Sonnensystem
Archiv
- Juli 2002
bis Dezember 2002
VLT
Ein
Ringplanet ... nur welcher?
Zum Jahresende veröffentlichte die Europäische Südsternwarte ESO ein Foto,
das auf den ersten Blick wie eine Amateuraufnahme des Saturn aussieht. Es
handelt sich dabei jedoch nicht um die ersten astronomischen Versuche des
ESO-Astronomennachwuchses, sondern um einen anderen Planeten des
Sonnensystems samt einiger seiner Monde. (30.
Dezember
2002)
WEIHNACHTEN 2002
Der
Stern von Bethlehem
Im 2. Kapitel des Matthäus-Evangeliums im Neuen Testament ist von einem
Stern die Rede, der den Sterndeutern den Weg nach Bethlehem wies. Verbirgt
sich hinter dieser Beschreibung ein astronomisch erklärbares Ereignis oder
ist es nur eine Fiktion? Diese Frage beschäftigt Astronomen und andere
schon seit vielen Jahrhunderten. (24.
Dezember
2002)
CLEMENTINE
Junger
Krater auf dem Mond entdeckt
Vor 49 Jahren beobachtete ein Amateurastronom den Einschlag eines
Asteroiden auf dem Mond. Erst jetzt jedoch glauben zwei amerikanische
Astronomen den zugehörigen Krater aufgespürt zu haben. Er ist so klein,
dass er von der Erde aus nicht gesehen werden kann. Der Fund gelang mit
Hilfe der Mondsonde Clementine. (18.
Dezember
2002)
TAGISH LAKE METEORIT
Organische
Kügelchen entdeckt
Anfang Januar 2000 erschreckte ein Meteoriteneinschlag die Menschen in
Teilen von Kanada und Alaska. Schon wenig später wurde deutlich, dass dieser
Brocken aus dem All ein wertvoller Bote aus der Vergangenheit des
Sonnensystems ist. Jetzt fanden die Forscher in ihm primitive organische
Substanzen. (16.
Dezember
2002)
2001 MARS ODYSSEY
Mehr
Wasser und mehr Strahlung
Die NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey, die seit etwas mehr als einem Jahr
den roten Planeten umkreist, hat wieder einmal Daten zur Erde gefunkt, die
die Herzen der Marsforscher höher schlagen lassen: So entdeckte die Sonde
überraschend große Mengen an Wassereis, fand aber auch Hinweise auf eine
deutlich höhere Strahlenbelastung - beides wichtig für zukünftige bemannte
Marsmissionen. (11.
Dezember
2002)
JUPITERMOND AMALTHEA
Nicht
mehr als ein Haufen Geröll
Die Jupitersonde Galileo, deren Mission im nächsten Jahr in der
dichten Atmosphäre des Gasriesen enden wird, ist immer noch für
Überraschungen gut. Beim jüngsten Vorüberflug des Raumschiffs am kleinen
Mond Amalthea stellte sich heraus, dass dieser eine extrem geringe Dichte
hat. Der Trabant dürfte somit wohl sehr löchrig sein. (10.
Dezember
2002)
LEONIDEN 2002
Eindrucksvolle
Abschiedsvorstellung
Vor knapp 14 Tagen erwarteten Astromomen einen der letzten großen
Leoniden-Schauer für die nächsten Jahrzehnte. Erste Auswertungen zeigen
jetzt, dass in der fraglichen Zeit tatsächlich weit über 2.000
Sternschnuppen pro Stunde zu sehen waren. Im nächsten Jahr dürften es kaum
mehr als Hundert sein. (2.
Dezember
2002)
PLANETENENTSTEHUNG
Entstand
Jupiter in wenigen hundert Jahren?
Nach den bisherigen Theorien der Astronomen war die Entstehung von Planeten
eine langwierige Angelegenheit - viele Millionen Jahre sollten dafür zur
Verfügung stehen. Neue Simulationen könnten diese Ansicht jetzt über den
Haufen werden: Danach würden sich Riesenplaneten überhaupt nicht bilden,
wenn sie nicht innerhalb weniger hundert Jahre entstehen. (29.
November
2002)
MARSMETEORITEN
Rätsel
um Herkunft der Marsmeteoriten gelöst
Gesteinsbrocken vom Mars auf der Erde erfreuen sich seit einiger Zeit
erheblicher Aufmerksamkeit. Wissenschaftler versuchen darin urzeitliche
Lebensspuren auf dem roten Planeten nachzuweisen oder aber zu zeigen, dass
die gefundenen Indizien keinerlei Beweiskraft haben. Jetzt glauben
Astronomen zumindest eine Erklärung dafür gefunden haben, warum überhaupt so
viele so junge Meteoriten vom Mars auf der Erde zu finden sind. (22.
November
2002)
ASTEROIDEN
Spionagesatelliten
messen Asteroidengefahr
Rund einmal im Jahr dürfte nach neuesten Auswertungen von Satellitendaten
die Erde von einem Asteroiden getroffen werden, der bei seiner Explosion
in der Atmosphäre ungefähr ein Drittel der Energie der Hiroshima-Bombe
freisetzt. Noch größere Einschläge scheinen aber etwas seltener zu sein, als
bislang angenommen wurde. (21.
November 2002)
LEONIDEN
Letzter
Schauer für viele Jahre?
Glaubt man den Vorhersagen diverser Astronomen, bietet sich in der nächsten
Woche zum letzten Mal für viele Jahre die Gelegenheit, den Meteorsturm der
Leoniden zu beobachten. Von Europa aus könnte man - trotz des hellen Mondes
- ein eindrucksvolles Himmelsschauspiel erleben. Dafür muss man allerdings
lange aufbleiben. (15.
November 2002)
SONNE
Schärfster
Blick auf die Sonne
Dass man auch von der Erde aus noch beeindruckende Himmelsaufnahmen machen
kann, ist spätestens seit der Inbetriebnahme des Very Large Telescope
der ESO klar. Mit Hilfe eines neuartigen Sonnenteleskops gelangen
schwedischen Forschern nun von La Palma aus eindrucksvolle Aufnahmen unseres
Zentralgestirns, die faszinierende Details der Sonnenflecken zeigen. (14.
November 2002)
SATURN
Warum
Saturns Achse so schief steht
Die Rotationsachsen der meisten Planeten sind mehr oder weniger stark gegen
ihre Umlaufebene geneigt. Beim Ringplaneten Saturn führt dies dazu, dass man
das Ringsystem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Doch während
die Stellung der Drehachse der Erde vermutlich durch urzeitliche Einschläge
zu erklären ist, könnte im Fall von Saturn der Neptun dafür verantwortlich
sein. (28.
Oktober 2002)
ERDE
Irdisches
Gestein auf dem Mond
Seit den Tagen ihrer Entstehung ist die Erde ständigen Veränderungen
unterworfen: Die Verschiebung der Kontinentalplatten und Witterungseinflüsse
haben dafür gesorgt, dass es aus der Frühphase unseres Heimatplaneten kaum
noch Zeugnisse gibt. Vielleicht aber, so spekulieren Forscher, könnte man
Relikte aus dieser Zeit woanders aufspüren: auf dem Mond. (22.
Oktober 2002)
KUIPER-GÜRTEL
Eisige
Welt am Rande des Sonnensystems
Einen Namen haben die Forscher schon für die eisige Welt, die in 6,5
Milliarden Kilometern Entfernung von der Erde die Sonne umrundet: das
Kuiper-Gürtel-Objekt 2002 LM60 wird von den Entdeckern "Quaoar" genannt. Es
ist der größte Körper im Sonnensystem, der seit der Entdeckung von Pluto vor
72 Jahren aufgespürt wurde. Der Fund gelang mit Hilfe des Weltraumteleskops
Hubble. (8.
Oktober 2002)
MARS
Klima
schwankt mit der Umlaufbahn
Der rote Planet Mars weist immer mehr Gemeinsamkeiten mit der Erde auf:
Wissenschaftler konnten nun nachweisen, dass Schwankungen im Klima unseres
Nachbarplaneten mit Änderungen in dessen Umlaufbahn zusammenhängen - genau
wie bei der Erde. Geschlossen haben die Forscher dies aus detaillierten
Aufnahmen der Sonde Mars Global Surveyor. (1.
Oktober 2002)
VENUS
Leben
Mikroben in den Wolken?
Leben auf der Venus? Nie und nimmer! Unser Nachbar im Sonnensystem gilt
unter Fachleuten als absolut lebensfeindlicher Ort. Jetzt glauben aber zwei
Wissenschaftler, dass es auch auf der Venus Nischen für primitives Leben
geben könnte. Und sie legten auf einer Tagung erste Hinweise vor. (26.
September 2002)
ASTEROIDEN
Sechs
Projekte gegen NEOs
Das Ende der Dinosaurier ist vermutlich auf den Einschlag eines Asteroiden
oder Kometen auf der Erde zurückzuführen. Obwohl solche apokalyptischen
Ereignisse sehr selten sind, gibt es keinen plausiblen Grund, warum sich so
ein Einschlag nicht wiederholen sollte. Daher versucht die europäische
Weltraumagentur ESA aktiv, Forschungen zum Schutz der Erde gegen
Asteroideneinschläge zu fördern. (25.
September 2002)
ERDE
Ringe
verantwortlich für Klimawechsel?
Amerikanische Forscher glauben eine bislang kaum beachtete Ursache für
klimatische Veränderungen auf der Erde gefunden zu haben: Ringe. Diese
könnten durch Kollisionen mit Asteroiden entstanden sein und dürften während
ihrer Existenz das Klima auf der Erde deutlich beeinflusst haben. (17.
September 2002)
KUIPER-GÜRTEL
Rätsel
um Doppel-Asteroiden
Vor einigen Jahren war die Existenz des Kuiper-Gürtels, der hinter der Bahn
des Neptun beginnt, noch bloße Theorie. Inzwischen hat man in diesen äußeren
Regionen unseres Sonnensystems unzählige so genannte Trans-Neptun-Objekte
ausgemacht, darunter überraschend viele Doppel-Asteroiden. Die Astronomen
rätseln nun, wie diese entstehen konnten. (12.
September 2002)
ASTEROIDEN
Lieber
langsam umlenken als sprengen
Über den aktuellen Stand der Asteroidenforschung diskutierten Anfang
September über 70 Astronomen bei einem Workshop in Arlington. Im Mittelpunkt
stand auch die Frage, wie man denn auf einen Asteroiden reagieren sollte,
der sich unausweichlich der Erde nähert. Entgegen des Hollywood-typischen
Szenarios der Sprengung favorisieren die Wissenschaftler eher eine
allmähliche Ablenkung des Felsbrockens, was allerdings seine frühzeitige
Entdeckung nötig macht. (10.
September 2002)
SUNGRAZER
Kometen
zerbrechen überall
Immer wieder konnten Astronomen beobachten, wie Kometen zerbrechen, wenn sie
sich in der Nähe der Sonne befanden. Die Forscher machten dafür innere
Spannungen und den Druck erwärmter Gase im Kometenkern verantwortlich. Nun
gerät dieses Bild ins Wanken, da neue Untersuchungen zeigen, dass Kometen
dieses Schicksal auch in den äußeren und kalten Regionen des Sonnensystems
ereilt. (9.
September 2002)
SONNE
Die
verdrehte Ursache der koronalen Massenauswürfe
Seit 30 Jahren rätseln Wissenschaftler darüber, warum unsere Sonne in
unregelmäßigen Abständen gewaltige Blasen aus geladenem Gas ins All
schleudert. Sie sorgt dadurch nicht nur für Polarlichter auf der Erde,
sondern gefährdet auch empfindliche elektronische Geräte. Jetzt fanden
Forscher Hinweise darauf, dass verdrehte Magnetfelder dafür verantwortlich
sind, die ihren Ursprung tief im Inneren unseres Zentralgestirns haben. (2.
September 2002)
METEORITEN
Einschlag
vor 3,47 Milliarden Jahren
Amerikanischen Wissenschaftlern gelang es nun, den am längsten
zurückliegenden Meteoriteneinschlag auf der Erde nachzuweisen - vor 3,47
Milliarden Jahren. Der Einschlag dürfte eine globale Katastrophe verursacht
haben, von der es allerdings keine fossilen Spuren gibt: Die Erde war in
dieser Zeit nur von Bakterien bevölkert. (23.
August 2002)
SATURNMOND TITAN
Ständiger
Smog auf dem Saturntrabanten
Der Titan ist der zweitgrößte Mond im Sonnensystem und der einzige mit einer
dichten Atmosphäre. Vielen Forschern gilt er daher als viel versprechender
Ort, um nach primitiven Leben zu suchen. Doch auch der Mond an sich birgt
noch manches Geheimnis: Französische Wissenschaftler untersuchten jetzt mit
Hilfe eines neuen Computermodells die Vorgänge in der Titanatmosphäre. (22.
August 2002)
MARS GLOBAL SURVEYOR
Das
Geheimnis der Inka-Stadt
Vor 30 Jahren entdeckten Astronomen auf Aufnahmen der Sonde Mariner 9
eine eigentümliche Landschaftsformation auf dem Mars, die sie an eine alte
Siedlung der Inkas erinnerte. Sie nannten die Region daher "Inca City" und
rätseln seitdem über ihren Ursprung. Auch neue Bilder der Sonde Mars
Global Surveyor können das Geheimnis der Inka-Stadt nicht vollständig
lösen. (21.
August 2002)
PLUTO
Plutos
Atmosphäre verändert sich
1988 und vor einigen Wochen beobachteten Astronomen, wie sich der Pluto in
die Sichtlinie zwischen der Erde und einem anderen Stern schob. Die
Auswertung der Daten lieferte wichtige Informationen über die Atmosphäre des
äußersten Planeten. Und diese scheint sich innerhalb der letzten 14 Jahre
deutlich abgekühlt und verändert zu haben - weitaus mehr als die Forscher
erwartet hatten. (16.
August 2002)
HESSI
Sonne
leuchtete in Gammastrahlen
Zum ersten Mal seit dem Start der Sonnensonde HESSI im Februar hat das
Teleskop Strahlen von höchster Energie registriert. Sie stammen aus einer
gewaltigen Eruption, die sich am 23. Juli am Sonnenrand ereignete. Forschern
an der ETH Zürich ist es nun gelungen, aus den Messwerten ein Bild zu
erzeugen. Es ist das erste Bild in Gammastrahlen aus dem Kosmos. (14.
August 2002)
MARSMETEORITEN
Gab
es doch Leben auf dem Mars?
Gibt es im Marsmeteoriten ALH84001 Spuren primitiven Lebens oder sind die
entdeckten Merkmale das Ergebnis nichtbiologischer Prozesse? Diese Frage
beschäftigt Forscher nun schon seit mehr als fünf Jahren. Jetzt wurden von
einem amerikanischen Team neue Belege für einen biologischen Ursprung der
Spuren vorgelegt und damit neue Hinweise für urzeitliches primitives Leben
auf dem roten Planeten. (9.
August 2002)
METEORITEN
Teil
der bayerischen Feuerkugel gefunden
Im April versetzte eine eindrucksvolle Feuerkugel große Teile Bayerns in
Aufregung. Jetzt haben Wissenschaftler des DLR in Berlin ein Bruchstück des
Meteoriten dank genauer Bahnberechnungen entdeckt. Sie hoffen nun, bald auch
die noch übrigen Reste des ursprünglich 600 Kilogramm schweren Brockens zu
finden. (31.
Juli 2002)
ASTEROIDEN
2002
NT7 trifft die Erde 2019 nicht
Der Asteroid 2002 NT7 wird die Erde am 1. Februar 2019 nicht treffen. Das
ergab die Auswertung von einigen weiteren Beobachtungen des Asteroiden durch
die NASA. Eine Kollision im Jahr 2060 ist nach Angaben der Astronomen zur
Zeit noch nicht vollkommen auszuschließen. (30.
Juli 2002)
KOMETEN
Der
spektakuläre Zerfall von 57P
Astronomen der Universität von Hawaii haben entdeckt, dass der Komet 57P/du
Toit-Neujmin-Delporte von mindestens 19 kleinen Minikometen verfolgt wird.
Ursache dafür dürfte eine Katastrophe auf dem schmutzigen Schnellball
gewesen sein, die zu einem Abbrechen der Teile vom Kometenkern geführt hat.
(26.
Juli 2002)
KOMETEN
Wo
sind die Kometen hin?
Das Erscheinen eines Kometen im inneren Sonnensystem führt oft zu einem
eindrucksvollen Schauspiel am Himmel. Doch was passiert mit den "schmutzigen
Schneebällen" während ihrer Reise um die Sonne und wie sieht ihr Schicksal
danach aus und warum sieht man überhaupt so wenige? Ein Forscherteam
veröffentlichte unlängst in der Zeitschrift Science eine mögliche Antwort:
Viele Kometen könnten einfach komplett verdampfen. (5.
Juli 2002)
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