Atlantis bereit für Hubble-Servicemission
von Stefan Deiters astronews.com
1. April 2009
Die US-Raumfähre Atlantis hat jetzt die Startrampe
39A des Kennedy Space Centers in Florida erreicht, von wo aus sie am
12. Mai zur letzten Servicemission des Weltraumteleskops Hubble starten
soll. Durch die Mission will die NASA Hubble runderneuern, so dass das
Teleskop noch mindestens bis 2014 Daten liefern kann. Als Rettungsshuttle wird
in den kommenden Wochen die Endeavour startbereit gemacht.
Bereit für den Start zur Hubble-Servicemission:
Die Atlantis auf der Startrampe.
Foto: NASA |
Eigentlich war die Mission STS-125 zum Weltraumteleskop Hubble
schon im Herbst des vergangenen Jahres geplant, doch dann sorgte ein Defekt an
einem Bauteil des Weltraumteleskops dafür, dass der Start zu Hubble
verschoben wurde: Um das kaputt gegangenen Bauteil bei der Servicemission auch
austauschen zu können, benötigte die NASA zusätzliche Vorbereitungszeit, um
die notwendigen Handgriffe zu trainieren und ein entsprechendes Ersatzteil zu
testen (astronews.com berichtete).
Am 12. Mai 2009 aber soll es nun soweit sein. Den ersten - und wohl auch
kleinsten - Teil der Reise hat die Raumfähre Atlantis jetzt hinter sich
gebracht: Das Space Shuttle erreichte die Startrampe 39A des
Kennedy Space Centers, von wo aus sie in rund sechs Wochen ins All starten
soll. Die elftägige Mission wird der letzte Besuch beim Weltraumteleskop
Hubble sein. Geplant sind fünf Arbeitseinsätze im All, bei denen zwei neue
Instrumente installiert und zwei nicht mehr funktionierende repariert werden
sowie andere Komponenten ausgetauscht werden sollen.
Am Ende der Mission soll Hubble über sechs funktionierende
wissenschaftliche Instrumente verfügen, deren Möglichkeiten die der aktuell an
Bord arbeitenden Geräte deutlich übersteigen. Die ausgetauschten Bauteile
werden, so die Hoffnung von NASA und ESA, zudem dafür sorgen, dass das
Weltraumteleskop noch mindestens bis ins Jahr 2014 genutzt werden kann.
Die siebenköpfige Shuttle-Mannschaft besteht aus dem Kommandanten
Scott Altmann, der bereits zum vierten Mal ins All fliegt und Hubble
schon den zweiten Besuch abstattet, dem Piloten Gregory C. Johnson sowie den
Missionsspezialisten John Grunsfeld, Mike Massimino, Andrew Feustel, Michael
Good und Megan McArthur. Es wird der 126. Flug eines Space Shuttles
sein, der 30. Flug der Atlantis und der fünfte Flug zum
Weltraumteleskop Hubble.
Zur Vorbereitung der Servicemission gehört auch, dass in der Woche nach
Ostern die Raumfähre Endeavour an der zweiten Startrampe 39B für einen
Start vorbereitet wird. Die Endeavour dient als Rettungsshuttle, das
starten soll, wenn die Atlantis aus irgendeinem Grund nicht sicher zur
Erde zurückkehren kann. Ein solches Verfahren hatte die NASA nach dem Verlust
der Raumfähre Columbia für Missionen vorgeschrieben, bei denen ein
Shuttle im Notfall nicht die Internationale Raumstation ISS erreichen kann. Bei
einer Mission zum Weltraumteleskop Hubble ist dies der Fall.
Läuft alles nach Plan und erhält die Atlantis die Freigabe zur
Landung, soll die Endeavour zur normalerweise genutzten Startrampe 39A
verlegt und für ihre nächste Mission zur Internationalen Raumstation ISS
vorbereitet werden, die für Mitte Juni geplant ist.
|