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JAMES WEBB SPACE TELESCOPE
Weltraumraumteleskop erreicht Einsatzort
von Stefan Deiters
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25. Januar 2022

Das James Webb Space Telescope, das am ersten Weihnachtstag von Kourou aus ins All gestartet ist, hat seinen Einsatzort erreicht: Mit einem Kurskorrekturmanöver gestern Abend schwenkte James Webb in einen sogenannten Halo-Orbit um den Lagrange-Punkt L2 ein. In den kommenden Monaten stehen nun umfangreiche Kalibrierungsarbeiten an.

James Webb

Der Flug von James Webb zum Einsatzort am Lagrange-Punkt L2 und der dortige Halo-Orbit. Bild: NASA [Großansicht]

Es ist geschafft: Durch das Zünden seiner Triebwerke für knapp fünf Minuten am gestrigen Abend schwenkte das Weltraumteleskop James Webb in einen sogenannten Halo-Orbit um den Lagrange-Punkt L2 ein. Es ist damit rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Hier werden nun in den kommenden drei Monaten umfangreiche Kalibrierungsarbeiten an der Teleskopoptik durchgeführt, die auf der Reise zum L2 komplett entfaltet worden war. Auch die Instrumente von James Webb müssen kalibriert und getestet werden, so dass mit ersten Aufnahmen des Teleskops erst im Sommer zu rechnen ist.

"Webb, willkommen zu Hause!", meinte NASA-Administrator Bill Nelson. "Herzlichen Glückwunsch an das Team für all seine harte Arbeit, um Webbs sichere Ankunft am zweiten Lagrange-Punkt zu ermöglichen. Wir sind der Enthüllung der Geheimnisse des Universums einen Schritt näher gekommen. Und ich kann es kaum erwarten, Webbs erste neue Ansichten des Universums in diesem Sommer zu sehen!"

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Dabei war es keine Selbstverständlichkeit, dass James Webb nach dem Start zu Weihnachten einen Monat später tatsächlich voll funktionsfähig den Einsatzort erreichen wird: Das Teleskop musste sich in unzähligen Schritten entfalten und dabei auch den riesigen Sonnenschutz aufspannen. Hätte dabei etwas nicht funktioniert, wäre ein komplettes Scheitern der Mission möglich gewesen. Doch zur großen Erleichterung aller lief alles nach Plan. Dadurch, dass die Ariane-5-Trägerrakete das Teleskop so exakt im All ausgesetzt hatte, konnte zudem Treibstoff gespart werden, der nun für eine längere aktive Beobachtungsphase zur Verfügung steht. Die NASA hält inzwischen sogar eine Betriebszeit von bis zu 20 Jahren für möglich.

"Im vergangenen Monat wurden mit James Webb erstaunliche Erfolge erzielt. Sie sind eine Hommage an all die Leute, die viele Jahre und sogar Jahrzehnte damit verbracht haben, an dieser Mission zu arbeiten", unterstreicht Bill Ochs, Webb-Projektmanager am Goddard Space Flight Center der NASA. "Wir stehen jetzt kurz davor, die Spiegel auszurichten, die Instrumente zu aktivieren und in Betrieb zu nehmen und dann mit den wundersamen und erstaunlichen Entdeckungen zu beginnen."

Die ersten wissenschaftlichen Beobachtungen werden voraussichtlich im Sommer erfolgen können, dann werden auch die ersten Bilder erwartet. Sie dürften einen spannenden, wenn auch etwas anderen Blick ins All erlauben, als etwa den des Weltraumteleskops Hubble. Bei James Webb handelt es sich nämlich nicht um ein verbessertes Hubble-Teleskop. Webb soll vielmehr die Arbeit von Hubble fortsetzen und vertiefen, die Instrumente sind daher auf die Beobachtung im Infraroten ausgelegt. So kann die Strahlung ferner Galaxien analysiert werden oder Webb kann durch Wolken kosmischen Staubs blicken und so junge Sterne sichtbar machen, die sich hier verbergen.

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