vergangenen Wochenende schloss das Team der
Asteroidensonde Dawn erfolgreich einen ersten Test des Ionenantriebs
der Sonde ab. Der Antrieb lief dabei 27 Stunden lang. Ein einwandfreies
Funktionieren des fortschrittlichen Systems ist entscheidend für das Erreichen
der beiden Missionsziele: die Erkundung des Asteroiden Vesta und des
Zwergplaneten Ceres.
Asteroidensonde
Dawn.
Bild:
NASA / JPL |
"Dawn ist unser Baby und am Wochenende ist es seine ersten
Schritte gegangen", meinte Dawn-Projektmanager Keyur Patel vom NASA
Jet
Propulsion Laboratory. "Wir haben noch zwei weitere Monate um alles genau zu
überprüfen bevor Dawn komplett einsatzbereit sein soll, aber dies ist schon einmal ein
ausgezeichneter Start."
Das Dawn-Team war seit dem Start der Sonde am 27. September damit
beschäftigt, die verschiedenen Systeme der Sonde zu überprüfen und auf ihre
Einsatzfähigkeit zu testen. Auch dem Zünden von einem der insgesamt drei
Ionen-Antriebe der Sonde waren mehrtägige Vorbereitungen vorausgegangen. Am
vergangenen Sonnabend war es dann aber soweit: Der Ionenantrieb wurde in Betrieb
genommen und während der folgenden 27 Stunden ausführlich getestet.
"Wir haben den Antrieb in fünf verschiedene Leistungsstufen getestet",
berichtet Jon Brophy, der für den Ionenantrieb verantwortlich ist. "Vom Leerlauf
bis zu Vollgas - der Antrieb hat einwandfrei funktioniert." Der Ionenantrieb ist
dabei äußerst sparsam: Während der 27-stündigen Probephase verbrauchte er gerade
einmal 270 Gramm Xenon-Gas. Insgesamt hat Dawn 425 Kilogramm Treibstoff an Bord,
was allen drei Ionenantrieben an Bord insgesamt 50.000 Betriebsstunden
ermöglichen soll.
Dawn wird sein erstes Ziel, den Asteroiden Vesta, im Jahr 2011 erreichen. Die
Erkundung des Zwergplaneten Ceres ist dann für 2015 vorgesehen. Die Astronomen
erhoffen sich durch die Untersuchung der beiden Objekte ganz neue Erkenntnisse
über die Entstehung unseres Sonnensystem und die Eigenschaften von Asteroiden
und Kleinplaneten im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
|