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ARTEMIS
Deutschland unterzeichnet Artemis Accords
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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15. September 2023

Im Rahmen des Artemis-Programms plant die amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA die Rückkehr von Menschen zum Mond - und dies mit internationalen Partnern. Für die Teilnahme am Artemis-Programm erwartet die NASA allerdings die Unterzeichnung der Artemis Accords, in denen Regeln für die Erkundung des Weltraums festgelegt werden. Deutschland hat nun unterschrieben.

Pelzer

Der Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, Dr. Walther Pelzer, unterzeichnet am Donnerstag, den 14. September 2023, in der Residenz des deutschen Botschafters in Washington die Artemis Accords. Foto: NASA / Keegan Barber [Großansicht]

Mond und Mars sind die großen Themen der Exploration in den nächsten Jahren. Die USA bereiten mit ihrem Artemis-Programm die nächsten Schritte in Richtung Mond und Mars vor. Um Teil dieses wichtigen Abschnittes in der Raumfahrtgeschichte zu werden, unterzeichnete am 14. September 2023 um 19:41 Uhr Ortszeit (15. September 2023 1:41 Uhr MESZ) der DLR-Vorstand und Generaldirektor Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Dr. Walther Pelzer, in der Residenz des Deutschen Botschafters in Washington D.C. die Artemis Accords für Deutschland. Er wurde dabei von NASA-Administrator Bill Nelson und der stellvertretenden NASA-Administratorin Pam Melroy, dem Exekutivsekretär des Nationalen Weltraumrates der USA Chirag Parikh, der Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Anna Christmann, und dem deutschen Botschafter in den USA, Andreas Michaelis begleitet.

Die Bundesrepublik hat sich damit dieser von den Vereinigten Staaten geführten Initiative angeschlossen, der nun 29 Staaten angehören. Die Artemis Accords formulieren Prinzipien für die Kooperation in der zivilen Erkundung des Weltraums und die Nutzung des Mondes, des Mars, von Kometen und Asteroiden zu friedlichen Zwecken. "Deutschland und die Vereinigten Staaten sind bereits seit langem erfolgreiche Partner in der Raumfahrt. So leisten deutsche Unternehmen aus dem Raumfahrtsektor schon jetzt einen zentralen Beitrag zum Artemis-Programm. Die deutsche Unterzeichnung der Artemis Accords gibt dem gemeinsamen Bestreben, Programme zur Erkundung des Weltraums durchzuführen, nochmal neuen Schub. Damit bieten die Artemis Accords eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die Industrie und die wissenschaftliche Forschung in Deutschland – und letztendlich auch in ganz Europa", erklärte Pelzer anlässlich der Unterzeichnung in Washington.

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"Ich freue mich sehr, Deutschland in der Familie der Artemis Accords willkommen zu heißen", sagte NASA-Administrator Bill Nelson. "Deutschland ist seit langem einer der engsten und fähigsten internationalen Partner der NASA. Die heutige Unterzeichnung zeigt, dass Deutschland jetzt und in Zukunft eine führende Rolle spielt – eine Zukunft, die von grenzenlosen Möglichkeiten im Weltraum und dem Versprechen des guten Willens hier auf der Erde geprägt ist."

Deutschland blickt auf eine lange Geschichte erfolgreicher internationaler Zusammenarbeit in Wissenschaft und Weltraumforschung zu friedlichen Zwecken zurück – sowohl im Rahmen der europäischen Weltraumorganisation ESA als auch darüber hinaus mit seinen internationalen Partnern. Im Geiste dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit würde die Unterzeichnung der Artemis Accords durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR das gemeinsame Ziel des DLR und seiner internationalen Partner, Programme zur astronautischen und robotischen Exploration des Weltraums zu verfolgen, stärken, so das DLR in einer Presseerklärung.

 Denn in dieser Grundsatzerklärung würde das politische Fundament für die friedliche, verantwortungsvolle und nachhaltige Erkundung des Weltraums im Rahmen des Artemis-Programms gegossen. Sie würde insbesondere die Bedeutung des durch den Weltraumvertrag von 1967 geschaffenen universellen Rahmens und das Engagement für die Festlegung internationaler Regeln und Vorschriften im Sinne des Völkerrechts durch einen umfassenden multilateralen Ansatz festlegen.

Deutschland wird sich weiterhin im UN-Weltraumausschuss COPUOS, dem zentralen Forum für die Fortentwicklung des Weltraumrechts, für die Erarbeitung eines verbindlichen internationalen Rechtsrahmens für Aktivitäten auf Himmelskörpern auf der Grundlage der UN-Weltraumverträge einsetzen. Die deutsche Unterzeichnung der Artemis Accords würde diese engen Partnerschaften in der Raumfahrt vertiefen und erweitern. Teil der Artemis Accords sei daher auch der Gedankenaustausch zwischen den Artemis-Partnern, um die Anwendung der UN-Weltraumverträge im Zusammenhang mit Aktivitäten auf Himmelskörpern zu stärken. Diese neue Partnerschaft würde Deutschlands Bemühungen um die Weltraumdiplomatie weiter vorantreiben, die stark auf die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der zivilen Wissenschaft und Technologie mit allen Raumfahrtnationen fußt.

Die Artemis Accords sind nicht unumstritten: Das NASA hatte den Beitritt zu diesem Vertragswerk zur Bedingung für die Teilnahme am Artemis-Programm gemacht, in dessen Rahmen Menschen wieder auf dem Mond landen sollen. Grundsätzlich sind darin Verfahrensweisen festgelegt, die man als selbstverständlich bezeichnen kann. Im "Kleingedruckten" finden sich allerdings einige Formulierungen, die man durchaus als den Versuch deuten könnte, sich über die international gültigen Gesetze des Weltraumrechts hinwegzusetzen und seine eigenen Regeln zu machen. Vorwürfe dieser Art kamen dabei nicht nur aus China oder Russland, sondern auch von Weltraumexperten in Deutschland. Diese Kritik dürfte auch der Grund sein, warum das DLR zeitgleich mit der Unterzeichnung eine Zusatzerklärung veröffentlichte, in der die Artemis Accords als "nicht bindende politische Erklärung" bezeichnet werden und die Rolle des United Nations Committee on the Peaceful Uses of Outer Space unterstrichen wird.

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Links im WWW
Artemis-Programm, Website der NASA
DLR
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