Ceres-Sonde steuert neuen Orbit an
von Stefan Deiters astronews.com
22. November 2016
Die NASA-Sonde Dawn, die sich seit 2015 im Orbit um Ceres
befindet, ist auf dem Weg in eine neue, höhere Umlaufbahn um den Zwergplaneten.
Auf dieser wird sie die Oberfläche des größten Objekts im Asteroidengürtel
zwischen Mars und Jupiter aus einer Höhe von 7.200 Kilometern erfassen. Dabei
sollen unter anderem frühere Messungen verifiziert und ergänzt werden.
Auf dieser Ansicht ist der Zwergplanet Ceres
so zu sehen, wie er für das menschliche Auge
aussehen würde.
Bild: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR /
IDA [Großansicht] |
Die NASA-Sonde Dawn hat inzwischen Zehntausende Bilder und Messungen
der Oberfläche von Ceres gemacht, seit sie am 6. März 2015 in einen Orbit um den
Zwergplaneten eingeschwenkt ist. Dawn hat das größte Objekt im
Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter seitdem aus verschiedenen Umlaufbahnen
untersucht. Über acht Monate etwa umrundete die Sonde den Zwergplaneten in einer
Höhe von gerade einmal 385 Kilometern. Sie hatte damit einen geringeren Abstand
von der Oberfläche als die Internationale Raumstation ISS von der Erde.
Dawn hatte zuvor bereits den Asteroiden Vesta mehr als ein Jahr lang aus
einer Umlaufbahn untersucht und ist damit die bislang einzige Sonde, die in
Umlaufbahnen um zwei verschiedene Objekte des Sonnensystems eingeschwenkt ist.
Die Mission bei Ceres sollte eigentlich im Sommer zu Ende gehen. Die NASA
entschied dann aber, die Mission zu verlängern. Dabei soll allerdings nicht noch
ein drittes Ziel im Asteroidengürtel angesteuert, sondern Ceres weiter erforscht
werden.
Ab September befand sich Dawn in einer etwa 1480 Kilometer hohen
Umlaufbahn, seit dem 4. November steuert die Sonde ihren nunmehr sechsten
wissenschaftlichen Orbit um Ceres an, auf dem sie 7.200 Kilometer von der
Oberfläche des Zwergplaneten entfernt sein wird. Die neue Umlaufbahn soll Anfang
Dezember erreicht sein.
Um von einer Umlaufbahn zur nächsten zu gelangen, waren bislang mehrere
Richtungsänderungen von Dawn nötig. Um den neuen Orbit zu erreichen, hat das
Team aber nun eine Bahn berechnet, auf der die Sonde durch das Ionentriebwerk
nur in
die Richtung beschleunigt werden muss, in die sie sich gerade bewegt. Auf diese Weise
soll Treibstoff eingespart werden.
Von dem neuen Orbit aus möchten die Wissenschaftler frühere Messungen verifizieren.
Dabei soll unter anderem auch die kosmische Strahlung bestimmt werden, die
nichts mit Ceres zu tun hat. Ist diese genauer bekannt, können Werte von der
Oberfläche durch das Herausrechnen dieses "Rauschens" entsprechend korrigiert
und die Daten somit präziser gemacht werden.
Die Sonde hat während ihrer primären Mission bei Vesta und Ceres alle zuvor
gesteckten wissenschaftlichen Ziele erreicht. Alle Daten, die nun in der
erweiterten Missionsphase gewonnen werden, sind ein zusätzlicher Bonus für die
Wissenschaftler.
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