Obwohl ein Ausweichmanöver fehlschlug, kollidierte die Internationale
Weltraumstation (ISS) in der vergangenen Woche nicht mit einem Stück russischem
Weltraumschrott: Es flog in komfortablen Abstand von sieben Kilometern an der Station
vorbei.
Alarmiert wurde das Kontrollteam der ISS durch das "U.S. Air Force Space
Command": Gewarnt wurde vor einer nahen Begegnung mit einem Überrest einer
russischen Rakete, die in einem Abstand von nur einem Kilometer die Station passieren
könnte. Für das Kontrollteam ist dies zwar keine Routinesituation, doch aber ein
Ereignis, das im Laufe des Shuttle-Programms des öfteren vorkam.
So plante man ein kleines Manöver, das die Station auf jedem Fall aus der Gefahrenzone
bringen sollte. Doch die Kurskorrektur gelang nicht, da die zur Station gesendeten Befehle
die Triebwerke des Zarya-Moduls länger zündet wollten, als es der Bordcomputer
zugelassen hätte. So wurde die Anweisung von der Erde ignoriert. Grund für den Fehler
war vermutlich eine falsche Berechnung der Masse der ISS: Das kürzlich an Bord der
Station gebrachte Material war bei der Berechnung vergessen worden.
Am Ende verlief der Vorbeiflug des Weltraumschrotts glimpflich - trotz mißglücktem
Ausweichmanöver. Und die amerikanischen und russischen Kontrollteams konnten zumindest
einmal die nötige Vorgehensweise für einen solchen Ernstfall testen.
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