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ROSETTA
ESA-Kometensonde wieder voll einsatzbereit
von Stefan Deiters
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3. Februar 2014

Vor zwei Wochen ist die ESA-Kometensonde Rosetta aus einer 31-monatigen Tiefschlafphase erwacht. Das Betriebsteam am europäischen Raumfahrtkontrollzentrum ESOC in Darmstadt hat die Sonde seitdem gründlich überprüft. Das beruhigende Urteil: Rosetta hat den Winterschlaf gut überstanden und ist wieder voll funktionsfähig.

ESOC

Blick in den Kontrollraum von Rosetta am ESOC. Foto: ESA/J. Mai

Es waren ein paar bange Minuten vor 14 Tagen im Raumfahrtkontrollzentrum der europäischen Weltraumagentur ESA in Darmstadt: Gebannt starrte das Betriebsteam der Kometensonde Rosetta auf die großen Schirme im Kontrollraum und wartete auf ein Zeichen dafür, dass die Sonde planmäßig aus ihrer 31-monatigen Tiefschlafphase erwacht ist. Um 19.18 Uhr MEZ erschien schließlich das ersehnte Signal auf den Monitoren (astronews.com berichtete).

Mit diesem "Lebenszeichen" von Rosetta war klar, dass die Sonde sich - wie vorgesehen - reaktiviert, aufgewärmt und in einen sogenannten "Safe Mode" versetzt hatte, in dem nur die lebenswichtigen Funktionen zum Betrieb zur Verfügung stehen. Innerhalb weniger Stunden hatte das Team aber wieder die volle Kontrolle über Rosetta hergestellt und konnte auch den leistungsfähigeren Sender aktivieren, der mit einer größeren Datenrate Informationen über den Zustand von Rosetta zur Erde übermitteln kann.

"Unsere größte Sorge war die Energieversorgung", so Andrea Accomazzo, der Missionsbetriebsleiter für Rosetta bei der ESA. "Wir waren gespannt zu sehen, ob die Solarzellen ausreichend Energie erzeugen, um die geplante vollständige Wiederinbetriebnahme der Sonde zu ermöglichen. Aber sogar in einer Entfernung von 673 Millionen Kilometern von der Sonne, liefern sie ausreichend Energie und scheinen den Winterschlaf ohne Wirkungsverlust überstanden zu haben."

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Inzwischen wurden von den Technikern und Ingenieuren in Darmstadt zahlreiche weitere Tests durchgeführt und auch drei der vier Reaktionsräder der Sonde, die zur Lageregelung dienen, gestartet. Das vierte Rad soll in den kommenden Wochen reaktiviert werden. Alle Systeme arbeiten bislang wie erwartet. "Wir haben wieder eine voll funktionsfähige Sonde", so Accomazzo. In den nächsten Wochen sind weitere Tests der Bordsysteme von Rosetta geplant, etwa des Speichers, in dem wissenschaftliche Daten und Informationen über den Betrieb der Sonde zwischengespeichert werden, bevor diese zur Erde übermitteln werden können.

Nach 31 Monaten ohne Kontakt war es auch interessant zu sehen, wie exakt die tatsächliche Position der Sonde mit der vorausberechneten Position übereinstimmte: Den Experten am ESOC war es gelungen, den Aufenthaltsort von Rosetta auf 2.000 Kilometer genau vorherzusagen - und dies bei einer Entfernung von 807 Millionen Kilometern. Mit dem Eintreffen immer neuer Daten von Rosetta, soll in Kürze die erste vollständige Orbitberechnung nach der Reaktivierung durchgeführt werden.

Als nächstes steht nun die Reaktivierung und der Test der elf wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Rosetta an. Die Arbeiten dazu werden bis April andauern. Im März wird zudem der Lander Philae erstmals wieder aktiviert werden. Auch hier sollen die zehn Instrumente an Bord anschließend auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.

"Mit den Arbeiten in den nächsten drei Monaten wollen wir sicherstellen, dass jedes Instrument auch einsatzbereit ist, wenn wir nach der zehnjährigen Reise durch das Sonnensystem schließlich den Kometen erreichen", so Fred Jansen, der Rosetta-Missionsmanager. Das Rendezvous mit dem Kometen 67P/Churyumov–Gerasimenko ist für August geplant.

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Links im WWW
Rosetta, Seite der ESA
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