Standort für Galileo-Bodenstation eingeweiht
Redaktion
/ Pressemitteilungen der ESA astronews.com
23. November 2009
Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo nimmt auch am
Boden immer konkretere Formen an: Am Donnerstag wurde auf dem Gelände des
europäischen Raumfahrtzentrums Guayana der Standort für eine Bodenstation
für Galileo eingeweiht. Er wird beim späteren Betrieb der
Satelliten eine besondere Rolle spielen.
Die Galileo-Bodenstation in Kourou auf dem
Gelände des Raumfahrtzentrums wird einmal eine
wichtige Rolle im Galileo-Verbund spielen.
Foto: ESA / CNES / ARIANESPACE - Photo
Optique Video CSG, P. Baudon |
Auf dem Gelände des europäischen Raumfahrtzentrums Guayana ist am 19.
November 2009 der Standort für eine Bodenstation des globalen
europäischen Satellitennavigationssystems Galileo eingeweiht
worden. Diesem Standort, der von der französischen Raumfahrtagentur CNES
zur Verfügung gestellt wurde, wird im Hinblick auf die Errichtung des
Galileo-Systems eine herausragende Rolle zukommen, da hier die
Station mit der breitesten Funktionspalette des Galileo-Bodensegments
errichtet wird.
Die Bodenstation Kourou wird nämlich sowohl eine Station zur Telemetrie und
Fernsteuerung (TTC) für die Bahnverfolgung und die Steuerung der Satelliten der
Galileo-Konstellation, eine Galileo-Sensorstation (GSS) zum
Empfang der Navigationssignale der Satelliten als auch zwei Aufwärtsstationen
(ULS) zum Senden von Navigations- und Integritätssignalen an die Satelliten
umfassen.
Insgesamt wird das für die Phase der orbitalen Validierung (IOV-Phase) zu
errichtende Galileo-Bodensegment aus 18 Galileo-Sensorstationen,
5 Aufwärtsstationen, 2 TTC-Stationen und 2 Galileo-Kontrollzentren
(GCC) bestehen. Letztere werden im italienischen Fucino und im bayerischen
Oberpfaffenhofen eingerichtet. Die von den Sensorstationen empfangenen Daten
werden unablässig an die Galileo-Kontrollzentren weitergegeben, wo sie
über die Missionskontrolle verarbeitet werden, um die Navigations- und
Integritätssignale zu erstellen, die anschließend über die Aufwärtsstationen
wieder an die Satelliten gefunkt werden.
Die Fähigkeit von Galileo, seine Nutzer direkt über das
Integritätsniveau seiner Signale zu unterrichten, stellt im Vergleich zu den
anderen Satellitennavigationssystemen einen großen Schritt nach vorn dar. Die
Einweihung des Standorts Kourou ist eine wichtige Etappe innerhalb der IOV-Phase
des Galileo-Programms, das von der europäischen Weltraumorganisation
ESA gemeinsam mit der Europäischen Kommission entwickelt wird. Die ersten
Satelliten für die Galileo-Konstellation sollen Ende 2010 an Bord eines
Sojus-Trägers vom Guayana aus gestartet werden.
Die Galileo-Bodenstation Kourou wird im Laufe der vollständigen
Errichtung des Systems, das in seiner endgültigen Konstellation 30 Satelliten
umfassen wird, um zwei Aufwärtsantennen und zwei zusätzliche, redundante
Sensorstationsketten erweitert, womit die Station ihre abschließende
Konfiguration erreicht haben wird. Für die Sicherheit des Standorts und die
Instandhaltung der Infrastruktur während der Betriebsphase wird die französische
Weltraumagentur CNES zuständig sein.
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