Name für europäischen Marsrover gesucht
von Stefan Deiters astronews.com
23. Juli 2018
Die britische Weltraumagentur, die für den Bau des
ExoMars-Rovers verantwortlich ist, sucht einen Name für das Gefährt. Der
Rover soll 2021 auf dem Roten Planeten landen und nach Spuren von Leben suchen.
Vorschläge sind von Bürgern aller Mitgliedsstaaten der ESA und von mit der
Weltraumagentur assoziierten Staaten möglich. Einsendeschluss ist der 10.
Oktober 2018.
So soll er einmal aussehen, der europäische
ExoMars-Rover. Nun wird ein Name für das Gefährt
gesucht.
Bild: ESA/ATG medialab [Großansicht] |
Auf der internationalen Messe für Luft- und Raumfahrt im englischen
Farnborough hat der britische ESA-Astronaut Tim Peake am Freitag den Startschuss
für einen Wettbewerb zur Taufe des europäischen Marsrovers gegeben, der 2020 zum
Roten Planeten starten und im Frühjahr 2021 dort landen soll. Der Rover wird
federführend von der britischen UK Space Agency gebaut und soll auch im
Untergrund des Mars nach möglichen Hinweisen auf früher vorhandenes Leben
suchen.
"Mars ist ein faszinierendes Ziel, ein Ort, wo Menschen eines Tages gemeinsam
mit Robotern arbeiten werden, um unser Wissen zu erweitern und nach Leben in
unserem Sonnensystem zu suchen", so Peake. "Der ExoMars-Rover ist ein wichtiger
Bestandteil auf diesem Weg und wir möchten, dass alle Teil dieser
faszinierenden Mission werden und bei der Suche nach einem Namen für den Rover
helfen, der einmal die Marsoberfläche erkunden wird."
Der ExoMars-Rover wird der erste Rover sein, den die europäische
Raumfahrtagentur ESA zum Mars schickt. Die gesamte ExoMars-Mission wird dabei in
Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos durchgeführt.
Erstmals wird es mit dem Rover möglich sein, verschiedene interessante Stellen auf der
Oberfläche anzufahren und dort auch Bodenproben aus tieferen Regionen zu nehmen
und zu untersuchen.
Hier könnten sich, geschützt von der harschen Strahlung auf der
Oberfläche, Spuren von früher einmal vorhandenem Leben sehr viel besser erhalten
haben als direkt unter der Oberfläche, wo beispielsweise der NASA-Marsrover Curiosity seine Proben nimmt.
Vorschläge für einen Namen für den Rover können von allen Bürgern aus
ESA-Mitgliedsstaaten und auch von Bürgern assoziierter Länder eingereicht
werden. Bei dem Namen für den ESA-Rover kann es sich um ein einzelnes Wort, eine
kurze Kombination aus Wörtern oder auch eine Abkürzung handeln. Allerdings darf
diese nicht schon zuvor für eine Raumfahrtmission benutzt worden sein oder
irgendwelche Markenrechte verletzen. Personen kommen nur als Namen infrage, wenn
sie vor dem 10. Oktober 1993, also 25 Jahre vor dem Einsendeschluss, gestorben
sind.
Der Gewinner wird zu einem Besuch der britischen Airbus-Fabriken in Stevenage
eingeladen, wobei die Reisekosten nicht übernommen werden. Bei Airbus wird der
Rover im Auftrag der UK Space Agency und der ESA entwickelt und gebaut.
Die Entscheidung
über den Namen wird nicht in einer öffentlichen Abstimmung fallen, sondern durch
eine Jury getroffen. Es droht also nicht das Fiasko, was die Suche nach einem
Namen für ein neues Forschungsschiff in Großbritannien anrichtete, bei dem sich der Namen "Boaty
McBoatface" mit deutlichem Abstand durchgesetzt hatte, von den Verantwortlichen
aber verworfen wurde. Das Schiff heißt inzwischen "Sir David Attenborough".
|