Weiterer
Schritt nach vorn für GPS-Alternative
Redaktion
astronews.com
22. Dezember 2004
Europas Satellitennavigationssystem Galileo hat einen weiteren Schritt in
Richtung Realisierung gemacht: Jetzt wurde ein zweiter Vertrags über die
orbitale Validierungsphase für Galileo unterschrieben. Das
orbitale Testprogramm umfasst die Lieferung der ersten vier Satelliten der
Galileo-Konstellation sowie mehrerer Bodenstationen. Der erste Testsatellit
soll in rund einem Jahr starten.
Der erste Testsatellit für das europäische
Satellitennavigations-System Galileo soll noch vor Ende 2005 um
die Erde kreisen. Bild:
ESA / J. Huart |
Die ESA und Galileo Industries GmbH haben einen Vertrag im Wert von 150
Millionen Euro abgeschlossen - die erste Etappe auf dem Weg zur Unterzeichnung
des 950-Millionen-Euro-Vertrags über die gesamte orbitale Validierungsphase für
Galileo. "Ein weiterer Schritt vorwärts für Galileo", erklärte der
ESA-Direktor für EU- und Industrieprogramme, Giuseppe Viriglio. "Im Einklang mit
der jüngst erfolgten Zustimmung der EU-Verkehrsminister zur endgültigen
Errichtung der Konstellation sichert die ESA das Fundament dieses einzigartigen
satellitengestützten Ortungssystems."
Der Vorsitzende von Galileo Industries, Günter Stamerjohanns, bezeichnete
diesen Vertrag als "entscheidenden Schritt hin zur Verwirklichung dieses
bedeutenden europäischen Technologieprojekts. Galileo Industries ist
stolz, bei diesem großen Vorhaben ein Hauptakteur zu sein."
Der Vertrag wird die Schaffung der erforderlichen Bedingungen und die Einleitung
der technischen Aktivitäten für die orbitale Validierung von Galileo
ermöglichen. Es handelt sich um einen vorläufigen Auftrag über sämtliche
betreffenden Arbeiten mit einer Dauer von sechs Monaten, von dem insbesondere
das Management des Programms und die Auswahl der technischen Systeme und
Unterstützung betroffen sind, um die Glaubwürdigkeit des Gesamtzeitplans und die
Kohärenz des Systems zu wahren.
Die orbitale Validierung umfasst die Lieferung der ersten vier Satelliten der
Galileo-Konstellation sowie mehrere Bodenstationen. Anschließend wird das
Programm in seine Errichtungsphase eintreten, zu der die Gesamtheit der
Bodeninfrastrukturen und der Start der restlichen 26 Satelliten zur
Vervollständigung der Konstellation gehören.
Gegenwärtig ist die Erprobungsphase im Gange, in deren Rahmen Ende 2005 der
Start eines ersten Testsatelliten an Bord eines Sojus-Trägers vorgesehen
ist. Um den Erfolg dieser Phase zu gewährleisten, werden von der europäischen
Industrie zwei Satelliten gleichzeitig gebaut.
Galileo, ein Gemeinschaftsunternehmen der ESA und der Europäischen Union,
wird das erste globale Satellitennavigationssystem sein, das aufgrund seiner
zivilen Natur die Kontinuität der von ihm gebotenen Dienste gewährleisten wird -
im Gegensatz zum US-amerikanischen GPS, mit dem es jedoch verbundfähig sein
wird.
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