DLR übernimmt Betrieb in Validierungsphase
Redaktion /
DLR-Pressemitteilung astronews.com
17. September 2007
Trotz aller politischer Schwierigkeiten in den letzten
Monaten laufen die Vorbereitungen für die europäische GPS-Alternative
Galileo weiter: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
hat in der letzten Woche den Auftrag für den Betrieb von vier Galileo-Satelliten
in der sogenannten In-Orbit-Validierungsphase erhalten, die bis 2010 dauern
wird.
Galileo-Satellit.
Bild:
ESA / J. Huart |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in der vergangenen Woche in Paris den Auftrag über die Betriebsaufgaben für die In-Orbit-Validierungsphase (IOV) des europäischen Satellitennavigationssystems
Galileo erhalten. Der Vertrag wurde vom Vorstandsvorsitzenden des DLR, Professor Johann-Dietrich Wörner, und den Geschäftsführern des
Galileo-Generalunternehmers European Satellite Navigation Industries GmbH (ESN Industries) mit Sitz in Ottobrunn bei München, Jürgen Ackermann und Cosimo La Rocca, unterzeichnet. Anwesend war auch der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Jean-Jacques Dordain.
"Die Vertragsunterzeichnung verdeutlicht das große Engagement und den klaren politischen Willen Deutschlands zur Schaffung eines unabhängigen globalen Satellitennavigationssystems Europas", sagte Wörner.
"Das DLR bringt die Kompetenz des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums in Oberpfaffenhofen und seine jahrzehntelange Erfahrung in der Satellitenkontrolle ein, um die komplexe Aufgabenstellung des
Galileo-Betriebs zu realisieren."
Galileo ist ein gemeinsames Vorhaben der EU und der ESA. Mit dem heutigen Betriebsvertrag wird der letzte große Vertrag der IOV-Phase geschlossen. Sie wird bis 2010 fortgeführt, bis 2012 wird die
Galileo-Konstellation mit insgesamt 30 Satelliten ausgebaut.
Das DLR agiert federführend im Netzwerk der Zentren, mit dem der Betrieb des Galileo Satellitennavigationssystems durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um eine europäische Kooperation zwischen dem DLR, Telespazio S.p.A. aus Italien, Inmarsat Ltd. aus Großbritannien, Hispasat aus Spanien, dem Centre National d’études spatiales (CNES) aus Frankreich, sowie dem europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt.
Parallel zur Testphase mit den beiden Giove-Satelliten wird im Rahmen der Entwicklungsphase (IOV) der Aufbau eines Systems mit zunächst vier
Galileo-Satelliten in Angriff genommen. Diese werden mit zwei
Doppelstarts von Sojus-Raketen vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus in eine Umlaufbahn von circa 23.000 Kilometern Höhe gebracht.
Der heute zwischen dem DLR und ESN Industries unterzeichnete Vertrag umfasst die Vorbereitung und Durchführung aller Betriebsaufgaben in der IOV-Phase.
In der Startphase LEOP (Launch and Early Orbit Phase) werden die Satelliten kurz nach der Trennung von der Startrakete in Betrieb genommen und auf ihre endgültige Position manövriert. Das LEOP-Vertragselement befindet sich noch in Verhandlung.
Die daran anschließende IOT-Testphase (In Orbit Testing) dient der Überprüfung aller Systeme sowie dem Nachweis der spezifizierten technischen Parameter. Der Vertrag schließt hierfür den Aufbau einer IOT-Bodenstation in Redu (Belgien) ein.
Im anschließenden Routinebetrieb der IOV-Phase werden die vier IOV-Satelliten sowie die weltweite Bodeninfrastruktur von zwei Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen (Deutschland) und in Fucino (Italien) aus überwacht und gesteuert. Weiterhin umfasst der Vertrag die Wartung und das Ersatzteilmanagement für die globale Bodeninfrastruktur.
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