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BEPICOLOMBO
Infrarotspektrometer aus Münster
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität Münster
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13. März 2009

Grund zum Feiern bei den Planetologen der Universität Münster: Das DLR stellt den Wissenschaftlern in den kommenden fünf Jahren insgesamt 11,4 Millionen Euro für die Entwicklung des Infrarotspektrometers MERTIS zur Verfügung, das 2014 als eines von insgesamt elf europäischen Instrumenten des Mercury Planetary Orbiter (MPO) auf die sechsjährige Reise zum innersten Planeten Merkur geschickt werden soll.

MPO

Der Mercury Planet Orbiter der Mission BepiColombo. Bild: ESA - AOES Medialab

Einen Grund zum Feiern gibt es bei den Planetologen an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster um Prof. Dr. Harald Hiesinger: Die Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt dem Institut für Planetologie in den kommenden fünf Jahren insgesamt 11,4 Millionen Euro für das Projekt MERTIS zur Verfügung. Damit sind nun nach erfolgreichem Abschluss der technisch-wissenschaftlichen Vorstudien und Entwicklungsarbeiten die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen, um das Infrarotspektrometer MERTIS zu vollenden und eine Reihe von Ingenieursmodellen zu Testzwecken sowie das eigentliche Flugmodell zu bauen. Dieses wird im Jahr 2014 als eines von insgesamt elf europäischen Instrumenten des Mercury Planetary Orbiter (MPO) auf die sechsjährige Reise zum innersten Planeten des Sonnensystems, dem Merkur, geschickt werden.

Det Mercury Planetary Orbiter ist eine Komponente der Mission BepiColombo der europäischen Weltraumagentur ESA. MERTIS (Mercury Radiometer and Thermal Infrared Spectrometer), das unter der Federführung des Instituts für Planetologie mit Partnern aus Industrie und Forschung gebaut wird, ist ein miniaturisiertes Infrarotspektrometer. Die Kantenlänge seines Gehäuses, das Elektronik und Optik beherbergt, beträgt nur ungefähr 15 Zentimeter bei einem Gewicht von etwa drei Kilogramm.

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Während sich die Farben von einigen Mineralen im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichts kaum unterscheiden, wird MERTIS im thermischen Infrarot deutliche Abweichungen feststellen können. Das Instrument wird somit die detaillierte mineralogische Kartierung des Planeten Merkur ermöglichen. Mit diesem Wissen kann man Rückschlüsse auf die Entstehung des Planeten vor über viereinhalb Milliarden Jahren ziehen und seine geologische Entwicklung verstehen. Somit wird MERTIS ganz entscheidend dazu beitragen, die Geheimnisse des sonnennächsten Planeten zu lüften.

Die Kenntnis der anderen Planeten im Sonnensystem wird letztlich helfen, auch die eigene Heimatwelt besser zu verstehen, so die an dem Projekt beteiligten Forscher. "Die Beteiligung unseres Instituts an einer internationalen Raumfahrtmission birgt große Verantwortung, stellt aber auch eine ungeheure Chance dar. Wir sind hochmotiviert, uns weiterhin dieser Herausforderung zu stellen und in den kommenden Jahren facettenreiche Forschungs- und Managementaufgaben für MERTIS wahrzunehmen", meint Hiesinger, geschäftsführender Direktor des Instituts für Planetologie und Projektleiter von MERTIS.

Die Mittel von 11,4 Millionen Euro, die die Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zur Verfügung stellt, werden vielfältig verwendet werden. Neben Forschungs- und Entwicklungsverträgen mit den Einrichtungen "Optische Systeme" und "Planetenforschung" des DLR am Berliner Standort in Adlershof wird es auch solche mit Partnern aus der deutschen Raumfahrtindustrie geben. Das Institut für Planetologie entwickelt MERTIS gemeinsam mit den Berliner DLR-Instituten, während die Industrie einzelne Komponenten der Hard- und Software beisteuert und technische Studien erarbeitet.

Darüber hinaus werden mit den Fördermitteln auch wichtige Forschungsaufgaben des Instituts für Planetologie finanziert, die den Erfolg von MERTIS sichern sollen. Um nämlich von den späteren Messungen des Instruments auf die tatsächlich beobachteten Minerale schließen zu können, sind vorbereitende Laboruntersuchungen an sogenanntem Analogmaterial durchzuführen - an Mineralen also, von denen man annimmt, dass sie an der Oberfläche des Merkurs vorkommen. Hierzu kommen Methoden der analytischen Planetologie zum Einsatz, für die das Institut für Planetologie eine beachtliche Expertise vorweisen kann. Ziel ist es herauszufinden, welchen Einfluss zum Beispiel Temperatur, Weltraumstrahlung oder Materialparameter auf die messbaren Spektren haben.

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siehe auch
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MESSENGER: NASA schickt Sonde zum Merkur - 11. Juni 2002
ESA: Fünf Missionen für Europas Astronomen - 18. Oktober 2000
Projekte: Mit BepiColombo zum Merkur - 4. Oktober 1999
Mysteriöser Merkur - die astronews.com Berichterstattung über den Merkur
Links im WWW
Universität Münster
BepiColombo, ESA-Seite
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