Auf dem Science Fiction Raumschiff "Enterprise"
ist der Versammlungsraum "10 vorne" der beliebteste
Treffpunkt der Mannschaft, soll er doch - laut Drehbuch - einen
ungestörten Ausblick in Flugrichtung erlauben. Ähnliches wird auch
die Internationale Raumstation (ISS) zu bieten haben: Cupola
soll der Bereich mit Fensterfront heißen, an dem europäische
Ingenieure gerade arbeiten.
So einfach ist es hingegen nicht, Fenster für die Internationale
Raumstation zu entwickeln, müssen diese doch jahrelangem Bombardement von
kosmischen Teilchen und kosmischer Strahlung standhalten. Trotzdem, so die
Meinung der ESA, lohnt sich der Aufwand, soll man doch durch die Fenster
auf die äußeren Bereiche der Station mit ihren wissenschaftlichen
Einrichtungen, auf andere Himmelkörper und letztendlich auch auf die Erde
schauen können - für die Besatzung ein wichtiger psychologischer Faktor.
Das Cupola genannte Teilstück der ISS wird zur Zeit gerade von
verschiedenen europäischen Firmen entwickelt. Der kuppelförmige Bau soll
sechs Fenster haben, die einen 360 Grad Blick ermöglichen sowie ein
siebentes Fenster auf dem Dach. Jedes Fenster ist mit
"Fensterläden" versehen, die das Glas schützen sollen, wenn
die Fenster nicht in Gebrauch sind. Cupola soll nicht nur der
Erbauung der Besatzung dienen, sondern auch den Kontrollstand für den
Roboterarm der Raumstation beherbergen.
Zur Zeit ist geplant, Cupola im August 2003 zu starten und
zunächst am Unity-Modul anzudocken, das sich bereits im Orbit
befindet. Später soll Cupola allerdings einen besseren Platz
erhalten, der eine bessere Aussicht ermöflicht.