Teleskope
Archiv
- Juli 2004 - Dezember 2004
CALAR ALTO
Zukunft
des spanisch-deutschen Observatoriums gesichert
Seit 25
Jahren betreiben deutsche und spanische Wissenschaftler auf dem spanischen
Calar Alto ein gemeinsames Observatorium, das auch in Zeiten der neuen
Großteleskope immer noch wichtige wissenschaftliche Resultate liefern kann.
Beweis dafür ist eine unlängst geschlossene Vereinbarung, die die Zukunft
des Observatoriums für die nächsten zehn Jahre sicherstellen soll.
(28.
Dezember 2004)
ZWERGSTERNE
Besuch
aus dem Halo unserer Galaxie
Wissenschaftler am Astrophysikalischen Institut in Potsdam haben einen
leuchtschwachen Zwergstern aus dem Halo aufgespürt, der offenbar gerade
unserer galaktischen Nachbarschaft einen Besuch abstattet. Der Stern ist 50
bis 80 Lichtjahre von der Erde entfernt und verfügt über eine der größten
Eigenbewegungen am Himmel, die in den letzten Jahrzehnten gemessen wurden.
(2.
Dezember 2004)
HUBBLE
Eine
Baby-Galaxie in unserer Nachbarschaft
Astronomen haben jetzt mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskop die
jüngste Galaxie aufgespürt, die bislang entdeckt wurde: I Zwicky 18. Sie ist
nur 500 Millionen Jahre alt und entstand somit in einer Zeit, als auf der
Erde schon Leben existierte. Andere Galaxien in unserer Nachbarschaft sind
viele Milliarden Jahre alt.
(1.
Dezember 2004)
SPITZER
Sternenembryo
im scheinbaren Nichts
Dank
seines Infrarot-Blicks kann das Spitzer-Weltraumteleskops in Regionen
blicken, die herkömmlichen Teleskopen bislang verborgen blieben. Und hier
gibt es so manches zu entdecken, wie jetzt eine Spitzer-Fachtagung
zeigte. So spürten die Forscher in einer scheinbar sternenleeren Region ein
Objekt auf, bei dem es sich um einen Sternenembryo handeln könnte. An
anderer Stelle entdeckten sie möglicherweise ein gerade entstehendes
Planetensystem. (11.
November 2004)
HESS
Kosmischer
Teilchenbeschleuniger entdeckt
Ständig wird die Erde von hochenergetischen nuklearen Teilchen bombardiert.
Über die Quelle dieser so genannten kosmischen Strahlung gab es bislang nur
Spekulationen. Nun hat das unlängst in Betrieb genommene HESS-Teleskop in
Namibia erstmals die Explosionswolke einer Supernova als Quelle dieser
Partikel identifiziert. (5.
November 2004)
RADIOASTRONOMIE
Handychip
verbessert Blick ins All
Astrophysiker der Universität Bonn haben ein neuartiges Spektrometer
entwickelt, das die Radioastronomie revolutionieren könnte. Sie verwendeten
dazu spezielle Computerchips, die beispielsweise auch in der
Mobilfunktechnik zum Einsatz kommen. Das Spektrometer ist erheblich
empfindlicher und schneller als herkömmliche Modelle, verbraucht weniger
Energie, kostet aber nur rund ein Zehntel. Erste Tests des Geräts am
100-Meter-Radioteleskop in Effelsberg verliefen bereits erfolgreich. (26.
Oktober 2004)
LBT
Mit
einem Zweiten sieht man besser
In der
vergangenen Woche wurde auf dem Mount Graham in Arizona nach acht Jahren Bauzeit
das weltweit größte optische Teleskop eingeweiht: Beim Large Binocular
Telescope (LBT) sind gleich zwei 8,4 Meter Spiegel gemeinsam montiert. So
erreicht das LBT eine Bildschärfe, die zehnmal über der des Hubble-Weltraumteleskops
liegt. (22.
Oktober 2004)
SPITZER
Planetenentstehung
chaotischer als gedacht
Die
Entstehung eines Planetensystems ist deutlich chaotischer als Astronomen
bislang angenommen haben: Beobachtungen des Spitzer-Infrarot-Weltraumteleskops
ergaben jetzt, dass die Staubscheiben um junge Sterne mit zunehmendem Alter
zunächst größer werden. Erklärbar ist dies durch zahlreiche Zusammenstöße
junger Protoplaneten. (20.
Oktober 2004)
SPITZER
Der
letzte unentdeckte Kugelsternhaufen?
Astronomen haben mit Hilfe des Spitzer-Infrarot-Weltraumteleskops den
vielleicht letzten bislang noch nicht entdeckten Kugelsternhaufen der
Milchstraße aufgespürt. Diese Sternhaufen sind galaktische Fossilien und
haben in etwa das gleiche Alter wie unsere Heimatgalaxie. Der neu entdeckte
Haufen ist rund 9.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt uns damit
näher als die meisten anderen Kugelsternhaufen. (14.
Oktober 2004)
HUBBLE, SPITZER CHANDRA
Das
Geheimnis von Keplers Supernova
Vor fast
genau 400 Jahren erschien plötzlich ein neuer Stern am Nachthimmel, der mit
seiner Helligkeit den nahen Planeten Konkurrenz machte. Unter den erstaunten
Beobachtern war auch ein prominenter Astronom: Johannes Kepler. Heute
versuchen gleich drei Weltraumteleskope hinter das Geheimnis von Keplers
Supernova zu kommen, der letzten Sternenexplosion dieser Art in der
Milchstraße. (8.
Oktober 2004)
HESS
Auf
Teilchenjagd in Namibia
Die
ersten wissenschaftlichen Ergebnisse liegen bereits vor, nun wurden die vier
HESS-Teleskope in Namibia auch offiziell für den wissenschaftlichen Betrieb
freigegeben: Die Anlage soll das elektromagnetische Spektrum des Himmels
über der Südlichen Hemisphäre nach Quellen von Teilchen höchster Energien
absuchen und so astronomische und astrophysikalische Grundlagenforschung in
diesem Gebiet ermöglichen. (30.
September 2004)
HESS
Supernova
nahe des galaktischen Zentrums
Noch
bevor die vier HESS-Teleskope in Namibia offiziell in Betrieb gehen, haben
sie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt: Mit nur zwei Teleskopen
haben Forscher die energiereiche Reststrahlung einer Supernova entdeckt, die
vor rund 10.000 Jahren in unmittelbarer Nähe des galaktischen Zentrums
explodiert sein muss. (20.
September 2004)
EFFELSBERG
Upgrade
für 100-Meter-Radioteleskop
Das
100-Meter-Radioteleskop bei Bad Münstereifel-Effelsberg wird fit für die
Zukunft gemacht: Das riesige Teleskop erhält in den nächsten zwei Jahren
einen neuen Sekundärspiegel mit einer adaptiven Optik. Hierdurch werden
Beobachtungen in noch kürzeren Wellenlängen-Bereichen möglich. (16.
September 2004)
SPITZER
Neues
Leben aus der Zerstörung
Die
gewaltige Kollision zweier Galaxien muss nicht unbedingt nur Vernichtung
bedeuten: Eine Aufnahme des NASA-Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer zeigte
jetzt, dass gerade dort, wo die beiden Galaxien zusammenstoßen eine neue
Generation von Sternen entsteht. Spitzer hatte die berühmten Antennen-Galaxien
in 68 Millionen Lichtjahren Entfernung unter die Lupe genommen. (10.
September 2004)
HUBBLE
Eine
Supernova in NGC 2403
Sie
leuchtet heller als 200 Millionen Sonnen und ist Zeugnis des explosiven Endes
eines Sterns: die Supernova SN 2004dj. Das Weltraumteleskop Hubble hat
dieses astronomische Schauspiel in elf Millionen Lichtjahren Entfernung jetzt beobachtet. Trotz dieser Entfernung handelt es sich
bei SN 2004dj um die der Erde am nächsten
gelegene Supernova-Explosion, die seit mehr als einem Jahrzehnt beobachtet
wurde. (7.
September 2004)
CHANDRA
Wiedersehen
mit Cassiopeia A
Vor fast
genau fünf Jahren berichtete astronews.com über die ersten Bilder, die das
NASA-Röntgenteleskop Chandra kurz nach der Inbetriebnahme zur Erde
sandte: Sie zeigten den Supernova-Überrest Cassiopeia A. Jetzt hat
Chandra die Reste des explodierten Sterns noch einmal unter die Lupe
genommen und rund 200 Mal mehr Daten über Cassiopeia A zur Erde gefunkt als
beim "First Light" vor fünf Jahren. (31.
August 2004)
EXTRASOLARE PLANETEN
Kleines
Teleskop entdeckt großen Planeten
Dass man keine teuren Riesenteleskope benötigt, um erfolgreich auf
Planetenjagd zu gehen, bewies nun ein internationales Astronomenteam, mit
einem interkontinentalen Netzwerk aus kleinen, preisgünstigen Teleskopen.
Sie entdeckten den Planeten TrES-1 in 500 Lichtjahren Entfernung. (30.
August 2004)
EXTRASOLARE PLANETEN
"Super-Erde"
um mu Arae?
Europäische Astronomen haben den bislang masseärmsten Planeten aufgespürt,
der einen anderen Stern umrundet: Die ferne Welt umkreist den Stern mu Arae
und hat etwa die 14-fache Masse der Erde. Damit liegt der Planet im
Grenzbereich zwischen Gasplaneten und erdähnlichen Welten. (26.
August 2004)
SINFONI
"First
Light" für neues VLT-Instrument
Europäische Astronomen haben unlängst ein neues leistungsfähiges Instrument
am Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte in
Betrieb genommen: Der Spectrograph for Integral Field Observation
in the Near-Infrared (SINFONI) verspricht eindrucksvolle Einblicke ins
All, die vorher in dieser Qualität nicht möglich waren. Eine der ersten
Testbeobachtungen galt dem Zentrum unserer Milchstraße mit dem gewaltigen
Schwarzen Loch. (25.
August 2004)
MILCHSTRASSE
Erste
Sterne entstanden schon kurz nach dem Urknall
Neue
Messungen mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte
in Chile haben es jetzt ermöglicht, das Alter unserer Milchstraße äußerst
genau zu bestimmen: Unsere Heimatgalaxie ist danach 13,6 Milliarden Jahre
alt. Ihre ersten Sterne müssen sich also schon sehr kurz nach dem Urknall
gebildet haben. (18.
August 2004)
HUBBLE
Kosmische
Blase mit Überraschungen
Ein
neues Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt eine kosmische Rarität:
Eine Blase im All, die vom einem heftigen Teilchensturm geformt wird, der
von einem heißen Stern ausgeht. Sie hat einen Durchmesser von rund 35
Lichtjahren und ist eine von wenigen bekannten Blasen dieser Art. (16.
August 2004)
PLANETARISCHE NEBEL
Mysteriöser
Ring um sterbenden Stern
Eine
neue Aufnahme des NASA-Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer zeigt bislang
verhüllte Details eines planetarischen Nebels in 1.800 Lichtjahren Entfernung:
Der sterbende Stern ist von einem mysteriösen Ring umgeben.
Astronomen erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Entstehung dieser oft
farbenprächtigen Nebel.
(11.
August 2004)
INTEGRAL
Eine
neue Klasse von Gammastrahlenblitzen?
Ein am 3. Dezember 2003 durch das ESA-Gammastrahlen-Observatorium Integral
entdeckter Gammablitz gehört zu den erdnächsten und zugleich den schwächsten
Ausbrüchen im Gammastrahlenbereich,
die man bisher beobachtet hat. Ist GRB 031203 am Ende nur einer von vielen
energiearmen Gammablitzen, die bislang der Beobachtung entgangen sind? (9.
August 2004)
HUBBLE HERITAGE
Blick
auf einen Cousin unserer Milchstraße
Wie
sieht eigentlich unsere Milchstraße aus? Um diese Frage zu beantworten, bleibt
Astronomen nur die genaue Vermessung der einzelnen Bestandteile unserer
Heimatgalaxie und der Blick ins All: Hier finden sich zahlreiche Galaxien, die
unserer Milchstraße ähneln. Das Hubble Heritage Team hat jetzt ein
eindrucksvolles Foto eines solchen Cousins der Milchstraße veröffentlicht.
(6.
August 2004)
SOFIA
Stuttgart
deutscher Stützpunkt für Teleskop im Jumbo
Das DLR
hat entschieden: Stuttgart soll deutscher Stützpunkt für SOFIA werden - das
in einem Jumbo untergebrachte Infrarot-Teleskop. SOFIA soll 2005 zum ersten
Mal abheben und wird zweimal im Jahr auch in Stuttgart landen. Dort kann
auch die Öffentlichkeit einen Blick auf den Astro-Jumbo werfen. Schüler
dürfen sogar mitfliegen. (23.
Juli 2004)
HUBBLE
Astronomen
bestimmen Masse eines Einzelsterns
Amerikanischen Astronomen gelang es erstmals, die Masse eines einzelnen
Sterns direkt zu messen. Dabei "wogen" sie einen kleinen roten Zwergstern in
rund 1.800 Lichtjahren Entfernung. Die Forscher hatten allerdings Hilfe:
Einsteins Relativitätstheorie, ein zweiter weit entfernter Stern und das
Hubble-Weltraumteleskop. (16.
Juli 2004)
VLT
Alte
Galaxien im jungen Universum
Große
massereiche Galaxien, so die bisherige Lehrmeinung, entstehen durch
Verschmelzen von vielen kleinen Galaxien. Also sollten im jungen Universum
kaum massereiche Galaxien zu finden sein. Ein internationales Astronomenteam
hat jetzt aber vier Galaxien im frühen Universum aufgespürt, die ähnlich
groß sind wie die größten Galaxien heute. Müssen die Lehrbücher also
umgeschrieben werden? (8.
Juli 2004)
LA SILLA
Wiedersehen
mit dem Orion-Nebel
Das
Sternbild Orion ist wohl eines der auffälligsten und bekanntesten
Sternbilder des Winterhimmels. Jetzt veröffentlichte die Europäische
Südsternwarte ESO ein neues Bild des Orion-Nebels, der sich knapp unterhalb
des Gürtels des Orion ausmachen lässt. Es ist ein gewaltiges
Sternentstehungsgebiet, das man sogar mit bloßem Auge erkennen kann. (2.
Juli 2004)
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