Sonnenteleskop bereit für den nächsten Beobachtungsflug
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung astronews.com
22. Mai 2024
Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III
ist startbereit: In den vergangenen Wochen wurden die Instrumente an Bord und
alle Systeme gründlich geprüft, nun wartet man auf gutes Wetter und stabile
Winde, die das Teleskop in rund 35 Kilometer Höhe nach Kanada tragen sollen. Von
dem Flug erhofft sich das Team erneut einen spektakulären Blick auf die Sonne.
Bei strahlend blauem Himmel absolviert
Sunrise III die letzten Tests.
Foto:
MPS (A. Korpi-Lagg) [Großansicht] |
Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III hat die letzte
Hürde vor dem Start genommen. Die Tests auf der Ballon- und Raketenbasis
Esrange Space Center nahe des Polarkreises haben bestätigt, dass alle
Instrumente und Systeme wie erwartet funktionieren und reibungslos
zusammenarbeiten. Von einem Kranfahrzeug getragen, verließ das sieben Meter hohe
Observatorium dafür zum ersten Mal in der aktuellen Kampagne die große Halle am
Rande des Startfeldes, in der das Sunrise III-Team unter Leitung des
Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) seit April den
Stratosphärenflug vorbereitet. Aus einer Höhe von mehr als 35 Kilometern soll
Sunrise III auf die Sonne schauen und so einzigartige Messdaten einfangen.
Wann der Start genau stattfinden wird, bleibt trotz der erfolgreich
absolvierten Tests zunächst offen. Noch haben sich die stratosphärischen Winde,
die in diesen Breiten im Sommer verlässlich westwärts wehen und das
Sonnenobservatorium während seines mehrtägigen Flugs bis nach Kanada tragen
sollen, nicht aufgebaut. Aktuelle Vorhersagen zufolge werden die Winde Ende Mai
auffrischen. Danach entscheidet das Wetter am Boden über den genauen Starttag.
Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III blickt mithilfe eines
1-Meter-Teleskops, dreier wissenschaftlicher Instrumente und eines Systems zur
Bildstabilisierung aus der Stratosphäre auf die Sonne. Maßgeblich Mitwirkende an
der Mission sind neben dem MPS das Applied Physics Laboratory der
Johns Hopkins Universität in den USA, ein spanisches Konsortium, das
National Astronomical Observatory of Japan und das Institut für
Sonnenphysik in Freiburg.
Der bevorstehende Start ist bereits der zweite für Sunrise III. Der
erste Flug vor zwei Jahren musste wenige Stunden nach dem Start wegen
technischer Schwierigkeiten abgebrochen werden (astronews.com berichtete). Die
Vorgänger Sunrise I und Sunrise II konnten 2009 und 2013 ihre
Stratosphärenflüge erfolgreich absolvieren und lieferten einzigartige
Beobachtungsdaten von der Sonne.
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