Die Internationale Raumstation wird endlich weitergebaut: Den
Auftakt einer ganzen Reihe neuer Aktivitäten im Erdorbit bildete am
frühen Morgen das planmäßige Abheben einer Protonrakete vom russischen Weltraumbahnhof
Baikonur aus. An Bord war das Servicemoduls Zvezda, das als vorläufige Wohneinheit
der Internationalen Raumstation ISS dienen soll.
Das Servicemodul Zvezda beim Ausklappen der Sonnensegel.
Darstellung: JSC/NASA |
Bereits 15 Minuten nach dem Start war die neue Heimstatt der
ISS-Besatzung sicher im Orbit angekommen und hatte alle Antennen und
Sonnensegel ohne Probleme ausgefahren. Während der nächsten zwei Wochen
wird nun das Kontrollteam in Korolev intensive Tests durchführen und
durch regelmäßiges Zünden der Triebwerke den Orbit langsam an den der
ISS angleichen, um das Andocken in 14 Tagen vorzubereiten.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird es mit der weiteren Entwicklung
des ISS nun Schlag auf Schlag gehen: Schon Anfang August soll eine weitere
Protonrakete Ausrüstungsgegenstände zur ISS bringen. Im September wird
die US -Raumfähre Atlantis der dann größer gewordenen Station
einen Besuch abstatten, nur einen Monat später folgt die Discovery.
Und bereits einen Monat später soll die erste permanente Crew in die ISS
einziehen. Auch im nächsten geht der Ausbau zügig weiter: Dann sollen
weitere Solarmodule, ein amerikanisches Laboratorium und ein italienisches
Logistikmodul zur ISS gebracht werden.
Mit Zvezda werden auch erstmals europäische Bauteile mit zur
ISS geschickt: Die ESA lieferte für das Servicemodul das zentrale
Datenverarbeitungssystem, das quasi das Gehirn des russischen Segmentes
darstellt und auch die gesamte Navigation der Raumstation unterstützen
wird. Die Hard- und Software dazu wurde federführend von Astrium Space
Infrastructure in Bremen entwickelt. Außerdem werden mit Zvezda auch
Bauteile an Bord gebracht werden, die für das problemlose Andocken der Automatic
Transfer Vehicles der ESA nötig sind, die die Raumstation zukünftig
versorgen sollen.