Merkursonde nimmt
Ziel ins Visier
von Stefan Deiters astronews.com
15. Januar 2008
Die NASA-Sonde Messenger hat erstmals ihr Ziel
detailliert in Augenschein genommen: Gestern flog die Sonde in einem Abstand von
nur 200 Kilometern am sonnennächsten Planeten Merkur vorüber. Die
Merkur-Beobachtungen, bei denen auch bislang unbekannte Regionen des Planeten
untersucht werden sollten, wurden auch heute noch fortgesetzt. Am Abend soll
dann mit der Datenübertragung zur Erde begonnen werden.
Messengers Annäherung an den Merkur.
Bild: NASA / Johns Hopkins University
Applied Physics Laboratory / Carnegie
Institution of Washington [Großansicht] |
Die NASA-Sonde Messenger (Messenger steht für MErcury Surface,
Space ENvironment, GEochemistry, and Ranging) ist gestern Abend
in einem Abstand von nur 200 Kilometern am Merkur vorübergeflogen. Alles deutet
bislang darauf hin, dass alles an Bord der Sonde nach Plan verlaufen ist. Es
war das erste Mal seit über 30 Jahren, dass der Merkur wieder von einer
Raumsonde besucht wurde (astronews.com berichtete).
Während des gestrigen Vorüberflugs an Merkur wurden ausführliche
Beobachtungen des sonnennächsten Planeten gemacht. Die Untersuchungen dauerten
bis heute Mittag. Gegen Abend soll sich Messenger dann Richtung Heimat drehen
und die an Bord gespeicherten Daten zur Erde überspielen. Die Forscher erwarten
sich von den Daten ganz neue Erkenntnisse über Entstehung und Entwicklung des
Planeten Merkur und auch des gesamten Sonnensystems.
Die Reise von Messenger ist mit diesem ersten Vorüberflug lange noch nicht
beendet: Auf einer komplizierten Bahn wird die Sonde sich in den nächsten Jahren
mehr und mehr der Geschwindigkeit des Merkur annähern, um dann am 18. März 2011
in einen Orbit um den Planeten einzuschwenken. Zuvor sind am 6. Oktober 2008
sowie am 29. September 2009 noch zwei weitere Vorüberflüge am Merkur vorgesehen.
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