Teleskope
Archiv
- Juli 2006 - Dezember 2006
SPITZER
Das
Glimmen der ersten Sterne?
Vor einem Jahr wiesen amerikanische Astronomen mit dem
Weltraumteleskop ein Infrarot-Glühen aus der Frühzeit des Kosmos nach (astronews.com
berichtete). Nun konnten die Forscher mit weiteren Beobachtungen nachweisen,
dass dieses Glimmen von den ersten Objekten stammt, die nach dem Urknall im
Universum aufleuchteten. Nach Ansicht der Astronomen könnte es sich um
gigantische Sterne oder um große Schwarze Löcher handeln. (19.
Dezember 2006)
RADIOTELESKOPE
UKW-Strahlung
könnte Dunkle Materie enttarnen
Um was es sich bei der mysteriösen Dunklen Materie handelt, ist Astronomen
bislang vollkommen unklar. Auch ihre Verteilung im Weltall läst sich nur
sehr schwer bestimmen. Jetzt zeigen Forscher aus Garching eine Weg auf, mehr
über Dunkle Materie zu erfahren: Mit Hilfe von riesigen Radioteleskopen
ließen sich hochaufgelöste Bilder der kosmischen Masseverteilung erstellen. (15.
Dezember 2006)
ESO
Startschuss
für europäischen Teleskopgiganten
Das Very Large Telescope reicht den Europäern nicht:
In der ESO-Zentrale in Garching bei München werden die Planungen für einen neuen
europäischen Teleskopgiganten konkreter. 57 Millionen Euro stehen für eine
dreijährige und endgültige Designstudie des European Extremely Large
Telescope bereit, das mit einem 42 Meter-Hauptspiegel alle bisherigen
Teleskope in den Schatten stellen würde. (12.
Dezember 2006)
SWIFT
Eine
Galaxie, zwei Supernovae
Astronomen haben mithilfe des NASA-Satelliten SWIFT eine
Galaxie entdeckt, in der innerhalb von weniger als fünf Monaten gleich zwei Supenova-Explosionen zu beobachten waren. Normalerweise ereignen sich in großen
Galaxien drei dieser Explosionen in einem Jahrhundert. In NGC 1316 aber haben
sich in nur 26 Jahren vier Supernovae ereignet.
(23.
November 2006)
HESS
Gammastrahlen-Uhr
in der Milchstraße
Mithilfe der europäischen H.E.S.S.-Teleskope in Namibia entdeckten Forscher nun
eine pulsierende Gammastrahlenquelle in unserer Milchstraße. Die
Gammastrahlung, die von diesem Doppelsternsystem ausgeht, ändert sich
regelmäßig und ist somit die erste am Himmel aufgespürte Gammastrahlen-Uhr.
Aus den Beobachtungen hoffen die Forscher mehr über die Vorgänge in der Nähe
eines Schwarzen Lochs oder Pulsars erfahren zu können.
(21.
November 2006)
Dunkle
Energie im jungen Universum
Dunkle Energie, jener geheimnisvolle Bestandteil des Universums, durch den
die Ausdehnung des Weltalls beschleunigt wird, gab es auch schon im jungen
Universum. Darauf deuten jedenfalls neue Beobachtungen des Weltraumteleskops
Hubble hin. Die Dunkle Energie scheint damit mehr der von Einstein
postulierten kosmologischen Konstante zu ähneln, als viele Wissenschaftler
bislang glaubten. (17.
November
2006)
Ein
Meisterwerk zweier Teleskope
Die Bilder von Weltraumteleskopen müssen sich hinter den Werken alter
Meister nicht verstecken: Das beweisen jetzt einmal mehr die Teleskope
Hubble und Spitzer. Eine mit Daten beider Teleskope erstellte
Ansicht des Orion-Nebels gewährt faszinierend schöne Einblicke in das
Sternentstehungsgebiet. (9.
November
2006)
Riesiger
Teilchenbeschleuniger im All
Astronomen haben um einen Galaxienhaufen in 600
Millionen Lichtjahren Entfernung zwei riesige bogenförmige Strukturen
entdeckt. Vermutlich handelt es sich dabei um Stoßwellen, die durch eine
Kollision entstanden sind. Die Stoßwellen beschleunigen elektrisch geladene
Teilchen auf extrem hohe Geschwindigkeiten. (3.
November
2006)
Infrarotblick
in die Große Magellansche Wolke
Der im Februar gestartete japanische Infrarot-Satellit AKARI hat
seine erste Durchmusterung des Himmels fast abgeschlossen. Aus diesem Anlass
veröffentlichte die japanische Raumfahrtbehörde JAXA jetzt eindrucksvolle
Aufnahmen der Großen Magellanschen Wolke. Die Daten sollen den Astronomen
helfen, die Entstehung von Galaxien besser zu verstehen. (2.
November
2006)
Wartungsmission
soll Hubble retten
Hubble ist gerettet: NASA-Administrator Michael Griffin revidierte
gestern die Entscheidung seines Vorgängers und kündigte eine Service-Mission
zum Weltraumteleskop Hubble für das Jahr 2008 an. Während der
elftägigen Mission soll das Teleskop zwei neue Instrumente sowie neue
Kreisel und Batterien bekommen. (1.
November
2006)
Wiedersehen
mit V838 Monocerotis
Seit Jahren beeindruckt das Lichtecho des Sterns V838 Monocerotis die
Astronomen: Das Licht eines veränderlichen Sterns, der 2002 plötzlich seine
Helligkeit dramatisch erhöhte, beleuchtet seitdem immer andere Regionen
seiner staubigen Umgebung. Im September hat Hubble V838 Monocerotis
wieder einmal anvisiert. (30.
Oktober
2006)
Blick
ins Innere von M87
Mithilfe der europäischen H.E.S.S.-Teleskope in
Namibia entdeckten Forscher nun hochenergetische Gammastrahlung, die aus dem
Zentrum der riesigen Radiogalaxie M87 zu kommen scheint. Wegen der
beobachteten Schwankungen der Strahlung kommt als Ursprung eigentlich nur
ein Ort in Frage: das zentrale Schwarze Loch der Galaxie. (27.
Oktober
2006)
Blue
Straggler und die Massensegregation
Kugelsternhaufen sind die ältesten Bestandteile unserer Galaxie. Sie
gelten unter Astronomen als ein ideales Laboratorium, da alle Sterne in
ihnen das gleiche Alter haben. Zudem sind sie für Stellardynamiker
interessant: Diese haben schon lange vermutet, dass sich Sterne in
Kugelsternhaufen ihrer Masse entsprechend ordnen und zudem exotische
Sternentypen entstehen. Genau dies beobachtete Hubble nun im
Kugelsternhaufen 47 Tucanae. (25.
Oktober
2006)
Frontalzusammenstoß
mit M32
Die Andromeda-Galaxie, oder M31, ist die uns am nächsten
gelegene Spiralgalaxie und gleicht in mehrfacher Hinsicht unserer Milchstraße.
Von der Erde aus betrachtet erscheint Andromeda als ein friedlicher Ort. Doch
der Schein trügt: Mithilfe des Spitzer-Weltraumteleskops fanden Astronomen nun
weitere Hinweise für einen Frontalzusammenstoß von Andromeda mit der kleinen
Zwerggalaxie M32 vor mehr als 200 Millionen Jahren. (20.
Oktober
2006)
Detaillierter
Blick auf die Antennen-Galaxien
Das Weltraumteleskop Hubble hat einen neuen Blick auf die
berühmten Antennen-Galaxien geworfen: In dem gerade kollidierenden System
entstehen in so genannten Super-Sternhaufen eine Vielzahl neuer Sterne. Die
Hubble-Bilder liefern neue eindrucksvolle Einblicke in diese
stellaren Kinderstuben.
(18.
Oktober
2006)
Tag
und Nacht auf einer fernen Welt
Das Weltraumteleskop Spitzer hat erstmals die Tages-
und Nachttemperaturen auf einem extrasolaren Planeten gemessen: Auf dem
Gasriesen, der seine Sonne in großer Nähe umrundet, herrschen auf der Tagseite
nahezu höllische Temperaturen, während es auf der Nachtseite eiskalt sein
dürfte. (13.
Oktober
2006)
Beobachten
mit weltgrößter Digitalkamera
Deutsche Astronomen haben mit Kollegen aus den USA und
Großbritannien ein Konsortium zur Nutzung eines hocheffizienten neuen Teleskops
auf dem Berg Haleakala auf der Hawaii-Insel Maui gebildet. Mit dem Teleskop
sollen große Teile des Firmaments wiederholt in mehreren Farben und mit hoher
Empfindlichkeit kartiert werden und dabei der erste digitale "Film" entstehen,
der zeitliche Veränderungen am Himmel festhält. (13.
Oktober
2006)
Falsche
Töne von M87
Das Röntgenteleskop Chandra hat länger als je zuvor
die elliptische Riesengalaxie M87 beobachtet. Die Astronomen entdeckten Hinweise
auf periodische Eruptionen aus der Umgebung des Schwarzen Lochs sowie auf
Schallwellen im Gas. M87 scheint tief zu brummen. Musikfreunde dürften
allerdings nicht auf ihre Kosten kommen. (11.
Oktober
2006)
Der
Planet um Epsilon Eridani
Das Weltraumteleskop Hubble scheint Gefallen am Beobachten von
extrasolaren Planeten gefunden zu haben: Nach der Bekanntgabe der Entdeckung
von gleich 16 fernen Welten in der letzten Woche konnten Wissenschaftler nun
mit Hubbles Hilfe die Existenz des uns am nächsten gelegenen
extrasolaren Planeten um Epsilon Eridani bestätigen.
(10.
Oktober
2006)
16
extrasolare Planeten entdeckt
Bislang war das Weltraumteleskop Hubble nicht als
bedeutender extrasolarer Planetenjäger aufgefallen. Doch das hat sich nun
geändert: In der heutigen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature wird
die Entdeckung von insgesamt 16 extrasolaren Planeten bekannt gegeben, die im
Rahmen einer systematischen Durchmusterung mit Hubble entdeckt wurden. (5.
Oktober
2006)
Zwei
heiße Exoplaneten
Mit neuen Spezialteleskopen hat ein europäisches
Forscherteam zwei weitere Planeten bei anderen Sternen aufgespürt. Die
jupitergroßen Himmelskörper zählen zu den heißesten Exoplaneten, die bislang
entdeckt wurden. Die Planeten ziehen auf ihrer Bahn von der Erde aus gesehen
vor ihren Sternen vorüber und schwächen dabei das Sternenlicht leicht ab.
Die Astronomen berichteten gestern auf einer Fachtagung in Heidelberg über
ihren Fund.
(26.
September
2006)
Supernova
von 185 nach Christus entdeckt
Wissenschaftler könnten jetzt die Überreste der
ältesten Supernova entdeckt haben, von der es Aufzeichnungen gibt: Sie wurde
im Jahr 185 nach Christus von chinesischen Astronomen beobachtet. Aktuelle
Untersuchungen mit dem Röntgenteleskop Chandra sprechen nun dafür,
dass es sich bei der Gaswolke RCW 86 um die Überreste der damaligen
Sternenexplosion handelt.
(21.
September
2006)
Planet
oder Brauner Zwerg?
Was ist ein Planet? Diese Frage beschäftigt seit der
Degradierung von Pluto zum Zwergplaneten Astronomen und interessierte
Öffentlichkeit. Neue Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zeigen nun
einen weiteren Schwachpunkt der neuen Definition der Internationalen
Astronomischen Union: Die Forscher entdeckten ein Objekt, das in unserem
Sonnensystem als Planet gelten würde, vermutlich aber ein Brauner Zwerg ist.
(8.
September
2006)
Überreste
einer Sternexplosion
Vor 340 Jahren explodierte im Sternbild Kassiopeia ein
großer Stern: Es ist die jüngste Supernova in der Geschichte unserer
Milchstraße. Jetzt veröffentlichte die NASA neue Aufnahmen des Weltraumteleskops
Hubble, die erstaunliche Einzelheiten der zerfetzten Überreste des Sterns
zeigen. (30.
August
2006)
Große
Scheibengalaxien im jungen Universum
Astronomen habe mit Hilfe des Very Large Teleskope große
Scheibengalaxien aufgespürt, die sich in relativ kurzer Zeit nach dem
Urknall gebildet haben müssen. Zum ersten Mal gelang es auch, die
Gasbewegung in einem elf Milliarden Lichtjahre entfernten System zu
untersuchen. Danach ist die ferne Galaxie unserer Milchstraße ähnlicher als
erwartet. (24.
August
2006)
Galaxienhaufenkollision
enthüllt Dunkle Materie
Schon seit langem wissen Astronomen, dass sich die Bewegungen im
Weltall nur erklären lassen, wenn man annimmt, dass es außer der sichtbaren
Materie auch noch die so genannte Dunkle Materie gibt. Alternativ könnten
allerdings auch die bekannten Theorien der Schwerkraft die Wirklichkeit
nicht korrekt beschreiben. Nun glauben Wissenschaftler jedoch Dunkle Materie
erstmal direkt bewiesen zu haben.
(22.
August
2006)
Alte
Sterne, neue Erkenntnisse
Einem internationalen Forscherteam ist es erstmals gelungen,
kritische Übergangsphasen bei extrem leuchtschwachen Sternen zu beobachten.
Die Astronomen erhoffen sich aus ihren Messungen neue Erkenntnisse über die
Entstehung und Entwicklung von Sternen, sowie über das Alter und die
Entstehung der Milchstraße. Das Team berichtet in der aktuellen Ausgabe des
Fachblatts Science über seine Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop
Hubble.
(21.
August
2006)
Hubble
entdeckt Mutterstern einer fernen Welt
Mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops ist es Astronomen
gelungen, den Mutterstern eines Planeten aufzuspüren, der im Jahr 2003 durch
die sogenannte Microlensing-Methode entdeckt wurde. Zum ersten Mal
erfahren die Astronomen so mehr über einen Stern, dessen Planet sich
lediglich durch ein kurzes Flackern verraten hat.
(9.
August
2006)
Größte
Struktur im Weltall
Mit den Subaru- und Keck-Teleskopen auf Hawaii fanden japanische
Astronomen in einer Entfernung von 12 Milliarden Lichtjahren riesige
Filamente mit Galaxien, die sich über 200 Millionen Lichtjahre erstrecken.
Darin befinden sich über 30 große Bereiche verdichteter Gase, die wohl
Vorläufer der massereichsten Galaxien im Universum sind. Es handelt sich um
die bislang größte entdeckte Struktur im Weltall. (31.
Juli
2006)
Explosion
auf einem toten Stern
Unabhängig voneinander beobachteten mehrere Forscherteams aus
Deutschland, Großbritannien und den USA Anfang des Jahres den erneuten
Ausbruch der sich wiederholenden Nova RS Ophiuchi - mit teils
überraschendem Ergebnis. Könnte RS Ophiuchi bald ein letztes Mal und dann
als Supernova explodieren? (25.
Juli
2006)
Tiefer
Infrarot-Blick ins All
Britische Astronomen haben jetzt den ersten Datensatz einer
aufwändigen Himmelsdurchmusterung im Infraroten veröffentlicht. Der UKIRT
Infrared Deep Survey erlaubt einen ganz neuen Blick auf die kühlsten
oder weit entferntesten Objekte im All. Schon die ersten Daten haben einige
überraschende Ergebnisse über die Entstehung von Sternen und Galaxien
geliefert. (24.
Juli
2006)
Erfolgreiches
Jahr in der Atacama-Wüste
Ein Jahr lang ist APEX, das Atacama Pathfinder Experiment, nun
in Betrieb und hat die Erwartungen der Astronomen mehr als erfüllt. Das
beweisen die zahlreichen Arbeiten, die auf APAX-Beobachtungen beruhen
und jetzt veröffentlicht wurden. So entdeckte APEX etwa ein bislang
unbekanntes interstellares Molekül.
(14.
Juli
2006)
Sonnenblende
macht Planeten sichtbar
Bislang wurden zwar annährend 200 extrasolare Planeten
entdeckt, doch wie es auf den fernen Welten aussieht, bleibt Spekulation: Direkt
beobachtet wurden nämlich kaum einer der Exoplaneten. Amerikanische
Astronomen glauben nun, dass man mit einem Trick sogar Ozeane auf erdähnlichen
Planeten nachweisen könnte. Man würde nur eine riesige Sonnenblende benötigen.
(6.
Juli
2006)
Geheimnisvoller
Klumpen im All
Astronomen haben mithilfe des Very Large Telescope der ESO in
elf Milliarden Lichtjahren Entfernung einen riesigen Klumpen an Material
entdeckt, für dessen Erscheinungsbild sie bislang nur eine Erklärung haben:
Hier bildet sich gerade eine Galaxie, in dem Gas von einer unsichtbaren
Ansammlung Dunkler Materie angezogen wird. (4.
Juli
2006)
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