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EXOMARS
Europa und Russland erforschen Mars gemeinsam
Redaktion / Pressemitteilung der ESA
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14. März 2013

Die nächste Marsmission der europäischen Raumfahrtagentur ESA sollte eigentlich gemeinsam mit der NASA realisiert werden. Doch nachdem sich die Amerikaner im vergangenen Jahr bei ExoMars zurückgezogen hatten, fand die ESA mit Roskosmos jetzt einen neuen Partner. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute in Paris unterzeichnet.

ExoMars

Ein europäischer Rover soll im Rahmen der Mission ExoMars 2018 zum Mars starten. Bild: ESA

Die europäische Weltraumagentur ESA und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos haben heute eine förmliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit beim Programm ExoMars unterzeichnet. Im Rahmen des Projekts sollen zwei Missionen zum roten Planeten gestartet werden - eine im Jahr 2016, eine zweite zwei Jahre später. Mit ExoMars soll unter anderem untersucht werden, ob es auf dem Mars einmal Leben gegeben hat.

Die für das Jahr 2016 geplante Mission besteht aus dem Trace Gas Orbiter (Spurengasorbiter, TGO) und dem Entry, Descent and Landing Demonstrator Module (Eintritts-, Abstiegs- und Landedemonstrationsmodul, EDM). Mit dem Sonde soll aus dem Marsorbit nach Spurengasen wie etwas Methan in der Marsatmosphäre gesucht werden, die Hinweise auf bestimmte biologische oder auch geologische Prozesse liefern könnten. Mit dem Demonstrationsmodul werden hauptsächlich Technologien getestet, die bei späteren Missionen zum roten Planeten genutzt werden sollen. Die zweite Mission des ExoMars-Programms wird dann einen Rover auf der Marsoberfläche absetzen.

Die ESA wird für die Mission 2016 den Orbiter und das Demonstrationsmodul und für die Mission 2018 den Modulträger und den Rover bereitstellen, während Roskosmos bei der Mission 2018 für das Abstiegsmodul und die Oberflächenplattform verantwortlich zeichnet und außerdem für beide Missionen die Trägerraketen zur Verfügung stellen wird. Darüber hinaus werden beide Partner wissenschaftliche Instrumente entwickeln und eng bei der wissenschaftlichen Auswertung der Missionen zusammenarbeiten.

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Mit ExoMars sollen zudem einige wichtige, von europäischen Unternehmen entwickelte Technologien in der Praxis erprobt werden - etwa bei Landung, Roverbetrieb, Bohrungen und der Entnahme von Proben. Dies könnte ein wichtiger Schritt in Richtung der nächsten großen Etappe bei der Erforschung des Mars sein, nämlich der Gewinnung von Bodenproben, die dann zur Erde gebracht werden.

 Der von der ESA zu liefernde ExoMars-Rover der Mission 2018 soll die Planetenoberfläche nach Spuren von gegenwärtigem oder früherem Leben abtasten. Er wird als erster Mars-Rover auf Bohrungen von bis zu zwei Meter Tiefe und die Entnahme von Proben ausgelegt sein, die von den extremen Bedingungen der Oberfläche abgeschirmt werden, deren Strahlung und oxidierende Substanzen organische Verbindungen leicht zerstören können. Der Rover wird mit einem russischen Abstiegsmodul ausgesetzt, das auch eine Oberflächenplattform mit weiteren wissenschaftlichen Instrumenten umfasst.

Die Vereinbarung über die gemeinsame Mission zum Mars wurde heute von ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain und dem Leiter von Roskosmos, Wladimir Popowkin, bei einem Treffen in der ESA-Hauptverwaltung in Paris unterzeichnet. "Für ExoMars ist dies ein bedeutsamer Tag. Nun werden europäische und russische Unternehmen und Wissenschaftler zusammenarbeiten, um diese beiden außergewöhnlichen Missionen auf den Weg zu bringen, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie vor Augen führen werden, sondern auch einen wichtigen Schritt zur Vorbereitung einer signifikanten Teilnahme der ESA an künftigen internationalen Explorationsmissionen darstellen, und um neue Antworten auf die zentrale Frage zu finden, ob es jemals Leben auf dem Mars gegeben hat", so Dordain.

Auch die NASA wird wichtige Beiträge zu ExoMars leisten, nämlich das Electra-UHF-Funkpaket für den Orbiter, Unterstützung bei der Telekommunikationsverbindung in der Nähe des Mars sowie technische Unterstützung beim Entry, Descent and Landing Demonstrator Module. Eigentlich wollten ESA und NASA diese Mission zum Mars als gleichberechtigte Partner durchführen, doch hatte sich die NASA im vergangenen Jahr, wie berichtet, aus der bereits vereinbarten Kooperation zurückgezogen.

Mit Roskosmos hat die ESA nun einen neuen Partner für ihr ambitioniertes Marsprojekt gefunden. Roskosmos kann einen Erfolg in Sachen Marsmissionen gut gebrauchen: Die letzte russische Marsmission, Phobos-Grunt, schaffte es lediglich in den Erdorbit und verglühte schließlich in der Atmosphäre. Die ESA hat mit Mars Express zumindest schon eine erfolgreiche Marssonde aufzuweisen.

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Russland und ESA vereinbaren Zusammenarbeit bei ExoMars. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
NASA-Budget 2013: Keine Marsmissionen mit der ESA - 14. Februar 2012
ExoMars: Instrumente für Marsmission 2016 ausgewählt - 3. August 2010
NASA & ESA Gemeinsame Erforschung des Mars geplant - 8. Juli 2009
Mission Mars bei astronews.com
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ESA
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