Sonnensystem
Archiv
- Juli 2006 bis Dezember 2006
Forscher
erwarten starkes Aktivitätsmaximum
Die Aktivität der Sonne schwankt in einem elfjährigen
Rhythmus. Das nächste Aktivitätsmaximum erwarten die Sonnenforscher für die
Jahre 2010/2011 - und es wird ein starkes Maximum, wenn zwei amerikanische
Wissenschaftler mit ihrer demnächst im Fachblatt Geophysical Research Letters
veröffentlichten Prognose richtig liegen.
(27.
Dezember 2006)
Warum
das Magnetfeld so schwach ist
Der sonnennächste Planet Merkur gibt den Forschern immer noch Rätsel
auf: Jetzt aber konnten Wissenschaftler des
Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau zumindest
theoretisch erklären,
warum Merkurs Magnetfeld viel geringer ist, als bisherige Modelle voraussagen.
Zukünftige Missionen zum Merkur werden zeigen, ob die Max-Planck-Forscher Recht
haben.
(21.
Dezember 2006)
Die
Temperatur der Venusoberfläche
Wissenschaftlern ist es gelungen, mit einem Spektrometer an Bord der
ESA-Raumsonde Venus Express unter der undurchsichtigen, mächtigen
Kohlendioxydatmosphäre die Temperaturen auf der Oberfläche der Venus zu
messen. Aus Infrarot-Signalen in bestimmten Wellenlängen konnte die erste
Karte der Temperaturverteilung eines großen Gebiets auf der Südhalbkugel der
Venus erstellt werden.
(18.
Dezember 2006)
Turbulente
Geburt des Sonnensystems
Die Analyse des Staubs des Kometen Wild 2, den die
Sonde Stardust zur Erde zurückbrachte, überrascht die Wissenschaftler
weiter: Die Forscher entdeckten in der Kometenprobe sowohl Materie aus den
heißesten Regionen des jungen Sonnensystems als auch aus den kältesten
Bereichen. Bei der Entstehung unseres Sonnensystems muss es also deutlich
turbulenter zugegangen sein als bislang angenommen.
(15.
Dezember 2006)
Überraschende
Entdeckung im Marsuntergrund
An Bord der europäischen Marssonde Mars Express befindet sich
mit dem Radargerät MARSIS ein Instrument, mit dessen Hilfe auch der
Untergrund des roten Planeten untersucht werden kann. Dort spürte das Radar
nun Überraschendes auf: Unter der glatten Oberfläche verbergen sich alte
Einschlagkrater und deutlich rauerer Untergrund. Marsforscher sind
begeistert und sprechen von einzigartigen neuen Erkenntnissen.
(14.
Dezember 2006)
Neue
Krater und auch flüssiges Wasser?
Bis zu einem gewissen Grad ist der Mars auch heute noch ein
dynamischer Planet. Das zeigen Aufnahmen der Sonde Mars Global Surveyor,
die zwischen 1999 und 2006 gemacht wurden. Astronomen fanden darauf
Hinweise, dass in den letzten fünf Jahren offenbar flüssiges Wasser auf
seiner Oberfläche floss. Darüber hinaus entstanden in dieser Zeit neue
Einschlagskrater. (8.
Dezember 2006)
Nur
ein Asteroid sorgte für Artensterben
Das Aussterben der Dinosaurier und der meisten anderen Tierarten auf
der Erde vor rund 65 Millionen Jahren geht tatsächlich auf nur einen
einzigen Einschlag eines gewaltigen Asteroiden zurück. Eine neue
Untersuchung widerspricht damit der These, dass noch weitere Einschläge oder
sonstige Umstände in der damaligen Zeit für das Artensterben
mitverantwortlich waren.
(30.
November 2006)
Sorgen
Gewitter für Speichen in den Ringen?
Wie entstehen die vergänglichen dunklen
Speichen in den Saturnringen, die erstmals vor einem Vierteljahrhundert von
den Voyager-Sonden fotografiert wurden? Ein Forscherteam glaubt
jetzt, eine Erklärung für das Phänomen gefunden zu haben: Gewitter in der
Saturnatmosphäre könnten dafür verantwortlich sein.
(27.
November 2006)
Treibhauseffekt
beeinflusst Satellitenbahnen
Der beginnende Klimawandel durch den viel zu großen Ausstoß von
Kohlendioxid in die Atmosphäre scheint auch in größeren Höhen Auswirkungen
zu haben: So konnten Forscher nun nachweisen, dass in der Hochatmosphäre die
Temperaturen nicht zu- sondern abnehmen. Das hat auch auf die Bahn von
Satelliten Einfluss. (24.
November 2006)
Rückkehr
der Leoniden?
Um die Jahrtausendwende boten die Leoniden im November mehrfach ein
faszinierendes Schauspiel, als in rund einer Stunde Tausende Sternschnuppen
am Firmament aufleuchteten. Inzwischen ist aber die Aktivität wieder stark
gefallen. Doch nun wird im Internet darüber diskutiert, ob es dieses Jahr
wieder zu einem Ausbruch kommen könnte. Was ist dran an dieser Geschichte?
(14.
November 2006)
Riesensturm
am Saturn-Südpol
Die Raumsonde Cassini hat auf dem Saturn etwas entdeckt, was man
bislang auf keinem anderen Planeten gesehen hat: einen Hurrikan-ähnlichen
Sturm am Südpol des Ringplaneten mit einem deutlich ausgeprägten Auge, das
von sich auftürmenden Wolken umgeben ist. Das Sturmsystem hat einen
Durchmesser von 8.000 Kilometern, also von zwei Dritteln des
Erddurchmessers.
(13.
November 2006)
Gasausbrüche
auf dem Mond?
Der Mond ist seit drei Milliarden Jahren geologisch tot. So dachten die
Wissenschaftler jedenfalls bislang. Nun aber präsentiert ein Team
amerikanischer Forscher im Fachblatt Nature Beweise dafür, dass es
noch in geologisch jüngster Vergangenheit - vielleicht vor einer Million
Jahren - Gasausbrüche auf dem Erdtrabanten gegeben hat.
(10.
November 2006)
Rundflug
über das Marsgesicht
Vor einem Monat präsentierte die ESA detaillierte Bilder des so genannten
Marsgesichts, das dank der Aufnahmen der Viking 1-Sonde vor rund 30
Jahren zweifelhafte Berühmtheit erlangte. Aus dem neuen Datenmaterial und
Bildern der NASA-Sonde Mars Global Surveyor errechneten die
Wissenschaftler einen Kurzfilm, der einen Rundflug um das Marsgesicht
simuliert und eindrucksvolle Ansichten dieses Inselbergs bietet.
(24.
Oktober 2006)
Kein
Eis auf dem Mond?
Wie versorgt man Astronauten auf dem Mond mit Wasser? Statt das kostbare
Nass mühsam und teuer von der Erde mitzubringen, hoffte die NASA dort
vorhandenes Wasser nutzen zu können, das sich als Eis in dunklen Mondkratern
verbirgt. Doch daraus dürfte nichts werden: Die Messergebnisse, die auf die
Wasservorkommen hindeuteten, wurden wohl falsch interpretiert.
(19.
Oktober 2006)
Seen,
Vulkane und auch Leben auf Titan?
Bei ihrem jüngsten Vorbeiflug am Saturnmond Titan hat die amerikanische
Sonde Cassini weitere Methan-Seen in der nordpolaren Region des
Himmelskörpers entdeckt. Darunter ist auch ein lang gestreckter See mit
vielen Ausbuchtungen. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte es sich um
einen Flusslauf handeln, der durch starke Niederschläge über die Ufer
getreten ist.
(17.
Oktober 2006)
Neue
Ringe und verräterische Muster
Mitte September machte die Saturnsonde Cassini aus
dem Saturnschatten heraus eine eindrucksvolle Aufnahme des Ringplaneten. Dank
der günstigen Belichtungsverhältnisse konnten Wissenschaftler auf der Aufnahme
gleich zwei neue Saturnringe aufspüren, in denen sie auch kleine Monde vermuten.
Außerdem entdeckten sie verräterische Muster, die auf eine Kollision in naher
Vergangenheit hindeuten.
(12.
Oktober 2006)
Methan-Seen
auf Titan
Die amerikanische Raumsonde Cassini hat ein Dutzend weiterer dunkler
Flecken in der Nordpol-Region des Saturnmondes Titan aufgespürt. Die
NASA-Forscher sind sich inzwischen sicher, dass es sich bei diesen Flecken
um Seen aus flüssigem Methan handelt. Im Verlauf der nächsten Jahre erwarten
die Wissenschaftler, dass sich jahreszeitliche Veränderungen auf Titan
zeigen: Die Seen am Nordpol sollten austrocknen, während sich bislang
ausgetrocknete Seen am Südpol wieder mit Methan füllen.
(29.
September 2006)
Blick
auf das Marsgesicht
Am 22. Juli 2006 nahm die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) betriebene hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde
Mars Express im Orbit 3253 einen Teil der Region Cydonia auf. Dieses
Gebiet erlangte vor 30 Jahren zweifelhafte Berühmtheit, weil in den damals
veröffentlichten Aufnahmen der amerikanischen Viking I-Sonde ein
Bergmassiv zu erkennen ist, das von oben betrachtet einem Gesicht ähnelt.
(22.
September 2006)
Ethanwolke
über Titans Polarregion
Ein internationales Wissenschaftlerteam fand mithilfe der
Saturnsonde Cassini nun erstmals Anzeichen für Ethan auf dem Saturnmond
Titan. Die Existenz von Ethan war lange vermutet worden, doch entdeckte man das
Molekül erst, als man die nördliche Polarregion des Trabanten genauer unter die
Lupe nahm.
(19.
September 2006)
Plutos
Nummer und Xenas Name
Nach der Entscheidung in Prag, dass unser Sonnensystem über lediglich
acht Planeten verfügt, macht die IAU nun Nägel mit Köpfen: Pluto bekam, wie
jeder andere Kleinkörper, eine Nummer zugewiesen und das lange Zeit als
zehnter Planet gehandelte Objekt 2003 UB313 soll nicht etwa Xena heißen
sondern Eris - passend benannt nach der Göttin der Zwietracht und des
Streits.
(14.
September 2006)
Die
Altersflecken von Itokawa
Die meisten Meteoriten stammen von Asteroiden. Doch warum, das fragen sich
Astronomen schon seit Jahren, unterscheiden sich Asteroiden und Meteoriten
offenbar in ihrer chemischen Zusammensetzung? Daten, die die
japanische Raumsonde Hayabusa vom Asteroiden Itokawa gesammelt hat,
liefern eine simple Antwort: Asteroiden haben "Altersflecken".
(7.
September 2006)
Wulst
ein abgestürzter Ring?
Nicht nur die Planeten des Sonnensystems beschäftigen die
Astronomen, sondern auch ihre Monde. So weist der Saturnmond Iapetus
beispielsweise einen 20 Kilometern hohen Wulst entlang seines Äquators auf. Ist
dies eine Folge schneller Rotation in der Entstehungsphase des Mondes oder ist hier ein Ring auf den Trabanten
gestürzt?
(6.
September 2006)
Die
Arme der Kasei-Täler
Die jetzt veröffentlichten Bilder der vom DLR
betriebenen, hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars
Express zeigen zwei Hauptarme der Kasei Valles, einem großen Talsystem, das
sich aus der Hochlandregion Lunae Planum bis zur Chryse-Tiefebene erstreckt.
Kasei ist das japanische Wort für den Planeten Mars.
Die Kasei Valles bilden eines der
größten Ausflusstalsysteme auf dem Mars.
(5.
September 2006)
Erde
verliert einen "Mond"
Reicht es nicht, dass das Sonnensystem einen Planeten
verloren hat? In diesen Wochen, so berichtete die NASA unlängst, verabschiedet sich
auch ein kleiner Asteroid, der die Erde seit sieben Jahren begleitet hat. Doch
es ist kein Abschied für immer: In etwa 60 Jahren können wir den Minimond erneut
begrüßen. (29.
August 2006)
Pluto
kein Planet mehr
Acht Planeten, zwölf Planeten oder weiterhin neun? Vorschläge
gab es einige auf der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen
Union, die gestern in Prag zu Ende ging. Am Ende gab es eine Überraschung
und einen eindeutigen Verlierer: Pluto ist künftig nur noch ein Zwergplanet,
das Sonnensystem hat ab dem 24. August 2006 nur noch acht Planeten.
(25.
August 2006)
MEINUNG
Keine Träne für Pluto
Statt neun Planeten nur noch acht. Pluto zum
Zwergplaneten degradiert. Da könnte man ja richtig sentimental werden. Doch Tränen sind
unangebracht. Die Entscheidung der IAU-Generalversammlung ist nur konsequent.
Pluto ist nun einmal ein Kuiper-Gürtel-Objekt. (25.
August 2006)
Plutos
Schicksal und der Status von 2003 UB313
Ab heute treffen sich Astronomen aus aller Welt zur alle drei Jahre
stattfindenden Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union
in Prag. Mit Spannung wird erwartet, ob die Delegierten eine eindeutige
Definition für den Begriff Planet festlegen. Pluto könnte dadurch seinen
Planetenstatus verlieren oder 2003 UB313 zum zehnten Planeten ernannt
werden.
(14.
August 2006)
Zwei
Talsysteme in Utopia Planitia
Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der
ESA-Sonde Mars Express zeigen die beiden Talsysteme Granicus Valles und
Tinjar Valles in der Region Utopia Planitia. Die heute sichtbare Form der
Täler könnte auch auf unterirdisches Wasser zurückzuführen sein.
(4.
August 2006)
Tödliche
Staubstürme
Regelmäßig wird der Mars von gewaltigen Stürmen in einen roten Staubschleier
gehüllt. Und diese Stürme, so ergaben jetzt zwei Studien, könnten
dramatische Folgen haben. Durch sie könnte nämlich der Boden mit Stoffen
angereichert werden, die für alles uns bekannte Leben tödlich sind.
(2.
August 2006)
Sternenstaub
im ewigen Eis
Wir alle, so heißt es manchmal poetisch und doch zutreffend, sind aus
Sternenstaub gemacht. Den besten Beweis für diesen Sachverhalt fanden nun
Wissenschaftler im ewigen Eis der Antarktis. Die Auswertung von Bohrkernen
ergab, dass in den vergangenen 30.000 Jahren kontinuierlich kosmische
Staubpartikel auf die Erde niederregneten.
(28.
Juli 2006)
Schweißtreibende
Reise um die Sonne
Fünfeinhalb Jahre benötigt der Komet Tempel 1, um einmal die
Sonne zu umkreisen. Dies ist, so fand ein Wissenschaftlerteam nun heraus, eine
wahrhaft schweißtreibende Angelegenheit: Während des Sonnenumlaufs im
vergangenen Jahr etwa hat der Komet drei Millionen Tonnen Wasser verloren.
Die Forscher folgerten dies aus Beobachtungen mit dem
NASA-Satelliten SWAS.
(26.
Juli 2006)
Die
Restberge von Iani Chaos
Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der
ESA-Sonde Mars Express zeigen einen Teil der Region Iani Chaos. Zu
sehen sind zahlreiche Überreste von Berge, die bis zu einem Kilometer hoch sind.
Die Daten erlauben einen ganz neuen Blick in die geologische Geschichte des
Mars.
(19.
Juli 2006)
MARS
Lebensspuren
im Wüstenlack
Wie könnte man auf unserem Nachbarplaneten Mars am besten
nach Spuren früheren Lebens suchen, wo sollte man Proben nehmen und welche
Gesteinsarten eignen sich am besten für eine Rückholmission? Diese Fragen
stellt sich allen, die Missionen zum Roten Planeten planen. Von Geologen des
Imperial College in London kommt jetzt ein Vorschlag: Lebensspuren
könnten sich im so genannten Wüstenlack finden lassen.
(10.
Juli
2006)
SONNE
Sonnenkorona
erfolgreich vorhergesagt
Koronale Massenauswürfe von der Sonne können auf der Erde
nicht nur für faszinierende Polarlichter, sondern auch für erhebliche Probleme
sorgen. Wünschenswert wäre daher eine möglichst genaue Vorhersage des so
genannten Weltraumwetters. Ein erster Schritt ist jetzt getan: Forschern gelang
es, Form und Aktivität der Sonnenkorona vorherzusagen. (3.
Juli
2006)
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