Minilander Minerva verfehlt Ziel
von Rainer Kayser
15. November 2005
Die japanische Asteroiden-Mission Hayabusa ist vom Pech verfolgt:
Der Minilander Minerva, der zwei Tage die Oberfläche des Asteroiden
Itokawa untersuchen sollten, hat den Asteroiden verfehlt und ist im All
verschollen. Auch steht derzeit nicht fest, ob die Gesamtmission wie geplant
durchgeführt werden kann.
Der Schatten von Hayabusa auf Itokawa. Foto:
ISAS/JAXA |
Der japanische Minilander Minerva hat am Samstag den Asteroiden Itokawa verfehlt und ist im Weltall verschollen. Minerva sollte zwei Tage lang
über die Oberfläche des kleinen Himmelskörpers hüpfen und von dort Bilder und
Temperaturdaten zur Erde funken.
Ursache für den Fehler ist vermutlich ein falscher Kurs der Sonde Hayabusa,
die den kaffeekannengroßen Miniroboter abgeworfen hat.
Hayabusa schwebt seit über einem Monat neben dem rund 600 Meter großen
Asteroiden und hat bereits spektakuläre Bilder und aufschlussreiche Messdaten
zur Erde gesendet (astronews.com berichtete).
Allerdings gab es auch eine Reihe von Pannen mit der japanischen Sonde.
So sind zwei von drei Steuerungskreiseln des Raumgefährts ausgefallen.
Die Sonde muss deshalb erheblich mehr mit den Steuerungsdüsen manövrieren als
ursprünglich geplant und verbraucht dadurch zu viel Treibstoff. Dieser
Treibstoff wird jedoch noch für mehrere geplante Landemanöver benötigt.
Bei diesen Landungen soll Hayabusa Bodenproben auf dem Asteroiden entnehmen,
die dann zur Erde zurück transportiert werden sollen. Auf etwa einen
Kubikzentimeter Asteroidenmaterie hoffen die Wissenschaftler, gerade einmal ein
Teelöffel voll. Doch diese kleine Menge könnte ausreichen, um das Bild vom
Asteroidengürtel zu revolutionieren. Derzeit ist allerdings unklar, ob die
Treibstoffmenge an Bord von Hayabusa ausreicht, um die Mission wie geplant
fortzusetzen.
Die Mission Hayabusa trug ursprünglich den Namen MUSES-C (astronews.com
berichtete). Der Asteroid Itokawa war bei den Planungen der Mission noch unter
dem vorläufigen Namen 1998 SF 36 bekannt.
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