Um auf der Internationalen Raumstation ISS auch für Notfälle
gerüstet zu sein, entwickelt die amerikanische Weltraumbehörde NASA ein
"Rettungsboot" für die Station. Das Entwicklungsteam des X-38
Crew Return Vehicle testete Mitte Januar eine entscheidende
Komponente: den größten Fallschirm der Welt.
An so einem Fallschirm soll später auch einmal das
"Rettungsboot" der ISS auf die Erde zurückkehren. Foto:
NASA |
Auch das X-38-Programm ist eine "Low-Cost"-Entwicklung
der NASA: Ziel ist es, eine Art Rettungsboot für die ISS zu entwickeln
und schließlich auch vier Exemplare zu bauen und dabei weniger Geld
auszugeben, als die Hälfte des Preises eines einzelnen Space Shuttles.
Das X-38 wäre dann das erste neue bemannte Raumschiff der USA seit
mehr als zwanzig Jahren.
Um ihr Ziel zu erreichen, bauen die Techniker vom Johnson Space
Center in Houston auf die Kombination alter und neuer Rezepte: Ein
futuristischer Flugkörper ohne Flügel - der nur durch die
Luftströmungen um das Raumschiff selbst manövrieren kann - wird
schließlich durch einen riesigen Fallschirm gebremst auf der Erde
aufsetzen.
Und dieser Fallschirm hat wahrlich enorme Ausmaße: Seine Spanweite von
rund 43 Metern und eine Fläche von rund 700 Quadratmetern dürfte ihn zum
größten Fallschirm der Welt machen. Bei einem Testflug Mitte Januar
wurde der Megaschirm mit einem Probeflugkörper, dessen Gewicht in etwa
dem des wirklichen X-38 entsprach, getestet. Aus etwa 6500 Metern
Höhe wurde der Körper abgeworfen und zur Freude der Techniker entfaltete
sich der Fallschirm wie geplant. Trivial ist das nicht: Bei der Größe
des Fallschirms ist es von entscheidender Bedeutung, dass man schon bei
der Konstruktion des Schirms dafür sorgt, dass er sich gleichmäßig
entfaltet.
Im Frühjahr soll ein weiterer Test mit dem Fallschirm unternommen
werden, der erste Test mit einem richtigen X-38 ist noch für
dieses Jahr geplant. 2002 schließlich soll ein unbemanntes X-38
von einem Space Shuttle im All ausgesetzt werden und dann zur Erde
zurückkehren.