Erste Satelliten sollen im Oktober starten
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
23. Mai 2011
Die ersten beiden Satelliten des europäischen Navigationssystems
Galileo sollen im Oktober von Kourou aus starten. Es wird eine
doppelte Premiere sein: Arianespace bringt die ersten
Satelliten des GPS-Konkurrenzsystems nämlich nicht mit einer Ariane,
sondern mit einer russischen Sojus in den Orbit.
Die ersten beiden Galileo-Satelliten sollen im
Oktober starten.
Bild: ESA |
Die europäische Weltraumagentur ESA, Arianespace und die
Europäische Kommission haben heute bekannt gegeben, dass der Start der
ersten beiden Satelliten für Europas globales
Navigationssatellitensystem am 20. Oktober 2011 stattfinden soll. Diese
Premiere leitet eine ganze Reihe weiterer Starts von Galileo-Satelliten
ein, die Arianespace von Europas Raumflughafen Kourou in
Französisch-Guayana aus durchführen wird.
Die beiden Galileo-Satelliten werden mit einer Sojus-Trägerrakete
in den Weltraum gebracht, die damit zum ersten Mal von ihrer neuen
Startanlage in Kourou aus abheben wird, die im Rahmen eines
ESA-Programms gebaut wurde. Für ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain
ist der Start im Oktober von großer Bedeutung für seine Organisation:
"Dieser Start wird ein Paradebeispiel der europäischen und
internationalen Zusammenarbeit sein. Zum einen, weil damit die ersten
operationellen Galileo-Satelliten als Ergebnis des
Gemeinschaftsvorhabens zwischen EU und ESA auf ihre Umlaufbahnen
gebracht werden, zum anderen weil dies gleichzeitig der Jungfernflug der
Sojus von Kourou aus sein wird, der im Rahmen eines in
Zusammenarbeit zwischen der ESA und Russland durchgeführten Programms
möglich gemacht wird."
In Südamerika wird gerade eine neue Starteinrichtung fertiggestellt, von
der aus zukünftig auch russische Sojus-Raketen gestartet werden sollen.
"Mit diesem Start beginnt ein neues Kapitel unserer
Unternehmensgeschichte", freut sich auch Jean-Yves Le Gall,
Vorstandsvorsitzender von Arianespace, "da wir vom Raumfahrtzentrum
Guayana aus nun auch die Sojus einsetzen. Dadurch können wir
noch besser als bisher die volle Palette an Startdiensten anbieten, die
von unseren Kunden auf dem gesamten Globus erwartet wird."
Galileo ist eine europäische Initiative für ein auf dem
neuesten Stand der Technik stehendes globales
Navigationssatellitensystem, das weltweite, hochpräzise Ortungsdienste
unter ziviler Kontrolle liefern soll. Damit unterscheidet es sich von
dem vom US-Verteidigungsministerium entwickelten GPS-System, das heute
von Navigationsgeräten und -anwendungen verwendet wird. Galileo
war in den letzten Jahren immer wieder wegen wachsender Kosten und
Verzögerungen in die Schlagzeilen geraten.
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