Sonnenteleskop ohne größere Schäden gelandet
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung astronews.com
13. Juli 2022
Nach dem kurzen Flug des ballongetragenen
Sonnenobservatoriums Sunrise III am vergangen Sonntagmorgen haben
Teammitglieder die Landestelle erreicht und die wissenschaftliche Nutzlast des
Observatoriums weitestgehend unversehrt vorgefunden. Nun soll geprüft werden, ob
ein weiterer Start des Observatoriums im nächsten Jahr oder später möglich ist.
Die Landestelle von Sunrise III.
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Bereits seit Anfang April dieses Jahres hatte das internationale
Sunrise-III-Team auf der Ballon- und Raketenbasis Esrange Space Center
nahe der nordschwedischen Kleinstadt Kiruna unweit des Polarkreises das sechs
Meter hohe Sonnenobservatorium auf seinen Stratosphärenflug vorbereitet.
Sunrise III ist mit einem Teleskop, drei wissenschaftlichen Instrumenten
und einem System zur Bildstabilisierung ausgerüstet und soll Messdaten aus einer
mehr als 2000 Kilometer dicken Schicht der Sonne, die von knapp unter ihrer
sichtbaren Oberfläche bis in die obere Chromosphäre reicht, aufnehmen.
Wegen der aktuellen, weltweiten Logistikprobleme hatte sich der
frühestmögliche Starttermin zunächst um einige Wochen in den Juni hinein
verschoben. Danach verzögerte ungeeignetes Wetter den Missionsbeginn. Ein erster
Startversuch am Samstag, 9. Juli, musste wegen drohenden Regens abgesagt werden.
Die zweite Startgelegenheit am frühen Morgen des 10. Juli konnte Sunrise III
nutzen: Um 3.44 Uhr MESZ hob das Sonnenobservatorium ab. Bereits um 9.05 Uhr
MESZ musste der Flug jedoch beendet werden. Das Teleskop ließ sich nicht auf die
Sonne ausrichten, so dass das Aufnehmen von Messdaten unmöglich war.
Das Observatorium landete sicher auf unbewohntem, schwedischem Gebiet nicht
weit der Grenze zu Norwegen. Die Mitglieder des Sunrise-III-Teams, die die
Landestelle in der Zwischenzeit erreicht haben, konnten keine gravierenden
Schäden am Teleskop sowie an den wissenschaftlichen Instrumenten feststellen.
Auch die Gondel hat die Landung gut überstanden. "Sunrise III ist
offenbar wohlbehalten und aufrecht stehend niedergegangen", berichtet
Sunrise-III-Projektleiter Prof. Dr. Sami K. Solanki, Direktor am
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen.
In den nächsten Wochen soll das Observatorium zunächst zurück zur Ballon- und
Raketenbasis Esrange Space Center gebracht werden. Von dort könnte es
dann den Heimweg nach Göttingen antreten, wo genauere Untersuchungen erfolgen.
Das Team wird dann prüfen, wie und unter welchen Bedingungen Sunrise III im
nächsten Jahr oder später seinen Forschungsflug in der Stratosphäre erneut
antreten kann.
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