Erkundung des Asteroidengürtels beendet
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung astronews.com
2. November 2018
Noch eine zweite Raumfahrtmission ist in dieser Woche zu
Ende gegangen: Die NASA hat den Kontakt zu ihrer Sonde Dawn verloren, die seit
2015 den Zwergplaneten Ceres umkreist. Vermutlich ist der Sonde - wie bereits
erwartet - der Treibstoff ausgegangen. Auch die Mission des
Weltraumteleskops Kepler war in dieser Woche offiziell für beendet erklärt
worden.
Eines der letzten Bilder von Dawn zeigt den
Berg Ahuna Mons auf dem Zwergplaneten Ceres. Es
entstand am 1. September 2018.
Bild: NASA/JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR /
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Die NASA-Mission Dawn ist beendet. Der gleichnamigen Raumsonde, die 2007 ins
All startete und seit 2011 den Asteroidengürtel erforscht, ist der Treibstoff
Hydrazin ausgegangen. Zu diesem Schluss kommt die amerikanische Weltraumbehörde
NASA, nachdem die geplanten Signalübertragungen am 31. Oktober und am 1.
November nicht zustande kamen. Hydrazin wird benötigt, um die Sonde für die
Datengewinnung und -übermittlung zur Erde auszurichten.
Das Ende der Dawn-Mission kommt nicht überraschend. Seit Juni dieses
Jahres kreist Dawn auf stark elliptischen Umlaufbahnen um den
Zwergplaneten Ceres, welche die Raumsonde auf etwa 35 Kilometer an die
Oberfläche heranführen. Die NASA hatte berechnet, dass der Treibstoffvorrat
unter diesen Bedingungen wahrscheinlich zwischen Mitte September und Mitte
Oktober erschöpft sein würde. "Wir freuen uns über jeden Tag, den Dawn
darüber hinaus durchgehalten hat, und über jedes Datenpaket, das wir noch
erhalten haben", sagt Dr. Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für
Sonnensystemforschung, wissenschaftlicher Leiter des Kamerateams von Dawn. "Dies
ist der krönende Abschluss für eine einzigartige Mission", fügt er hinzu.
Seit März 2015 erforscht Dawn ihr zweites Ziel, den Zwergplaneten
Ceres. Dieser hat sich als komplex aufgebauter Körper entpuppt, unter dessen
Oberfläche sich ausgedehnte Wasserreservoirs erstrecken. Zudem fanden sich
Hinweise auf Kryovulkanismus. Dawns erstes Ziel, der riesige Asteroid
Vesta, hingegen ist eine steinige Welt, die einst auf dem besten Wege war, sich
zu einem eigenständigen Planeten zu entwickeln.
"Die Mission Dawn hat nicht nur unser Bild des Asteroidengürtels
grundlegend verändert", so Nathues. "Sie ist auch für unser Verständnis, wie das
Sonnensystem als Ganzes entstanden ist und wo sich lebensfreundliche Bedingungen
entwickeln konnten, von unschätzbarem Wert." Eine entscheidende Rolle dabei hat
das wissenschaftliche Kamerasystem von Dawn gespielt. Die zehntausende
Aufnahmen von Vesta und Ceres werden noch jahrelang ausgewertet werden müssen.
Die Raumsonde selbst wird im Asteroidengürtel verbleiben – "geparkt" auf
einer stabilen Umlaufbahn um Ceres. Der wasserreiche Zwergplanet ist auch in
Zukunft von großem Interesse für Wissenschaftler, die sich mit den notwendigen
Bedingungen für das Entstehen von Leben beschäftigen. Ein Sturzflug oder eine
Landung auf Ceres – wie etwa bei den Missionen Cassini und Rosetta
geschehen - kam deshalb nicht in Frage. Dies könnte den Zwergplaneten mit
irdischen Mikroben kontaminieren. Dawn wird nach Angaben der NASA die
aktuelle Umlaufbahn mindestens 20 Jahre lang beibehalten können. Mit einer
Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent dürfte die Raumsonde sogar mehr als
50 Jahre lang auf dieser Flugbahn verbleiben.
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