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ERDE
Nur ein Asteroid sorgte für Artensterben
von Stefan Deiters
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30. November 2006

Das Aussterben der Dinosaurier und der meisten anderen Tierarten auf der Erde vor rund 65 Millionen Jahren geht tatsächlich auf nur einen einzigen Einschlag eines gewaltigen Asteroiden zurück. Eine neue Untersuchung widerspricht damit der These, dass noch weitere Einschläge oder sonstige Umstände in der damaligen Zeit für das Artensterben mitverantwortlich waren.

Einschlag

Neue Untersuchungen belegen, dass nur ein Asteroiden-Einschlag für das Aussterben der Dinosaurier und vieler anderer Arten verantwortlich war. Bild: NASA / Don Davis

"Die Proben die wir analysiert haben unterstützen eindrucksvoll die Ein-Einschlag-Hypothese", erläutert Ken MacLeod, Geologie-Professor an der University of Missouri-Columbia.  "Unsere Proben stammen aus einer Region, die nicht direkt von dem damaligen Einschlag - etwa durch Erdrutsche - beeinflusst wurden. So können wir die Abfolge der Ereignisse sehr gut rekonstruieren. Wir erkennen eine einzigartige Schicht aus Material, die auf den Einschlag zurückzuführen ist. Sie ist zeitlich genau dort einzuordnen, wo auch sehr viele Arten vom Plankton im Meer verschwunden sind - Zeitgenossen der jüngsten Dinosaurier. Wir finden keinerlei Hinweise auf weitere Einschläge in den Gesteinsproben vor oder nach diesem Ereignis."

MacLeod und sein Team haben Sedimente aus dem Atlantik untersucht. Die Bohrstelle ist rund 4.500 Kilometer von der Stelle entfernt, die als Einschlagskrater des Asteroiden gilt: die Halbinsel Yucatan. Proben von Orten die dichter an dem damaligen Einschlagsort liegen sowie Proben von weit entfernteren Orten wurden schon öfter untersucht. Untersuchungen von Sedimenten aus diesem Zwischenbereich gab es aber bislang nicht so viele. Proben aus unmittelbarer Nähe des Einschlagsorts können durch Erdbeben, Wellen oder Erdrutsche beeinflusst worden sein, die auf den Einschlag folgten. Sedimente von weiter entfernten Gebieten haben wohlmöglich nicht den Niederschlag des Einschlags abbekommen und können so kein vollständiges Bild der Ereignisse liefern.

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"Bei unseren Proben gibt es keine allzu großen Komplikationen, die die Interpretation der Daten erschweren", so MacLeod. "Man könnte schon sagen, dass man es hier mit Sedimenten wie aus dem Lehrbuch zu tun hat. Und da ist es schon bemerkenswert, wie sehr unsere Proben den Vorhersagen für ein Massen-Artensterben durch nur einen einzigen Einschlag folgen. Alles Material im richtigen Alter ist vorhanden und es gibt keine Spuren von weiteren Einschlägen oder sonstigen Faktoren, die noch für das Artensterben verantwortlich gewesen sein könnten."

Der Einschlag eines Asteroiden auf der Yucatan-Halbinsel, die den Golf von Mexiko vom karibischen Meer trennt, dürfte vor 65 Millionen Jahren gewaltige Erdbeben und Tsunamis ausgelöst haben. Der beim Einschlag aufgewirbelte Staub verdunkelte die Sonne, was vielen Pflanzen ihre Lebensgrundlage nahm. Sie starben und standen auch Tieren nicht mehr als Nahrung zur Verfügung. Vermutlich kühlte sich die Erde auch global ab, heizte sich dann aber wieder auf. Es könnte zu verheerenden Waldbränden und ätzendem saurem Regen gekommen sein. Diese Einschlagsfolgen führten nach Ansicht von MacLeod und von anderen Forschern zum Aussterben von vielen Lebensformen auf dem Planeten innerhalb kurzer Zeit. Andere Wissenschaftler glauben nicht daran, dass nur ein Einschlag für diese Auswirkungen verantwortlich gemacht werden kann. Sie glauben auch, dass der Einschlag in Yucatan 300.000 Jahre vor dem Massensterben stattgefunden hat.

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