Doch keine Probe von Itokawa
von Rainer Kayser
8. Dezember 2005
Ende November war das Team der japanischen Sonde Hayabusa
noch optimistisch, dass die Probenentnahme vom Asteroiden Itokawa im zweiten
Anlauf erfolgreich war. Eine genauere Analyse zeigte jetzt aber, dass vermutlich
doch keine Probe des Asteroiden eingesammelt wurde. Und selbst wenn sich
Asteroidenmaterial an Bord der Sonde befinden sollte, ist die Rückkehr zur Erde
mehr als fraglich.
Mission im Pech: Vermutlich gelang die Probenentnahme auf dem
Asteroiden Itokawa im zweiten Anlauf doch nicht. Bild:
JAXA |
Der japanischen Raumsonde Hayabusa ist es wahrscheinlich doch nicht
gelungen, Bodenproben auf dem Asteroiden Itokawa einzusammeln. Die Sonde war am
26. November in 290 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde auf dem kleinen
Himmelskörper niedergegangen und wieder gestartet. Beim Bodenkontakt sollte die
Sonde ein Projektil in den Asteroiden abfeuern und das dadurch
herausgeschleuderte Material mit einer trichterförmigen Vorrichtung einfangen.
"Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das
Projektil nicht abgefeuert wurde", erklärte nun ein Sprecher der japanischen
Weltraumbehörde JAXA. Hayabusa hatte sich bei der Landung wegen eines
Treibstofflecks in den Sicherheitsmodus versetzt. Erst nach mehreren Tagen
gelang es den JAXA-Experten, die Kontrolle über das Raumfahrzeug
wiederzugewinnen.
Selbst wenn es Hayabusa doch gelungen sein sollte, Bodenproben von
Itokawa zu entnehmen, ist die geplante Rückkehr der Sonde zur Erde durch die
Probleme mit dem Raketenmotor gefährdet. Sollte sich der Motor nicht bis Mitte
des Monats zünden lassen, schließt sich das Fenster für die geplante Flugbahn.
Hayabusa müsste dann drei Jahre warten, bis Itokawa und Erde wieder
günstig zueinander stehen - doch so lange halten vermutlich die Batterien der
Sonde nicht.
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