Merkur-Experten treffen sich in Graz
Redaktion
/ Pressemitteilung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften astronews.com
13. September 2010
In diesen Tagen treffen sich in der Nähe von Graz Merkur-Experten aus aller
Welt, um sich über die Fortschritte bei den Vorbereitungen der
europäisch/japanischen Mission BepiColombo zu informieren.
BepiColombo soll 2014 zum sonnennächsten Planeten starten und ihn ab Mitte
2020 mit Hilfe zweier Sonden gründlich untersuchen.
BepiColombo soll 2014 zum Merkur starten.
Bild:
ESA |
Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften veranstaltet zusammen mit der europäischen
Weltraumagentur ESA vom 13. bis 15. September 2010 das 7th Science
Working Team Meeting der ESA/JAXA-Mission BepiColombo zum Planeten
Merkur im Schloss Seggau im österreichischen Leibnitz. Rund 90
Teilnehmer aus 15 Nationen und 3 Kontinenten werden in den kommenden
Tagen den aktuellen Status der BepiColombo-Mission in den
Mittelpunkt ihrer Diskussionen stellen und in zahlreichen Vorträgen und
Diskussionen vor allem den Entwicklungsstand im Instrumentenbau, die
Daten für die Vorbeiflüge an Erde und Venus und die Pläne für die
Abläufe während der Umkreisung des Merkur näher erörtern.
"Wir befinden uns derzeit in der 'heißen Phase' des Instrumentenbaus. Die
Geräte werden dabei zahlreichen Tests unterzogen, um ihre Weltraumtauglichkeit
zu überprüfen", erklärt IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann.
Die Satellitenmission BepiColombo, die 2014 zum sonnennächsten
Planeten Merkur starten wird, ist ein europäisch-japanische Satellitenprojekt,
an dem sowohl die europäische Weltraumagentur ESA als auch die Japan
Aerospace Exploration Agency (JAXA) beteiligt sind. Zwei Weltraumsonden
werden gleichzeitig zu diesem Planeten fliegen: Der europäische Mercury
Planetary Orbiter MPO soll dabei die Oberfläche, das Innere und die
Exosphäre des Planeten untersuchen, während der japanische Mercury
Magnetospheric Orbiter MMO die Magnetosphäre unter die Lupe nehmen wird.
Eine besondere Herausforderung stellen die Nähe zur Sonne und die damit
verbundenen hohen Temperaturen dar.
Im Rahmen des europäisch-japanischen MERMAG-Konsortiums ist das IWF an den
Magnetometern auf beiden Raumsonden beteiligt. Bei dem Magnetometer auf dem
japanischen Orbiter hat das IWF die Federführung. Im Mittelpunkt der
Untersuchungen werden das von der amerikanischen Mariner-Sonde
überraschend entdeckte planetare Magnetfeld und dessen dynamische Wechselwirkung
mit dem dort noch sehr jungen und starken Sonnenwind stehen. An Bord des MPO ist
das IWF an einer Ionenkamera federführend beteiligt.
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