Mit der voraussichtlich letzten regulären Besatzung der
russischen Raumstation Mir kehrte Ende letzte Woche auch der
französische Kosmonaut Jean Pierre Haigneré zur Erde zurück. Der
Franzose war seit Ende Februar an Bord der Mir - länger als
jeder andere ausländische Gast zuvor. Im Gepäck hat er die
Ergebnisse von Experimenten, die auch von deutschen Forschern
entwickelt wurden.
Deutsche Wissenschaftler waren an der französischen Mission
PERSEUS beteiligt - eine Zusammenarbeit, die zwischen der französischen
Raumfahrtagentur (CNES) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) vereinbart worden war.
Die Zusammenarbeit umfasste die unterschiedlichsten Forschungsgebiete: So
sollte mit Hilfe von Experimenten der CEA Grenoble und des Aachener
Forschungsinstituts ACCESS, das Erstarrungsverhalten von
Metall-Legierungen unter Schwerelosigkeit erforscht werden. Die Versuche
in der in Deutschland entwickelten Ofenanlage TITUS wurden von der DLR vom
Boden aus überwacht. TITUS befand sich bereits seit 1995 auf der Mir.
Die deutsche Sporthochschule in Köln erforschte in anderem Experiment
der Veränderungen der Wirbelsäulengeometrie der Kosmonauten unter
Schwerelosigkeit. Ziel der Wissenschaftler ist es nicht
unbedingt Haltungsschäden bei Astronauten vorzubeugen, sondern vielmehr
durch die Ergebnisse auch Veränderungen der Wirbelsäule auf der Erde
besser erklären zu können.
Mit der Rückkehr der wahrscheinlich letzten regulären Mir-Besatzung
geht eine ganze Serie von europäisch-russischen Kooperationen zu Ende.
Darunter waren auch zwei deutsche Missionen mit DLR-Astronauten: Im Rahmen
von Mir '92 und Mir '97 besuchten Klaus Dietrich Flade und Dr.
Reinhold Ewald die russische Raumstation.