Die japanische Raumsonde MUSES-C (was für Mu Engineering Spacecraft
C steht) soll im September 2005 den Asteroiden 1998 SF36 besuchen,
dort etwa drei Monate bleiben und im Juni 2007 zur Erde zurückkehren. Die
eingesammelten Gesteinsproben werden dann in einer kleinen Kapsel
abgeworfen. Der Asteroid 1998 SF36 ist etwa 700 mal 300 Meter groß und
umrundet die Sonne alle 1,5 Jahre und kann sich auf seiner Bahn der Erde
bis auf wenige Millionen Kilometer annähern.
Die Raumsonde wird mit einem Ionenantrieb ausgestattet sein, wodurch
MUSES-C über lange Zeit eine beträchtliche Geschwindigkeit erreichen kann.
Auch für die Rendezvous-Manöver mit dem Asteroiden soll dieses Triebwerk
genutzt werden. Das Raumschiff soll zunächst sein Ziel in einer Höhe von
20 Kilometern überfliegen und es dabei kartieren sowie verschiedene
Messungen machen. Nach etwa einem Monat ist dann geplant, dass MUSES-C mit
Hilfe kleiner herkömmlicher Triebwerke langsam auf dem Asteroiden landet.
Um die Landung zu ermöglichen wird die Sonde einen kleinen Zielball auf
den Asteroiden schießen, den MUSES-C beim Sinkflug anpeilen kann. Und in
genau diesem Zielball soll sich eine Aluminiumfolie befinden, auf dem die
Namen von einer Millionen Erdenbürgern eingraviert sind. Die Planetary
Society of Japan will mit dieser Initiative das öffentliche Interesse
an der japanischen Asteroiden-Mission vergrößern. Auf einer speziellen
Webseite ("Let's Fly to Meet your Star Prince") kann sich jeder bis
zum 6. Juli eintragen und so sicherstellen, dass sein Name mit an Bord von
MUSES-C sein wird.
Die Mission der kleinen Sonde hat schon eine bewegte Geschichte hinter
sich: Ursprünglich war geplant, dass sich an Bord des Raumschiffs auch ein
Nano-Rover befindet, der auf dem Asteroiden herumfahren fahren soll. Das
Jet Propulsion Laboratory der NASA zeichnete für die Entwicklung
des nur handflächengroßen Fahrzeugs verantwortlich. Ende 2000 stoppte die
amerikanische Weltraumbehörde aber die Entwicklung aus Kostengründen (astronews.com
berichtete).