Bei einem Treffen in Moskau bestätigten gestern Vertreter der
russischen Weltraumbehörde und der NASA den 12. Juli als Starttermin für
das russische Servicemodul Zvezda, das als vorläufige Wohneinheit
der Internationalen Raumstation ISS dienen soll. Mit dem Start geht der
Ausbau des irdischen Außenpostens im All nach langer Verzögerung endlich
weiter.
Am 12. Juli soll es nun soweit sein: Der wegen Problemen mit der
russischen Trägerrakete mehrfach verschobene Start des nächsten Bauteils
der Internationalen Raumstation ISS vom Weltraumbahnhof Baikonur aus
markiert auch gleichzeitig den Beginn der nächsten Ausbaustufe der
multinationalen Raumstation. Der genaue Startzeitpunkt soll bald
festgelegt werden und wird von den berechneten Bahnen des Moduls und der
ISS abhängen. Beide sollen während des Andockens möglichst gut für die
russischen Kontrollteams zu sehen sein.
Zvezda - das russische Wort für "Stern" - ist 13
Meter lang und besitzt Sonnensegel mit einer Spannweite von 30 Metern. Das
Modul soll zunächst als Wohnquartier für Astronauten und Kosmonauten an
Bord dienen und enthält Lebenserhaltungssysteme, elektrische
Stromversorgungseinrichtung, Datenverarbeitungseinrichtungen, ein
Flugkontrollsystem und eine Antriebsvorrichtung. Das Modul besteht aus
drei Abteilungen und verfügt über vier Andockstellen. Die meisten
Einrichtungen von Zvezda sollen später durch US-Bauteile ersetzt
werden. Das russische Modul wird aber immer Schaltstelle der russischen
Aktivitäten an Bord der ISS bleiben.
Nach dem Start wird Zvezda zwei Wochen lang die Erde umrunden,
bevor das neue Bauteil die ISS erreicht. Dort angekommen, soll Zvezda
mit Hilfe eines automatischen Docking-Systems und der Steuerdüsen an Bord
des Kontrollmoduls Zarya selbständig an die Raumstation andocken.