Japanische Sonde vor Landung auf Itokawa
von Rainer Kayser
17. November 2005
Unbeeindruckt vom Verlust des Minilanders Minerva bereitet die japanische Weltraumbehörde JAXA weiter die Entnahme von Bodenproben durch die Sonde
Hayabusa auf dem Asteroiden Itokawa vor. Zweimal, am 19.
und am 25. November, soll Hayabusa auf die Oberfläche des kleinen Himmelskörpers herabstoßen. Die Sonde soll die Proben dann zur Erde bringen, damit sie im Labor untersucht werden können.

Die Sonde Hayabusa soll in den kommenden Tagen
zwei Mal versuchen Bodenproben vom Asteroiden
Itokawa zu nehmen. Bild: JAXA |
Gegenwärtig schwebt Hayabusa in einem Abstand von nur 3,5 Kilometern neben dem rund 600 Meter großen Asteroiden Itokawa. Der Himmelskörper ist 289 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - etwa 16 Minuten benötigen deshalb Funksignale von der Erde zur Sonde. Am Wochenende hatten die japanischen Forscher versucht, einen zehn Zentimeter großen, 600 Gramm schweren Miniroboter auf der Oberfläche des Himmelskörpers abzusetzen. Doch der Versuch misslang und
Minerva verschwand spurlos im All (astronews.com berichtete).
Trotzdem halten die JAXA-Forscher am weiteren Verlauf der Mission fest.
Die Sonde soll sich der Oberfläche von Itokawa nähern, bis eine trichterförmige Vorrichtung am unteren Ende den Boden berührt. Die Entnahme von Bodenproben ist keine einfache Aufgabe. Bei einer Schwerkraft, die nur 1/750.000 der irdischen Schwerkraft beträgt, würde jeder Versuch, den Boden mit einem Werkzeug zu bearbeiten, die Sonde ins All zurückstoßen. Stattdessen feuert
Hayabusa ein kleines Projektil in die Oberfläche hinein. Durch den Aufprall werden, so hoffen die Forscher, winzige Bruchstücke des Asteroiden herausgeschleudert und dann von dem Trichter aufgefangen.
Ende 2007 fliegt die Sonde an der Erde vorbei und wirft den Behälter mit den Proben ab, der dann in der Nähe von Woomera in Südaustralien am Fallschirm zur Erde schwebt. Mit nicht mehr als einem Kubikzentimeter Asteroidenmaterie rechnen die Wissenschaftler, gerade einmal ein Teelöffel voll. Doch diese Menge könnte ausreichen, um das Bild vom Asteroidengürtel zu revolutionieren.
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